DE3245010A1 - Rettungsvorrichtung an schiffen - Google Patents
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Description
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— 5 —
Rettungsvorrichtung an Schiffen
Die Erfindung betrifft eine Rettungsvorrichtung zur Verminderung der Sinkgefahr an Schiffen oder
ähnlichen Schwimmkörpern.
Bislang ist es zur Verminderung der Sinkgefahr von Schiffen, schwimmfähigen Bohrinseln oder diesen
ähnlichen hohlen Schwimmkörpern bekannt, letztere durch Schotte in wasserdichte Abteilungen aufzuteilen,
damit bei leckgeschlagener Schiffsaüßenhaut
nicht der gesamte Schwimmkörper, sondern lediglich die durch die Schotte abgedichtete Abteilung geflutet
wird, in deren Bereich sich das Leck befindet.
Dies bedingt aber, daß die in den Schotten angeordneten Türen zuvor geschlossen worden sind, damit die Schotten
auch wirksam werden können.
Hierzu fehlt aber oft die Zeit dafür. Darüber hinaus führen leckgeschlagene und geflutete
Schiffsabteilungen zur erheblichen Verminderung der Auftriebskraft und erhöhen auch die Kentergefahr, so
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daß derartige Maßnahmen die Sinkgefahr des Schiffes zwar vermindern, aber in allen Fällen das Sinken
eines Schiffes nicht verhindern können.
In jenen Fällen muß dann das sinkende Schiff oder ähnliche Schwimmkörper aufgegeben werden, woraus
unter anderem vielfach Umweltschäden, zum Beispiel durch auslaufende Öle, und/oder Versperrungen von
Seewegen resultieren. Hinzu kommen dann noch die Probleme zur Rettung der auf den Schiffen befindlichen
Personen, wozu die bekannten Personen-Rettungssysteme, wie zum Beispiel Schwimmwesten,
Rettungsboote, Rettungsinseln usw. in vielen Fällen keine Gewähr für die Rettung bieten, insbesondere
dann, wenn die Rettungssysteme nicht rechtzeitig angelegt bzw. nicht rechtzeitig zu Wasser gebracht
worden sind.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine Rettungsvorrichtung der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen
Art derart zu verbessern, daß mit relativ einfachen und raumsparenden Mitteln eine über die
mit bekannten Rettungsmaßnahmen erzielbare Möglichkeit
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hinausgehende Verminderung der Sinkgefahr eines-Schiffes
oder dergleichen s.owie eine erhebliche Erhöhung der Überlebenschancen der auf den
Schiffen befindlichen Personen erreichbar ist.
Die Lösung dieser Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, daß im Schiff oder dergleichen bei Auftriebsverlust
dessen mit Luft oder anderen gasförmigen Medien druckbeaufschlagbare und so in ihren Volumen
vergrößerbare Verdrängerräume angeordnet sind, daß diese den Auftriebsverlust des Schiffes oder dergleichen
ausgleichen.
Hierdurch ist es erstmalig möglich, Schiffe aller Art, wassernde Flugzeuge, Bohrinseln, schwimmfähige
Fabriken, Container und andere als Hohlkörper ausgebildete Schwimmkörper trotz Verlust der
ursprünglichen Auftriebskraft unsinkbar zu machen
und somit das Schiff oder dergleichen selbst zu retten.
Dadurch erhöht sich auch die Überlebenschance für die auf den Schiffen befindlichen Personen, weil
ein erfindungsgemäß ausgerüstetes Schiff eher den Anforderungen an Seetüchtigkeit als bekannte
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Personenrettungseinrichtungen gerecht wird. Zudem muß das Schiff selbst auch nicht mehr verlassen
werden. Darüber hinaus ist das Schiff wesentlich einfacher und schneller auffindbar als zum Beispiel
Rettungsboote oder im Wasser befindliche Personen. Außerdem erleichtern die vorgeschlagenen Maßnahmen
die Bergung des Schiffes erheblich.
Dabei ist der Raumbedarf für die vorgeschlagenen Maßnahmen
zur Rettung des Schiffes selbst verschwindend gering, da das Volumen der Verdrängerräume erst im
Bedarfsfalle zu vergrößern ist und der dafür erforderliche Raum im Normalfalle für andere Zwecke genutzt
werden kann.
Die in ihrem Volumen vergrößerbaren Verdrängerräume können aber auch im Normalfalle, also auch bei Vorhandensein
der ursprünglichen Auftriebskraft, zum Beispiel zur Festlegung der Schiffsladung, genutzt
werden, derart, daß der freie Laderaum eines Schiffes durch die Verdrängerräume ausgefüllt wird.
Bei Passagierschiffen können die vorgeschlagenen Mäßnahmen
unter anderem in den Laufgangen, Aufenthaltsräumen usw. so angeordnet werden, daß diese im Bedarfsfalle
den ursprünglich vorhandenen Raum zwar ein-
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engen, aber noch Fluchtwege freilassen.
Eine weiterer Vorteil besteht darin, daß die vorgenannten Rettungseinrichtungen im Normalfall die Seetüchtigkeit
und Manöverierfähigkeit des Schiffes nicht behindern.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen erlauben aber auch eine vorbeugende, abgestufte Auslösung. Zudem ist
eine erfindungsgemäß vorgeschlagene Nachrüstung von.
Schiffen oder dergleichen möglich. Bei alledem ist es vorteilhaft, wenn mehrere Verdrängerräume
über das Schiff oder dergleichen so verteilt angeordnet sind, daß eine stabile Schwimmlage
erreichbar ist.
Hierzu ist es förderlich, wenn die Verdrängerräume
voneinander unabhängig mit Druckluft oder anderen gasförmigen Medien beaufschlagbar sind.
Eine besonders einfach zu montierende und preiswert herstellbare Ausgestaltung des vorbeschriebenen
Gegenstandes besteht darin, daß als Verdrängerräume flexible, aufblasbare Behälter vorgesehen sind.
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Eine unter Umständen bevorzugte Variante kennzeichnet sich dadurch, daß im Schiffskörper an
stationären Schiffswänden raumsparend anliegende und
wahlweise von diesen weg verstellbare sowie mit stationären Schiffswänden Verdrängerräume bildbare
formfeste Trennwände angeordnet sind.
Dabei ist es möglich, die verstellbaren Schiffswände mittels dahinter angeordneter aufblasbarer
Behälter zu verstellen.
Eine weitere Variante kennzeichnet sich dadurch, daß die verstellbaren Schiffswände umfangsseitig an
dazu quergerichteten stationären Wänden dichtschließend abstützend angeordnet sind, und daß
der von letzteren umgrenzte Raum selbst,zum Beispiel mit Druckluft beaufschlagt wird.
Besonders zur Festlegung des Ladegutes, beispielsweise Schüttgut im Laderaum mittels der im Volumen
vergrößerbaren Verdrängerräume ist es vorteilhaft, wenn den verstellbaren Schiffswänden hydraulische
Stellorgane zugeordnet sind.
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Auch die Anwendung anderer motorischer, zum Beispiel elektromotorischer Stellorgane ist möglich.
Das zur Vergrößerung der Verdrängerräume erforderliche
Druckgas kann in extrem komprimierter Form, zum Beispiel in Stahlflaschen, gespeichert werden.
Zusätzlich oder anstelle dessen, können auch druckgaserzeugende Arbeitsmaschinen vorgesehen werden.
Die Steuerung der Verdrängerräume zu deren Volumenvergrößerung, aber auch zum Rückstellen in die ursprüngliche,
raumsparende Lage, kann manuell erfolgen.
Bevorzugter Weise sollte zusätzlich aber auch eine von Sensoren beeinflußte, bei Gefahr selbsttätig
wirksame Verdrängerraum-Steuereinrichtung vorgesehen werden, wobei die Sensoren, zum Beispiel auf Wasser,
auf Wasserdruck, Gaskonzentrationen, auf eine annormale Schiffslage und/oder auf andere Parameter reagieren
könnten.
Die Auslösung der Stellorgane kann mechanisch, chemisch,
elektrisch, elektronisch und/oder hydraulisch erfolgen.
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Die vorbeschriebenen Maßnahmen erlauben aber auch zum Beispiel bei brennenden Schiffen oder dergleichen
diese zunächst mehr oder weniger zu fluten, um das Feuer zu löschen und alsdann durch Volumenvergrößerung
der Verdrängerräume, wobei das in den Schiffskörper
eingedrungene Wasser verdrängt wird, das Schiff erneut in die normale Schwimmlage zu bringen.
Hierzu ist es förderlich, den Steuerorganen Fernbedienung smöglichkeiten zuzuordnen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den
Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Schiffes im Längsschnitt,
Fig. 2 bis 4 Querschnittsdarstellungen desselben, Fig. 5 ein Blockschaltbild.
Gemäß Fig. 1 sind in einem Segelschiff 1 drei über die gesamte Länge des Schiffes so verteilt angeordnete
und als aufblasbare, flexible Behälter ausgebildete Verdrängerräume 2,3 und 4 vorgesehen, daß bei Verlust der
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ursprünglichen Auftriebskraft des Schiffes allein
mit den im Volumen vergrößerten Verdrängerräumen eine so große Auftriebskraft erzielbar ist, daß ein Sinken
des Schiffes 1 verhindert wird.
Gemäß der Fig. 2a bis 2c wirken die aufblasbaren flexiblen Behälter auf im Schiff 1 angeordnete,
begrenzt verstellbare Schiffswände 5, um zum Beispiel noch begehbare Fluchtwege zu bilden. Dazu
können die Verdrängerräume 2, 3 bzw. 4 beispielsweise an der Decke, am Boden oder längs der Schiffsseitenwände
verlaufend angeordnet sein.
In den Fig. 3a bis 3c sind als aufblasbare flexible
Behälter ausgebildete Verdrängerräume vorgesehen, die auch zur Festlegung von Ladegut 6 genutzt werden
können.
Gemäß der Fig. 4a bis 4c sind im Schiffskörper 1 mit
hydraulischen Arbeitszylindern 7 verstellbare Schiffswände 5 vorgesehen, die über ihren gesamten Umfang
an den stationären Schiffswänden dichtschließend anliegen,
so daß sie beim Verstellen der Schiffswände 5 aus ihrer Normallage, wobei die Schiffswände 5 so
dicht wie möglich den stationären Schiffswänden benachbart
angeordnet sind, mit den stationären
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Schiffswänden die Auftriebskraft des Schiffes erheblich
erhöhende Hohlräume bilden.
Die Anordnung der verstellbaren Schiffswände 5 ist
ähnlich wie in den Fig. 2a bis 2c dargestellt und beschrieben.
In Fig. 5 ist ein Druckgasspeicher 8 über eine Rohrleitung 9 mit einem als aufblasbaren, flexiblen Behälter
ausgebildeten Verdrängerraum 2 verbunden, der vom Schiffskörper 1 umfaßt ist.
In der Rohrleitung 9 sind ein Absperrorgan 10, eine Druckhalte- und Minderungseinrichtung 11 sowie
ein Sensor 12 zur Messung des Druckes im Verdrängerraum 2 angeordnet.
Den Teilen 10 und 11 sind motorische Stellvorrichtungen 13 zugeordnet, die über ein Übertragungglied 14 mit
eigener Intelligenz gesteuert werden.
Das Übertragungsglied wird vom Sensor 12 und von weiteren auf Wasser, Wasserdruck, auf die Schiffslage und
auf andere Parameter, zum Beispiel auf Temperatur reagierende Sensoren 15 bis 18 beeinflußt. Zudem sind
im Übertragungsglied 14 Sollwerte 19 gespeichert, die mit den jeweils gemessenen Werten verglichen werden.
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Außerdem ist ein manuell betätigbarer Auslöser 20, zum Beispiel zur vorbeugenden Volumenvergrößerung
der Verdrängerräume vorgesehen.
Alle neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale werden
als erfindungswesentlich angesehen.
Claims (12)
- Patentansprüche :( 1. Rettungsvorrichtung zur Verminderung der Sinkgefahr an Schiffen oder ähnlichen Schwimmkörpern, dadurch gekennzeichnet, daß im Schiff (1) oder dergleichen bei Auftriebsverlust dessen mit Luft oder anderen gasförmigen Medien druckbeaufschlagbare und so in ihren Volumen vergrößerbare Verdrängerräume (2,3,4) angeordnet sind, daß diese den Auftriebsverlust des Schiffes (1) oder dergleichen ausgleichen.
- 2. Rettungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Verdrängerräume (2,3,4) über das Schiff (1) oder dergleichen so verteilt angeordnet sind, daß eine stabile Schwimmlage erreichbar ist.Reents 7990/82
- 3. Rettungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdrängerräume (2,3,4) voneinander unabhängig mit Druckluft oder anderen gasförmigen Medien beaufschlagbar sind.
- 4. Rettungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Verdrängerräume (2,3,4) flexible, aufblasbare Behälter vorgesehen sind.
- 5. Rettungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Schiffskörper (1) an stationären Schiffswänden raumsparend anliegende und wahlweise von diesen weg verstellbare sowie mit stationären Schiffswänden Verdrängerräume (2,3,4) bildbare formfeste Trennwände (5) angeordnet sind.
- 6. Rettungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den stationären und den diesen gegenüber angeordneten verstellbaren Schiffswänden aufblasbare Behälter angeordnet sind.
- 7. Rettungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die verstellbaren Schiffswände (5)BAD ORIGINALReents 7990/82umfangsseitig an dazu quergerichteten stationären Wänden dichtschließend abstützend angeordnet sind.
- 8. Rettungsvorrichtung nach einem der Ansprüche5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß den verstellbaren Schiffswänden (5) als Stellorgane hydraulische Stellorgane (7) zugeordnet sind.
- 9. Rettungsvorrichtung nach einem der Ansprüche1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß den Verdrängerräumen (2,3,4) Druckgasspeicher (8) zugeordnet sind.
- 10. Rettungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Verdrängerräume (2,3,4) wirksame, Druckgas erzeugende Arbeitsmaschinen angeordnet sind.
- 11. Rettungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch manuell steuerbare Verdrängerräume (2,3,4).Reents 7990/82
- 12. Rettungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß von Sensoren (11,15,16,17,18) beeinflußte, selbsttätig wirksame Verdrängeraum-Steuereinrichtungen (14) vorgesehen sind.BAD ORIGINAL
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