-
Mehrstufiger Vergaser Die vorliegende Erfindung betrifft eine Weiterausbildung
des mehrstufigen Vergasers nach dem Hauptpatent 644932, bei dem alle Stufen von
einer einzigen gemeinsamen Brennstoffdüse versorgt werden, die in leinen Primärgemischkanal
mündet, der sich in mehrere, zu den Hauptzerstäubern führende Kanäle gabelt. -Bei
Schwerölvergasern ist es zuweilen nötig, außer einem Betrieb mit Schweröl aucheinen
Betrieb mit Benzin durchzuführen, beispielsweise dann, wenn bei niederer Geschwindigkeit
des Fahrzeuges, z. B. auf Steigungen, mit vollständig geöffnetem Drosselorgan gefahren
werden soll, wobei die im Vergaser vorhandene Gasgeschwindigkeit unter Umständen
nicht ausreicht, um einen einwandfreien Schwerölbetrieb zu gewährleisten. Auch ist
es mitunter zweckmäßig, mit einem veränderlichen Schweröl-Benzin-Gemisch zu fahren.
-
Bisher hat man in der Regel neben dem für den Schwerölbetrieb bestimmten
Vergaserteil noch einen bis zu den Einlaßkammern der Ventile getrennt geführten
besonderen Benzinvergaserteil angeordnet, der von einer besionderen Benzinschwimmerkammer
gespeist wurde. Eine solche Anordnung hatte aber den Nachteil, daß für den Benzinvergaserteil
noch ein zweites Steuerorgan vorgesehen. werden mußte, das durch einen zweiten Hebel
vom Führersitz aus zu betätigen war. Dadurch wurde der Betrieb verwickelter, was
gerade für Fahrer, die von Technik verhältnismäßig wenig verstehen, die Benutzung
Beines Srhwerölvergasers unerwünscht machte.
-
Die vorliegende Erfindung bezweckt in Weiterausbildung des Vergasers
nach dem Hauptpatent die Beseitigung dieses Nachteiles und besteht darin, daß .der
von der Benzindüse gespeiste Primärgemischkanal vor den Hauptzerstäubern in den
von der Schweröldüsegespeisten Priinärgemischkanalmündet und ein Umschaltorgan vorgesehen
ist, das einen reinen Schweröl- oder reinen Benzinlodereinen Gemischbetrieb gestattet.
Auf diese Weise klommt der getrennt geführte Benzinvergas;erteil völlig in Wegfall,
und es ist möglich geworden, ein und dieselbe Steuerung sowohl für Schweröl als
auch für Benzin zu benutzen, wodurch der Betrieb erheblich vereinfacht wird.
-
In der beiliegenden Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand-in einer
Ausführungsform dargestellt. Es zeigen: Fig. i eine Seitenansicht eines mehrstufigen
Vergasers, teilweise im Schnitt, Fig. 2 einen Schnitt nach Linie F-F der Fig. i,
Fig. 3 einen Schnitt nach Linie G-G der Fig. i.
-
In der in dem Hauptpatent beschriebenen Weise speist die Schwerölschwimmerkammer
i
über die Düse 28 den Primärgemischkanal 49. Der sich an den Primärgemischkanal49
anschließende Kanal 29 führt zum Hauptzerstäuber 3' der ersten Stufe. Vom Kanal
29 ; zweigt ein Kana146 ab, in den eine Venturi-: düse-t7 eingesetzt ist und der
zum Haufit"-zerstäuber 3" der zweiten Stufe führt. Die'-Hauptzerstäuber 3', 3" werden
in der im Hauptpatent beschriebenen Weise durch den Schlitzverschluß 18. i9 gesteuert.
Die die Stufen 1 und II bildenden Ansaugkanäle i 59' und 159", an deren Anfang die
Zerstäuber 3', 3" angeordnet sind, münden im T-Stück i oo in den gemeinsamen Abzweigkanal
59, an dessen freien Enden die Anschlußstücke Ei, E. und L'3 angebracht sind, mit
denen der Vergaser an den Einlaßkammern des Motors befestigt werden kann.. Der Querschnitt
eines jeden der Kanäle 159' und 159" ist kleiner als der Querschnitt des Abzweigkanals
59, dessen Querschnitt zweckmäßig gleich der Summe der Querschnitte der in ihn mündenden
Kanäle ist.
-
Außer den ob@enerwähnten Stufen I und 1I besitzt der Vergaser noch
eine Stufe III mit dem Zerstäuber 3"', der unterhalb des T-Stückes i oo angeordnet
ist. Dieser Zerstäuber 3"' wird durch den Drehschieber 5ooo gesteuert, der in Form
eines Dreiweghahnes ausgebildet ist und in Offenstellung den Zerstäuber 3"' mit
den Abzweigkanälen 5059Q, 5059b und 5o59, verbindet, die ebenfalls in den Anschlußstücken
El, E. und E3 enden und somit das in -der Stufe III gebildete Gemisch zu den Einlaßkammern
des Motors leiten. Eine Leitung 529 verbindet den Zerstäuber 3"' mit dem Primärgemisclikan.al
29. An der Stelle 5.17 dieser Leitung 529 ist in derselben eine (nicht dargestellte)
Venturidüse angeordnet, welche die gleiche Aufgabe erfüllt, wie es für die Dose
47 in dem Hauptpatent beschrieben ist.
-
Der Vergaser weist außer der Schwerölschuimmerkammer i noch eine Benzin.schwimmerkammer
2 auf, die in der gleichen Ebene wie die Schwerölschwimmerkammer i liegt und eine
Benzinleerlaufdüse io sowie- eine Benzinhauptdüse 44 besitzt. Von der Leerlaufdüse
io gelangt das Benzinleerlaufgemisch über den mit gestrichelten Linien dargestellten
Leerlaufkanal in die Hauptzerstäuber 3' und 3". Die Benzinhauptdüse 4.,4 mündet
in den Benzinprimärgemischkanal 48, der das Benzingemischin den Schwerölprimärgemischkanal
49, 29 leiten kann. An der Einmündungsstelle des Kanals 48 in den Kanal 49, 29 ist
ein einstellbares Umschaltorgan 45 vorgesehen, welches in der dargestellten Lage
für reinen Schwerölbetrieb eingestellt ist und den Renzi.ngemischkana148 völlig
abschließt. Durch eine (nicht dargestellte) Vorrichtung kann das Umschaltorgan so
gedreht -,-erden, daß es entweder den Kanal 49 völlig abschließt und den Kanal 48
zu einem reinen Benzin--'.trieb öffnet, oder in einer Z«zschenstellung `:a,e@uohl
den Kanal49 als auch den Kanal48 Beinen Gemischbetrieb öffnet. Wenn der 'äüal48
geöffnet ist, wird also das Benzingemisch durch die gleichen Kanäle zum Motor geleitet,
durch die gewöhnlich das Schwerölgemisch strömt.
-
Der Vergaser ist derart konstruiert, daß bei Betrieb der Stufen I
und Il, d. h. bei Öffnung der Kanäle 159' und 159" durch den Schlitzverschluß 18,
i 9 bei Drosselbetrieb des Motors die gewünschte Normalfahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges
beispielsweise von 7 o km/Std. erreicht wird. Wenn man vorübergehend auf eine Höchstgesch«indigkeit
von 8o km/Std. gelangen will, so wird der normalerweise durch eine (nicht dargestellte)
Feder geschlossene Drehschieber in die Offenstellung nach Vig. 2 gebracht, bei der
er die Hauptzerstäuberdüse 3"' über die Kanäle 5059" 5059r» 5059 mit etwa 70 0;o
kleinerem Querschnitt als der Kanal 59 mit den Einlaßkammern des Motors verbindet.
Die Stufe III, welche von dem vom Primärgemischkanal 29 abzweigenden Kanal 529 gespeist
wird, dient also nur zur Erzielung der gelegentlich gewünschten Höchstleistung;
hierbei ist es gleichgültig, ob das Umschaltorgan 45 sich in der Stellung für Schweröl-,
Benzin-oder Gemischbetrieb befindet. Nach Beendigung der vorübergehenden Höchstleistung
wird das den Drehschieber 5ooo betätigende Organ losgelassen und der Drehschieber
durch die obererwähnte Feder selbsttätig in die Normallage zurückgezogen, bei der
die Kanäle 5059Q, 5059e 5059e abgeschlossen sind. Dann dient die Leitung 529, in
welcher, wie oben erwähnt, an der Stelle 5,17 eine Venturidüse angeordnet ist, in
der gleichen Weise wie gegebenenfalls der Abzweigkanal 46 der Stufe 1I als Zusatzluftkanal,
wie es für den entsprechenden Abzweigkanal der Stufe f I im Hauptpatent dargelegt
ist.
-
Der Drehschieber 5000 sperrt in seiner Schließstellung sämtliche
toten Abzweigkanäle ab, so daß ein unerwünschtes Ansatigen des Motors- auf Umwegen
durch eine solche tote Abnveigl,eitung unmöglich ist.
-
Eine Zusatzluftregulierschraube 53 wird hinter der Einmündungsstelle
des Benzinkanals 48 in den Primärgemischkanal 49, 29 angeordnet, so daß mit dieser
einzigen Schraube sowohl das Schwerölgemisch als auch das Benzingemisch reguliert
werden kann. .
-
Die beschriebene Ausführungsform des Vergasers hat noch den Vorteil
des kleinstmögliches Rauminhaltes der zusammenhängenden
gesamten
Ansaugleitung, wodurch infolge des geringeren toten Raumes für eine bestimmte Zylinderfüllung
engere Ansaugquerschnitte genügen und somit die für Schwerölbetrieb wichtige größtmögliche
Strömungsgeschwindigkeit erreicht wird. # Bei dem geringen toten Raun wirkt sich
nämlich die Saugwirkung der Kolben stärker aus.