DE3241987A1 - Kippbarer lichtbogenofen - Google Patents
Kippbarer lichtbogenofenInfo
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Abstract
Der kippbare Lichtbogenofen weist einen vorspringenden, erkerartig ausgebildeten Teil (2) des Ofengefäßes auf, in dem die verschließbare Abstichöffnung angeordnet ist. Der erkerartige Teil (2) ist mit einem allseitig geschlossenen Mantel versehen. Um den Kippwinkel zu verringern, und gleichzeitig beim Abgießen eine dicke Metallschicht im Bereich der Abstichöffnung aufrechtzuerhalten, ist der Boden (3) des erkerartigen Teils (2) etwa höhengleich mit dem Gefäßboden (4) angeordnet. Die Abstichöffnung (5) ist mittels einer an der Außenseite des Bodens (3) des erkerartigen Ofengefäßteils (2) schwenkbar angeordneten, angetriebenen Platte (6) verschließbar.
Description
Die Erfindung betrifft einen kippbaren Lichtbogenofen, bei dem die verschließbare Abstichöffnung im Boden eines vorspringenden,
erkerartig ausgebildeten Teils des Ofengefäßes angeordnet ist.
Der Aufbau der öfen dieser Art (DE-OS 18 04 007) verfolgt das
Ziel, den Kippwinkel des Aufnahmegefäßes während der Entleerung des Ofens zu verringern. Bei der klassischen Ofenausführung mit
Abstichschnauze muß nämlich das Gefäß relativ hoch angehoben werden, wobei große .Massen zu bewältigen sind. Bei dem in Fig. 2
IQ der letztgenannten Schrift abgebildeten Ofen beträgt der Kippwinkel
etwa 30 bis 40".
Zwischen dem Boden dieses bekannten, erkerartig ausgebildeten Gefäßteils
und dem übrigen Gefäßboden ist ein erheblicher Höhenun- · terschied. Ähnliche Verhältnisse sind bei dem ebenfalls bekannten
Gefäß nach der GB-PS 622 500 vorhanden. Auch dir mit einer Abstichöffnung
versehene Boden eines bekannten Lichtbogengefäßes nach der DE-PS 29 44 269 liegt viel höher als der übrige Gefäßboden. Die Folge dieser Anordnung ist, daß - abgesehen von einem
immer noch verhältnismäßig großen Kippwinkel - eine dünne Schicht der abzugießenden .Metallschmelze während des Abgießens
über der Abstichöffnung steht. In der Praxis hat sich gezeigt, daß in der dünnen .MetallSchmelzenschicht Wirbel entstehen, die
Teile der Schlacke mitreißen. Dadurch wird die Qualität des abgegossenen Metalls beeinträchtigt.
Außer diesem Nachteil sind die bekannten öfen mit einem erkerartig
geformten Gefäßteil, in dessen Boden die Abstichöffnung angeordnet ist, noch mit einem weiteren erheblichen Nachteil behaftet:
Die Abstichöffnungen sind mittels eines Stöpsels verschließbar, der innerhalb des Gefäßes angeordnet und mit Hilfe einer
nach oben führenden Stange betätigbar 1st. Damit ist der Stöpsel sowie die Stange unmittelbar den Einwirkungen der Metallschmelze
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ausgesetzt. Dadurch wird ein erheblicher Verschleiß sowohl des
Stöpsels als auch der Stange verursacht. Die Wartung dieser Teile 1st schwierig, weil die Stange innerhalb des Gefäßes durchgeführt
werden muß und der Stöpsel sich im Gefäß befindet.
Auch durch die Anordnung eines SchwimmerverschTusses (DE-OS
29 44 269), dessen Körper auf dem Metallbad schwimmt, konnte infolge der Turbulenzen im Bereich der Abstichöffnung die gewünschte
saubere Trennung des .Metalls von der Schlacke nicht erreicht
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit verhältnismäßig
einfachen Baumaßnahmen den Kippwinkel des Gefäßes weiter zu verringern
und gleichzeitig eine möglichst scharfe Trennung des Metails von der Schlacke zu erreichen. Außerdem soll der Verschleiß
der Bodenabstich-Verschlußorgane,vermindert und deren Wartung
verringert werden. Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden .Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird insbesondere der erforderliche Kippwinkel des Ofengefäßes erheblich kleiner als bei den
bekannten Ofen, bei denen, der erkerartige Vorsprung höher angeordnet
1st.
Beim Abgießen des erfindungsgemäßen Ofens ist in der ersten Abgießphase,
in der das Ofengefäß aufrecht steht, - dank dem geringen Höhenunterschied zwischen dem Boden des erkerartigen Gefäßteils
und dem eigentlichen Gefäßboden - eine verhältnismäßig
dicke Schicht der .Metallschmelze vorhanden, auf der eine
Schlackenschicht schwimmt. Die sich in der Umgebung der Abstichöffnung
bildenden Wirbel reichen nicht durch die Schicht der .Metallschmelze
in die Schlackenschicht hinein. Damit befindet sich
die Grenzschicht Metallschmelze - Schlacke zueinander im relativen
Ruhezustand, so daß beim Abgießen keine Schlackenteile in die Abstichöffnung mitgerissen werden. Im weiteren Ablauf des Abgießvorgangs
wird das Gefäß leicht nach vorne gekippt (der maximale Kippwinkel beträgt in dem dargestellten Beispiel etwa 12*), so
daß die verhältnismäßig dicke Schicht der .Metallschmelze auch in
dieser Phase über der Abstichöffnung verbleibt.
Bei der sogenannten "Sumpffahrweise", bei der eine Restschmelze
sowie die Schlacke im Ofen verbleibt, wird der Ofen vor dem Ende
des Abgießens wieder in die Aufrechtlage gestellt. Die Schlackenschicht bleibt zurück. Danach kann der Ofen neu mit dem einzuschmelzenden
Material beschickt werden. Bei der Sumpffahrweise ist es üblich, die Schlacke über fünf Einschmelzvorgänge im Ofen
zu belassen.
Wenn die Schmelze bzw. auch die Schlacke entleert werden sollen,
wird der Ofen in üblicher Weise in Richtung auf die Abstichöffnung hin gekippt.
20
Ein weiterer Vorteil ist, daß bei dem vorgeschlagenen Ofen kein
durch die Schmelze hindurchgeführter Stöpsel bzw. Stöpsel stange
erforderlich ist. An der außen angeordneten Verschlußplatte entsteht
ein geringerer Verschleiß; auch die Wartung ist einfacher, insbesondere kann das aus ff^Material bestehende Abstichrohr von
außen ausgetauscht werden.
Schließlich ist in dem oberen, ausgemauerten Teil des Ofengefäßes,
mehr Platz vorhanden, so daß dort Kühlvorrichtungen ange-
■XQ bracht werden können.
22361 J
Um die Lebensdauer der Umgebung der Abstichöffnung zu verlängern, ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung das den Boden des
erkerartig ausgebildeten Ofengefäßteils durchdringende Abstichrohr
mit einer Verfüllmasse ausgefüllt, die das Eindringen von !Metallschmelze in die Abstichöffnung verhindert.
Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Axialschnitt des erfindungsgemäßen Lichtbogenofengefäßes
und
Fig. 2 die Abstichöffnung des Ofengefäßes mit Verschlußklappe
gemäß Fig. 1, in vergrößertem.Maßstab.
'
Wie Fig. 1 zeigt, ist das Ofengefäß 1 mit einem* Deckel 13 verschlossen,
durch den die Elektroden 14 hindurchgeführt sind. Das
Gefäß 1 ruht auf einer Wiege 7 und wird mit Hilfe eines Hydraulikzylinders
9 zum Abgießen der Schmelze nach vorne gekippt.
Hierbei wälzt sich die Wiege 7 auf einer Ebene 8 des Unterbaus
ab.
Der erkerartige, allseitig verschlossene Gefaßten ist mit 2 bezeichnet.
Im Boden dieses Ofenteils ist eine Abstichöffnung 5 angeordnet, die mittels einer Verschlußplatte 6 verschließbar
ist. Diese Verschlußplatte ist um die Achse 6a Ihrer Lagerung
schwenkbar angeordnet. Sie wird mit Hilfe eines nicht dargestellten Antriebs betätigt. Die Verschlußplatte 6 sowie ihr Antrieb
befinden sich an der Außenseite des Bodens 3.
In dem dargestellten Beispiel wird die Schmelze in eine Pfanne abgegossen, die auf einem Pfannentransportwagen 12 aufgestellt
ist. Der Wagen 12 verfährt unterhalb der Ofenbühne 15.
22361 #
In Fig. 2 ist die Abstichöffnung 5 dargestellt. Die Umgebung des Abstichkanals ist mit feuerfesten Steinen 20 ausgelegt. Der Abstichkanal
bzw. das Abstichrohr 21 ist mit einer schüttfähigen Verfüllmasse 22 gefüllt. Während des Schmelzens, bei verschlossener
Klappe 6, die auf der Oberseite mit einer Graphitplatte 27 versehen ist, schützt die nicht sinternde Verfüllmasse 22 das Abstichrohr
21 vor dem Eindringen der Metallschmelze. Beim Abstich
wird die Verschlußplatte 6 von der Abstichöffnung 5 weggeschwenkt,
die VerfUllmasse 22 fällt herunter, und die Schmelze
fließt in die Pfanne.
Zum Schutz des Gefäßmantels ist an der Außenseite des Gefäßes, in
der Umgebung der Abstichöffnung, eine Graphiteinlage 23 angeordnet.
Außerdem ist an dieser Stelle eine Wasserkühlung 25 vorgesehen.
- 6 Zus ammenfassung
Claims (2)
1. Kippbarer Lichtbogenofen, bei dem die verschließbare Abstichöffnung
im Boden eines vorspringenden, erkerartig ausgebildeten
Teils des Ofengefäßes angeordnet ist,_
dadurch gekennzeichnet,
daß der erkerartig ausgebildete Teil (2) des Ofengefäßes (1) mit
einem allseitig geschlossenen .Mantel versehen ist, daß der Boden (3) dieses Ofengefäßteils (2) etwa höhengleich mit
dem Gefäßboden (4) ist und
daß die Abstichöffnung (5) mittels einer an der Außenseite des Bodens des erkerartigen Ofengefäßteils (2) schwenkbar angeordneten, angetriebenen Platte (6) verschließbar ist.
daß die Abstichöffnung (5) mittels einer an der Außenseite des Bodens des erkerartigen Ofengefäßteils (2) schwenkbar angeordneten, angetriebenen Platte (6) verschließbar ist.
2. Kippbarer Lichtbogenofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die den Boden des erkerartig ausgebildeten Ofengefäßteils
durchdringende rohrfömige Abstichöffnung (5) mit einer Verfüllmasse(22) ausgefüllt ist.
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