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Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum zurückgesetzten Abfüttern von Krawatten.
Unter dem Abfüttern von Krawatten versteht man die Anbringung eines Futters auf dem die Vorderseite bildenden Oberstoff
an einem Ende oder vorzugsweise an beiden Enden. Dabei ist es höchst erwünscht, daß die Naht, mit der das
Futter an dem Oberstoff angebracht wird, von dem Rand der Krawatte auf deren Rückseite nach innen zurückgesetzt ist.
Der OberstoffÜberschuß, der erforderlich ist, um die Naht von der Krawattenkante zurücksetzen zu können, wird gewöhnlieh
durch eine zusätzliche Fülle des Oberstoffs vor dem Nähen vorgesehen, doch ergibt das bisher ausgeübte Verfahren
nicht die angestrebte saubere Verarbeitung der Krawatte an den Ecken ohne beträchtlichen Zeitaufwand und manuelle
Fertigkeit.
Gemäß der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Verwendung beim rückgesetzten Abfüttern von Krawatten vorgesehen,
die einen Oberstoff und einen Futterstoff haben, die entlang wenigstens einer Gruppe von an einer Ecke sich treffenden
ersten und zweiten Linien zusammengenäht werden, und die Vorrichtung weist eine Führung für die Nadel einer
Nähmaschine zum Zusammennähen des Oberstoffs und des Futterstoffs entlang der oder jeder Gruppe erster und zweiter
Linien auf, sowie ein Vorrichtungsteil zum Formen des Oberstoffs zu einer nach oben stehenden Falte an der bzw.
an jeder Ecke.
Vorzugsweise gehört zu der Vorrichtung ein Mechanismus, um das Festnähen der Falten an dem Futterstoff zu vermeiden,
wenn die Nadel entlang den ersten und zweiten Linien
B ·· O DO fflO
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O O β · OD O OO
der bzw. jeder Gruppe nacheinander und zu bzw. weg von der dazwischenliegenden Ecke geführt wird.
Die Vorrichtung weist eine Schablone zum Abstützen des Oberstoffs und Futterstoffs in übereinanderliegender Anordnung
auf und die Führung kann aus langen Schlitzen zum Führen der Nähmaschine entlang den erwähnten Linien bestehen.
Das bzw. jedes Falten formende Vorrichtungsteil kann aus einer langgestreckten raffenden Rippe bestehen.
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Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Vorrichtung für drei
Gruppen von Nahtlinien und die Bildung von Falten an drei entsprechenden Ecken ausgerüstet.
Es kann eine Anordnung vorgesehen sein, um die Schablone
relativ zur Nähmaschine in Richtung der Schlitze zu bewegen und an der bzw. jeder Ecke die Schablone relativ zur
Nähmaschine zu drehen.
Der Mechanismus, um ein Festnähen der Falten zu vermeiden, kann aus einem an der Nähmaschine angebrachten Teil bestehen,
um die Falten aus der Bahn der Nadel abzulenken. Das die Falten ablenkende Teil kann aus einem relativ zu den
vorgegebenen Nahtlinien bewegbaren Wischelement bestehen. Die Bewegung des Wischelements kann zwei Phasen umfassen',
nämlich erstens relativ entlang der Längserstreckung der ersten Linie der. öder jeder Gruppe und zweitens in Querrichtung
der bzw. jeder Falte hin- und hergehend. Zusätzlich kann die Bewegung des Wischelements einen Nähfaden
quer durch die Schlinge führen.
Es kann ein Fühler vorgesehen sein, um die relative Annäherung der Nähmaschine an die Ecke wahrzunehmen, und dieser
Fühler kann so funktionieren, daß er das die Falten ablenkende
Teil in Bewegung setzt.
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Zur erfindungsgemäßen Vorrichtung kann ferner eine Steuerung
gehören, die von dem Fühler aktivierbar ist und nacheinander folgende Funktionen ausübt:
(a) Anhalten der Maschine mit oben befindlicher Nadel, (b) Hin- und Herbewegen des Wischelements,
(c) Absenken der Nadel ohne Vorwärtsbewegen der Schablone,
(d) Drehen der Schablone um die Nadel,
(e) Wiederingangsetzen der Maschine. 10
Außerdem besteht eine Schwierigkeit darin, anfänglich die Fülle in dem Oberstoff herzustellen, wenn diese durch mehr
als eine Falte vorgesehen werden soll, und um eine solche Schwierigkeit zu vermeiden, kann die Schablone Mittel aufweisen,
um mehrere Raffalten in dem Oberstoff zu formen, und diese Mittel arbeiten in der Weise, daß sie eine Falte
vor der anderen bzw. den anderen anbringen.
Wenn die Schablone eine erste Platte aufweist, die für jede Raffalte einen Falten formenden von der Platte nach
oben stehenden Vorsprung hat, sowie eine zweite Platte, die schwenkbar gehaltert ist, um von einer angehobenen
Position zur Auflage auf einem auf der ersten Platte liegenden Stoff abgesenkt zu werden und die zweite Platte
Flächen hat, die beim Absenken derart angeordnet sind, daß sie mit einem oder mehreren der Vorsprünge zusammenwirken,
um einen so ausgebreiteten Stoff zu drapieren, so daß er die weitere Falte oder die weiteren Falten bildet,
kann die Schablone auch noch ein Teil haben, das wenigstens eine weitere Falten formende Fläche bildet und
das derart angeordnet ist, daß es unabhängig von der zweiten Platte abgesenkt werden kann, wobei diese letztgenannte
weitere Fläche im Zusammenwirken mit einem weiteren Vorsprung die eine Falte formt.
OO Ö O
Das unabhängig senkbare Teil kann an der zweiten Platte für eine Schwenkbewegung zwischen einer oberen und einer
unteren Position relativ zu dieser Platte gelagert sein und zu der unteren Position hin vorgespannt sein.
Gemäß der Erfindung ist weiter ein Verfahren zum zurückgesetzten Abfüttern von Krawatten vorgesehen, die einen
Oberstoff und einen Futterstoff haben, die entlang wenigstens einer Gruppe von an einer Ecke sich treffenden
ersten und zweiten Linien zusammengenäht werden, und dieses Verfahren umfaßt die Schritte, die Stoffe auf einer
Schablone mit der Vorderseite aufeinander abzulegen, die Nadel einer Nähmaschine so zu führen, daß die Stoffe entlang
der bzw. jeder Gruppe erster und zweiter Linien zusammengenäht
werden, und den Oberstoff an der bzw. jeder Ecke zu einer nach oben stehenden Falte zu formen.
Das Verfahren kann der Reihe nach folgende Schritte umfassen:
(a) Anhalten der Maschine bei oben befindlicher Nadel,
(b) Wegschieben der bzw. jeder Falte vor der Nadel,
(c) Absenken der Nadel ohne Vorwärtsbewegen der Schablone,
(d) Drehen der Schablone um die Nadel und (e) Wiederingangsetzen der Maschine.
Wenn mehrere raffende Falten in dem Oberstoff geformt werden, umfaßt das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise
das Formen der einen Falte vor der anderen bzw. den anderen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand
der beigefügten Zeichnungen. Darin zeigen: 35
- ίο -
Fig. 1 eine Aufsicht einer Schablone zur Verwendung beim Abfüttern von Krawatten;
Fig. 2 eine Aufsicht der Schablone der Fig. 1 in geöffnetem Zustand, um die Platten, aus denen die
Schablone zusammengesetzt ist, zu zeigen;
Fig. 3 eine Schnittansicht nach der Linie III-III der
Fig. 1;
10
Fig. 4 eine Schnittansicht nach der Linie IV-IV der
Fig. 1;
Fig. 5'und 6 schematische Darstellungen des Krawatten-Stoffs
in aufeinanderfolgenden Phasen des Ab-
fütterns;
Fig. 7 eine Rückansicht einer zurückgesetzt abgefütterten Krawatte;
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Fig. 8 eine Schnittansicht nach der Linie VII-VII der Fig. 7;
Fig. 9 die Schnittansicht der Fig. 8 vor dem Umwenden der Krawatte;
Fig. 10 eine Detailaufsicht eines Teils der Vorrichtung
zum Füttern, die einen Wischflügel zeigt;
Fig. 11 die Ansicht des Teils der Fig. 10, die Wischflügel in verschiedenen Stellungen veranschaulicht;
Fig. 12 den Teil der Fig. 10 in Seitenansicht; 35
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Fig. 13 eine alternative Ausführungsform einer Krawattenschablone
in geschlossener Stellung in Aufsicht;
Fig. 14 eine Schnittansicht nach der Linie II-II der
Fig. 13, wobei der vertikale Abstand der Teile übertrieben dargestellt ist;
Fig. 15 die Schablone der Fig, 13 geöffnet und in strichpunktierten Linien die relative Lage ei
nes Futterstoffs für die Krawatte; und
Fig. 16 eine Teilseitenansicht der Schablone der Fig. 13, wobei der vertikale Abstand der Teila übertrieben
dargestellt ist.
Um den Zweck der Erfindung zu verdeutlichen, zeigt Fig. das Ende einer Krawatte mit zurückgesetzter Abfütterung.
Wie ersichtlich, enthüllt die Krawatte, wenn sie an den Faltlinien D, E flach aufgeschlagen wird, ein Feld F von
Futterstoff, das entlang einer Nahtlinie H, die von der Kante K der Krawatte nach innen zurückgesetzt ist, an einem
geformten Stück G des Oberstoffs festgenäht ist, und die vereinigten Stoffe sind umgewendet, so daß die Innenseite
nach außen kommt, wodurch die Schnittränder J der zusammengenähten Stoffe verborgen werden. Weiter ist zu
beachten, daß die Ecken a, b und c auf der Nahtlinie mit den entsprechenden Ecken der Krawattenkante K mitraförmig
angeordnet sind.
Die Nahtlinie H ist von der Kante K der Krawatte um einen im wesentlichen konstanten Abstand d nach innen versetzt,
so daß, wenn die Breite des Futterstoffs F zwischen den Nahtlinien H in Richtung der Linie IX-IX in Fig. 7 w ist,
die entsprechende Breite des Oberstoffs G w + 4d sein muß.
BAD
- 12 -
Dementsprechend benötigt der Oberstoff G ein gewisses Maß an Fülle zwischen den Nahtlinien H, H, wie in Fig. 9 gezeigt,
bevor das zusammengenähte Gebilde mit der Innenseite nach außen gewendet wird.
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Die Vorrichtung zur Ausübung der Erfindung umfaßt in einer bevorzugten Ausführungsform eine Nähmaschine, eine
Folgesteuerung und eine Schablone. Die Schablone, die in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist, umfaßt eine untere und
eine obere Platte 2, 4, die mittels eines Scharniers 6 um eine Achse 8 schwenkbar verbunden sind, so daß sie auseinandergeklappt
werden können, wie in Fig. 2 gezeigt, und aufeinandergelegt werden können, wie in Fig. 1 dargestellt.
Die untere Platte 2 ist mit vier Schlitzen 10, 12, 14, versehen, die an Ecken A, B und C ineinander übergehen.
Die obere Platte 4 ist so geformt, daß, wenn die Platten gemäß Fig. 1 aufeinandergeklappt sind, ihre äußerer Rand
18 mit dem Innenrand der Schlitze in Deckung ist.
Die Schlitze in der unteren Platte 2 sind so breit, daß ein Führungsstutzen an einer Nähmaschine, der nicht dargestellt,
aber in einer schwebenden Anmeldung Nr. 2062708A im Detail beschrieben ist, in den Schlitzen entlanglaufen
kann.
Die Schlitze definieren Nahtlinien H für das Zusammennähen des Oberstoffs und des Futterstoffs am Ende einer Krawatte
mittels einer Nähmaschinennadel 22 und die Ecken A, B und C entsprechen den Lagen der betreffenden Ecken a, b
und c der Nahtlinie.
Eine Raffplatte 26 ist mit der unteren Platte 2 über ein Scharnier 28 um die Achse 8 schwenkbar verbunden, so daß
sie von der unteren Platte 2 abgehoben werden kann, wie in Fig. 2 dargestellt, wenn die obere Platte 4 angehoben
ist, und abgesenkt werden kann, bis sie flach auf der unteren Platte 2 aufliegt.
Die Raffplatte 26 trägt drei raffende Rippen 30, 32 und 34,
die, wenn die Raffplatte auf der unteren Platte 2 aufliegt, nach oben vorstehen und sich zu den betreffenden Ecken A,
B und C hin erstrecken. Die Rippen sind höher als breit und die obere Platte 4 ist mit passend angeordneten Schlitzen
36, 38 und 40 versehen, durch die die Rippen in der abgesenkten Stellung der Platte 4 vorstehen. Die Platte 4
ist auch noch mit einer Öffnung 50 versehen, durch die der Oberstoff der Krawatte laufen kann; doch macht die
seitlich versetzte Anbringung des Scharniers, wie sie in dem Ausführungsbeispiel der Fig. 13 gezeigt is:, eine solehe
Öffnung überflüssig.
Der Außenrand 42 der unteren Platte 2 läuft im wesentlichen
parallel zu den Schlitzen 10, 12, 14 und 16 und wie in der erwähnten schwebenden Patentanmeldung Nr. 2062708A
beschrieben, ist in der nicht dargestellten Nähmaschine ein Antriebsrad vorgesehen, das mit dem Rand 42 in Eingriff
kommt, um die Schablone relativ zur Maschine vorzuschieben, während der Führungsstutzen in die Schlitze
greift und darin verschieblich ist« . ' Wie weiter unten noch beschrieben wird, bewirken die Rippen
der Raffplatte zusammen mit den Schlitzen in der oberen Platte 4, daß ein Stück Oberstoff in nach oben stehende
Falten 20 geformt wird, die sich nach den Ecken A, B und C hin erstrecken. Die Rippen endigen kurz vor den
Ecken, aber die Falten erstrecken sich bis zum Rand des Stoffs'als nicht abgestützte Teile 46 und kreuzen dabei
die Schlitze in der unteren Platte und somit die Nahtlinie H.
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Um die Fülle im Oberstoff beizubehalten, ist es wichtig, ein Festnähen des Faltenteils 46 am Futterstoff zu vermeiden,
wenn die Nähmaschine die Ecke erreicht. Zu diesem Zweck ist an der Nähmaschine eine Wischeinrichtung vorgesehen,
die in den Fig. 10, 11 und 12 dargestellt ist. Die Wischeinrichtung ist an der Nähfußsäule der Nähmaschine
mit Hilfe eines Auslegers 56 montiert und weist einen Flügel 52 auf, der um eine horizontale Achse schwenkbar
gehaltert ist, die in Fortbewegungsrichtung der Nähmaschine relativ zur Schablone oberhalb und vor der Nadel
22 angeordnet ist. Die Lage der Schwenkachse relativ zur Vorschubrichtung, die der Schablone von der Nähmaschine
erteilt wird, ist so gewählt, daß die Schwenkachse sich praktisch parallel zur Längsrichtung jeder Raffrippe erstreckt,
wenn sich die Schablone der betreffenden Ecke nähert.
Der Flügel 52 endigt in einem nach hinten umgebogenen Flansch 58, der, wenn er sich in seiner in Fig. 10 gezeigten
tiefsten Stellung befindet, sich mit seinem Rand 54 gegen die Falte legt, vor der sich der Ecke nähernden
Nähmaschinennadel, um auf diese Weise den Teil 46 der Falte 20 aus der Annäherungslinie der Nadel abzulenken,
wie in Fig. 5 dargestellt. Der Flügel 52 ist so angeordnet, daß er in eine in Fig. 11 gezeigte Stellung schwenkbar
ist, wobei der Flansch 58 über die Falte läuft. Der Flügel wird dann in seine ursprüngliche tiefste Stellung
zurückgeführt, wobei die Falte von dem anderen Rand 60 des Flansches 58 zur entgegengesetzten Seite der ursprüngliehen
Faltenlage abgelenkt wird, wie in Fig. 6 dargestellt. Auf diese Weise kann die Falte zwischen zwei extremen
Stellungen zu beiden Seiten ihrer ursprünglichen von der raffenden Rippe diktierten Lage ausgelenkt werden,
wobei der Schwenkwinkel von der Breite des Flansches 58 abhängt.
Q ο »α ο
OO οο σ ο ο β
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In einer alternativen Ausführungsform, die nicht dargestellt
ist, ist die Faltenwischeinrichtung an der Basis der Nähmaschine für eine Hin- und Herbewegung auf einem
Bogen um eine vertikale Achse montiert. 5
Die oben erwähnte Folgesteuerung ist derart angeordnet,
daß sie von einer Fühlvorrichtung aktiviert wird, die, wie in der erwähnten Patentanmeldung Nr. 2062708A im Detail
beschrieben, an der Nähmaschine in einer solchen Position angebracht ist, daß sie wahrnimmt, wenn die Schablone
sich einer solchen relativen Lage zur Nähmaschine nähert, daß die Nadel eine in Fig. 2 mit a gekennzeichnete
Stellung einnimmt, wo die Nahtlinien zu und von der Ecke sich treffen. In dieser Stellung der Nadel ist die
Falte von dem Rand 54 des Flansches 58 aus der Bahn der sich nähernden Nadel weggelenkt worden.
Die Steuerung ist so angeordnet, daß sie nacheinander Mechanismen in Tätigkeit setzt, die die folgenden Funktionen
ausüben, nämlich:
(a) Durchschneiden des von der Nadel mitgeführten Fadens,
(b) Stoppen der Vorwärtsbewegung der Schablone relativ zur Maschine,
(c) Anheben der Nadel in ihre oberste Position,
(d) Nachuntenschwenken des Flügels 52 in die in Fig. 11
gezeigte Position und zurück,
(e) Senken der Nadel in den Stoff,
(f) Drehen der Schablone um den Eckwinkel der Krawatte und
(g) Wiederaufnehmen des Nähvorgangs, wobei die Nadel dem
Schlitz weg von der Ecke folgt.
Im Gebrauch der Vorrichtung werden zuerst die obere Platte und die Raffplatte der Schablone angehoben, indem sie
um die Achse a geschwenkt werden, und ein Formstück des Futterstoffs wird flach auf die untere Platte 2 der Scha-
BAD ORIGIN/«-.
blone gelegt, so daß es über die darin befindlichen Schlitze
reicht und sein Schnittrand J kurz vor der Kante 42 zu liegen kommt, wie in Fig. 2 gezeigt.
Die Raffplatte 26 mit ihren Rippen 30, 32 und 34 wird dann
um ihr Scharnier 28 heruntergeklappt, so daß sie auf dem Futterstoff aufliegt. Danach wird ein Ende des Oberstoffs
der Krawatte, das zu einer ähnlichen Form wie der Futterstoff und mit ziemlich größeren Abmessungen zugeschnitten
ist, mit der rechten Seite nach unten lose über1 die Raffplatte
gelegt, wobei der übrige Teil der Krawatte durch die Öffnung 50 in der oberen Platte 4 tritt. Die Ecken des
Stoffs werden in Deckung mit den Ecken A, B und C der Schablone angeordnet.
Dann wird die obere Platte 4 um das Scharnier 6 heruntergeklappt, bis sie flach auf dem Oberstoff aufliegt, wobei
die Ränder der Schlitze 36, 38 und 40 bewirken, daß der Oberstoff G über die Rippen 30, 32, 34 gezogen wird,
um drei gesonderte längliche Falten 44 zu formen. Obwohl die Rippen 36, 38 und 40 kurz vor den Ecken A, B, C endigen,
laufen die Faltenlinien 44 zum Rand J des Oberstoffs weiter. Die Falten nehmen den Überschuß des Oberstoffs
auf, so daß die Schnittränder praktisch mit den Rändern des Futterstoffs gefluchtet sind, ein Gesichtspunkt,
der ßpäter noch bei der Erläuterung einer weiteren Verfeinerung der Vorrichtung erwähnt wird.
Verfolgt man das Gebilde aus Futterstoff und Oberstoff entlang den Linie IV-IV, wie in den Fig. 1 und 4 gezeigt,
so bietet der Oberstoff in der Nähe der Ecke A jenseits des Endes der Raffrippe 30 eine nicht abgestützte Schleife
46, wobei sich ähnliche nicht abgestützte Schleifen an jeder weiteren Ecke B und C finden. Die auf diese
Weise bestückte Schablone wird an einer Nähmaschine so
angebracht, daß der Führungsstutzen der Nähmaschine in den Schlitz 16 der unteren Platte 2 greift und das Antriebsrad
in Antriebsverbindung mit dem benachbarten Rand 42 der Schablone ist, so daß die Maschine sich relativ
zur Schablone in Richtung der Nahtlinie H vorwärtsbewegt. Die Nadel der Nähmaschine, die mit einem Faden
versehen ist, wird in hin- und hergehende Bewegung versetzt und beginnt den Oberstoff und den Futterstoff entlang
der Nahtlinie H zusammenzunähen, bis sie sich der Ecke A nähert.
Da der Flansch 58 des Wischflügels 52 vor der Nadel in der Bewegungsrichtung der Maschine relativ zur Schablone
angeordnet ist, lenkt der Rand 54 die Falte in die Position L (Fig. 10) weg von der Annäherungslinie der Nadel
22 ab, so daß die Falte nicht von der Nadel eingefangen wird, wenn die Nadel die Position a erreicht, wie in Fig.
5 schematisch dargestellt. Die Steuerung schneidet dann der Reihe nach den Nadelfaden 24 durch, stoppt die ReIativbewegung
der Nähmaschine und der Schablone, wenn die Nadel so nahe wie möglich an der Stelle a steht, und
stoppt dann die Hin- und Herbewegung der Nadel in oberster Position der Nadel. Wenn auf diese Weise die Nadel
einen Abstand zu der nach oben stehenden Falte hat, veranlaßt die Steuerung den Wischflügel 52, eine Pendelbewegung
um seinen Schwenkpunkt zuerst in einer Richtung weg von der Nadel auszuführen, so daß er über die Falte wegstreicht
und dann in seine ursprüngliche Position zurückkehrt. Nachdem der Flügel über die Falte gelaufen ist,
bewirkt die Elastizität des Stoffs, daß die Fal+-e in eine
Lage zurückkehrt, in der sie von dem Rand 60 des Flügels auf dessen Rückbewegung erfaßt wird, so daß sie nach der
anderen Seite der Nadel zu der Position R abgelenkt wird, wie in Fig. 10 und schematisch in Fig. 6 gezeigt.
Danach wird die Nadel gesenkt ohne jede Relativbewegung
zwischen der Nähmaschine und der Schablone, so daß die Nadel in den Futterstoff F an oder sehr nahe an dem Loch
wieder eintritt, das sie vorher besetzt hatte. Dann wird die Schablone entweder von Hand oder durch die Einwirkung
des Antriebsrads auf den Rand 42 der Platte 2, der an den Ecken abgerundet ist, oder mittels des in der erwähnten
Patentanmeldung Nr. 2062708A beschriebenen Mechanismus gedreht. Während dieser Drehbewegung wirkt die Nadel als
Drehpunkt für die Schablone. Wenn die Drehung der Schablone beendet ist, wird die Hin- und Herbewegung der Nadel
wieder in Gang gesetzt und die Nähmaschine bewegt sich relativ zur Schablone weiter von der Ecke fort, wo sie
eine offene Schleife des Oberstoffs zurückläßt.
Nach dem Drehen geht der Nähvorgang entlang der Nahtlinie H längs des nächsten Schlitzes 14 weiter, bis bei der Annäherung
der Nadel an der Ecke B eine gleiche Folge von Ereignissen stattfindet, wie oben beschrieben, mit dem
Resultat, daß auch an der Ecke B eine Schleife des Oberstoffs G zurückbleibt. Eine gleiche Folge von Vorgängen
findet statt, während die Nahtlinie H entlang dem Schlitz 12 weitergeht, wobei die Schablone gedreht wird und an der
Ecke C eine nach oben stehende offene Schleife des Ober-, Stoffs verbleibt, bevor die Nahtlinie längs des Schlitzes
10 fortgesetzt wird und der Nähvorgang beendet wird.
Dann wird der Nähfaden durchgeschnitten und die Schablone von der Nähmaschine weggenommen. Die obere Platte 4 und
die Raffplatte 26 werden ein Stück weit angehoben und das vereinigte Ende der Krawatte wird von der Raffplatte
und ihren Rippen befreit, wonach die Krawatte im Schnitt das in den Fig. 9 schematisch gezeigte Aussehen hat. Die
offenen Schleifen, wo die Falten die Nahtlinie H treffen, werden dann zugenäht. Das Gebilde wird dann mit der Innen-
O O O O 0 D α
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seite nach außen gewendet, so daß die Schnittränder J verborgen sind, und die Krawatte wird so flachgepreßt,
daß die Nahtlinien H den gleichen Abstand von den Kanten K haben. Ein gleiches Verfahren wird, wenn erforderlieh,
an dem anderen Ende der Krawatte durchgeführt. Wie leicht einzusehen ist, wird die Oberstoffülle, die zwischen
gegenüberliegenden Nahtlinien vorhanden ist und das Zurücksetzen der Naht von der Krawattenkante ermöglicht,
dadurch in diese Zone gezogen, daß der Stoff über die raffenden Rippen drapiert wird. Wie oben erwähnt, ist
der Oberstoff größer zugeschnitten als das Futterfeld und das Drapieren des Materials über die Rippen zieht
die Schnittränder des Oberstoffs nach innen, bis sie praktisch mit den Rändern des Futterstoffs in Deckung
sind. Dieser Vorgang setzt jedoch voraus, daß der Oberstoff
tatsächlich in seiner Ebene frei beweglich ist, in der Praxis kann jedoch diese freie Beweglichkeit in gewissen
Fällen eingeschränkt sein.
Wenn beispielsweise drei raffende Elemente in Abständen über dem Oberstoff vorhanden sind und man versucht, alle
gleichzeitig tätig werden zu lassen, hat sich herausgestellt, daß zwar die äußeren Elemente in der Lage sind,
den Stoff von den freien Rändern nach innen zu ziehen, jedoch Reibungskräfte wenigstens teilweise das mittlere
Element daran hindern, den Stoff von den Rändern hereinzuziehen, weil dies das Wegziehen des Stoffs durch die
äußeren Raffelemente bedeuten würde. Die äußerer Raffelemente üben jedoch eine Klemmwirkung aus und demzufolge
funktioniert das mittlere Raffelement in der Weise, daß es den Oberstoff dehnt. Dieses Dehnen oder Straffen trägt
nicht zu einer bleibenden fülligen Weite bei und ist tatsächlich unzweckmäßig.
Die in den Fig. 13 bis 16 gezeigte Schablone ist konstru-
iert worden, um diese Problem zu beheben. Sie umfaßt eine
untere Platte 62 mit Ecken A, B und C und mit einem langgestreckten
Schlitz 64. An der unteren Platte ist mit Hilfe eines nach der Seite versetzten Scharniers 68 eine
Raffplatte 66 derart gehaltert, daß sie flach auf die untere Platte 62 gelegt oder von dieser weggeschwenkt werden
kann. Die Raffplatte hat eine solche Form, daß, wenn
sie flach auf der unteren Platte 62 aufliegt, ihr äußerer Rand praktisch mit dem Innenrand des Schlitzes 64 in der
unteren Platte 62 in Deckung ist.
Wie genauer aus Fig. 14 ersichtlich, trägt die Raffplatte 66, die aus Aluminiumblech ist, auf ihrer Oberseite eine
langgestreckte zentrale, nach oben stehende Rippe 98, die, wenn die Platte 66 flach auf die Platte 62 gelegt ist, an
dem inneren Rand des Schlitzes 64 an der Ecke B endigt. Zwei kürzere nach oben ragende Rippen 70 sind seitlich
in Richtung zu den Ecken A und C der Schablone angeordnet und endigen am Rand des Schlitzes 64.
Weiter umfaßt die Schablone noch eine obere Platte 72, die mittels eines Scharniers 74 an der unteren Platte 62
derart befestigt ist, daß sie zwischen einer aufrechten Stellung und einer abgesenkten Stellung, in der sie auf .
der Raffplatte 66 liegt, mit deren Umfang sie im wesentlichen übereinstimmt, verschwenkbar ist. Vier streifenförmige
Flansche 76 sind über den Seitenrändern der Platte 72 derart angebracht, daß sie von der Platte um annähernd
das gleiche Stück nach unten ragen wie die Rippen 70 an der Raffplatte 66 nach oben stehen.
An jeder Ecke A, B und C, d. h. in der Gegend des Endes der Rippen 98, 70 sind zwischen benachbarten Flanschen
76 Spalte 78, 78a freigelassen. Klötze 80 aus einem nachgiebigen Material, beispielsweise Schwammgummi, sind an
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der Unterseite der oberen Platte 72 an solchen Stellen befestigt, daß, wenn die obere Platte bis zur Auflage auf
der Raffplatte 66 abgesenkt ist, ein vertikaler Rand 82 jedes Blocks parallel zu und nahe an der betreffenden
seitlich angebrachten Rippe 70 zu liegen kommt.
Entlang der Mittelachse der oberen Platte 72 ist ein länglicher Schlitz 84 vorgesehen, durch den ein langgestrecktes
Teil 86 tritt, das an der oberen Platte 72 mittels eines Scharniers 88 angefügt ist.
Der Teil 90 des Teils 86, der bei abgesenkter oberer Platte
72 über der Rippe 98 zu liegen kommt, ist eine nach unten offene U-Schiene solcher Abmessungen, daß sie die Rippe
98 aufnehmen kann. Mittels einer Feder 92 wird das Teil 86 in eine Lage gedrückt, in der der Teil 90 im wesentlichen
unter der Platte 72 liegt; doch kann das Teil 86 gegen die Kraft der Feder 92 relativ zur Platte 72 angehoben
werden, so daß es mit seinem unteren Rand 94 annähernd auf gleicher Höhe mit dem unteren Rand 96 des streifenförmigen
Flansches 76 zu liegen kommt.
Im Gebrauch der Vorrichtung wird bei angehobenen Platten 66 und 72 ein geformtes Stück des Krawattenfutterstoffs F
(lediglich in Fig. 14 gezeigt) auf die untere Platte 62 gelegt, so daß es den Schlitz 64 überdeckt. Dann wird die
Raffplatte auf den Futterstoff heruntergeklappt, wobei der Futterstoff fest gegen die untere Platte 62 gedrückt
wird.
Ein längliches Stück des Krawattenoberstoffs G wird lose
über die Raffplatte 66 gelegt, so daß seine Längsachse entlang der Rippe 98 liegt, wobei die seitlich versetzte
Anordnung der Scharniere 86, 74 es ermöglicht, daß der Rest des Oberstoffs und wenn nötig des Futterstoffs über
die Linie der Scharniere vorsteht. Ähnliche Scharniere können vorteilhaft auch in der Vorrichtung der Fig. 1
eingebaut sein. Das Oberstoffteil G hat im wesentlichen die gleiche Form wie der Futterstoff, ist aber ziemlich
viel breiter, so daß es die Schlitze 64 überdeckt und das Drapieren über die Rippen 98, 70 erlaubt.
Dann wird die obere Platte 72 auf den Oberstoff G heruntergeklappt,
wobei unter der Federwirkung 92 als erste die U-Schiene 90 des Teils 86 mit dem Oberstoff in Berührung
kommt, wodurch der Oberstoff G um die Rippe 98 gezogen wird, während diese in die U-Schiene eintritt. Die auf
solche Weise im Oberstoff geformte Falte erstreckt sich über das Vorderende der Rippe 98 und der U-Schiene 90
hinaus und geht durch den vorderen Spalt 78a, so daß sich die Falte über den Teil des Oberstoffs, der über dem
Schlitz 64 an der Ecke B liegt, hinaus fortsetzt.
Da die U-Schiene 90 relativ zur Platte 72 nach unten orientiert ist, findet das Aufnehmen von Oberstoff durch Falten
über die Rippe 98 statt, bevor die Annäherung der Flansche 76 an die Rippen 70 die oben erwähnte Klemmwirkung
am Oberstoff hervorruft und ein Verschieben des Stoffs in seiner Ebene nach innen verhindert.
Wenn die U-Schiene 90 über der Rippe 98 liegt, wird jedoch die obere Platte 72 weiter gesenkt unter Kompression
der Feder 92 und die U-Schiene 90 tritt in den zwischen den Flanschen 76 gebildeten Zwischenraum ein.
Bei diesem weiteren Absenken wirken die Klötze 80 und die Ränder der Flansche 76, die die Spalte 78 begrenzen, mit
den nach oben stehenden Rippen 70 zusammen, um den Oberstoff G darüber zu drapieren, wodurch die seitlichen FaI-ten
geformt werden, die über den Schlitz 64 in Richtung
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zu den Ecken A bzw. C hinausreichen.
Während die obere Platte 72 in der abgesenkten Stellung gehalten wird, wird die Schablone in eine Nähmaschine eingeführt,
wie dies im wesentlichen mit Bezug auf die Ausführungsform der Fig. 1 beschrieben worden ist, wobei der
Nähfuß der Nähmaschine (nicht gezeigt) den oberen Rand des Flansches 76 erfaßt, während die Schablone mit Hilfe
des Schlitzes 64 so geführt wird, daß eine Nahtlinie zwisehen den Stoffen G und F entlang der durch den Schlitz
definierten Linie geformt wird.
Wenn der Nähvorgang beendet ist, wird die obere Platte 72 angehoben und die Raffplatte 66 wird aus den nunmehr zusammengenähten
Stoffen herausgezogen. Das Stoffaebilde
wird dann mit der Innenseite nach außen gewendet, wobei die von den Rippen 98, 70 vorgesehene Stoffülle zur Folge
hat, daß die Nahtlinie von der Kante nach innen versetzt ist, wie für die Ausführungsform der Fig. 1 bereits beschrieben.