-
Die
Erfindung bezieht sich auf ein Sicherungssystem für die in
einem Laderaum eines Wasserfahrzeuges befindliche Ladung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Aus
der WO 88/05006 A1 ist ein Sicherungssystem für die in einem Laderaum eines
Behältnisses befindliche
Ladung bekannt. Die Ladung wird durch mehrere gefüllte Gassäcke gegen
die Behälterwandung
gestützt.
Die Gassäcke
können
sowohl gefüllt als
auch evakuiert werden, wozu elektrische Steuerungselemente und Drucksensoren
vorgesehen sind. Überdruckventile
sind daher nicht erforderlich. Eine Vorrichtung zum Sichern von
Lasten nach der
DE 695
12 531 T2 ist eine beutelartige, aufblasbare Membran für einen
Laderaum zur Sicherung des Ladegutes vorgesehen. Ein einstellbares
Sicherheitsventil verhindert, dass eine Maximaldruck in der beutelartigen
Membran nicht überschritten
wird. Ein, das überschüssige Gas
aufnehmender Ausgleichs-Gassack ist nicht vorgesehen. Die WO 96/15024
A1 zeigt eine Methode und eine Vorrichtung zur Sicherung von schließbaren Decks
von Fährschiffen.
Mehrere, etwa parallel zueinander verlaufende, mit Gas befüllbare Gassäcke reichen
von der Decke eines Ladedecks bis zu seinem Fußboden. Im aufgeblasenem Zustand
füllen
die Gassäcke
die Leervolumina im Ladedeck nahezu vollständig aus.
-
Ausgehend
von der WO 88/05006 A1 liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Sicherungssystem vorzuschlagen, bei dem überschüssiges Druckgas nutzbringend
einsetzbar ist.
-
Die
Erfindung löst
diese Aufgabe entsprechend den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
-
Der
Aufblasvorgang der Gassäcke
erfolgt in einem Zug oder stufenweise. Überschüssiges Druckgas wird hierbei über ein Überdruckventil
des jeweiligen Gassackmoduls anderen Einrichtungen wie beispielsweise
einem Auftriebs- und/oder Stabilisierungs-Gassack zugeleitet.
-
Der
zu einem Gassack zugehörige
Gasgenerator wird mindestens auf die dem maximalen Volumen des aufgeblasenen
Gassackes entsprechende Gasmenge eingestellt. Bevorzugt ist es,
den Gasgenerator auf eine größere zu
liefernde Gasmenge einzustellen, als dem maximalen Volumen des zugehörigen Gassackes
entspricht.
-
Um
ein Aufreißen
bzw. Platzen eines Gassackes bei unterschiedlich großen auszufüllenden
Voluminas, wie sie bei unterschiedlichen Ladungen in einem Schiff
gegeben sind, zu verhindern, weist der jeweilige Gassack mindestens
ein Überdruckventil auf.
Das Überdruckventil
ist auf einen definierten Öffnungsdruck
einstellbar. Das Überdruckventil
ist mit mindestens einer Leitung verbunden, die ein Rückschlagventil
aufweist. Diese mindestens eine Leitung ist mit wenigstens einem
Auftriebs- und/oder Stabilisierungs-Gassack strömungstechnisch verbunden. Derartige
Auftriebs- und/oder Stabilisierungs-Gassäcke
sind an geeigneten Stellen im oder am Schiff, d. h. im Inneren der
Laderäume,
an der Außenseite
der Schiffswand, an Deck oder dergleichen vorgesehen.
-
In
das Schiff integrierte Gassäcke
bzw. Gassackmodule sind dazu geeignet, bei Wassereinbruch beispielsweise
durch Beschädigung
der Schiffsaußenhaut,
Hohlräume
im Schiff in Abhängigkeit
von deren Geometrie auszufüllen
und somit gegen einen Wassereinbruch abzu dichten bzw. bereits eingedrungenes
Wasser wieder aus dem Schiff herauszuverdrängen.
-
Die
Luft, die beim Aufblasen von Gassäcken des erfindungsgemäßen Sicherungssystemes
aus abgeschotteten oder geschlossenen Räumen verdrängt wird, kann wiederum zum
Füllen
von Gassäcken
in anderen Laderäumen
bzw. Schotts oder zum Aufblasen von Auftriebs- und/oder Stabilisierungs-Gassäcken verwendet
werden. Durch ein solches kaskadenartiges Gasfüllsystem wird in vorteilhafter
Weise die von den Gasgeneratoren des erfindungsgemäßen Sicherungssystemes
zu erzeugende Gasmenge erheblich reduziert.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Sicherungssystem
können
auch Gassackmodule ausschließlich als
Auftriebs- bzw. Stabilisierungshilfe vorgesehen sein. In diesem
Falle erfolgt die Anbringung der Gassäcke bzw. Gassackmodule vorzugsweise
außenbords
oder an Bord oder in wasserdichten Kammern, die in die Außenhaut,
d. h. in den Schiffsrumpf integriert sein können. Derartige als Auftriebs-
bzw. Stabilisierungshilfe dienende Gassacksysteme sind für alle Arten
und Größen von
Schiffen wie Ruderboote, Segelboote, Segel- und Motorjachten, Passagierschiffe,
Frachtschiffe, Fähren
usw. geeignet, wobei die Schiffsgröße nicht begrenzt ist.
-
Die
Gassäcke
des erfindungsgemäßen Sicherungssystemes
können
aus Kunststoffmaterial oder aus einem natürlichen Material bestehen.
Sie sind zumindest weitgehend gasdicht und vorzugsweise mit einem
Gewebe verstärkt.
Solche gewebeverstärkte
Materialien kommen bislang beispielsweise bei elastischen Flüssigkeitstanks,
bei Flößen oder dergleichen
zur Anwendung. Zur Verstärkung
und zur besseren Kräfteverteilung
können
die Gassäcke von
einem Verstärkungsmaterial
umgeben sein. Bei diesem Verstärkungsmaterial
kann es sich beispielsweise um ein Netz, um ein Netzgewebe oder
um Verstärkungsbänder handeln, wodurch
entsprechende Belastungen von den Befestigungselementen der Gassäcke aufgenommen
werden.
-
Die
Gassackmodule des erfindungsgemäßen Sicherungssystemes
können
beispielsweise auch als Faltbehälter
aus Metallblech oder aus Kunststoffplatten ausgebildet sein, die
mittels elastischer Verbindungselemente aus Kunststoff oder aus natürlichem
Material miteinander verbunden sind. Die Gassäcke sind am bzw. im Schiff
in ihrer Form, Anzahl, Volumen und Positionierung so angebracht, daß das Untergehen
des Schiffes verhindert oder zumindest so lange verzögert wird,
bis die Passagiere und die Mannschaft des in Seenot geratenen Schiffes von
anderen Schiffen bzw. Rettungssystemen aufgenommen worden sind.
-
Weitere
Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispieles
des erfindungsgemäßen Sicherungssystemes
für die
in Laderäumen
eines Wasserfahrzeuges befindliche Ladung. Es zeigen:
-
1 abschnittweise
und geschnitten ein mit dem Sicherungssystem ausgerüstetes Wasserfahrzeug
in Form eines Frachters bzw. einer Frachtfähre,
-
2 abschnittweise
und geschnitten zwei Hälften
eines Gassackmoduls des Sicherungssystemes,
-
3 abschnittweise
geschnitten eine weitere Ausbildung des Sicherungssystems,
-
4 abschnittweise
geschnitten das Sicherungssystem gemäß 3 im aktiven
Zustand,
-
5 eine
vergrößerte Darstellung
des Details V in 4 zur Verdeutlichung einer Ausbildung eines
Gassackes aus einem flexiblen, gewebeverstärkten Material, und
-
6 eine
andere Ausbildung eines Gassackes aus formstabilen Flächenelementen.
-
1 zeigt
geschnitten einen Abschnitt eines Wasserfahrzeuges 10,
das übereinander
und seitlich nebeneinander Laderäume 12, 12A, 12B, 12C, 12D, 12E ...
aufweist. Im Laderaum 12 sind Seecontainer 14 angeordnet,
welche einen Teil der Ladung des Wasserfahrzeuges 10 bilden.
Dabei sind jeweils zwei Seecontainer 14 übereinander
und seitlich voneinander beabstandet angeordnet. Die Seecontainer 14 sind
an den einander zugewandten Seitenflächen 16 mit Gassackmodulen 18 bestückt. Die Gassackmodule 18 können an
den Seecontainern 14 temporär angebracht sein. Jeder dieser
Gassackmodule 18 ist mit einem Gassack und mit einem zugehörigen Gasgenerator
versehen, mit welchem der entsprechende Gassack aufblasbar ist.
-
Der
Laderaum 12 ist durch Zwischenböden 20 ober- und unterseitig
sowie durch eine Zwischenwand 22 und eine Außen- bzw.
Bordwand 24 begrenzt. An der Bordwand 24 ist innenseitig
ein Gassackmodul 26 und am oberseitigen Zwischenboden 20 ist
innenseitig ein entsprechender Gassackmodul 26 vorgesehen.
Die Gassackmodule 26 können
permanent angeordnet sein, sie sind mit zugehörigen Gasgeneratoren ähnlich wie
die oben erwähnten Gassackmodule 18 versehen.
Demgegenüber
ist an der Zwischenwand 22 ein Gassackmodul 28 permanent
vorgesehen, der mittels einer Rohr- bzw. Schlauchleitung 30 mit
einer zentralen externen Druckgasquelle 32 strömungstechnisch
angeschlossen ist. Über
die besagte Rohr- bzw. Schlauchleitung 30 sind weitere
Gassackmodule 28 strömungstechnisch
verbunden, die den Laderäumen 12B, 12C, 12D permanent
zugeordnet sind. Im Laderaum 12C sind zwei Eisenbahnwaggons 34 und
im Laderaum 12D sind zwei Personenkraftfahrzeuge 36 angedeutet.
Im Laderaum 12C sind außer dem mit der externen zentralen
Druckgasquelle 32 fluidisch verbundenen Gassackmodul 28 auch
Gassackmodule 26 angeordnet, die mit einem internen zugehörigen Gasgenerator
ausgebildet sind.
-
Jeder
Gassackmodul 18, 26, 28 ist mit einer (nicht
gezeichneten) Steuerungs- und Auslöseeinheit verbindbar bzw. verbunden.
Diese Steuerungs- und Auslöseeinheit
ist mit mindestens einem in der Zeichnung ebenfalls nicht dargestellten
Bewegungs- und/oder Lagesensor zusammengeschaltet.
-
2 zeigt
in der Mitte durchgeschnitten einen Gassackmodul 18 bzw. 26,
der in einem Gehäuse 38 einen
platzsparend zusammengefalteten Gassack 40 und in dem durch
den zusammengefalteten Gassack 40 festgelegten Innenraum 42 einen
Gasgenerator 44 aufweist. Der Gasgenerator 44 ist
an der Innenseite eines Bodens 46 des Gehäuses 38 des
Gassackmoduls 18 bzw. 26 angeordnet. Der Boden 46 kann
außerdem
mit einer Anschlußarmatur 48 versehen
sein, die zum Anschließen
einer externen Druckgasquelle 32 (sh. 1)
vorgesehen ist. Am Boden 46 kann des weiteren ein Überdruckventil 50 vorgesehen
sein. Dieses Überdruckventil 50 kann beispielsweise
mittels einer Rohr- bzw. Schlauchleitung 52 mit einem überschüssiges Gas
aufnehmenden Ausgleichs-Gassack 54 fluidisch verbunden sein,
wie in 3 schematisch angedeutet ist. In 3 ist
der Ausgleichs-Gassack 54, der in einem in der Bordwand 24 ausgebildeten
Lagerabteil 54 gelagert ist, im zusammengefalteten Normal-
bzw. Ruhezustand angedeutet. Im Bereich des Lagerabteils 54 ist
die Bordwand 24 mit einer Sollbruchstelle 56 ausgebildet.
Die 4 verdeutlicht im Vergleich mit der 3 den
aktiven aufgeblasenen Zustand des Ausgleichs-Gassackes 54,
wobei der besagte Ausgleichs-Gassack 54 durch
die Rohr- bzw. Schlauchleitung 52, die mit dem Überdruckventil 50 fluidisch verbunden
ist, aufgeblasen worden ist. In diesem aufgeblasenen Zustand gemäß 4 bildet
der Ausgleichs-Gassack 54 demzufolge eine Auftriebs- und/oder Stabilisierungseinrichtung
bzw. -hilfe.
-
Die 2 verdeutlicht
des weiteren am Boden 46 des Gehäuses 38 des entsprechenden
Gassackmoduls 18 bzw. 26 eine Befestigungseinrichtung 58 zur
temporären
oder permanenten Befestigung des entsprechenden Gassackmoduls 18, 26 am Wasserfahrzeug 10 oder
an der entsprechenden Ladung. Am Gehäuse 38 des Gassackmoduls 18, 26 ist ein
Stecker 60 vorgesehen, der zum Anschlug des Gassackmoduls
an die weiter oben erwähnte
(nicht gezeichnete) Steuerungs- und
Auslöseeinheit
des Sicherungssystemes dient.
-
Auf
der linken Seite der 2 ist eine Ausbildung eines
Gassackmoduls 18 bzw. 26 schematisch dargestellt,
bei welcher der dem Boden 46 des Gehäuses 38 gegenüberliegende
Deckel 62 mit Sollbruchstellen 64 ausgebildet
ist, entlang welchen der Deckel 62 aufreißt, wenn
mit Hilfe des Gasgenerators 44 der Gassack 40 aufgeblasen
wird. Demgegenüber
ist auf der rechten Seite der 2 eine Ausbildung
eines Gassackmoduls 18, 26 angedeutet, bei welcher
durch eine ein Scharnier bildende Sollbruchstelle 66 ein
Klappdeckel 68 gebildet ist.
-
Die 5 verdeutlicht
einen Abschnitt eines Gassackes 40, der aus einem flexiblen
Material 70 besteht, das mit einer Gewebeeinlage 72 verstärkt ist.
Ein Verstärkungsmaterial 74,
bei dem es sich beispielsweise um ein Gewebegitter, -netz oder dergleichen
handeln kann, umgibt das gewebeverstärkte flexible Material 70 des
Gassackes 40. Im Vergleich zu 5 zeigt 6 schematisch
einen Abschnitt eines Gassackes 40, der formstabile Flächenelemente 76 aus
Kunststoff, Metall oder dergleichen aufweist, die mittels flexibler
Verbindungselemente 78 miteinander derartig verbunden sind,
daß der
Gassack 40 zwischen einem kleinvolumig zusammengefalteten und
einem aufgefalteten aufgeblasenen Zustand veränderbar ist.