DE3236569C2 - Schalungs- und Bewehrungselement für den Ortbetonausbau im Berg- und Tunnelbau - Google Patents
Schalungs- und Bewehrungselement für den Ortbetonausbau im Berg- und TunnelbauInfo
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Abstract
Der im Berg- und Tunnelbau verwendete Verbundausbau besteht im wesentlichen aus formschlüssig miteinander verbundenen Stahlsegmenten sowie einer zum Streckeninneren gerichteten Verschalung, wobei der Zwischenraum zwischen Gebirge und Verschalung mit schnell abbindenden Baustoffen verfüllbar ist. Zur Vermeidung einer Summe von Einzelteilen hinsichtlich des Verbundausbaus sowie für ein funktionell aufeinander abgestimmtes Ganzes sieht die Erfindung vor, daß die Segmente (1) plattenartig in Sandwich-Bauweise und die Verbindungselemente (2) zwischen den Platten (3, 4) als Armierung ausgebildet sind (Fig. 1).
Description
55
Die Erfindung betrifft ein Schalungs- und Bewehrungselement für den Ortbetonausbau Im Berg- und
Tunnelbau, bestehend aus einer Raumbewehrung und einer mit letzteren verbundenen, dem Streckeninneren
zugewandten, als verlorenes Schalungselement dienenden Platte.
Insbesondere Im Steinkohlenbergbau sowie auch Im
Tunnelbau ist es erforderlich, die aufgefahrenen Strecken mit Ausbau zu versehen. Die Gestaltung bzw. die Wahl
des Ausbaus erfolgt im Hinblick auf die erforderliche Stützkraft sowie den Ausbauwiderstand und Im Hinblick
darauf, ob aufgrund von Konvergenz eine entsprechende Nachgiebigkeit erforderlich ist. Bei höherem Gebirgsdruck
wird eine entsprechend stärker und schwerer zu bemessener Ausbau In dichterem Abstand verwendet. Da
mit zunehmendem Gewicht sowohl der Transport als auch die Handhabung ständig schwieriger, zeitaufwendiger
und teurer werden, bestehen Bestrebungen den hohen Anteil an Stahlausbau durch andere, insbesondere leichtere
Konstruktionen zu ersetzen.
Eine der Möglichkeiten, den Streckenausbau, der beispielsweise aus Ausbaubögen oder Ringen aus Stahlprofil,
die aus reib- oder formschlüssig miteinander verbundenen Segmenten bestehen, zu verstärken, besteht
im zusätzlichen Einbringen von Ankern aus unterschiedlichen Materialien. Die Anker aus Stahl, Kunststoff oder
Glasfasern werden in Bohrlöchern verklebt oder verklemmt. Die Verwendung von zusätzlichen Ankern
erfolgt meist in Verbindung mit Stahlmatten oder Maschendraht.
Darüber hinaus !st es möglich, einen derartigen Strekkenausbau
mit schnell abbindendem Baustoff an- und zuzuspritzen. Desweiteren Ist ein Verbundausbau
bekannt, bei welchem die in der Strecke eingebrachten Ausbaubögen zur Strecke hin eingeschalt werden und der
so entstandene Zwischenraum zwischen Gebirge und Verschalung mit abbindendem Baustoff verfüllt wird
[z. B. Glückauf 114 (1978), Nr. 21, Selten 141 bis 145].
Der wesentliche Nachteil der als bekannt zu geltenden Strecken- und Tunnelausbau, bei welchem die Verwendung
von Stahl und Baustoff kombiniert sind, besteht darin, daß die Summe der Einzelteile außerordentlich
hoch ist und kein funktionell aufeinander abgestimmtes Ganzes bildet.
In der DE-OS 1165 060 ist ein Tunnelgewölbe aus bewehrtem Ortbeton beschrieben, bei dem die auf der
Tunnelinnenseite liegende Bewehrung Im Bereich der Kalotte aus Stahlblechen besteht, die zugleich als verlorene
Schalung für den Gewölbebetc'·. dienen.
Ein ähnliches Schal-Bewehrungselement für den Untertagebau ist In der DE-OS 24 57 736 dargestellt, das
aus einer Raumbewehrung und einem Schalelement aus Kunststoff oder Metall besteht, wobei die Raumbewehrung
derart mit dem Schalelement verbunden Ist, daß es die Betonierungsdrücke übernehmen kann und später
durch Überkleben, Überschweißen oder Verschweißen der Stoßfugen des Stahlelements eine wasserdichte Isolierung
bildet.
Nach der DE-AS' 20 51 092 Ist eine Drahtglttermaitc
bekannt, die aus quer- und wellenförmig verlaufenden Längsdrähten besteht und die mit einem eine Betonschalung
bildenden Drahtnetz versehen ist.
Derartige Betonbewehrungen werden gebildet aus einer sogenannten Einfachschalung, bei welcher der Beton
zwischen Gebirge und eine zum Streckeninneren gerichtete verlorene Schalung gefüllt wird. Da solche bewehrte
Schalungen keine Hinterfüllung erlauben, sind sie vornehmlich Im Bergbau bei druckbelasteten Strecken
nur als Ausbauverstärkung des herkömmlichen Ausbaus oder eventuell in nicht beanspruchten Strecken des
Tunnelausbaus einzusetzen.
Demgegenüber hat sich die Erfindung die Aufgabe
gestellt, ein Schalungs- und Bewehrungselement als Ausbau von Strecken des Berg- und Tunnelbaus zu
schaffen, das geeignet Ist, höheren Geblrgsdruck aufzunehmen, welches einen leicht und schnell niontlerbarcn
Ausbau gewährleistet, dessen Einzelelemente leicht zu transportleren sind und das darüber hinaus bei Bedarf
und den entsprechenden Erfordernissen eine Hlntcrfül-
lung erlaubt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dall auch auf der dem Gebirge zugewandten Seite der Raumbewchrung mindestens eine weitere mit letzterer
verbundene, parallel zur Innenschalungsplatte verlaufende Platte vorgesehen und die Raumbewehrung durch
die die Platten verbindenden Verbindungselemente gebildet ist.
Im Rahmen der Erfindung erweist es sich bei einer
Ausgestaltung der Erfindung als besonders vorteilhaft, ;o da(3 mehr als zwei in Abstand voneinander angeordnete
Platten vorgesehen sind, wodurch in Verbindung mit der Art des Betons die Stabilität des Ausbaus variierbar ist.
Ebenso ist es als besonders vorteilhaft anzusehen, daß gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung in der
oder den dem Gebirge zugewandten Platten und in der dem Streckeninneren zugewandten Platte Öffnungen
zum Einbringen des Baustoffs vorgesehen sind. Die Hinlerfüllung des durch Schalungs- und Bewehrungselement
gebildeten Ausbaus erlaubt eine Anpassung an das beispielsweise ausgebrochene Gebirge urd verbessert
gleichzeitig die durch eine bessere Druckverteilung auf den Ausbau wirkende Belastung.
Die Anpassung an den jeweiligen Streckenquerschnitt wird dadurch erreicht, daß die Segmente untereinander
biegesteif und/oder gelenkig verbindbar ausgebildet sind, wobei es besonders vorteilhaft ist, die aus Platten und
Vetoindungselementen bestehenden Segmente in vorgefertigter
Form bzw. zusammensetzbar anzuliefern. Desweiteren kann ein solcher Ausbau durch das Einbringen
von Ankern fixiert oder unterstützt werden, wobei in d3n
Elementen Öffnungen vorgesehen sind, die zwischen den Platten, beispielsweise in geschlossener rohrartiger Form
ausgebildet sind.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen näher beschrieben.
Mehrere Ausführungsbeispiele sind In den Zeichnungen
dargestellt und werden im folgenden näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel eines Verbundausbaus in Sandwich-Bauweise, bei welchem zwei Platten über
Verbindungselemente parallel miteinander verbunden sind,
Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Verbundausbaus mit 7lehharmonika-artlg angeordneten Verbindungselementen
zwischen den Platten in Verbindung mit Ankerausbau, und
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel eines Verbundausbaus,
bei welchem nicht nur der Zwischenraum zwischen den Platten, sondern auch der Raum zwischen Segment und
Gebirge verfüllt Ist.
Das In Flg. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel eines
Ausbausegmentes 1 eines Verbundausbaus besteht aus zwei parallel zueinander angeordneten Platten 3, 4 die
über beispielsweise stabförmig ausgebildete Verbindungselemente
2 In parallelem Abstand miteinander fest verbunden sind. Die Platten 3, 4 sind in Anpassung an
den Streckenquerschnitt leicht gebogen ausgebildet. Die Segmente 1 sind zur Herstellung eines Streckenausbaus
neben, unter oder übereinander formschlüssig mlteinander verbindbar. Zur Erhöhung der Biegesteifigkeit des
Verbundausbaus sind die Platten 3. 4 mit Profilen versehbar. Die paralelle Anordnung der Platten, 3, 4 in
Sandwich-Bauweise unterstützt durch die zwischen den Platten 3, 4 angeordneten Verbindungselemente 2 ist
nicht beschränkt auf nur zwei Platten 3, 4. Bei Anordnung mehrerer Platten kann die innenliegende Platte mit
Prol'lllerungcn bzw Lochungen zur Übernahme spezieller Funktionen versehen sein. Darüber hinaus ist es vorstellbar,
die Platten 3, 4, insbesondere deren Oberflächen, besonders beispielsweise gegen Korrosion, zu schützen
und sie mit Kunststoffschichten zu versehen, um ein Ankleben am Baustoff zu erzielen oder auch zu verhindern.
In dem teilweise und in schematisierter Form wiedergegebenen
Schnitt durch einen Verbundausbau nach Fig. 2 sind die Zwischenräume zwischen den Platten 3.
4 in denen ziehharmonika-artig angeordnete Verbindungselemente 2 vorgesehen sind, mit Baustoff 11
verfüllt. Die Segmente 1 sind sowohl an der zum Gebirge als auch an der zur Strecke gerichteten Seite über Verbindungselemente
7 formschlüssig miteinander verbunden. Die Verbindungselemente 7 können auch als gelenkige
Verbindung, beispielsweise in Form von Scharnieren, ausgebildet sein. .
Nach dem in Fig. 3 gezeigten teilweisen Schnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Verbundausbaus
ist nicht nur der Zwischenraum rüschen den Platten 3,
4 mit einem Baustoff 11 verfüllt, wobei zum Zwecke der
Verfüllung in den zur Strecke gerichteten Platten 4 Füllöffnungen 10 in Form von Füllstutzen vorgesehen
sind. In diesem Ausführungsbeispiel ist auch über rohrartige Hinterfüllöffnungen 6 der Zwischenraum zwischen
Gebirge 5 und den zum Gebirge gerichteten Platten 3 mit einem Baustoff 11 zur besseren Anpassung an das
Gebirge verfüllt.
Bezugszeichenliste | Segment | Hierzu 1 Blatt Zeichnungen | |
1 | Verbindungselement | ||
2 | Platte | ||
3 | Platte | ||
4 | Gebirge | ||
5 | Hinterfüllöffnung | ||
6 | Verbindungselement | ||
7 | Öffnungen für Anker | ||
8 | Ankerstange | ||
9 | Füllöffnung | ||
lO | Baustoff | ||
1! | |||
Claims (9)
1. Schalungs- und Bewehrungselement für den Ortbetonausbau Im Berg- und Tunnelbau, bestehend
aus einer Raumbewehrung und einer mit letzterer verbundenen, dem Streckeninneren zugewandten, als
verlorenes Schalungselement dienenden Platte, dadurch gekennzeichnet, daß auch auf der dem
Gebirge (5) zugewandten Seite der Raumbewehrung ίο
mindestens eine weitere mit letzterer verbundene, parallel zur Innenschalungsplatte (4) verlaufende
Platte (3) vorgesehen und die Raumbewehrung durch die die Platten (3 und 4) verbindenden Verbindungselemente
(2) gebildet ist.
2. Schalungs- und Bewehrungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehr als
zwei in Abstand voneinander angeordnete Fiatten vorgesehen .sind.
3. Schalungs- und Bewehrungselement nach einem
der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der oder den dem Gebirge (5) zugewandten Platten
(z. B. 3) und in der dem Streckeninneren zugewandten Platte (4) Öffnungen (8 bzw. 10) zum Einbringen des
Baustoffes vorgesehen Ist.
4. Schalungs- und Bewehrungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Segmente (1) untereinander biegesteif und/oder gelenkig verbindbar ausgebildet sind.
5. Schalu'ss- und Bewehrungselement nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Segmenten (1) zum Einbringen von Ankern (9) ins
Gebirge (5) Öffnungen (8) vorgesehen sind, die zwischen den Platten (3, 4) beispielsweise in geschlossener,
rohrartiger Form ausgebildet sind.
6. Schalungs- und Bewehrungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus
Platten (3, 4) und Verbindungselementen (2) bestehenden Segmente (1) In vorgefertigter Form und/
oder zusammensetzbar ausgebildet ist.
7. Schalungs- und Bewehrungselement nat:h Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten
(3, 4) zur Erhöhung der Biegesteifigkeit mit Profilen versehen sind.
8. Schalungs- und Bewehrungselement nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die Platten
(3, 4) an ihren Innen- und Außenseiten, beispielsweise gegen Korrosion geschützte Oberflächen aufweisen.
9. Schalungs- und Bewehrungselement nach Anspruch 8. dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen
der Platten (3, 4) mit einer Beschichtung, beispielsweise aus Kunststoff versehen sind.
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