DE4030018A1 - Tankschiff - Google Patents
TankschiffInfo
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- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
- B63B—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; EQUIPMENT FOR SHIPPING
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Tankschiff der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 genannten Art.
Wenn derartige Tankschiffe zum Transport von umweltgefährdenden
Stoffen, wie zum Beispiel Öl verwendet werden, so besteht die
Gefahr, daß bei einer durch Materialermüdung oder durch eine
Kollision mit anderen Schiffen oder Hindernissen hervorgerufene
Schädigung eines Seitentanks dazu führt, daß ein Teil der in den
Tanks transportierten Ladung ausläuft und zu schwerwiegenden
Umwelschäden führt.
Es besteht die Absicht, beispielsweise für Tankschiffe zum
Transport von Öl, vorzuschreiben, daß diese mit einem
Doppelboden versehen sein müssen, so daß bei einer
Grundberührung kein Öl aus den Tanks ausläuft. Um jedoch einen
vollständigen Schutz zu erzielen, müßten derartige Tankschiffe
auch mit einer Außen-Doppelwand gebaut werden. Die derzeit im
Betrieb befindlichen Tankschiffe verfügen jedoch weder über
Doppelboden noch über Doppel-Außenwände, und bis die meisten
dieser Schiffe aus dem Transport umweltgefährdender Stoffe
ausscheiden, werden wohl noch Jahrzehnte vergehen.
Um für diese Übergangszeit die durch Tankschiffunfälle
hervorgerufenen Umweltschäden zumindestens zu begrenzen, wurden
Regeln für die Verhinderung der Umweltverschmutzung durch Öl
("Regulations for the prevention of pollution by oil") erlassen,
die sich in Regel 23 und Regel 24 mit der Dimensionierung der
Öltanks befassen, die so ausgelegt sein sollen, daß die
austretende Ölmenge bei einer Grundberührung oder Kollision pro
Tank nicht 30 000 Kubikmeter überschreitet. Aus diesem Grund ist
der zur Verfügung stehende Laderaum derartiger Tankschiffe in
eine Vielzahl von Tanks unterteilt, damit die bei der
Beschädigung eines Tanks möglicherweise austretende Ölmenge
möglichst gering gehalten wird. Hierbei ist unter anderem
vorgesehen, daß im Betrieb des Tankschiffes bestimmte Tanks
oder Ballasttanks in leerem Zustand gehalten werden, um ein
Umpumpen von Öl aus beschädigten Tanks zu ermöglichen, wobei
hierbei insbesondere die Seitentanks betroffen sind. Zum
Umpumpen von Öl in andere leergehaltene Tanks müssen jedoch
betriebsfähige Pumpeinrichtungen hoher Leistung zur Verfügung
stehen, was nicht nach allen Arten von Tankschiffumfällen
sichergestellt werden kann.
In den derzeitigen Regeln ist weiterhin im Hinblick auf die
begrenzte Leistungsfähigkeit der die einzelnen Tanks
verbindenden Rohrleitungen und Pumpen vorgesehen, daß innerhalb
von zwei Stunden eine derart große Menge Öl aus einem
beschädigten Tank in einen anderen Tank umgepumpt werden kann,
daß die verbleibende ausströmende Ölmenge den oben angegebenen
Wert von 30 000 Kubikmetern nicht überschreitet. Es ist davon
auszugehen, daß diese Ölmenge bei zukünftigen Vorschriften nicht
mehr hingenommen wird, so daß Möglichkeiten gefunden werden
müssen, bereits jetzt die bei einem Tankschiffunfall
austretenden Ölmengen weiter zu begrenzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Tankschiff der
eingangs genannten Art zu schaffen, das in sicherer Weise
zumindestens eine weitgehende Verringerung der bei einer
Schädigung eines Tanks austretenden Ladungsmenge ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Tankschiffes kann
ein sehr schnelles Umpumpen der Ladung, beispielsweise Öl oder
Chemikalien, von einem beschädigten Tank in den Sicherheitstank
erfolgen, da die selbst bei großen Querschnitten und geringen
Leitungslängen der Sicherheitsleitungen unvermeidbaren
Strömungswiderstände durch den Unterdruck weitgehend überwunden
werden. Insbesondere werden die hohen Strömungswiderstände der
dem Normalbetrieb zum Füllen und Entleeren sowie zum Umpumpen
verwendeten Rohrleitungen umgangen, so daß große Ölmengen in
kurzer Zeit umgepumpt werden können.
Dadurch, daß das durch die Sicherheitstanks und die
Sicherheitsleitungen gebildete Sicherheitssystem als solches
aktiv ist, das heißt keine zusätzlichen Energiequellen im
Schadensfall benötigt, ist es selbst bei großen Schäden an dem
Tankschiff und einem daraus resultierenden Energieausfall
möglich, noch ein Umpumpen aus beschädigten Tanks vorzunehmen.
Ein einfaches Öffnen der Absperreinrichtungen in den
Sicherheitsleitungen reicht aus, um zumindestens einen
erheblichen Teil des Inhaltes eines beschädigten Tanks in
Sicherheit zu bringen.
Bei eintsprechender Aussteifung und/oder Formgebung der
Sicherheitstanks kann in diesen beispielsweise über mehrstufige
Pumpkombinationen ein erheblicher Unterdruck erzeugt und
aufrecht erhalten werden, der die umgepumpte Ölmenge pro
Zeiteinheit wesentlich vergrößert.
Um ein ausfallsicheres unabhängiges und automatisches
Sicherheitssystem zu erzielen, können in besonders gefährdeten
Tanks, insbesondere den Seitentanks Leckfühler angeordnet sein,
die bei Feststellung eines Lecks ein automatisches Öffnen der
Absperreinrichtungen der mit diesem Tank verbundenen
Sicherheitsleitungen steuern, wobei vorzugsweise unabhängige
Ernergiequellen für die Betätigung der Absperreinrichtungen
vorgesehen sein können.
Selbstverständlich ist es weiterhin möglich, die
Absperreinrichtungen durch von der Brücke des Tankschiffes aus
gegebene Befehle beispielsweise über ein Hydraulik
Leitungssystem zu steuern.
Dadurch, daß die Sicherheitsleitungen mit Abstand von der
Bodenwand der Seitentanks in diese münden, wird weiterhin
sichergestellt, daß bei einem Schaden an dem Tank unterhalb
der Wasserlinie des Tankschiffes oder geringfügig darüber in
die Tanks eindringendes Wasser, das sich am Boden des
beschädigten Tanks sammeln würde, nicht abgepumpt wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand
der Zeichnungen noch näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine Ausführungsform
des Tankschiffes und die darin angeordneten Tanks,
Fig. 2a und 2b vergrößerte Teilansichten der Fig. 1,
Fig. 3 eine Schnittansicht entlang der Linie III-III nach
Fig. 1.
Die in Fig. 1 nur schematisch dargestellte Ausführungsform des
Tankschiffes weist einen Laderaum auf, der in eine Vielzahl von
Tanks unterteilt ist, die zum Transport von flüssigen Stoffen,
wie zum Beispiel Öl oder anderen Füssigkeiten unter Einschluß
von chemischen Materialien bestimmt sind. Diese Unterteilung des
Laderaums erfolgt deshalb, damit bei Beschädigung der Außenhaut
oder der Bodenfläche des Schiffes lediglich eine geringe Anzahl,
vorzugsweise nur ein Tank, betroffen ist und nicht die gesamte
Ladung auslaufen kann.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind entlang der
Längsachse des Schiffes drei Reihen von Tanks vorgesehen,
nämlich jeweilige Seitentanks 20-25 bzw. 20a-25a entlang der
Seitenwände des Schiffes, sowie innenliegende Mitteltanks 30-35,
die zwischen den Seitentanks angeordnet sind und daher bei
einer Kollision durch die Seitentanks weitgehend geschützt sind.
Um bei einer Beschädigung eines Seitentanks die darin
enthaltene Ladung in Sicherheit bringen zu können, sind im
Bereich der Mitteltanks 30-35 Sicherheitstanks 2, 3
vorgesehen, wobei die Anordnung dieser Sicherheitstanks jedoch
nicht beschränkend ist. Die Sicherheitstanks können an jeder
im Kollisionsfall gut geschützten Stelle des Schiffes angeordnet
sein, wobei hierzu auch geeignete Ballasttanks herangezogen
werden können. Die Heranziehung des zwischen den Seitentanks
liegenden Raumes zur Anordnung der Sicherheitstanks ist jedoch
vorteilhaft, da auf diese Weise möglichst kurze
Sicherheitsleitungen zwischen den Seitentanks und den
Sicherheitstanks erzielt werden können, wie dies insbesondere
aus den Fig. 2a und 2b zu erkennen ist. Die Fig. 2a zeigt
den Bereich der Seitentanks 20-22 bzw. 20a-22s, während die
Fig. 2b den Bereich der Außentanks 23-25 bzw. 23a-25a
zeigt.
Wie aus Fig. 2a zu erkennen ist, ist der Tank 20 über eine
Sicherheitsleitung 41 mit dem Sicherheitstank 2 verbunden,
während der Tank 21 über eine Sicherheitsleitung 42 mit diesem
Sicherheitstank verbunden ist. Der Tank 22 ist über eine
Sicherheitsleitung 43 mit dem Sicherheitstank 2 verbunden.
Die Bemessung des Sicherheitstanks richtet sich nach der im
Schadensfall in den Seitentanks aufzunehmenden
Flüssigkeitsmenge, wobei es jedoch gegebenenfalls ausreichend
sein kann, in möglichst kurzer Zeit nur eine gewisse
Ladungsmenge aus einem beschädigten Tank zu pumpen,
beispielsweise die über der Wasserlinie befindliche
Ladungsmenge. An der Einmündung der Sicherheitsleitungen in
den jeweils zugeordneten Seitentank oder im Verlauf dieser
Sicherheitsleitung sind Absperreinrichtungen, beispielsweise
in Form von hydraulisch betätigten Absperrventilen vorgesehen,
die normalerweise geschlossen sind. In den Sicherheitstanks 2,3
wird ein hoher Unterdruck aufrechterhalten, und diese
Sicherheitstanks sind mit entsprechenden Aussteifungen oder
einer entsprechenden Form (beispielsweise Kugelform) versehen,
um dem bei einem hohen Unterdruck auf seine Außenwände wirkenden
Druck wiederstehen zu können. Wie dies weiterhin aus den Fig.
2a und 2b zu erkennen ist, ist der Sicherheitstank bezüglich
der ihm zugeordneten Seitentanks so angeordnet, daß sich
möglichst kurze Längen der jeweiligen Sicherheitsleitungen 41-43
ergeben. Die Seitentanks 20a-22a sind ebenso mit nicht mit
Bezugsziffern versehenen Sicherheitsleitungen versehen, die in
den Sicherheitstank münden. In Fig. 2a ist weiterhin
dargestellt, daß der Sicherheitstank selbst unterteilt sein
kann, wobei die Teile ebenfalls über Absperrventile miteinander
verbindbar sind.
In der Fig. 2b ist der Sicherheitstank 3 gezeigt, der den
Seitentanks 23-25 bzw. 23a-25a zugeordnet ist und mit diesen
Seitentanks über Sicherheitsleitungen 44-46 verbunden ist.
Wie aus der Übersicht der Fig. 1 zu erkennen ist, sind damit
sämtliche Seitentanks 20-25 bzw. 20a-25a über entsprechende
Sicherheitsleitungen mit Sicherheitstanks 2, 3 verbunden, die
ihrerseits über eine Verbindungsleitung 47 miteinander
verbunden sein können, um ein Umpumpen zwischen diesen
Sicherheitstanks zu ermöglichen.
Wie dies aus der Schnittansicht der Fig. 3 zu erkennen ist,
sind die Sicherheitsleitungen, in diesem Fall die
Sicherheitsleitung 42, in einem gewissen Abstand von der
Bodenwand 4 eines Tanks angeordnet, so daß bei Eindringen von
Wasser durch einen Leck in dem Tank 21 das sich am Boden des
Tanks aufgrund des höheren spezifischen Gewichtes verglichen
mit Öl sammelnde Wasser beim Umpumpen des Inhaltes des
Seitentanks 21 nicht in den Sicherheitstank 2 gelangt.
In den einzelnen Seitentanks können Leckfühler angeordnet sein,
die bei Feststellung eines Lecks ein automatisches Öffnen der
in diesem Seitentank angeordneten Absperreinrichtungen zu den
Sicherheitsleitungen hin steuern, wobei diese
Absperreinrichtungen beispielsweise durch hydraulisch betätigte
Ventile gebildet sein können, die gegebenenfalls eigene
Energiespeicher aufweisen, so daß sie selbst bei Ausfall der
Energieversorgung des Tankschiffes noch betätigbar sind.
In den Sicherheitstanks 2, 3 wird über (nicht gezeigte)
gegebenenfalls mehrstufige Pumpeinrichtungen ein hoher
Unterdruck erzeugt, der beim Öffnen der Absperreinrichtungen
eines Seitentanks zu den Sicherheitsleitungen hin das durch
Schwerkraft hervorgerufene Uberstömen des Inhaltes des
Seitentanks in den Sicherheitstank sehr stark unterstützt, so
daß das zumindestens weitgehende Entleeren eines beschädigten
Seitentanks sehr schnell vor sich gehen kann. Aufgrund der
geringen Länge und des für diese kurzen Längen möglichen großen
Querschnittes der Sicherheitsleitungen ist weiterhin deren
Strömungswiderstand verglichen mit den ohnehin vorhandenen
Rohrleitungen zwischen den einzelnen Tanks gering.
Claims (10)
1. Tankschiff mit einer Anzahl von Tanks, die in Reihen
nebeneinander parallel zur Längsachse des Schiffes angeordnet
und miteinander über Rohrleitungen verbunden sind, wobei ein
Teil der Tanks außenliegende Seitentanks und ein anderer Teil
innenliegende Mitteltanks bildet, und wobei Pumpeinrichtungen
zum Umpumpen des Inhalts eines Tanks zu einem anderen sowie
zum Füllen und Entleeren der Tanks vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß das Tankschiff (1)
zumindestens einen im Normalbetrieb leeren Sicherheitstank (2,
3) aufweist, der über von den Rohrleitungen unabhängige, mit
Absperreinrichtungen versehene Sicherheitsleitungen (41-46) mit
einem einer Anzahl der Seitentanks (20, 21, 22-25, 20a-25a)
verbindbar ist, und daß mit dem Sicherheitstank (2, 3)
Pumpeinrichtungen zur Erzeugung und Aufrechterhaltung eines
Unterdruckes in dem Sicherheitstank (2, 3) verbunden sind.
2. Tankschiff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere
der Sicherheitstanks (2, 3) durch zumindestens einen Teil eines
Mitteltanks (30-35) gebildet sind.
3. Tankschiff nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere der
Sicherheitstanks durch Ballasttanks des Tankschiffes gebildet
sind.
4. Tankschiff nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherheitstanks
mit Aussteifungen und/oder Verstärkungen derart versehen sind,
daß sie einem wesentlichen Unterdruck widerstehen können.
5. Tankschiff nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Sicherheitsleitungen (41-46) einen verglichen mit den
Rohrleitungen großen Querschnitt aufweisen.
6. Tankschiff nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherheitstank
(2, 3) derart benachbart zu den ihm zugeordneten Seitentanks
(20-25, 20a-25a) angeordnet ist, daß sich kurze Leitungslängen
der Sicherheitsleitungen (41-46) ergeben.
7. Tankschiff nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Sicherheitsleitungen (41-46) mit Abstand von der Bodenwand (4)
der Seitentanks (20-25) in diese münden.
8. Tankschiff nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherheitstank
(2, 3) ein kleineres Volumen als ein ihm zugeordneter Seitentank
(20-25) aufweist.
9. Tankschiff nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in den Seitentanks
(20-25) Leckfühler angeordnet sind, die bei Feststellung eines
Lecks in einem Seitentank ein automatisches Öffnen der
Absperreinrichtungen der mit diesem Tank verbundenen
Sicherheitsleitungen (41-46) steuern.
10. Tankschiff nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherheitstanks
(2, 3) über getrennte Verbindungsleitungen (47) und/oder
weitere Pumpeinrichtungen miteinander verbunden sind.
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- 1991-09-19 WO PCT/EP1991/001788 patent/WO1992005069A1/de unknown
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