DE323964C

DE323964C - Doppelpolige Fahrleitung fuer elektrische Bahnen mit nebeneinander in verschiedener Hoehe angeordneten Fahrdraehten

Info

Publication number: DE323964C
Application number: DE1918323964D
Authority: DE
Original assignee: Bergmann Elektricitaets Werke AG
Current assignee: Bergmann Elektricitaets Werke AG
Priority date: 1918-12-12
Filing date: 1918-12-12
Publication date: 1920-08-13

Description

Doppelpolige Fahrleitung für elektrische Bahnen mit nebeneinander in verschiedener Höhe angeordneten Fahrdrähten. Die Erfindung betrifft die Anordnung einer doppelpoligen Fahrleitung für elektrische Bahnen. Sie soll in folgendem an Hand der Zeichnung näher erläutert werden In den Fig. x und 2 sind 1, 2 die beiden Fahrleitungen verschiedener Polarität. Diese beiden Leitungen liegen nebeneinander über dem Gleis, sind jedoch in an sich bekannter Weise in verschiedener Höhe angeordnet, und zwar so, daß die auf der Außenseite des Gleises befindliche Leitung 2 niedriger angebracht ist als die andere. Beide Leitungen i, 2 sind isoliert an einem Querträger 3 aufgehängt, der zugleich die Leitungen eines zweiten Gleises des Bahnkörpers trägt: Die einzelnen Querträger sind mittels Hängedrähten q. an beiderseits angeordneten Tragseilen 5 befestigt, die ihrerseits isoliert an Masten 6 aufgehängt sind. Dabei ist die Entfernung zwischen den Aufhängepunkten des Querträgers 3 geringer als die Entfernung zwischen den Tragpunkten an den Masten, so daß sich die Tragseile 5 mit den Hängedrähten q. schräg einstellen müssen.
Das Fahrzeug besitzt zwei Stromabnehmer7, 8, von denen der erste an dem hochgelegenen Fahrdraht i, der zweite an dem niedriger gelegenen Fahrdraht 2 schleift. Der Schleifbügel des Stromabnehmers 7 ist so schmal ausgeführt, daß er mit dem Fahrdraht 2 nicht in Berührung kommen kann. Stromabnehmer 8 weist zwei schmäle Bügel auf, die beiderseits des Schleifbügels von 7 angeordnet sind, so daß jeweils der eine von ihnen sich gegen die Fahrleitung 2 anlegt.
Die Anordnung der beiden Leiter verschiedener Polarität ist vor allem von Wichtigkeit, um in Weichen oder Kreuzungen von einem Gleis auf das andere übergehen zu können, ohne daß eine Stromunterbrechung erforderlich ist. Zu diesem Zweck werden nach der Erfindung z. B. in einer Weiche (Fig. 3) die beiden Gleise einfach durch eine Fahrdtahtstrecke i' verbunden, während beiderseits dieses Drahtes x' Fahrdrahtstrecken 2', 2" angebracht sind, die an den Abzweigungsstellen von i' jeweils auf der inneren Gleisseite beginnen, innerhalb der Weiche einander übergreifen und mit den Fahrdrähten 2 elektrisch verbunden sind. Die Fahrdrahtstrecken i' einerseits und 2', 2" anderseits haben im übrigen dieselbe Höhe und gegenseitige Lage wie die Fahrdrähte 1, 2 auf der Strecke. An der Abzweigungsstelle kann infolgedessen der Stromabnehmer 7 ohne weiteres von i auf i' übergehen. Der Stromabnehmer 8 liegt, wenn etwa das Fahrzeug von dem oberen Gleis auf das untere übergehen soll, kurzzeitig mit dem einen Schleifbügel an dem Fahrdraht 2, dem anderen an der Fahrdrahtstrecke 2'. Alsdann verläßt der erste Bügel den Fahrdraht 2 und eine Verbindung bleibt nur noch über 2' bestehen, bis in der Mitte der Weiche der freie Schleifbügel auf 2" gelangt und dafür der andere frei wird. Schließlich tritt auf dem anderen Gleis der Stromabnehmer 8 auf den dortigen Fahrdraht 2 über.
Von Bedeutung ist bei der Anordnung ferner die schräge Abspannung der Tragseile 5 nebst Hängedrähten q.. Mit Rücksicht auf das Lich traumprofil muß nämlich der mittlere Bügel verhältnismäßig schmal ausgebildet und die Entfernung der Fahrdrähte i, 2 klein gemacht werden. Um Störungen zu vermeiden, muß dann aber sorgfältig darauf geachtet werden, daß seitliche Kräfte, wie z. B. Winddruck und Kurvenzug, die Lage der Fahrdrähte nicht über einen gewissen kleinen Betrag hinaus verschieben können. Das wird durch die getroffene Anordnung mit einer Mindestzahl von Tragmasten erreicht. Die Querträger 3 sind praktisch unverschiebbar und die Spannweite für die Fahrdrähte kann durch entsprechende Bemessung der Zahl dieser Querträger beliebig klein gemacht werden.
Durch die Isolierung der Fahrdrähte i, 2 gegen die Querträger 3 und die isolierte Aufhängung der Tragseile 5 ist eine doppelte Isolation sowohl der Fahrleitungen untereinander als der Fahrleitungen gegen Erde geschaffen.
Nach der Zeichnung sind die Fahrleitungen als Kettenfahrleitungen ausgeführt, indem die Fahrdrähte =, 2 durch Hängedrähte an Tragseilen aufgehängt sind. - Statt dessen können auch einfache Fahrleitungen mit unmittelbar an den Isolatoren befestigten Fahrdrähten in Frage kommen. Auch kann die Anordnung selbstverständlich bei ein- oder mehrgleisigen Fahrstrecken Anwendung finden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Doppelpolige Fahrleitung für elektrische Bahnen mit nebeneinander in verschiedener Höhe angeordneten Fahrdrähten, dadurch gekennzeichnet, daß an Weichen, .Kreuzungen u. dgl. die höherliegenden Fahrdrähte (i) durch eine entsprechende Fahrdrahtstrecke(i') unmittelbar verbunden sind und zu beiden Seiten dieser Verbindungsstrecke (i') den niedriger liegenden Fahrdrähten (2) entsprechende Fahrdrahtstrecken (2', 2") verlaufen, wobei die in der Fahrtrichtung zuerst kommende Fahrdrahtstrecke .(2', 2") auf der Innenseite des betreffenden Hauptgleises beginnt und beide Fahrdrahtstrecken (2', 2") einander übergreifen.
2. Fahrleitung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB über dem Hauptgleis der höher liegende Fahrdraht (i) in der Mitte, der niedriger liegende Fahrdraht (2) auf der Außenseite angeordnet ist.
3. Fahrleitung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrdrähte (i, 2) in an sich bekannter Weise an Tragseilen befestigt und die Tragseile isoliert über Querträgern (3) verlegt sind, die ihrerseits mittels Hängedrähte (q.) zwischen beiderseits des Gleises angeordneten und unter Schrägstellung des Tragwerkes an den Tragmasten (6) isoliert aufgehängten Tragseilen (5) angebracht sind.