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Vergaser. Bei den gewöhnlichen Vergasern wird im allgemeinen der aus
der Düse austretende Brennstoff nur durch den angesaugten Luftstrom weitergeführt.
Es ist nun aber in Rücksicht auf die für die heutigen Motoren verlangten hohen Geschwindigkeiten
von 2ooo bis 3oooUmdrehungen in der Minute erforderlich, in der Zeiteinheit eine
sehr große Luftmenge hinzutreten zu lassen und infolgedessen der Lufteintrittsöffnung
einen verhältnismäßig großen Querschnitt zu geben. Diese Größe der Öffnung ist jedoch
für den Leerlauf oder den Langsamlauf (z. B. Zoo Umdrehungen in der Minute) sehr
nachteilig, denn wegen des. fast vollständigen Schließens des Drosselventils wird
die Luftgeschwindigkeit so stark herabgemindert, daß der in den Apparat gelangende
Brennstoff infolgedessen weder zerstäubt noch in der richtigen Weise mitgenommen
wird.
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Dieser Nachteil ist besonders schwerwiegend bei den üblichen, mit
senkrechter Achse angeordneten Vergasern, da hier infolge der Wirkung der Schwerkraft
der aus der Düse austretende Brennstoff nicht nach oben strömt, sondern nach unten
fällt.
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Es entsteht infolgedessen eine Ansammlung von Brennstoff im Vergaserraum
an einer vom Drosselhahn entfernten Stelle, so daß bei Üffnung des Drosselhahns
wenig oder kein Brennstoff von der Luft mitgenommen und zerstäubt wird.
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Diese Nachteile werden gemäß der Erfindung dadurch beseitigt, daß
der das Drosselorgan in seiner Mittellinie aufnehmende Vergasungsraum zur Wagerechten
längswärts geneigt ist und eine schiefe Ebene bildet, so daß der unverflüchtigte
Brennstoff sich restlos vor dem Drosselhahn sammelt und seine Zerstäubung mittels
eines sehr kräftigen Luftstroms bei Off -nüngsbeginn des Drosselorgans infolge
der Saugwirkung des Motors bewirkt wird.
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Eine weitere Ausführungsfrom dieses Vergasers weist das Merkmal auf,
daß sein kegelförmig quergebohrtes Drosselorgan einen sich im unteren Teil seines
Gehäuses zuerst öffnenden Hahn bildet, der auf einer dem Motor zugekehrten Mantelfläche
mit einer Nut versehen ist, welche die tiefste Stelle des Hahngehäuses dauernd mit
der zum Motor führenden Leitung verbindet.
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Auf der Zeichnung sind einige Ausführungsformen der neuen Vergaserbauart
dargestellt, und zwar veranschaulicht Fig. r einen senkrechten Schnitt durch einen
Vergaser mit einer einzigen Düse und mit geschlossenem Drosselhahn.
Fig.
2 zeigt den Vergaser mit etwas geöffnetem Drosselhahn, Fig. 3 eine Anordnung mit
Zusatzluftventil. Fig.4 zeigt eine andere Ausführungsform mit Drosselklappe statt
des Hahnes.
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Bei der neuen Vergaserbauart st, wie Fig. r erkennen läßt, ein Vergasungsraum
a vorgesehen, der z. B. kegelförmig ausgestaltet und gegen die Wagerechte um einen
Winkel geneigt ist. Diese Neigung bewirkt auch für den Fall, daß der Vergaser auf
einem Fahrzeug benutzt wird und etwa infolge der Straßenverhältnisse eine starke
Schräglage einnimmt, stets, daß der von der Düse b abgegebene, etwa unzerstäubte
Brennstoff einfach unter der - Wirkung der Schwerkraft der Richtung der größten
Neigung folgend, zu dem in den schräg -geneigten Vergasungsraum eingesetzten Drosselhahn
hinfließt und sich vor dem D. osselhahn ansammelt.
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Der Drosselhahn gibt den Durchgang in seinem unteren Teil zuerst frei
wie aus Fig. 2 ersichtlich ist. Er besitzt ein Küken c, das mit einer kegelförmigen
Querbohrung cl versehen ist; deren Wandungen bei vollständig geöffnetem Hahn mit
denen des Vergasungsraums a zusammenfallen.
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Wegen dieser kegelförmigen Gestaltung der Querbohrung cl des Hahükükens-
c hat die nach dem Motor zu liegende Öffnung einen größeren Durchmesser als die
der Düse b zugekehrte. Die Folge davon ist, daß der Durchgangsquerschnitt auf der
Motorseite bereits groß ausfallen muß, wenn der Hahn auf der Düsenseite nur um einen
ganz geringen Betrag geöffnet ist. Unter diesen Umständen entsteht nun im Innern
des Drosselhahnkükens ein Unterdruck, der dem in der Rohrleitung auftretenden fast
gleich ist.
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In das Küken c ist ferner noch eine schmale Nut c'= eingearbeitet,
die eine dauernde Verbindung zwischen dem tiefsten Punkt des Hahngehäuses und der
zum Motor führenden Rohrleitung herstellt. Infolgedessen kann niemals eine unerwünschte
Ansammlung von Brennstoff in dem Hahn eintreten.
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Die-Düse b wird von irgendeinem Schwimmerbehälter d mit gleichbleibendem
Flüssigkeitsspiegel -aus gespeist.
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° Die Wirkungsweise des neuen Vergasers ist nun die folgende : -Der
Luftdruck an der Eintrittsöffnung zum Vergäsüngsraum a sei mit P bezeichnet, und
der Unterdruck in der zum Motor führenden Rohrleitung mit P3. Der Unterdruck im
Vergasungsraum unmittelbar vor dem Drosselhahn sei P1 und der Druck im Innern des
Kükens P2. --Uni den Motor in Gang zu setzen, öffnet man den Drosselhahn ein wenig
(vgl. Fig. 2). Hierbei entsteht im Vergasungsraum ein geringer Unterdruck P1, der
ausreicht, die zur Speisung des Motors erforderliche Brennstoffmenge aus der Düse
austreten zu lassen. In diesem Augenblick ist aber die Luftgeschwindigkeit zu klein,
um eine ausreichend vollständige Zerstäubung des Brennstoffs herbeizuführen. Ein
Teil desselben tritt vielmehr in den Vergasungsraum über und fließt an der schrägsten
Stelle zum Drosselhahn hinab.
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Beim Langsamlauf weicht nun der Unterdruck P1 nur wenig vom Atmosphärendruck
ab, und. der. Unterdruck P= ist annähernd gleich dem Unterdruck P3. Zwischen P1
und P= dagegen entsteht ein Druckunterschied von etwa 2/;3 cm. Infolge dieses Unterdrucks
hat die durch den wenig geöffneten Hahn tretende Luft eine Geschwindigkeit von ungefähr
roo m/sek., so daß sie ohne weiteres eine Zerstäubung des noch nicht verflüchtigten
und in das Hahngehäuse abgeflossenen Brennstoffs herbeiführen kann. Da überdies
der zerstäubte Brennstoff durch den Kanal cl am Hahnküken in den Bereich eines sehr
starken Unterdrucks gelangt, so verflüchtigt er sich schließlich fast im Augenblick.
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Wenn wirklich eine kleine Brennstoffmenge der vorstehend erläuterten
Zerstäubung und Verflüchtigung entgehen sollte, so fließt sie zur tiefsten Stelle
im Hahngehäuse und wird von dort infolge der Wirkung des Druckunterschiedes zwischen
P-= und P3 sofort wieder abgesaugt, gleichzeitig durch den den Kanal c= durchtreibenden
Luftstrom aufgewirbelt und von neuem zerstäubt, bis sie schließlich beim Eintritt
in die zum Motor führende Rohrleitung vollständig verflüchtigt ist.
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Diese Zerstäubung des Brennstoffs erfolgt demnach bei der neuen Anordnung
gewissermaßen kaskadenartig, wie die Fig. 2 der Zeichnung andeutet.
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Bei allmählichem Weiteroffnen des Drosselhahns zwecks Übergang vom
Langsamlauf zum Normalbetrieb nimmt der Unterschied im Unterdruck zwischen P1 und
P2 immer mehr ab; andererseits nimmt der Unterschied von P1 gegenüber dem Atmosphärendruck
P zu. Die Luftgeschwindigkeit in dem Bereich der Düsenöffnung erhöht sich dabei,
so daß eine vollständigere Zerstäubung des austretenden Brennstoffs möglich ist.
Die zusätzliche Zerstäubung im Innern des Kükens und unmittelbar hinter demselben
brauchte demnach nicht mehr einzutreten, indessen wirkt sie weiter bis der-Drosselhahn
ganz geöffnet ist und die Zerstäubung an der Düsenmündung in vollkommenster Weise
erfolgt.
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In Fig. 3 ist ein Vergaser der neuen Bauart dargestellt, der außerdem
noch ein Zusatzluftventil aufweist. Es sind dabei zwei gleichachsige Vergasungsräume
vorgesehen: ein innerer Raumal, in den die Düse b mündet, und ein äußerer a.=, in
den auch der Drosselhahn c eingesetzt ist, mit dem Zusatzluft-Zutritt e. Das Zusatzluftventil
kann in beliebiger Weise ausgebildet
sein, mit mehreren Öffnungen,
als Kugelventil usw. Zwischen den beiden Räumen cal und ccz befindet sich ein Zwischenraum
für den Durchtritt der Zusatzluft.
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Auch hier ist die Mittellinie der beiden Vergasungsräume a1 und a2
so geneigt, daß der aus der Düse b tretende urzerstäubte und nicht verflüchtigte
Brennstoff sogleich indem Raum a' entlang fließt, dann auf die untere Wandung des
Raumes ccz tropft und so zu dem Drosselhahn gelangt, worauf die schließliche Verflüchtigung
in der bereits beschriebenen Weise erfolgt.
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In Fig. q. ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der das Drosselventil
aus einer Klappe g besteht. In diesem Falle fließt ebenfalls der nicht verflüchtigte
Brennstoff wegen der geneigten Anordnung des Vergasungs= raumes zu der Drosselklappe
hin und wird sogleich zerstäubt, wenn die Klappe um einen ganz geringen Betrag geöffnet
wird, da dann ein äußerst kräftiger Luftstrom entsteht.
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Die dargestellten *und beschriebenen Ausführungsformen der neuen Vergaserbauart
können natürlich hinsichtlich ihrer Gestalt, der Abmessungen und baulicher Einzelheiten
abgeändert werden, ohne von dem Grundgedanken der Erfindung abzuweichen.