DE103676C - - Google Patents
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21F—PAPER-MAKING MACHINES; METHODS OF PRODUCING PAPER THEREON
- D21F1/00—Wet end of machines for making continuous webs of paper
- D21F1/60—Cylinder moulds
Landscapes
- Paper (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 55: Papierherstellung.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 10. Mai 1898 ab.
Die Siebcylinder der Rundsieb-Papiermaschinen müssen den sie umspannenden Feinsieben
nicht nur eine gleichmä'fsige und durchlässige Auflagerfläche darbieten, sondern sie müssen
auch sehr widerstandsfähig sein, da sie besonders für die Herstellung feiner Papiersorten oft sehr
starker Belastung unterworfen werden. Bei der grofsen Länge der Siebcylinder, welche oft
3 m und darüber beträgt, kommen unter dem Druck der belasteten, auf der Siebwalze ruhenden
Gautschwalze erhebliche Durchbiegungen vor, welche wechselnde Längsspannungen im
Siebcylinder hervorrufen. Durch ungleiche Belastung der Gautschwalze auf beiden Seiten
und durch andere fehlerhafte Bedienung der Maschine entstehen oft sehr erhebliche Beanspruchungen,
denen die bisher bekannten Cylinder nicht gewachsen sind.
Bei den früheren Ausführungen derartiger Siebcylinder liefs sich die erforderliche Widerstandsfähigkeit
wenigstens in der Längsrichtung derselben leicht erreichen. Bei diesen Einrichtungen
wurde das Feinsieb durch ein grobes Untersieb gestützt, welches seinerseits auch in
in entsprechenden Abständen von einander angeordneten, von Stützscheiben und Armkreuzen
getragenen Längsstäben seine Stütze fand.
Diese Anordnung zeigte jedoch den Uebelstand, dafs die Gautschwalze infolge mangelnder
Stützung des Siebes in der Umfangsrichtung zwischen je zwei axialen Längsstäben dasselbe
durchdrückte bezw. abflachte, so dafs nach längerem Betriebe der Querschnitt der Siebwalze
eine polygonale Form annahm. Hierdurch wurden periodische Ungleichmäfsigkeiten in der Dicke des erzeugten Papiers oder Kartons
und andere Nachtheile veranlafst. Aufserdem brachte es diese Anordnung mit sich, dafs die
axialen Längsstäbe bei sämmtlichen Cylindern in ziemlich kleinen Abständen gestützt werden
mufsten, um nicht ein totales Durchbiegen derselben eintreten zu lassen, wodurch dann aber
nur erreicht wurde, dafs mehrere, allerdings geringere Durchbiegungen eintraten, .was dann
neben den obigen Ungleichheiten der Papierbahn noch weitere, in der Längsrichtung der
Bahn markirende verursachte.
Diese Uebelstände werden in neuerer Zeit dadurch mit Erfolg vermieden, dafs man (wie
beispielsweise in der Patentschrift Nr. 78408 beschrieben) zur Stützung des Feinsiebes einen
aus perforirtem Blech hergestellten Cylindermantel benutzt, der dem Obersiebe unmittelbar
eine glatte Auflagerfläche gewährt. Die Stege dieses perforirten Bleches sind hierbei, um den
freien Durchtritt des Wassers durch das Feinsieb möglichst wenig zu beeinträchtigen, an
der Aufsenseite des Cylindermantels spitzdachförmig ausgeführt oder abgerundet.
Derart eingerichtete Siebcylinder erfüllen ihre Aufgabe in allen Fällen, wo keine zu grofsen
Belastungen vorkommen. Die Widerstandsfähigkeit derartiger Cylinder ist jedoch an gewisse
Grenzen gebunden.
Die Lochung und gleichzeitige Pressung der Zwischenstege in die erforderliche Form ist
ohne erhebliche Schwierigkeiten nur bis zu einer gewissen Blechstärke praktisch möglich.
Dieser Uebelstand sowie der andere, dafs dem Cylindermantel nicht ein zu grofses Eigengewicht
gegeben werden darf, hindern es schon allein, mit den bisherigen Blechen eine gewisse,
aber nicht ausreichende Grenze der Festigkeit der Cylindermantel zu überschreiten. Dabei
beeinträchtigt bei den bisherigen Cylindern noch ein weiteres deren Festigkeit. Die Breite der
Stege zwischen den Löchern darf über ein gewisses Mafs nicht hinausgehen, um dem aufliegenden
Gewebe nicht zu viel Durchlafsflä'che zu rauben; es erhellt daraus, dafs mit der Verwendung
stärkere Bleche zu den Cylindermä'nteln, abgesehen davon, dafs bei gewisser
Stärke das Lochen Schwierigkeiten bereitet und entweder gar nicht mehr oder nur noch
mangelhaft ausführbar ist, ein nur sehr wenig festerer Cylindermantel gewonnen wird.
Dieser Uebelstand läfst sich auch dann nicht vermeiden, wenn man, wie es öfters geschehen
ist, die Stege hohl prefst. Vor allem ist dieses Hohlpressen nur immer bei schwächeren
Blechen ausführbar, oder es müfsten denn die Stege so breit gewählt werden, dafs die gegenseitigen
Abstände der Stützkanten ganz außerordentlich grofse werden, so dafs der Cylindermantel
als Siebunterlage nicht mehr verwendbar ist.
Die eben beschriebenen Siebcylinder mit sogenannter glatter Auflagerfläche haben sich aus
den entwickelten Gründen den gesteigerten Anforderungen, welche die Papierindustrie in
manchen Fällen, besonders bei der Herstellung von Feinpapieren, an die Widerstandsfähigkeit
solcher Siebcylinder neuerdings stellt, nicht gewachsen gezeigt.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun ein Siebcylinder, welchem eine für alle Fälle
ausreichende Widerstandsfähigkeit gegeben werden kann, ohne dafs die oben angegebenen
Nachtheile sich geltend machen können. Das Wesen der Erfindung besteht darin, dafs zur
Stützung des Siebes ein aus perforirtem Wellblech hergestellter Cylindermantel benutzt wird,
und zwar kann das Wellblech in der Weise zu einem Cylindermantel zusammengerollt werden,
dafs jeder einzelne Wellengang einen Ring um den Cylinder herum bildet, oder auch so,
dafs jeder einzelne Wellengang sich schraubengangförmig um den Cylinder zieht, wobei die
Wellengänge unter sich immer parallel laufen.
Die Lochungen können sowohl längs der Wellenthäler (von der Aufsenfläche der Siebcylinder
gerechnet), oder auch in den geneigten Seitenflächen, oder schliefslich in entsprechender
Versetzung gegen einander auch theilweise auf den von den Wellenkämmen gebildeten Rippen
selbst angeordnet sein; sie sind also von der Wellung des Bleches unabhängig. Es sind für
die Lochung des Cylindermantels nicht bestimmte Bahnen auf dem Cylinder vorgeschrieben,
oder vielmehr es ist dieselbe nicht auf bestimmte Bahnen beschränkt.
Ganz besonders ist hervorzuheben, dafs die Lochung in jedem Falle klein und in gröfseren
Abständen wie bisher von Loch zu Loch ausgeführt werden kann, ohne dafs der Cylinder
an Durchlafsfähigkeit oder, wie man auch sagt, an Saugfähigkeit verliert. Es kann also bei dem
Wellblechcylinder mehr Metall als bisher stehen gelassen werden, was seiner Festigkeit wesentlich
zu Gute kommt. :
Die Herstellung des Bleches kann in der Weise erfolgen, dafs man entweder zunächst
das Blech in Wellenform bringt und es dann' locht, oder umgekehrt, dafs man es zunächst
locht und sodann in Wellenform bringt. In beiden Fällen kann man die Wellung des
Bleches entweder dadurch erzielen, dafs man es zwischen entsprechend ausgebildeten Rippen-^
walzen durchlaufen läfst, oder auch dadurch^ dafs man es zwischen entsprechend profilirten
Stempeln absatzweise prefst; das letztere Verfahren ist besonders bei stärkeren Blechen vorzuziehen.
:
Um eine entsprechend gleichmä'fsige Stützung des Feinsiebes zu erzielen, wird in Verbindung
mit dem beschriebenen Wellblechcylinder in den meisten Fällen zweckmäfsig ein grobes
Untersieb angewendet, und es ist der Wellblechcylinder gerade hierfür besonders geeignet.
Zunächst erhält das Untersieb seine Unterstützung nicht parallel mit der Gautschwalze,
sondern senkrecht zu derselben, so dafs die oben beschriebenen Uebelstände nicht eintreten
können.
Ferner liegt das Untersieb mit seinen groben, runden Drähten auf den Wellenbögen immer
mit sehr schmalen Flächen auf, während das ganze Wellenthal unter dem Untersiebe einen
zusammenhängenden Kanal bildet; es wird daher den beiden Sieben, dem Unter- und dem
Obersiebe, durch den Cylindermantel so gut wie nichts an Durchlafs- oder Saugfläche entzogen.
Das Wasser, welches durch die Siebe hindurchgetreten ist, kann durch den Cylindermantel,
wenn derselbe auch sehr klein und in weiten Abständen gelocht ist, stets leicht in das
innere des Cylindermantels durchtreten, aus welchem es dann entfernt wird.
Fig. ι zeigt einen derartigen Siebcylinder theils im Längsschnitt, theils in Ansicht, theilweise
mit dem Untersieb und theilweise auch mit dem Feinsieb bekleidet;
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch den Siebcylinder.
Fig. 3 stellt einen Querschnitt,
Fig. 4 eine Oberansicht des für den Sieb-
cylinder verwendeten Wellblechs in gröfserem
Mafsstabe dar.
Bei der dargestellten Ausführung besteht der Siebcylinder aus dem gelochten Wellblechcylinder
A, welcher mit dem groben Untersiebe B umkleidet ist, das dem Feinsiebe C als
Unterlage dient.
Der Siebcylinder A besteht aus Wellblech, dessen Wellengänge ringförmig um die Siebwalze
herumlaufen. In ihrem Grunde sind die von den Wellenthälern des Wellbleches gebildeten
Rinnen gelocht, so dafs sie der Flüssigikeit freien Abzug nach dem Innern des Cyliniders
gestatten. Die Löcher α sind, wie in [Fig. 4 angedeutet, zweckmäfsig gegen einander
!versetzt angeordnet.
; Derartige aus Wellblech bestehende Cylindermäntel geben dem Feinsiebe durch die Vermittelung
des Untersiebes und in manchen Fällen auch ohne ein solches, besonders wenn die schraubengangartige Anordnung gewählt
ist, eine genügende Stützung und lassen sich in den verschiedensten Blechstärken und mit
!beliebiger Profilhöhe der Wellen ausführen, ;so dafs man derartigen Siebcylindern jeden beliebigen
Grad der Widerstandsfähigkeit geben kann, ohne die aufserordentlich grofse Durchlafs-
oder Saugfähigkeit derselben zu beeinträchtigen.
Aufserdem wird durch die Anwendung von Wellblech für den stützenden Siebcylindermantel
eine sehr erhebliche Elasticität des Cylindermantels auch in der Längsrichtung desselben erzielt. Dies ist bei stark belasteten
Rundsiebcylindern von erheblicher Bedeutung, da bei denselben oft bedeutende Durchbiegungen
und infolge dessen erheblich stetig wechselnde Längsbeanspruchungen des stützenden Blechcylinders
auftreten.
Die beschriebene Erfindung läfst sich aufser für Rundsieb-Papiermaschinen auch für andere
Zwecke, bei denen es sich um Stützung eines grofsen Beanspruchungen unterworfenen feinen
Siebes handelt, mit Vortheil verwenden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Ein Siebcylinder für Rundsieb-Papiermaschinen, gekennzeichnet durch einen gelochten, gewellten Stützcylindermantel, dessen Wellengänge kreis- oder schraubengangförmig verlaufen.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE103676C true DE103676C (de) |
Family
ID=374143
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT103676D Active DE103676C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE103676C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0248186A2 (de) * | 1986-06-03 | 1987-12-09 | Chr. Wandel GmbH + Co. | Siebzylinder |
-
0
- DE DENDAT103676D patent/DE103676C/de active Active
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0248186A2 (de) * | 1986-06-03 | 1987-12-09 | Chr. Wandel GmbH + Co. | Siebzylinder |
DE3618672A1 (de) * | 1986-06-03 | 1987-12-10 | Wandel Gmbh & Co Chr | Siebzylinder |
EP0248186A3 (de) * | 1986-06-03 | 1988-12-21 | Chr. Wandel GmbH + Co. | Siebzylinder |
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