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Versenkbarer Verschluß für Schaltschranktüren
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Die Erfindung betrifft einen versenkbaren Verschluß für Schaltschranktüren
o. dgl., mit einem Schließteil, der eine durch das Türblatt nach außen führende
Betätigungswelle besitzt, an der eine Handhabe in Form eines Griffhebels befestigt
ist, der an seinem einen Ende an der Betätigungswelle um eine zur Betätigungswellenachse
senkrechte Achse schwenkbar angelenkt ist, und an seinem anderen Ende einen im verschlossenen
Zustand in Richtung des Türblattes weisenden, mit einer Aufnahme für ein Schloß
wie Zylinderschloß o. dgl. versehenen Vorsprung aufweist, wobei am Türblatt ein
plattenartiger Aufsatz vorgesehen ist, der eine den Vorsprung passend aufnehmende,
die Türblattebene nach innen durchstoßende Einsenkung zum verschließbaren Aufnehmen
des Vorsprungs besitzt.
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Ein derartiger versenkbarer Verschluß ist aus der vom Anmelder stammenden
DE-OS 30 46 150 bekannt. Der große Vorteil dieses bekannten Verschlusses liegt in
seiner Sicherungsmöglichkeit durch ein herkömmliches Schloß, insbesondere Zylinderschloß,
so daß der Verschluß den gleichen Sicherheitsgrad gegenüber unautorisiertem Öffnen
besitzt, wie andere mit Hilfe von Zylinderschlössern abschließbare Türen.
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Ein weiterer Vorteil des bekannten versenkbaren Verschlusses liegt
in der Tatsache, daß einerseits bei verschlossenem Verschluß vorspringende Teile
nicht vorhanden sind, so daß eine Gefährdung von vorbeigehenden Personen, z. B.
dadurch, daß sie mit ihren Kleidungsstücken an dem Verschluß hängenbleiben, nicht
gegeben ist. Andererseits besitzt der Verschluß in geöffnetem Zustand eine Handhabe
mit ausreichend großer Griff länge, so daß das öffnen des Verschlusses relativ geringe
Kraftaufwendungen erfordert.
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Der bekannten Türverschluß wird insbesondere bei Schaltschränken eingesetzt,
die an Produktionslinien der Automobilindustrie eingesetzt werden. Diese Schaltschränke
unterliegen einer regelmäßigen Kontrolle, zu welchem Zweck der Kontrolleur, der
im Besitz des zugehörigen Schlüssels ist, das Zylinderschloß mit diesem Schlüssel
öffnet, den Griffhebel mit seinem Vorsprung aus der Einsenkung herausbewegt, den
Schlüssel wieder abzieht und dann durch Verschwenken des Griffhebels die Schaltschranktür
öffnet, wonach die Kontrolle oder Wartung des Inneren des Schaltschrankes erfolgen
kann.
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Nach Abschluß der Arbeiten werden die Schaltschranktüren wieder verschlossen
und mit dem Schaltschranktürverschluß dadurch gesichert, daß der Griffhebel wieder
in seine Schließstellung gedreht und der mit Zylinderschloß versehene Vorsprung
an die Einsenkung gebracht wird. Der Vorsprung kann aber bei der bekannten Ausführungsform
noch nicht in die Einsenkung eingeschoben werden, weil der Daumen des Zylinderschlosses
wegen des abgezogenen Schlüssels in seiner Verriegelungsstellung sich befindet,
d. h., daß der Daumen so vorsteht, daß er ein Einschieben des Vorsprunges in die
Ein senkung verhindert. Die Bedienungsperson muß daher den Schlüssel wieder einstecken
und das Zylinderschloß öffnen (d. h. entriegeln), wobei der Daumen eingefahren wird,
woraufhin der Vorsprung in die Einsenkung eingeschoben und anschließend das Schloß
wieder verriegelt und der Schlüssel abgezogen werden kann.
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Dieses Einstecken des Schlüssels, Aufschließen, Einschieben des Vorsprunges
in die Einsenkung, Verschließen des Zylinderschlosses, Abziehen des Schlüssels bedeutet
einen erheblichen Zeitaufwand, der vermieden werden sollte.
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Aufgabe der Erfindung ist es, den versenkbaren Verschluß gemäß der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß zum Verschließen des Verschlusses, also
insbesondere zum Einschieben des Vorsprunges in die Einsenkung, ein Einstecken des
Schlüssels zum Zwecke der Entriegelung nicht erforderlich ist.
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Vorrichtungen, die einfach zuschnappen, zum öffnen jedoch eines Schlüssels
bedürfen, sind an sich bekannt. Es sei in diesem Zusammenhang an Wohnungstürbeschläge
erinnert, bei denen der Türverschluß eine Falle umfaßt, die ein Einschnappen der
Tür ermöglicht, ohne daß ein Schlüssel eingesteckt wird, zum Öffnen aber das Einführen
und Betätigen eines Schlüssels erfordern.
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Derartige bekannte Verschlüsse sind allerdings hier nicht einsetzbar,
da naturgemäß die Konstruktion so getroffen werden muß, daß der versenkbare Verschluß
als solcher in seinen äußere Ausmaßen erhalten bleiben sollte, insbesondere auch
deshalb, weil es möglich sein sollte, bereits vorhandene versenkbare Verschlüsse
ohne große Probleme so zu verändern, daß sie die oben geschilderte Bedienungsvereinfachung
ermöglichen.
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Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß das Schloß, wie Zylinderschloß
o. dgl. einen Daumen aufweist, der in Richtung der Entriegelungsbewegung einen Freilauf
sowie eine Anfasung aufweist, die beim Einschwenken des Griffhebelsvorsprungs in
die Aufsatzeinsenkung mit der zugehörigen Verriegelungsnase derart zusammen wirkt,
daß bei verschlossenem Zylinderschloß die Anfasung den Daumen in Richtung des Freilaufs
gegen Federkraft in die entriegelte Stellung bewegt.
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Durch diese Maßnahme wird in einfachster Weise erreicht, daß zum Verschließen
des versenkbaren Verschlusses für Schaltschrank türen der Schlüssel -in das Zylinderschloß
o. dgl. nicht mehr
eingesteckt zu werden braucht, sondern daß es
ausreicht, einfach den Vorsprung in die Einsenkung einzudrücken und damit den Daumen
" einschnappen" zu lassen, wie es auch bei dem oben geschilderten Türfallenverschluß
der Fall ist.
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Dadurch, daß lediglich eine besondere Konstruktion für den Daumen
bzw. dessen Verbindung mit der Schließzylinderwelle erforderlich ist, dagegen alle
übrigen Bestandteile des versenkbaren Verschlusses unverändert bleiben können, ergibt
sich nicht nur eine Alternative zu dem bisherigen Verschluß, die praktisch keine
Mehrkosten verursacht, es sind auch die bereits vorhandenen versenkbaren Verschlüsse
ohne große Probleme umstellbar, indem einfach das bisher verwendete Schloß durch
ein Schloß ausgewechselt wird, das die kennzeichnenden Merkmale aufweist.
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Das Schloß wird vorzugsweise ein Profilhalbzylinderschloß mit federnder
Rückstellung des Schließdaumens in Verschlußstellung sein, wie es bereits in anderem
Zusammenhang bekanntgeworden ist, wobei jedoch dieses Schloß derart abgewandelt
wird, daß der Daumen auf der Zylinderschloßwelle mit dem Freilauf bewirkenden Spiel,
vorzugsweise 40...500 Spiel, insbesondere 450 Spiel, gelagert ist und daß ein Anschlag
für die Bewegung des Daumens in die Verschlußstellung vorgesehen ist, der den Daumen
in einer Verschlußstellung festhält, die von der Offenstellung um das Spiel versetzt
ist.
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Durch diese Maßnahmen wird insbesondere erreicht, daß eine Änderung
der den Vorsprung aufnehmenden Einsenkung des versenkbaren Verschlusses für Schaltschranktüren
nicht abgewandelt werden muß, vielmehr kann die bisherige Bauweise beibehalten werden,
was in der Praxis große Vorteile bringt, braucht doch nicht der gesamte versenkbare
Verschluß ausgewechselt werden, sondern nur das im Vorsprung angeordnete Profilhalbzylinderschloß.
Um dieses Spiel zu erhalten, ohne daß eine aufwendige Konstruktion erforderlich
ist, und insbesondere ohne daß sich die äußeren Abmessungen vergrößern, was wiederum
zu Abänderungenl
der Einsenkung des versenkbaren Verschlusses und
damit dessen gesamtem Ersetzen führen würde, wird gemäß einer anderen Ausführungsform
die Zylinderschloßwelle im Bereich des Daumens ein Vierkantprofil (oder auch ein
Dreikantprofil, während ein Fünfkant-, Sechskant-, usw. Profil weniger günstig ist)
und die Daumenmitnahmescheibe einen von der Zylinderschlußwelle durchstoßenen Durchbruch
aufweisen, der ein Profil aufweist, das sich aus zwei um das Spiel verdrehten Vierkantprofilen
(bzw. Dreikantprofilen) zusammensetzt, deren zueinander gehörende Ecken durch Kreisbögen
von der Bogenlänge des Spiels miteinander verbunden sind. Dies stellt eine besonders
einfache Maßnahme dar, um das notwendige Spiel zwischen dem Daumen und der Zylinderschloßwelle
zu erhalten. Allerdings ist die Größe des Spiels begrenzt. Bei einem Dreieckprofil
sollte das Spiel erheblich kleiner als 1200 sein, bei einem Viereckprofil erheblich
kleiner als 900, bei Profilen mit noch mehr Ecken verringert sich das noch zweckmäßige
Spiel noch weiter. Die Ursache liegt darin, daß ausreichend Material verbleiben
muß, um die auf den Daumen zu übertragenden Kräfte aufnehmen zu können.
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Wird das Spiel zu groß, wird der verbleibende Materialsteg entsprechhnd
kleiner und die Genauigkeit der Führung und die Höhe der zu übertragenden Kraft
werden ungünstig beeinflußt.
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Als besonders günstig hat sich in der Praxis ein Spiel zwischen 40
und 500 erwiesen, wobei zweckmäßigerweise man den halben rechten Winkel, also 450,
wählen wird.
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Es gibt auch andere Möglichkeiten, die Freilaufwirkung zu erlangen,
so könnte gemäß einer noch anderen Ausführungsform die Zylinderschloßwelle im Bereich
des Daumens ein Rundprofil besitzen, um welches die Daumenmitnahmescheibe drehbar
gelagert ist, wobei die Zylinderschlußwelle einen Stift umfaßt, der in einer Innennut
der Scheibenbohrung oder in einer seitlichen, von der Bohrung ausgehenden Einsenkung
geführt ist, derart, daß sich das gewünschte Spiel ergibt.
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Alternativ könnte auch der Stift in der Daumenmitnahmescheibe fest
verankert sein, in welchem Falle die Zylinderschlußwelle eine entsprechende Nut
oder auch einen Radialschlitz aufweist, wobei die Nut das Stiftende oder der Radialschlitz
einen durchgesteckten Stift gleitend aufnehmen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert, die in den Zeichnungen dargestellt sind.
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Es zeigt: Fig. 1 in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht den
versenkbaren Verschluß für Schaltschranktüren gemäß dem Stand der Technik in Verbindung
mit einem verschluß; Fig. 2 eine Draufsicht auf den Verschluß der Fig. 1; Fig. 3
ein an sich herkömmliches Profilhalbzylinderschloß, das für den versenkbaren Verschluß
gemäß Fig. 1 verwendet werden kann, wobei das in Fig. 3 in einer Seitenansicht und
in Fig. 4 in einer Ansicht von hinten dargestellte Profilhalbzylinderschloß federnde
Rückstellung des Daumens in die Verschlußstellung aufweist; Fig. 5 in einer Seitenansicht
und in einer Ansicht von hinten das Prof ilhalbzylinderschloß gemäß Fig. 3 und 4,
jedoch in erfindungsgemäßer Abwandlung mit einem nur um 450 herausragenden Daumen
sowie einer Daumenanfasung; Fig. 6 in vergrößerter Darstellung eine Vierkantzylinderschloßwelle
mit aufgesetzter Daumenmitnahmescheibe zur Erläuterung einer Ausführungsforn für
einen Freilauf;
Fig. 7 eine ähnliche Darstellung wie Fig. 6, jedoch
bei Dreikantprofil; Fig. 8 eine ähnliche Darstellung wie bei Fig. 6 und 7, wobei
jedoch zur Bildung des Freilaufs ein in der Zylinderschloßwelle angeordneter Stift
in eine in der Daumenmitnahmescheibe angeordneten Nut läuft; und Fig. 9 in einer
ähnlichen Darstellung wie in Fig. 8 eine Konstruktion, wobei der Stift in der Daumenmitnahmescheibe
fest verankert ist, während die Zylinderschloßwelle die entsprechende Nut (untere
Hälfte der Fig. 9) bzw. auch eine durch die gesamte Zylinderschloßwelle hindurchlaufende
Ausnehmung (obere Hälfte der Fig. 9) aufweist.
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Da die erfindungsgemäße Anordnung speziell auf versenkbare Verschlüsse
für Schaltschranktüren der eingangs genannten Art ausgerichtet ist und ihre Vorteile
besonders dort zur Geltung kommen, sei dieser Verschluß, der an sich bekannt ist,
unter Hinweis auf die Fig. 1 und 2 kurz erläutert.
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Im einzelnen ist in Fig. 1 ein Stangenverschluß 10 zu erkennen, der
die Tür 16 mit Hilfe von Stangen 28, 30 am Türrahmen 36 verriegelt, wobei die Stangen
nahe ihrer Enden in geeigneter Weise, beispielsweise mittels Stangenführungen 40
an der Tür 16 geführt werden.
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Ublicherweise ist neben den beiden Verschlußstangen 28, 30 noch ein
Vorreiber 32 vorgesehen, um die Tür auch auf halber Höhe mit dem Türrahmen 36 verriegeln
zu können, siehe dazu auch die Fig. 2, die eine Ansicht von rechts gemäß Fig. 1
wiedergibt. Der Schließteil 12 des Verschlusses 10 besteht im wesentlichen aus einer
durch das Türblatt 16 nach außen geführten Betätigungswelle 14, die in einem Lagergehäuse
18 um z. B. 900 drehbar gelagert wird, wobei die Drehwinkelbegrenzung beispielsweise
mittels einer nicht näher dargestellten
Nase am inneren Ende der
Betätigungswelle 14 bewirkt wird, die an Anschlagflächen 20, 22 des tagergehäuses
18 anschlägt.
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Dieses innere Ende der Betätigungswelle 14 trägt auch einen doppelarmigen
Hebel 24, an dessen freien Enden jeweils eine Betätigungsstange 28 bzw. 30 angelenkt
ist. Der Hebel 24 kann einstückig in den Vorreiber 32 übergehen.
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Das Lagergehäuse 18 besitzt ein Außengewinde 26 für eine Befestig
gungsmutter 27 zum Verschrauben des Gehäuses 28 nach Hindurchstecken des Gehäuses
16 durch einen entsprechenden Durchbruch im Türblatt 16.
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Am nach außen stehenden Ende der Betätigungswelle 14 ist mittels eines
Stiftes 34 eine Handhabe 38 in der Form eines Griffhebels derart angelenkt, daß
der Griffhebel 38 um eine zur Wellenachse senkrechte Achse schwenkbar ist. Entsprechend
weist auch das Lagergehäuse 18 eine nach außen sich öffnende Mulde 42 mit ungefähr
halbkugelförmiger Profilierung auf, in der die passend halbkugelförmig ausgebildete
Endfläche der Handhabe 38 passend ;eingelegt ist. Auf diese Weise kann die Handhabe
38 sowohl um die Achse des Stiftes 34 verschwenkt als auch um die Achse der Betätigungswelle
1 4 gedreht werden.
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Am anderen Ende der Handhabe 38 befindet sich ein Vorsprung 44, der
bei der in Fig. 1 dargestellten Verschließstellung der Handhabe 38 in Richtung des
Türblatts 16 weist und von einem Aufsatz 46 aufgenommen wird, der durch einen entsprechenden
Durchbruch des Türblattes 16 nach innen reicht. Dieser nach innen reichende Teil
45 des Aufsatzes 46 besitzt kreisförmigen Außenquerschnitt und ein Außengewinde
48, auf das eine Mutter ähnlich der Mutter 27 oder auch, wie dargestellt, eine mit
Innengewinde versehene becherartige Mutter 50 aufgeschraubt werden kann, so daß
sich ein u. U. gas-, staub- oder feuchtigkeitsdichter Abschluß der Durchbruchsöffnung
im Türblatt 16 ergibt. Die Höhe dieser Bechermutter 50 sollte nicht größer sein
als es der Abstand der Stange 28 vom Türblatt 16 zuläßt, weil sonst der Aufsatz
46 nicht im Bereich der Stange 28 montiert
werden könnte, wie
es bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 der Fall ist. Dies ist deshalb wichtig,
weil das untere Ende der Handhabe 38 eine Aufnahme 52 für ein Zylinderschloß 54
o. dgl. aufweist, dessen Größe aus den vorstehend geschilderten Gründen nicht über
das herkömmliche Größenmaß von Zylinderschlössern hinausgehen darf. Der Verschlußfinger
oder Daumen 56 wird beim Verschließen mittels eines Zylinderschlüssels in eine Bahn
mit einer Anschlagfläche 58 gebracht, die ein Herausziehen des Vorsprungs 44 aus
dem Aufsatz 46 verhindert.
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Aus Stabilitätsgründen und zur Vereinfachung der Montage ist eine
auf dem Türblatt 16 aufsetzbare Platte 60 vorgesehen1 die an ihrem einen, gemäß
Figg 1 oberen Ende in das I,agergehäu,se 18 und an ihrem anderen, unteren Ende in
den Aufsatz 46 einstückig übergeht. Die Platte 60 könnte auf dem Türblatt 16 mittels
hier nicht dargestellter Senkkopfschrauben o. dgl.
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aufgeschraubt oder aber auch aufgeschweißt oder aufgeklebt sein. Besser
ist die dargestellte Ausführungsform, bei der die Befestigung der Platte 60 dadurch
bewirkt wird, daß einerseits das Lagerhäuse 18 mittels einer Mutter 27 und andererseits
der die Türblattebene nach innen durchstoßende Aufsatz 46 mittels der Bechermutter
50 festgelegt ist.
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Als Zylinderschloß 54 könnte ein an sich bekanntes Profilhalbzylinderschloß
Verwendung finden, wie es in den Fig. 3 in einer Seitenansicht und in Fig. 4 in
einer Ansicht von hinten dargestellt ist. Das Schloß läßt sich mittels eines von
links gemäß Fig. 3 einsteckbaren Zylinderschloßschlüssels betätigen, kann aber natürlich
auch statt dessen eine andere verriegelnde Betätigungseinrichtung wie Vierkant,
Dreikant, Doppelbart, Innensechskant, Schlitz, jeweils mit Eindruckentriegelung,
u. dgl.
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aufweisen, wobei jedoch in jedem Fall die Bedienungsperson den entsprechenden
Schlüssel besitzen muß, wenn sie das Schloß gemäß Fig. 3 betätigen will. Bei der
dargestellten Ausführungsform ist der Daumen 56 zwischen einer Offenstellung (Bezugszahl
64) und einer Verschlußstellung (Bezugszahl 66) verschwenkbar, die 900 auseinanderliegen.
Der Daumen 56 wird von einer Daumenmitnahmescheibe
68 getragen,
die ihrerseits mit der Schließzylinderwelle 70 drehstarr verbunden ist. Der Drehweg
wird von einer Nase 72 begrenzt, der von der Daumenmitnahmescheibe 68 getragen wird
und an entsprechenden Schultern 74, 76 des Zylindergehäuses 78 anschlägt. Eine auf
die Schließzylinderwelle 70 aufgeschobene Feder 80, die mit ihrem einen Ende 82
in einem Schließzylinderwellenlager 84 und mit ihrem anderen Ende 86 in der Daumenmitnahmescheibe
68 verankert ist, drängt die Daumenmitnahmescheibe und damit den Daumen 56 in die
in Fig. 4 dargestellte Verschlußstellung (Bezugszahl 66).
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Das in den Fig. 3 und 4 dargestellte Schloß ist in Fig. 5 dahingehend
abgewandelt, daß die Schulter 74 soweit nach unten versetzt wird, daß der Daumen
56 sich nur noch um weniger als 900, gemäß der Darstellung um 450 zwischen der Offen-
und Verschlußstellung verschwenken kannw Desweiteren besitzt der Daumen 56 eine
Anfasung 88, die mit der entsprechenden, in Fig. 1 erkennbaren Bahn 58 bewirkt,
daß beim Einschieben des Vorsprunges 44 in die Einsenkung 45 der Daumen 56 aus der
Verschlußstellung 66 in die Offenstellung 64 gedrückt wird, bis der Daumen eine
Verschlußnase passiert hat und hinter, dieser Nase den Verschluß verriegelnd in
seine Verschlußstellung zurückspringt. Damit diese Bewegung jedoch nicht durch einen
verriegelten Schließzylinder behindert wird, ist zusätzlich ein Freilauf vorgesehen,
der auch bei blockierter Schloßwelle, insbesondere Schließzylinderwelle 70 diese
Daumenbewegung ermöglicht. Eine entsprechende Freilaufeinrichtung kann beispielsweise
gemäß Fig. 6 ausgeführt sein. Die Fig. 6 zeigt einerseits einen Schnitt durch die
Zylinderschloßwelle 70 im Bereich des Daumens 56, die gemäß der Darstellung von
Fig. 6 ein Vierkantprofil, gemäß der Darstellung von Fig. 7 ein Dreikantprofil ist,
sowie die den Daumen tragende Daumenmitnahmescheibe 68, die einen von der Verschlußwelle
70 durchdrungenen Durchbruch 90; aufweist, der ein Profil besitzt, das sich aus
zwei um das den Freilauf ergebende Spiel S (hier z. B. = 450) gegeneinander verdrehten
Vierkantprofilen 92, 94 zusammensetzt, deren zueinander gehörende Ecken 96, 98 durch
Kreisbögen 100 von der Länge
des Spiels S miteinander verbunden
sind.
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Geht man davon aus, daß Fig. 6 die Darstellung der Daumenmitnahmescheibe
68 bezüglich der Schließzylinderwelle 70 ist, wenn sich der Verschluß in der in
Fig. 5 dargestellten Ruhestellung (verschlossen) befindet, so wird beim Einschieben
des Aufsatzes in die Einsenkung bei verriegelter Schließzylinderwelle 70 der Daumen
56 gemäß Fig. 6 in Gegenuhrzeigerrichtung um den Wert S = 45 verdreht, was durch
die Kreisbögen 100 auch zugelassen wird. Ähnliches gilt für die Darstellung der
Fig. 7.
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Fig. 8 zeigt eine etwas anders gestaltete Ausführungsform, bei der
die Zylinderschloßwelle im Bereich des Daumens 56 ein Rundprofil besitzt, um die
die Daumenmitnahmescheibe 68 drehbar gelagert ist, wobei die Schließzylinderwelle
70 einen Stift 102 umfaßt, der in einer Innennut 104 der Bohrung 106 der Daumenmitnahmescheibe
68 oder auch in einer seitlichen, von der Bohrung 106 ausgehenden Einsenkung (dies
entspricht der Darstellung der Fig. 8) geführt ist, derart, daß sich das gewünschte
Spiel S ergibt. Statt dessen kann auch gemäß Fig. 9 der Stift 102 in der Daumenmitnahmescheibe
68 fest verankert sein, während die Schließzylinderwelle 70 eine entsprechende Nut
108 (siehe untere Hälfte der Fig. 9) oder auch einen Radialschlitz 110 aufweist,
wobei entweder die Nut 108 das Stiftende des Stiftes 102 aufnimmt, oder aber ein
durchgehender Stift 102 in dem Radialschlitz 110 gleitend aufgenommen ist.
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Die Ausführungsformen der Fig. 6 und 7 sind die einfachsten, die Ausführungsform
der Fig. 8 ist etwas komplizierter, erlaubt aber einen wesentlich größeren Spielwinkel
S, ähnliches gilt für die Ausführungsform der Fig. 9 unten, während die Ausführungsform
der Fig. 9 oben wegen der durch den Radialschlitz 110 bedingten Schwächung der Schließzylinderwelle
ungünstiger ist.
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