DE1677C - Walzenpresse mit muldenförmigen Deckeln - Google Patents
Walzenpresse mit muldenförmigen DeckelnInfo
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- DE1677C DE1677C DE000000001677DA DE1677DA DE1677C DE 1677 C DE1677 C DE 1677C DE 000000001677D A DE000000001677D A DE 000000001677DA DE 1677D A DE1677D A DE 1677DA DE 1677 C DE1677 C DE 1677C
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Description
1877.
ERNST GESSNER in AUE (Sachsen). Walzenpresse mit muldenförmigen Deckeln.
Patentirt im Deutschen Reiche vom II. October 1877 ab.
Auf beiliegender Zeichnung stellen die einzel nen Figuren folgendes dar: Fig. 1 einen Durchschnitt;
Fig. 2 eine Frontansicht; Fig. 3 einen Grundrifs einer Walzenpresse mit einer Prefswalze
und zwei horizontal liegenden Mulden; Fig. 4 einen Durchschnitt, Fig. 5 eine Frontansicht;
Fig. 6 eine Seitenansicht einer Walzenpresse mit einer Prefswalze und zwei übereinanderliegenden
Mulden; Fig. 7 den Durchschnitt einer Presse mit einer Prefswalze und drei Mulden; Fig. 8 den Durchschnitt einer Presse
mit zwei Prefswalzen und vier Mulden nebeneinanderliegend; Fig. 9 eine Presse mit zwei
Prefswalzen undzweiMulden übereinanderliegend; Fig. 10 eine Presse mit zwei Prefswalzen und vier
Mulden übereinanderliegend.
In den Gestellwänden A lagern die Prefswalzen B, sowie die beweglichen zwei Arme D
(durch Schrauben S stellbar), welche zwei bezw. vier Prefsmulden C tragen, die sich horizontal
an die Prefswalze B anlegen. In Fig. 4, 5, 6, 9, 10 sind Prefswalzen und Mulden übereinandergelegt.
Die Prefswalze B wird von der Antriebsscheibe W durch die Räder 7?, i?4 bewegt; die
zweite Prefswalze (Fig. 8, 9, 10) wird durch gleich grofse Räder von der ersten Prefswalze aus angetrieben.
Die Prefswalzen haben den zu pressenden Stoff aufzunehmen und ihn über die Mulden C zu
führen, welche unter beliebigem Druck auf den Stoff sich legen; zu diesem Zwecke mufs die
Prefswalze B die nöthige rauhe Oberfläche haben und ist am besten mit einem gefilzten wollenen
Schlauch zu überziehen. In allen Figuren ist die Prefswalze B als hohle Walze aus Gufseisen dargestellt
und kann nach Bedarf geheizt oder gekühlt werden. Sie kann aber auch aus beliebig
anderem dazu geeigneten Material bestehen, namentlich aus Pappe, welche als schlechterer
Wärmeleiter dem Metall vorzuziehen ist. Dieselbe ist jedoch, vermöge ihrer geringen Widerstandsfähigkeit
gegen Druck, nur bei Anwendung von gleichmäfsigem zweiseitigen Druck anzuwenden.
Die Mulden C haben den zu pressenden Stoff kreisförmig an die Prefswalze B anzudrücken
und während dieses Druckes den Stoff zu erwärmen und event, abzukühlen.
Dieser Druck kann durch Gewicht-, Feder-, hydraulische oder sonstige Kraft, direct oder
durch Hebel übersetzt, (ähnlich wie bei Hebelpressen) erzeugt werden. In Fig. 1, 2, 3, 8 ist
Federdruck angewendet, indem zwei gewundene Federn F die Arme D und somit die Mulden C
mit Spannstange 5 an die Walze B andrücken. Durch die Muttern m, welche auf den Enden
der Federn sitzen, läfst sich der Federdruck beliebig reguliren. In Fig. 4, 5, 6, 9, 10, 11 sind
vier Federn verwendet, welche direct auf die an der Mulde angegossenen Arme Ca wirken; um
den Federdruck durch die vier Muttern in gleichzeitig von einem Punkte aus zu stellen, sind die
Muttern m mit Schneckenrädern η umgeben, in
welche die auf der Welle 0 befindlichen Schnecken k eingreifen, so dafs durch Umdrehung der Welle ο
mittelst Drehung h die vier Muttern m gleichzeitig
bewegt und gestellt werden. In Fig. 7 wird der Druck mittelst Gewicht G auf die
horizontal liegenden Mulden C ertheilt. Die Hebelarme D enthalten an ihrer obersten Seite
eine runde Mutter U, versehen mit linkem und rechtem steilem Gewinde; eine einerseits links,
andererseits rechts geschnittene Stahlschraube b bewirkt durch ihre Umdrehung das Anlegen und
Abstellen der Arme D und der darin lagernden Mulden C. In der Mitte dieser Schraube b ist
ein Sperrrad e befestigt und bewegt sich ein Hebelarm / mit Gewicht g belastet; durch eine
am Hebelarm / befindliche, in das Sperrrad eingreifende Klinke, wirkt das Gewicht auf die
Schraube b und somit anziehend auf die Hebelarme D und Mulden C. Durch Anwendung
von zwei und mehr Prefsmulden C erhalten die Prefswalzen B den Druck gleichzeitig und können
sich daher nie durchbiegen, wie es bei Anwendung von nur einer Prefsmulde der Fall ist.
Die Mulden können auch scharnierartig verbunden sein, wie in Fig. I2a ersichtlich.
Die Mulden sind hier als Hohlgufs dargestellt und werden in der Regel durch Dampf erwärmt;
eine davon, und zwar die, welche der Stoff zuletzt passirt, läfst sich auch durch kaltes Wasser
oder dergleichen abkühlen, je nach Bedürfnifs. Für wollene Waaren hat es sich besonders als
praktisch erwiesen, wenn die erste Mulde als Heifsmulde und die letzte als Kaltmulde in Anwendung
kommen, so dafs die Waare unter Druck Abkühlung erhält. Die Erhitzung der
J/
7 r
Mulde kann auch in jeder anderen Weise erfolgen, z. B. durch Gas, Petroleumflämmchen
u. s. w.
Damit die Mulden C bei gröfserem Druck sich in der Mitte nicht durchbiegen, sind dieselben
durch eine Spannstange S gestützt, welche in den, an den beiden Enden der Mulde angegossenen
Lappen oder Armen α lagert und durch die Muttern m so straff gespannt wird, dafs ein
Durchbiegen nicht stattfinden kann. Eine Stellschraube st (Fig. 5) in der Mitte zwischen der
Spannstange S und der Mulde C unterstützt und regelt die Spannung unter jedem beliebigen
Druck.
Damit der Stoff in Gang und Lage auf der Prefswalze B während des Durchganges über die
Mulden C keine Störung erleidet, so ist ein metallener Prefshahn P zwischen die Mulden, gelegt,
welcher auf einer Seite an der Prefsmulde C1 und auf der anderen an der Spannwelle L befestigt
ist. Die Spannwelle L hat auf beiden Seiten eine gewundene Feder/(Fig. ib), welche
durch die Schnecke S und die Schneckenräder r mehr oder weniger gespannt werden kann. Die
Spannung des Prefsspahnes kann jedoch auch in irgend einer anderen Weise bewirkt werden.
In Fig. 11 z.B. wirkt auf die Spannwelle L der mit Gewicht beliebig belastete Hebel h, mittelst
Zugstange auf den Hebelarm i, durch Sperrrad ν und Klinke k. Für schwächere Pressen läfst
sich, wie aus Fig. 11 ersichtlich, der gespannte Prefsspahn auch mit nur einer Prefsmulde in Anwendung
bringen, wobei die Spannwalze L in starker Ausführung auch als Stützpunkt für die
Prefswalze B dient, und der Prefsspahn P eine Art Mulde um Walze und Waare bildet; ebenso
können auch zwei oder mehrere Prefswalzen mit nur einer Prefsmulde für gewisse Zwecke zu einer
Mulden-Walzenpresse verbunden werden. Bei 'Fig. 7 können auch nur kurze ungespannte Blechstreifen
zur Verbindung der drei Prefsmulden in Anwendung kommen; dasselbe ist bei scharnierartiger
Verbindung der Mulden der Fall, bei denen auch ohne Prefsspahn, wenn auch nicht so vollkommen gearbeitet werden kann. Ebenso
kann zu den drei Prefsmulden eine obere vierte etwas schmälere mit Spannstange noch in Anwendung
kommen, oder lassen sich fünf, sechs und mehr Mulden um eine entsprechend grofse
Prefswalze gruppiren.
Fig. 8 zeigt eine Zusammenstellung von zwei übereinanderliegenden Prefswalzen B mit je zwei
horizontalen Prefsmulden C, zum Pressen beider Stoffseiten während eines Durchganges. Zu
gleichem Zwecke zeigt Fig. 9 zwei Prefswalzen B mit je zwei übereinanderliegenden Prefsmulden C,
Fig. 10 zwei Prefswalzen B mit vier übereinanderliegenden Mulden C. Die Zusammenstellung
von Prefswalzen und Mulden kann auch noch in anderer Weise hergestellt werden, unter Anderem
beispielsweise zwei Walzen B mit zwei Druckmulden C und zwischen den Walzen eine Doppelmulde
C C, wie die Fig. 7b zeigt. Dies wäre
für besonders starke Pressen geeignet.
Die Antriebwelle W kann gleichzeitig die Bürstenwalze tragen, wie Fig. 1, 2, 4, 5 zeigen.
Der Stoff liegt gefaltet auf einem Bodenbrett, geht über die Stellriegel j an der Bürstwalze
vorbei, durch die Verbindungsriegel V über die Mulde C1 zur Prefswalze B mit derselben zwischen
die Prefsmulden über die Leitwalzen J und fällt in Falten auf die untere Tafel, Fig. 4, oder
die Waare geht über Leitwellen J1 zur Aufwickeltrommel
T, wo er sich auf eine Welle χ aufwickelt.
(Fig. 1.) Der Stoff kann auch hierbei durch einen Mefsapparat in seiner Länge gemessen
werden.
Um Waaren mit Leisten in verschiedener Breite zu pressen (Fig. 1, 2, 3), ist auf einer Seite
die Walze und auf der anderen Seite die Mulde mit einer der Leistenstärke entsprechenden Vertiefung
versehen, und die Walze B zum Verstellen nach der Breite eingerichtet, indem die
Mulden und Wellenzapfen für die Verschiebung entsprechend länger sind. Auf einer Seite ist
der Wellenzapfen in seiner Länge mit Keilnuth versehen und im Lager und den mit Keil versehenen
Triebrade i?4 verschiebbar; auf der
anderen Seite ist der Wellenzapfen in seiner Länge gelagert. Dieses Lager Q ist auf seiner
Peripherie mit Gewinde versehen und eine darauf befindliche Mutter bewirkt das Hin- und Herstellen
des Lagers; die Mutter wird durch ein auf ihr befestigtes Zahnrad i?5 mittelst Drehung
und Triebrad i?6 bewegt. Dieses Lager kann auch in anderer Weise hin- und hergestellt werden,
beispielsweise, wenn es anstatt des Schraubengewindes eine Zahnstange erhält, mittelst eines
kleinen Triebrades.
Zum Pressen oder Glätten für unebene Waaren kann die Prefswalze oder Mulde der Form der
Waare entsprechen, wie z. B. bei Strumpf- und Wirkwaaren und Wäsche.
Fig. i2a und i2b zeigen Durchschnitte einer
kleinen Muldenwalzenpresse mit zwei Konussen zum Plätten von Handmanschetten, sogenannte
Stulpen; die Mulden sind scharnierartig verbunden und können durch Feder- oder Hebeldruck
zusammengeprefst werden.
Fig. i3a und i3b zeigen zwei Durchschnitte
einer Presse für Halskragenwäsche mit zwei kreisrunden konischen Mulden CC, welche beliebig
erhitzt werden und eine auf die innere, die andere auf die äufsere Seite eines Ringes B sich
legen, welcher zur Aufnahme der Kragenwäsche dient; es kann der Ring oder die Mulden bewegt
werden.
Diese und alle kleineren Pressen lassen sich auch mit der Handkurbel bewegen; der Druck
kann dabei von Hand oder durch den Fufs ausgeübt werden.
Claims (1)
- Patent - Ansprüche:Die beschriebenen und durch Zeichnungen erläuterten Walzenpressen mit muldenförmigen Deckeln für glatte Waaren aller Art und zwar:1Vmit einer Walze und zwei neben- oder übereinanderliegenden Mulden, mit einem dieselben verbindenden Prefsspahn, derselbe je nach Bedürfhifs gespannt oder ungespannt; mit einer Walze und zwei oder mehr Mulden scharnierartig verbunden mit oder ohne Prefsspahn ;mit einer Walze, drei, vier oder mehreren neben- und übefeinanderliegenden Mulden mit oder ohne Prefsspahn;
mit zwei oder mehreren Walzen und zwei oder mehreren Mulden mit oder ohne Prefsspahn zum mehrmaligen schärferen ein- oder zweiseitigen Pressen der Waare in einem Durchgange;5. mit einer Walze und einer Mulde mit gespanntem Prefsspahn;6. mit zwei oder mehreren Walzen und einer Mulde mit oder ohne Prefsspahn;7. mit einer Prefswalze aus Pappe, in Zusammenstellung mit zwei oder mehreren Mulden;8. für fagonnirte Waaren jeder Art mit einer oder mehreren, einfach- oder doppelkonischen, oder überhaupt fagonnirten Walzen, eine oder mehrere dergleichen Mulden mit oder ohne dergleichen Prefsspahn;9. mit ringförmigen, cylindrischen, konischen oder fagonnirten Mulden und dergleichen Walzen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1677T | 1877-10-10 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1677C true DE1677C (de) |
Family
ID=70769363
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE000000001677DA Expired - Lifetime DE1677C (de) | 1877-10-10 | 1877-10-10 | Walzenpresse mit muldenförmigen Deckeln |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1677C (de) |
-
1877
- 1877-10-10 DE DE000000001677DA patent/DE1677C/de not_active Expired - Lifetime
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