DE32457C - Neuerung in der Luftzuführung bei ; Zimmeröfen und anderen Heizanlagen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 36: Heizüngsanlagen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 12. März 1885 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Neuerung in der Luftzuführung zu den .Verbrennungsgasen bei Feuerungen für Zimmeröfen, Dampfkessel und andere technische Zwecke zu dem Behufe, die Bildung und Ansammlung von explosiblen Gasgemischen zu verhindern und die vollständige Verbrennung der Gase herbeizuführen.

Dies wird dadurch erreicht, dafs die Verbrennungsgase vom Heizraum nicht nach einer bestimmten, sondern nach verschiedenen Richtungen hin abgeleitet werden, so dafs die vorhandene glühende Kohlenmasse, wie dies bei fahrlässigem Heizen öfters geschieht, nie ganz mit dicht lagerndem Brennmaterial verdeckt und eingeschlossen werden kann, sondern stets eine sofortige Verbrennung des aus dem Brennmaterial sich entwickelnden Gases stattfindet..

Auf der Zeichnung ist die neue Einrichtung in Fig. ι an einem eisernen Ofen und in Fig. 2 an einem Kachelofen angebracht dargestellt.

Der Heizraum des Ofens, Fig. 1, ist oberhalb durch die Platte k abgedeckt und nach hinten durch die Zunge I verschlossen. Der Feuerungsrost besteht aus den beiden Theilen b und c, von denen c horizontal ist, während b zu c einen Winkel bildet und zur Zunge Z parallel läuft, so dafs ein Kanal gebildet wird, der durch die Oeffnung α mit dem Feuerungsraum in Verbindung steht.

Vor dem Anheizen des Ofens werden die Roste bis oben an die durch die Thür g verschlossene Heizöffnung mit Brennmaterial gefüllt und letzteres von oben entzündet. Die Verbrennung geht sodann von oben nach unten vor sich, und tritt die zu derselben nöthige Luft, wie die Pfeile andeuten, durch die Oeffnung i ein, welche durch eine Regulirschraube h oder auch durch einen Schieber verschlossen werden kann, zum Brennmaterial, befördert die Verbrennung, vermischt sich mit den sich bildenden Gasen und geht theils durch die Oeffnung α, theils durch die Roste b und c hindurch, um die Zunge / herum, vereinigt sich bei d, woselbst die letzten Theile von brennbaren Gasen noch verbrannt werden, und strömt durch die Oeffnung e nach dem Obertheil des Ofens. Während des Heizens bleibt der Aschenkasten/" stets geschlossen.

Aehnlich gestaltet sich die Verbrennung bei dem in Fig. 2 veranschaulichten Kachelofen.

Die Zugluft tritt hier bei i ein und durchdringt theils die Roste b und c, theils geht sie durch die Oeffnung α, bis sich die Gasströme bei d vereinigt haben und bei e in den Obertheil des Ofens gelangen. Da bei Kachelöfen ein schnelles Ausbrennen angestrebt wird, um mit der zurückbleibenden Kohlenglut ein nachhaltiges Wärmemagazin zu bilden, so fällt hier die in Fig. 1 dargestellte Regulirschraube h fort

und der Ofen wird nach dem Ausbrennen durch eine luftdichte Ofenthür bekannter Construction geschlossen.

Diese Einrichtung gestattet eine reinliche und bequeme Heizung, wobei ebensowohl Grude und Grus als auch andere Brennmaterialien benutzt werden können. In ähnlicher Weise kann die Feuerung auch für andere gewerbliche Zwecke, z. B. bei Dampfkesseln, Anwendung finden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die Anordnung des schrägen Rostes b in Verbindung mit der Zunge / derart, dafs ein Theil der Gase und der Luft bei α durch den von b und Z gebildeten Kanal streichen mufs.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.