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System zur Befestigung-dünnwandiger Häute,
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zB. Folien, Gewebewaren und dgl. an einer statisch tragenden Unterkonstruktion
Die Erfindung bezieht sich auf ein System zur Befestigung dünnwandiger Häute, z.B.
Folien, Gewebewaren und dgl. an einer statisch tragenden Unterkonstruktion, bestehend
aus zur Einspannung der Haut-Ränder dienenden Hüllprofil- und Füllprofilleisten,
wobei die Hüllprofilleisten mit einem hakenförmigen Längsrand an der statisch tragenden
Unterkonstruktion angehakt werden.
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Es ist bekannt, dünnwandige Häute in Form von Folien aus Kunststoff
oder Leichtmetall oder in Form von Textilgewe ben oder auch Kombinationen aus diesen
Materialien an Gerippekonstruktionen zu befestigen, die als Zelte, GewächshAuser/
Lagerräume, Behelfsarbeitsräume oder Behelfswohnräume und dgl. dienen. Dabei ist
es üblich, jedoch unwirtschaftlich, diese Häute mit Befestigungsmitteln an ihren
Rändern, z. B. in Form von Hohlsäumen, Ösen, Schnüren und dgl. auszurüsten, die
es erlauben die Häute als großflächige Abdeckelemente an den Gerippekonstruktionen
festzumachen.
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Wirtschaftlicher ist das eingangs erläuterte Befestigungssystem, bei
welchem die Hautränder in Hullprofilleisten mittels sogenannter Püllprofilleisten
eingespannt werden, wobei man dann diese Hüllprofilleisten mittels ihrer hakenförmigen
Längsrähder an der statisch tragenden Unterkonstruktion anhaken bzw. lösbar befestigen
kann (vergl.
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DE-PS 1 265 965). Problematisch ist jedoch bei diesem Befestigungssystem
die Ableitung von Niederschlagswasser, insbesondere dann, wenn die tragende Unterkonstruktion
aus
einer Gerippekonstruktion besteht. Dort ist die Gefahr besonders groß, daß das Niederschlagswasser
von einem Feld in ein anderes läuft und sich in bestimmten Feldern in einem Ausmaß
ansammelt, daß ein sogenannter Wassersack entsteht.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Befestigungssystem
für dünnwandige Häute zur Anwendung an Gerippekonstruktionen zu schaffen, welches
einerseits eine schnelle Montage und Demontage von Hautelementen ermöglicht und
andererseits gewährleistet, daß Niederschlagswasser zuverlässig abfließen kann.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß parallel
zu den Stäben der als Gerippekonstruktion ausgebildeten Unterkonstruktion zur paarweisen
Befestigung der Ränder benachbarter Häute Gegenprofile mit C -förmigem Querschnitt
liegend zum Anhaken der Hüllprofilleisen vorgesehen sind und die Gegenprofile mit
ihrem Querschnitt zu einem System von Rinnen zur Ableitung von Niederschlagswasser
verbunden sind. Die liegend angeordneten Gegenprofile mit C -förmigem Querschnitt
erfüllen erfindungsgemäß vorteilhaft eine Doppelfunktion, indem sie einerseits das
Anhaken der Hüliprofilleisten ermöglichen, in welchen die Ränder der Häute eingespannt
sind und andererseits das von benachbarten Häuten über entsprechende Felder der
Gerippe-konstruktion abfließende Niederschlagswasser auffangen und ableiten. Dadurch
wird die Gefahr der Entstehung sogenannter Wassersäcke erheblich eingeschränkt.
Der bekannte Vorteil einer schnellen Montage und Demontage von Hautelementen (deren
Ränder in Hüllprofilleisten eingespannt sind? an der tragenden Gerippekonstruktion
durch einfaches Anhaken bzw. Aushaken der Hüliprofilleisten an bzw. aus den Gegenprofilen
bleibt erhalten.
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Die Gegenprofile können vorteilhaft-wahlweise auf den Stäben und/oder
Knoteüstücken der Gerippekonstruktion aufgesetzt bzw. befestigt werden oder auch
einstückig mit den Stäben der Gerippekonstruktion ausgebildet bzw. an diesen angeformt
sein. Die Erfindung ist däher sehr va-.
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riabel anwendbar.
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Wenn gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung die der Ableitung
von Niederschlagswasser dienenden rinnenförmigen Gegenprofile durch ein durchbrochenes
bzw.
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perforiertes Teil, z.B. Gitter nach außen abgedeckt sind, das zugleich
die angehakten Hüllprofilleisten in ihren Einbaulagen sichert, wird einer Verstopfüngsgefahr
des Ableitungssystems für das Niederschlagswasser vorgebeugt und außerdem wird ein
unbeabsichtigtes Lösen der angehakten Hüllprofilleisten z.B. durch extrem starke
Windeinwirkung verhindert.
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Eine bauliche Vereinfachung, die auch architektonisch sehr ansprechend
ist, wird durch noch eine andere Ausgestaltung der Erfindung erreicht, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß die rinnenförmigen Gegenprofile an Stützen der tragenden
Gerippekonstruktion angeschlossen sind, deren Hohlraum zur Niederschlagswasserableitung
dient. Gesonderte, optisch störende vertikale Ableitungsrohre sind also dadurch
vermieden.
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Nach weiteren Ausgestaltungen der Erfindung kann der Hohlraum der
Stützen unmittelbar das Ableitungsrohr für Niederschlagswasser bilden; es ist jedoch
auch möglich, in den Hohlraum der Stützen ein Ableitungsrohr für das Niederschlagswasser
einzusetzen, zweckmäßig auswechselbar.
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Die Erfindung wird anschließend anhand der Zeichnungen von Ausführungsbeispielen
erläutert.
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Fig. 1 zeigt eine Hüllprofilleiste 4 und eine Füllprofilleiste 5r
die an mindestens zwei gegenüberliegenden Rändern einer polygonförmig zugeschnittenen
Haut 1 befestigt werden. Diese Haut entspricht in ihrer Grundrißform den Lücken
der tragenden Gerippekonstruktion, Zwischen der Hüllprofilleistq 4 in Form eines
geschlitzten Rohres und der Füllprofilleiste 5 besteht ein kleiner Zwischenraum,
dessen Größe der ungepreßten Stärke der Haut 1 in Abhängigkeit von der Elastizität
der Haut angepaßt ist. Bei der Montage wird die Haut 1 am Rand so umgeschlagen,
daß eine Art Hohlsaum 1a entsteht, der z.B. bei Gewebe genäht und bei Folien genäht
und/oder geschweißt sein kann. Dieser Hohlsaum la wird sodann in den Schlitz der
Hüllprofilleiste 4 von der Seite her in Richtung der Y - Achse eingeschoben. Zum
Schluß wird die (am'Ende zweckmäßig angespitzte oder an den Schnittkanten abgerundete)Füllprofilleiste
5 in Richtung der Längsachse (X - Achse) der Hüllprofilleiste 4 in den Hohlsaum
1a der Haut 1 im Innenraum der Hüllprofilleiste 4 eingeschoben. Hierbei ist zwar
ein gewisser Reibungswiderstand zu überwinden; aber andererseits hält diese Reibung
die Haut 1 nach beendeter Montage in der Hüllprofilleiste 4 fest. Mit 2 ist ein
hakenförmiger Längsrand an der Hüllprofilleiste 4 bezeichnet, mittels welchem die
Hüllprofilleiste 4, wie noch ausführlich beschrieben wird, an ein Gegenprofil der
tragenden Gerippekonstruktion angehakt werden kann.
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Fig. 2 zeigt als ein statisch tragendes Element der Gerippekonstruktion
einen Rechteck-Hohlprofilstab 9 z.B. aus Stahl, auf dessen Oberseite ein Gegenprofil
8 mit C - förmigem Querschnitt liegend angeschweißt ist. Letzteres kann auch abgedichtet
angeschraubt werden. Die Hüllprofilleisten 4 sind unter Zwischenschaltung von elastischen
Streifen 3 an dem Gegenprofil 8 angehakt. Das Gegenprofil 8 ist nach außen offen
und nimmt das Niederschlagswasser auf.
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In Fig. 3 ist eines der statisch tragenden Stabelemente 10 der Gerippekonstruktion
mit einem kreisförmigen Querschnitt gezeigt; auch hier ist eine Verbindung mit dem
Gegenprofil 8 z.B. durch Schweißung angenommen.
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In beiden Fällen kann ein einheitliches Gegenprofil 8 auch dann verwendet
werden, wenn die tragenden Stäbe 9 oder 10 aus statischen Gründen innerhalb der
Gerippekonstruktion verschiedene Abmessungen bzw. Querschnitte besitzen müssen.
Wesentlich dabei ist, daß die Belastungen aus der Haut 1 über die Befestigungselemente
4, 5 der Haut und die Gegenprofile 8 in optimaler Weise in die tragende Gerippekonstruktion
eingeleitet werden-.
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In Fig. 4 bilden die komplementären Gegenprofile 11a/11b Abschnitte
eines zweiteiligen Stabes 12 der Gerippekonstruktion, dessen Teile durch Abkanten
oder Rollverformung hergestellt werden. Hier werden oben Gegenprofile 1ia und unten
gleichartige Gegenprofile 11b verwendet, um zwei Folien 41/42 mittels der Hüllprofilleisten
4 mit einem Luftzwischenraum 40 anschließen zu können. (SinngemäB ist dieses Prinzip
natürlich auch mit angesetzten C,egenptofilen bei Rechteck- oder Rundrohrstäben
möglich).
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Stäbe 12 in der Art der Fig. 3 sind besonders auch für die Ausbildung
addierbarer Rahmen geeignet, die untereinander zu Gerippekonstruktionen verschraubt
werden. Mit 3a und 3b sind elastische Dichtungsstreifen bezeithnet.
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Bei dieser Ausführungsform wird nur die jeweils oben liegende, d.h.
die durch die Gegenprofile 11a begrenzte RDrte zur Ableitung des Niederschlagswassers
benutzt. Entlang -des Längsspaltes zwischen den beiden Hälften des Stabes 12 kann
ein Dichtungstreifen 3c aufgebracht werden.
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Fåg. 5 zeigt ebenfalls eine "einstUckige" Ausbildung, die sich dadurch
auszeichnet, daß die Gegenprofile 14 Teile des hohlen Stabes 15 sind und daß durch
diesen hohlen Stab 15 eine nach obtn offenc Kastnrinne 16 gebildet wii:d, dic
der
Niederschlagswasserabieitung dient. Ein abnehmbares Lochblech oder Gitter 17 schützt
die Rinne 16 vor ver schmutzung und sichert zugleich-die Hullprofilleisten 4 am
Gegenprofil 14 in ihren Einbaulagen.
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Bei allen Ausführungsbeispielen sind die durch die Gegenprofile begrenzten
Rinnen mit kastenförmigem Querschnitt zu einem der Ableitung von Niederschlagswasser
dienenden Rinnensvstem verbunden.
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In den Figuren 6 7 und 8 ist ein Anwendungsbeispiel der Erfindung
bei einem Großflächen-Gewächshaus dargestellt.
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Die Aufgabe eines Großflächen-Gewächshauses besteht darin, sehr große
Grundflächen-zur landwirtschaftlichen Nutzung so zu überdachen, daß diese Nutzung
mit Maschinen bei geringem tohnaufwand durchgeführt werden kann. Hier kommt es also
darauf an ! mit geringen Investitionskosten, ganz besonders aber auch mit geringem
Montaqeaufwand und in einfachster Weise große Flächen mit transparenter Kunststofffolie
abzudecken. Wenn man aber sehr große Flächen zusammenhängend abdeckt, tritt einesteils
die Notwendigkeit auf, Niederschlagswasser abzuleiten und andererseits zu verwerten.
Im Sinne der Erfindung werden daher die Groß flächen-Gewächshäuser in Form eines
(quadratischen)- Rasters ausgebildet, wobei die Stützen 20 in Form von Hohlprofilen
auf Fundamenten 22 in gleichbleibenden Abständen in zwei Achsrichtungen aufgestellt
und an ihrem Kopf über Flansche 23 mit den Stäben 15 (vergl. auch Fig. 5) verbunden
werden, die neben der Befestigung der Häute 1 in Form von Folien (oder sinngemäß
anderer Abdeckelemente) die Funktion der Rieqel im statischen System und zugleich
die Funktion der Niederschlaoswasserableitung von den Flächen zu den Stützen übernehmen.
Auch die Stützen 20 dienen somit nicht nur der statischen Funktion, sondern ebenfalls
der Ableitung des Niederschlagswassers aus den rinnenförmigen Stäben 15.
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Hierbei wird entweder der Hohlraum der Stützen 20 selbst
für
die Ableitung benutzt oder zur Aufnahme eines gesonderten Niederschlacrswasser-Ableitungsrohres
21 (Fig.8).
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Das Niederschlagswasser kann dann entweder bei jeder Stütze oder Uber
ein Abflußrohrsystem zu Zisternen 31 (Fig.6) geleitet werden von wo aus es in bekannter
Weise zur Bewässerung der Kulturflächen dient.