DE30743C - Appreturmaschine - Google Patents
AppreturmaschineInfo
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Classifications
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- D06C—FINISHING, DRESSING, TENTERING OR STRETCHING TEXTILE FABRICS
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-
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- D06C—FINISHING, DRESSING, TENTERING OR STRETCHING TEXTILE FABRICS
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Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Treatment Of Fiber Materials (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 8: Bleichen, Färben, Zeugdruck und Appretur.
AUGUSTE VINCENT in PARIS. Appreturmaschine.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 12. Juni 1884 ab.
Die den Gegenstand der Erfindung bildende Appreturmaschine ist zur Benutzung für Tuchfabrikanten,
Färber, Kunstwäschereien und Appreteure bestimmt. Man kann auf ihr sowohl ganze Stücke Zeug oder Theile von
Kleidungsstücken, z. B. Bahnen von Röcken, Leibchen, Umhängen u. s. w., appretiren,
einerlei, ob dieselben von Wolle, Seide, Baumwolle oder Leinen oder aus mehreren dieser
Stoffe zusammengesetzt sind.
Die Maschine kann durch Dampf oder durch den Fufs in Bewegung gesetzt werden und ihre
Eigenthümlichkeiten bestehen in der Art und Weise der Anfeuchtung des Zeuges, in der
Anordnung der Trockenwalzen, von welchen die eine ausgerückt und durch eine Holzwalze
ersetzt werden kann. Das endlose, das Zeug zwischen den Walzen durchführende Tuch ist
durch ein Rolltuch ersetzt, welches sich auf Walzen aufwickelt. Je nachdem man mit einer
oder mit beiden Trockenwalzen arbeitet, mufs das Rolltuch auf zwei verschiedene Walzen
aufgewickelt werden, welches durch die Aus- und Einrückung von Zahnrädern bewirkt wird.
Durch die Anordnung einer Prefswalze wird die Operation zu Anfang und Ende der Appretur erleichtert, und es wird die eine
Trockenwalze, wenn sie ausgerückt ist, in eine solche Stellung gebracht, dafs dieselbe zum
Appretiren mit Stärke verwendet werden kann.
Auf beiliegenden Zeichnungen stellt:
Fig. ι die Maschine von der rechten Seite, Fig. 2 dieselbe von vorn,
Fig. 3 dieselbe von der linken Seite aus gesehen dar.
Fig. 4 ist ein Querschnitt durch die vor der hinteren Trockenwalze gelegene Zeugspule, das
Dampfeinspritzrohr und die Trockenwalzen nebst der Prefswalze und den beiden Leitwalzen.
Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch das auf dem Rahmen montirte Gleitstück.
Fig. 6 stellt die Ansicht der nämlichen, nur etwas vereinfachten, mit endlosem Tuch ausgerüsteten
Maschine, von der rechten Seite gesehen,
Fig. 7 die Ansicht derselben von vorn, und Fig. 8 dieselbe von links gesehen dar.
Fig. 9 ist ein Verticalschnitt durch die in Fig. 1,2 und 3 dargestellte Appreturmaschine,
und
Fig. ι O1 ein Verticalschnitt durch die in
Fig. 6, 7 und 8 dargestellte Appreturmaschine.
Bei den beiden in Fig. 1 bis 10 dargestellten
Appreturmaschinen läuft das zu appretirende Zeug von der Spule M über die Leitwalze
N und das Dampfeinspritzrohr O, wird auf demselben angefeuchtet und gelangt dann
über die kleinere Trockenwalze G zwischen die letztere und die grofse Trockenwalze H1
welche beide mit Dampf geheizt sind.
Das Zeug erhält eine Pressung zwischen beiden Walzen und wird gleichzeitig auch getrocknet,
so dafs es, nachdem es die Walze H umlaufen hat. über die Walzen // am hinteren
Theil der Maschine fertig appretirt abgenommen werden kann. Bei der in Fig. 1,
2, 3 und 9 dargestellten Maschine wird die Führung und Umhüllung des Zeuges bei seinem
Wege über die Trockenwalzen durch ein Rolltuch gebildet, welches sich von der Walze E1
ab- und auf die hintere Walze E* aufwickelt.
Bei den in Fig. 6, 7, 8 und 10 dargestellten Maschinen geschieht die Führung und Umhüllung
des Zeuges dagegen durch ein endloses Tuch.
Anstatt mit zwei Trockenwalzen kann auch mit einer einzigen appretirt werden; in diesem
Falle mufs bei der in Fig. 1,2,3 und 9
dargestellten Maschine die Trockenwalze H gehoben und an ihrer Stelle die Holzwalze E3
eingesetzt werden. Auf diese letztere preist die Trockenwalze G und bewirkt die Appretur
des Zeuges. Dasselbe wird von einem Rolltuch geführt, welches sich von der Walze £2
abwickelt und, über die Walzen L und G laufend, sich auf die Walze E3 gleichzeitig mit
dem appretirten Zeug aufwickelt.
Das Gestell der in diesen Figuren dargestellten Maschinen besteht aus zwei durch Querstangen
mit einander verbundenen Seitenrahmen A, zwischen und auf welchen die verschiedenen
zum Anfeuchten, Trocknen, Pressen und Spannen des Zeuges dienenden Walzen und sonstigen zum Appretiren dienenden Theile
montirt sind, während das zum Betriebe der Walzen dienende Räderwerk nebst Schwungrad
Y aufserhalb auf der linken Seite der Maschine montirt ist.
Auf dem mittleren Theile des Gestelles ist die grofse Trockenwalze H aus Kupfer angeordnet.
Dieselbe ist hohl und mit Dampf geheizt. Ihre Zapfenlager sind in verticalen Schlitzen des Rahmens A verstellbar. Mit derselben
in Berührung steht die kleine Trockenwalze G aus Gufs, welche ebenfalls hohl ist
und mit Dampf geheizt wird.
Vor dieser Walze befindet sich das Dampfeinspritzrohr
O, zum Anfeuchten des Zeuges dienend, sowie auch die Leitwalze N und die
Zeugspule M.
Ueber der Trockenwalze G ist die Prefswalze P an drehbaren Winkelrahmen montirt;
sie läfst sich leicht vermittelst der Knöpfe P1 aufheben und ist ebenso wie die Leitwalze N
und die Zeugspule M aus Holz. Die Trockenwalze G, Leitwalze N, Zeugspule M, Prefswalze
P und das Dampfspritzrohr O sind auf den auf den Seitenrahmen des Gestelles verschiebbaren
Gleitstücken T montirt, wodurch es möglich ist, den Abstand der beiden Trockenwalzen
zu verändern und dieselben gegen einander zu pressen.
Letzteres geschieht durch die Gewichte K, welche an Rollen aufgehängt sind, die fest an
den Enden einer Welle sitzen. Auf dieser Welle sind auch die Hebel J befestigt, welche
sich mit ihrem Daumen gegen die seitlich an den Gleitstücken T angebrachten Zapfen (siehe
Fig. ι und 5) anlegen.
Drückt man die Hebel herab, so wird die Welle sammt den darauf sitzenden Rollen gedreht,
die Gewichte K werden gehoben und die Gleitstücke T von dem Zuge derselben befreit.
In dieser Lage, in welcher keine Pressung zwischen den beiden Trockenwalzen stattfindet,
können die Gewichte durch Einklinken von Sperrhaken in Einkerbungen der Rollen, wie
aus der Zeichnung ersichtlich, gehalten werden.
Auf dem einen Schenkel des Winkelrahmens, an dessen anderem die Prefswalze P montirt
ist, befindet sich eine Eintheilung mit verstellbarem Gewicht P", wodurch es möglich ist,
den abwärts gerichteten Druck der Walze P zu reguliren und an beiden Enden der Walze
gleichmäfsig wirken zu lassen. Fig. 4 zeigt die Anordnung des Dampfeiiispritzrohres O aus
Kupfer zwischen der Trockenwalze G und der Leitwalze N. Dieses Rohr hat einen dreieckigen
Querschnitt und communidrt mit dem Innern der Trockenwalze G, so dafs es Dampf
aus letzterer empfängt. Die obere Fläche des Rohres O, über welche das von der Spule M
ablaufende Zeug passirt, hat kleine Löcher. Dieses Rohr ist mit einem nicht zu dichten
Stoff überzogen, durch welchen der Dampf durchdringen mufs, um das Zeug anzufeuchten.
Die hölzerne Zeugspule M, auf welche das zu appretirende Zeug aufgewickelt ist, ist mit
zwei konischen Zapfen versehen, welche in entsprechenden Lagern der Arme b b laufen.
Diese Arme sind verschiebbar vermittelst Nuth und Feder auf einer horizontalen Welle a
montirt, so dafs sich, je nach der Breite des Zeuges, Spulen von verschiedener Länge. zwischen
die Arme einsetzen lassen. Die Welle a ruht an ihren beiden Enden in Lagern auf dem
Gleitstück T. Damit sie sich nicht drehen kann, wird sie vermittelst Bügelschrauben, welche auf
die Enden von drehbaren Klauen c c wirken, Fig. ι und 3, fest in ihrer Lage erhalten.
Zum Feststellen der Arme b b auf der Welle a dienen mit Handrädern v, Fig. 2, versehene
Druckschrauben. ^ Es ist ferner an dem rechten Arm b eine Druckschraube χ angebracht, vermittelst
welcher der Reibungswiderstand des konischen Zapfens im links gelegenen Lager beliebig vergröfsert und hierdurch der Drehung
der Spule ein gewisser Widerstand entgegengesetzt werden kann.
Bei den durch die Fig. 1, 2, 3 und 6, 7, 8 dargestellten Maschinen wird der Antrieb durch
den Tritt B einer über dem Boden liegenden Trittwelle bewirkt, welche durch eine Zugstange
C und Kurbel mit der Schwungradwelle verbunden ist.
Die bis jetzt beschriebenen Theile sind bei der Maschine, welche in Fig. 1, 2 und 3 dargestellt
ist, die gleichen wie in der durch Fig. 6, 7 und 8 dargestellten und mit den gleichen Buchstaben bezeichnet.
Bei der Appreturmaschine, Fig. 1, 2 und 3,
wird das Zeug vermittelst eines Rolltuches zwischen den Trockenwalzen G und H und
um die letztere herumgeführt.
Das Rolltuch ist ein wollenes Filztuch, welches auf die untere Walze E * aufgewickelt ist
und von derselben nach aufwärts, über die Walze F geführt, nach der Trockenwalze G
läuft, um dieselbe geschlungen ist und, von derselben ablaufend, die grofse Trockenwalze
umgiebt. Von letzterer wird das Rolltuch wieder über die Walzen II nach der hinteren
Walze E2 geführt, auf welche sich dasselbe aufwickelt. Die Walzen J?11?2 .F und I sind
aus Holz.
Das zu appretirende Zeug läuft zwischen den Trockenwalzen G und H hindurch, nach aufsen
von dem Rolltuch geführt, um die Walze H herum und alsdann über die Walzen II und
die Walze E"1 von der Maschine ab. Bei der
Appretur von Abschnitten und Theilen von Zeugstücken wird die grofse Trockenwalze ganz
aufser Thätigkeit gesetzt und in den oberen Theil des Rahmens emporgehoben. An deren
Stelle wird eine Holzwalze E3, in Fig. ι in punktirten Linien gezeichnet, gesetzt und das
Rolltuch auf die hintere Walze E2 aufgewickelt,
von wo es um die untere Führungswalze L direct nach der Trockenwalze G läuft
und um dieselbe herum nach der Walze Es,
an welcher es befestigt ist, so dafs sich dasselbe in dem Mafse, als es sich von E2 abwickelt,
auf E3 aufwickeln mufs.
Von der Schwungradwelle wird, um diese Uebertragung der Bewegung auf die eine oder
die andere der beiden Walzen E2 oder E3
ausführen zu können, eine vorgelegte Welle vermittelst des Triebes D1 und des Zahnrades D2
getrieben. Von dieser vorgelegten Welle aus können, je nachdem man durch verschiebbare
Kupplungen D5 die Zahnräder D4 oder D 3,
Fig. 2 und 3, einrückt, die Walzen E2 oder E3
getrieben werden. Um die Kupplungen aus- und einzurücken, bedient man sich eines Hebels
Z, Fig. 3.
Zur Hebung und Senkung der grofsen Trockenwalze H dient die an dem oberen
Ende des Gestelles montirte Welle Q, welche vermittelst einer Kurbel gedreht wird und
durch Kegelradübersetzungen die Drehung der beiden vertical am Gestell gelagerten Schraubenspindeln
-R bewirkt. Diese Spindeln drehen sich in Muttern, welche an den in verticaler
Richtung in den Seitenrahmen des Gestelles verschiebbaren Zapfenlagern der TrockenwalzeH
angebracht sind. Die Walze H kann, sobald sie bis an die Stelle T1 gehoben ist, aus ihren
Lagern genommen und in seitlich angebrachte Lager eingelegt werden. Letztere werden durch
die aus- und einschiebbaren Stifte T" an ihrem Platze gehalten.
In dieser Stellung der Walze, welche in Fig. ι und 3 in punktirten Linien gezeigt ist,
dient dieselbe zu dem Appreturverfahren mit Stärke. Zu diesem Zweck ist ein Sperrrad U
mit Sperrhaken an der Achse der Walze befestigt, wodurch die Drehung derselben nur
nach einer Richtung ermöglicht wird.
XX sind Hähne, welche durch Rohre von Kautschuk mit den Trockenwalzen verbunden
sind und, wie Fig. 1 zeigt, zum Einlassen von Dampf in diese Walzen dienen. Mit der neuen
Appreturmaschine läfst sich auf drei verschiedene Arten arbeiten.
Bei den beiden ersten Arbeitsverfahren wird das Zeug vermittelst der Prefswalze P und der
Schraube χ gespannt und durch das Dampfeinspritzrohr O angefeuchtet.
Beim ersten Verfahren wird die Pressung des Zeuges zwischen zwei mit Dampf geheizten
Trockenwalzen vorgenommen, während beim zweiten dasselbe zwischen einer geheizten
Trockenwalze und einer Holzwalze geprefst wird, wobei letztere Walze zugleich zum Aufwickeln
des fertigen Zeuges dient.
Das dritte Arbeitsverfahren besteht in dem Bürsten des mit Stärke getränkten Zeuges auf
der sich langsam drehenden grofsen Trockenwalze, welche zu diesem Zweck auf den oberen
Theil der Maschine gehoben ist.
Erstes Arbeitsverfahren.
Man nehme ein Rolltuch von 20 m Länge, aus wollenem Filztuch bestehend, befestige
dessen eines Ende an der Walze E x und rolle
es so regelmäfsig wie möglich um diese Walze. Von derselben weg macht das Rolltuch den
schon beschriebenen Weg, welcher in den Fig. 4 und 9 angegeben ist, bis zur hinteren
Walze E2, in welcher das andere. Ende des
Tuches in einer Nuth vermittelst einer Holzleiste festgeklemmt ist, so dafs das Tuch zwischen
den beiden Walzen E1 und E2 eine
gewisse Spannung hat.
Soll nun z. B. ein aus verschiedenen Stücken, wie z. B. den Bahnen eines Kleides oder Rockes,
bestehendes Zeug appretirt werden, so wird die Spule M, an welche ein Stück Cretonne
angenagelt ist, auf einen Tisch gelegt und der Cretonne von der Spule aus auf dem Tisch
ausgebreitet. Auf den Cretonne wird der Rand der ersten Bahn gelegt und um die Spule
herumgewickelt, wobei das Stück Cretonne zum Halten des Endes der Bahn dient; die
zweite Bahn wird mit ihrem Rand auf das Ende der ersten Bahn und so weiter alle
Bahnen auf einander auf die Spule gelegt und aufgewickelt, und so weiter bis zur letzten
Bahn.
Nun setzt man die so garnirte Spule mit ihren konischen Zapfen in die Zapfenlager der
Arme b b ein. Letztere werden vermittelst der
Handräder ν ν durch Schrauben auf der Welle a
festgeklemmt und alsdann die Hähne XX geöffnet, so dafs der Dampf in die Trockenwalzen
/fund G strömt. Sobald derselbe durch die kleinen Löcher des dreieckigen Dampfeinspritzrohres O ausströmt, regulirt man diese
Ausströmung durch die Hähne. Man legt alsdann das äufsere Ende der letzten auf der Spule befindlichen
Bahn auf die Trockenwalze G und zieht die Prefswalze P herab, indem man dieselbe
mit einer Hand fafst und vorsichtig auf die Trockenwalze niederläfst, so dafs sie mit dem
Zeug in Berührung kommt. Nun tritt man den Tritt B, setzt hierdurch die Schwungradwelle
und durch Einrückung der Kupplung D5 nach rechts die Zahnräder D* und die hintere
Walze E2 in Bewegung, welche durch ihre Drehung das Rolltuch und mit ihm das Zeug
an sich zieht und aufwickelt; das Zeug wird angefeuchtet, geprefst und zwischen den beiden
Trockenwalzen getrocknet. Sobald dasselbe von dem Rolltuch und den beiden Trockenwalzen
gefafst.ist, wird die Walze P gehoben, indem man vermittelst der Knöpfe P1 den
Winkelrahmen nach aufwärts, in die Stellung Fig. 3 bringt und die nöthige Spannung des
Zeuges durch Einschrauben der Schraube χ am Arm b des rechts liegenden Spulenzapfens
bewirkt, sobald die verschiedenen Enden der Bahnen auf der grofsen Trockenwalze H zwischen
dem Rolltuch und der Walze / geführt werden.
Wenn die Aufwickelung auf die Walze E2
so weit vorgeschritten, dafs das auf die Spule aufgewickelte letzte Stück Zeug nahezu von
der Spule ganz abgewickelt ist, so zieht man die Walze P wieder herab und läfst sie auf
das Zeug drücken, indem man letzteres mit den Händen leitet, bis das Ende des betreffenden
Stückes unter dieser Walze hindurchpassirt ist.
Ehe das Rolltuch von der Walze E1 ganz
abgelaufen ist, mufs dasselbe wieder aufgewickelt werden. Es geschieht dies durch
Drehung der Walze J?1, nachdem man die Hebung der Spanngewichte und das Verschieben
des Gleitstückes vermittelst der Hebel J vorgenommen hat. Die Drehung der
Walze E1 kann entweder durch eine auf die Achse derselben aufgesteckte Kurbel oder
ein Handrad, oder auch durch den Tritt B bewerkstelligt werden. Ist letzteres der Fall,
so müssen Zwischenräder im Eingriff mit dem Triebe D1 und einem auf der Achse der
Walze E1 sitzenden Rade (s. Fig. 3) aufgesteckt werden. Hierdurch kann die Aufwickelung
des Rolltuches auf die Walze E1 in kurzer Zeit geschehen und andere Waare
appretirt werden, nachdem man den Sperrhaken aus der Einkerbung der Kettenrolle genommen
und die Spanngewichte langsam heruntergelassen hat. Das appretirte Zeug fällt über
die hinteren Walzen / und E2 herab in einen
hinter, der Maschine stehenden Behälter. Nimmt man das Rolltuch dünn, so kann dasselbe bis
80 m lang sein und . zum Appretiren von ganzen Stücken dienen.
Zweites Arbeitsverfahren.
Um dasselbe auszuführen, mufs die Trockenwalze H auf die Höhe der Maschine gehoben
werden. Zu diesem Zwecke löst man die Schrauben, welche die Enden der Walze an ihrem Platze halten, und dreht vermittelst einer
Kurbel die Welle Q.. Die Walze steigt infolge dessen an den Spindeln R in die Höhe und
wird, sobald dieselbe bei T1 angelangt ist und die Stifte T" in die Höhe gezogen sind, in die
in Fig. ι und 3 punktirt eingezeichnete und mit S bezeichnete Stellung gebracht, worauf
die Stifte T" zur Sicherung dieser Stellung wieder herabgedrUckt werden. Die'Walze nimmt
alsdann diejenige Stellung ein, in welcher sie zur Stärkeappretur benutzt werden kann. An
die Stelle der Trockenwalze H wird die Holzwalze E3 in Berührung mit der Trockenwalze G
eingesetzt. Die Holzwalze Es ist an ihrer
linken Seite mit einem eisernen Zapfen versehen, welcher in einem am Gestell angebrachten
Lager läuft, auf der rechten Seite dagegen ruht das Ende der Walze auf einem Lager, dessen Deckel beweglich und federnd
ist. Das Rolltuch ist bei diesem Arbeitsverfahren auf die hintere Walze E2 aufgewickelt
und läuft von da, wie schon früher beschrieben, über Walze L nach der Walze Es.
Das auf die Spule M aufgewickelte, zu appretirende
Zeug läuft zuerst, Fig. 1, wie beim ersten Verfahren über die Leitwalze N und das
Dampfrohr O, alsdann auf das die Trockenwalze G umgebende Rolltuch, und wickelt sich
schliefslich mit demselben auf die Walze EB auf. Das zu appretirende Zeug wird auf diesem,
Wege anfangs durch die Prefswalze P und später vermittelst der Schraube χ gespannt,
durch den aus O strömenden Dampf angefeuchtet und zwischen der Trockenwalze G
und der Walze ΕΆ geprefst und fertig appretirt.
Letztere Walze wird während dieses Verfahrens dadurch gedreht, dafs die Kupplung D5
nach links geschoben ist, wodurch die Zahnräder D3 getrieben werden, welche in Verbindung
mit der Walze E3 stehen. Ist das Rolltuch yon der Walze E2 nahezu abgewickelt,
so müssen die Räder D3 aus- und die Räder D4
eingerückt werden, wodurch die Walze E2 wieder aufwickelt.
In dem Mafse, als sich während letzterer Aufwickelung, bei welcher die Gewichte K gehoben
sind und die Trockenwalze vorgeschoben ist, das Rolltuch von der Walze E3 abwickelt,
wickelt sich mit dem Rolltuch auch das fertig appretirte Zeug ab, so dafs dasselbe an dem
vorderen Theil der Maschine in Empfang genommen werden kann. Handelt es sich um
die Appretur von ganzen Stücken Zeug, so kann das Rolltuch ganz entbehrt werden. Man
legt alsdann den Rand des Zeuges unter das auf der Walze E3 befestigte, zum Festhalten
des Zeuges dienende Stück Cretonne und läfst diese Walze das Aufwickeln des Zeuges selbstthätig
bewirken, nachdem man die Räder D3 eingerückt hat.
In dem Mafse, als sich der Durchmesser der Walze durch das sich aufwickelnde Zeug vergröfsert,
schiebt sich die Trockenwalze G mit dem Gleitstück T nach vorn, so dafs die
Pressung während des ganzen Arbeitsprocesses gleichmäfsig bleibt.
Drittes Verfahren.
Dasselbe besteht in der sogenannten Stärkeappretur, bei welcher das Zeug zuerst durch
einen Trog mit Stärke gezogen und alsdann auf der grofsen Trockenwalze, welche, wie bei
der Beschreibung des zweiten Arbeitsverfahrens erwähnt wurde, in die Stellung S gebracht
worden ist, vermittelst einer auf- und abgehenden Bürste bearbeitet wird. Damit sich die
Walze, auf welche sich alle zu appretirenden Stücke aufwickeln, nur von unten nach oben
drehe, während die Bewegung der Bürste auch, in der umgekehrten Richtung stattfindet, ist an
der Walze ein Schaltwerk angebracht, wie Fig. ι zeigt.
Sobald das Zeug trocken ist, wird es von der Walze abgenommen und ein anderes Stück
an derselben befestigt.
Die in Fig. 6, 7 und 8 dargestellte Appreturmaschine ist eine vereinfachte Construction der
in vorstehendem beschriebenen und . in Fig. 1 bis 3 dargestellten Maschine.
Sie unterscheidet sich von letzterer dadurch, dafs das Rolltuch durch ein endloses Tuch ersetzt
ist, und dafs die Hebevorrichtung der grofsen Trockenwalze behufs Stärkeappretur
fehlt. Das endlose Tuch, aus wollenem Filztuch bestehend, ist in Fig. 6 und 8 gezeichnet.
Es ist um die Trockenwalze G herumgelegt, läuft von derselben ab, um sich von unten
um die Trockenwalze H zu legen und dieselbe oben zu verlassen; von da läuft es über die
oberen Führungswalzen // und die hintere Walze V, um die untere Spannwalze S 1 herum,
wieder nach der Trockenwalze G zurück. Das zu appretirende Zeug ist auf die Spüle M aufgewickelt
und läuft von da über die Leitwalze N, das Dampfeinspritzrohr, auf das endlose Tuch
und mit diesem um die grofse Trocken walze G herum. Das fertig appretirte Zeug fällt hinter
der Walze V von der Maschine ab. Der Dampf gelangt durch die Hähne ρ ρ und die Rohre r
und 5 in das Innere der Walzen G und H und in das Dampfeinspritzrohr, welches sich
durch nichts von dem in Fig. 4 dargestellten unterscheidet. Auch bei dieser Maschine ist
die Spule M, die Leitwalze JV nebst der Trockenwalze G und dem Dampfeinspritzrohr auf Gleitstücken
T T angeordnet, welche in Verbindung mit Gewichten stehen und eine veränderliche
Stellung sowie eine Pressung der beiden Trockenwalzen gegen einander bezwecken.
Auch ist auf dem nämlichen Gleitstück ein drehbarer Winkelrahmen mit Gewicht und einer
an seinem unteren Ende befindlichen Prefswalze P aus Holz angebracht. Letztere Walze
kann gehoben werden und wird beim Beginn und beim Ende des Appretirens auf den Anfang
und das Ende des Zeuges und gegen die Trockenwalze G geprefst.
Um das endlose Tuch immer gespannt zu halten, ist die Walze S1 verstellbar gemacht.
Die Zapfenlager derselben sind in Verticalschlitzen des Gestelles A verschiebbar und im
Innern mit Gewinden für die Spindeln i i versehen. Die Drehung der Spindeln wird durch
die Welle k bewirkt, auf deren Enden die Kegelräder Il aufgekeilt sind, welche in die
Kegelräder m m der Spindeln eingreifen. Die Welle k wird durch eine Kurbel gedreht.
Durch die Drehung der Welle k wird· die Spindel gedreht, mithin auch die Walze S1
gehoben und gesenkt und dem endlosen Tuch die erforderliche Spannung mitgetheilt.
Was den Antrieb dieser Maschine betrifft,
so ist derselbe einfacher wie bei der mit Rolltuch versehenen, zuerst beschriebenen, weil
keine doppelten Räderwerke mit Aus- und Einrückung nöthig sind. Die durch den Tritt B
bewirkte auf- und abschwingende Bewegung der Trittwelle wird durch Zugstange und Kurbel
in eine drehende Bewegung der Schwungradwelle umgewandelt. Die Räder e e1 übertragen
diese Drehung auf eine zweite vorgelegte Welle, von welcher durch die Räder fg h, Fig. 8, die
kupferne Trockenwalze H getrieben wird. Das Rad h steht in Eingriff mit einem auf der
Achse der Trocken walze G sitzenden Rade t, wodurch diese letztere gedreht wird.
Auf dieser Maschine können ebensogut neue Stücke Zeug, wie Abschnitte oder Bahnen von
Kleidern appretirt werden. Im ersten Falle setzt man die Walze X1, welche denselben
Durchmesser wie die Walze V hat, in einem Abstande von 15 bis 20 cm hinter die letztere
und treibt sie von derselben vermittelst Riemscheiben, Fig. 8.
Auf die Walze X1 wickelt sich das über die hintere Führungswalze herablaufende, fertig
appretirte Zeug auf. Die Trockenwalze H ist bei dieser Maschine ebenfalls mit einem Sperrrade
und Sperrhaken versehen, zum Zwecke der Stärkeappretur mit Bürsten.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:ι . Eine Appreturmaschine mit:a) einer durch Gewichtshebelan dieTrockenwalze G anzudrückenden Prefswalze P, deren Lagerrahmen auf einem und demselben, mit Gewichten K in Verbindung stehenden Schlitten T angeordnet sind, auf welchem sich die die Zeugspule M tragenden Arme b befinden;b) der durch Schraube R ausrückbaren und in die Stellung S, Fig. i, zu über-. führenden Trockenwalze H.
Die unter i. angegebene Maschine mit der Abänderung, dafs das Führungstuch in sich zurückläuft, Fig. io.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE30743C true DE30743C (de) |
Family
ID=306852
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT30743D Expired - Lifetime DE30743C (de) | Appreturmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE30743C (de) |
-
0
- DE DENDAT30743D patent/DE30743C/de not_active Expired - Lifetime
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