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Sheddach für Hallenbauten Die Erfindung betrifft ein Sheddach für
Hallenbauwerke, welches aus gewölbten, durch Binder versteiften Betonschalen besteht,
die schiefgestellt hintereinandergereiht sind. Die Gurte der Binder bestehen bei
dieser bekannten Dachkonstruktion aus den Randstegen der aus Stahlbeton gefertigten
Betonschalen, und zwischen diesen Gurten sind besondere Bauteile für die Aufnahme
der Shedfensterverglasung angeordnet. Die bekannten Sheddächer für Hallenbauten
sind in ihrer Anordnung vorteilhaft in bezug auf die Beleuchtung der Hallen; fertigungsmäßig
ist jedoch nachteilig, daß die Randstege in umständlicher Weise eingeschalt und
mit starken Armierungen versehen werden müssen, wobei für eine möglichst genaue
Anordnung der Armierungen Sorge getragen werden muß. Ferner ist das verhältnismäßig
große Gewicht der Betonschalen nachteilig, deren aus Stahlbeton bestehende schwere
Randstege erhebliche Biege- und Biegezugkräfte aufzunehmen haben und daher entsprechend
stark ausgebildet sein müssen.
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Es ist ferner eine Ausführungsfonn bekannt, welche die angegebenen
Nachteile beseitigt und selbsttragende Stahlbinder, deren Obergurte und Untergurte
durch zugleich die Fenstersprossen bildende Stäbe verbunden sind, sowie auf zwei
benachbarte Stahlbinder aufgelagerte Betonschalen aufweist, die randsteglos mit
dem Obergurt bzw. Untergurt in Verbund gebracht sind. Ober- und Untergurt der Binder
bestehen dabei aus Walzprofilträgern, die noch zusätzlich durch einen Zuganker ausgesteift
sind. Die Verwendung von derartigen Stahlbindern ist jedoch oft unerwünscht.
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Im übrigen ist die Vorspannung von Stahl- und Stahlbetonkonstruktionen
bekannt. Bei vorgespannten Stahlbetonkonstuktionen verlegt man ferner die Zugglieder
häufig auf Rohre, ohne daß dadurch bisher die Gestaltung von Sheddächern für Hallenbauten
aus Stahlbetonscheiben wesentlich verändert worden ist.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Sheddach für Hallenbauten
aus gewölbten, durch Binder versteiften Betonschalen randsteglos auszubilden, auf
die Verwendung von Stahlbinderkonstruktionen der bekannten Ausführungsform jedoch
zu verzichten.
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Die Erfindung betrifft ein Sheddach für Hallenbauten aus gewölbten,
durch Binder versteiften Betonschalen, die schiefgestellt hintereinandergereiht
sind. Die Erfindung besteht darin, daß die Obergurte und die Untergurte der Binder
in an sich bekannter Weise aus mit eingefädelten Zuggliedern versehenen Rohren bestehen,
daß die Ober- und Untergurte in die Ränder der Betonschalen einbetoniert sind und
daß durch Anspannen der Zugglieder eine Vorspannung in die Randzonen der Betonschale
eingebracht ist. Zweckmäßig sind dabei die Randzonen der Betonschale im Bereich
der einbetonierten Rohre verstärkt.
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Um die Bewehrungsstäbe oder auch die Verankerungsstäbe mit den Bindern
in Verbund zu bringen, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, die Bewehrungsstäbe
oder Verankerungsstäbe der Betonschalen an die Rohre anzuschließen, z. B. schlaufenförmig
um die Rohre zu führen.
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Im einzelnen läßt sich die erfindungsgemäße Konstruktion auf verschiedene
Weise weiter ausbilden. So können Obergurt und Untergurt der Binder fachwerkartig
durch weitere Rohre, z. B. in Schweißkonstruktion, ausgesteift sein, was an sich
bekannt ist. Ferner können Obergurt und Untergurt aus dem Beton herausragende Anschlußstücke
für die fachwerkartigen Versteifungsrohre aufweisen, was sich insbesondere für vorgefertigte
Konstruktionen empfiehlt. Endlich besteht die Möglichkeit, die Binder als geschlossene
Bauteile auszuführen oder aus mehreren Abschnitten zusammenzusetzen. Um auf einfache
Weise die Fenster in die erfindungsgemäß ausgebildete Sheddachkonstruktion einzubeziehen,
können der Binderkonstruktion Fenster vorgesetzt werden, die an die Ränder der Betonschalen
angeschlossen werden.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin zu
sehen, daß einerseits auf komplizierte Randstegarmierungen für die Betonschalen,
andererseits auf komplizierte und aufwendige Binder aus Stahlprofilen verzichtet
werden kann und daß die gleiche Belastbarkeit durch eine Verbundwirkung einfacher
Stahlrohre mit umgebendem Beton und entsprechender Vorspannung erreicht wird. Zugleich
wird
durch die Vorspannung die Tragfähigkeit der Betonschalen selbst verbessert.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand der lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung erläutert; es zeigt Fig. 1 einen Hallenbau nach der Erfindung
in einem parallel zu den Bindern verlaufenden Schnitt, Fig.2 einen Längsschnitt
durch den Hallenbau nach Fig. 1, Fig. 3 in größerer Darstellung die Binderkonstruktion
ohne die angeschlossenen Stahlbetonschalen und Fig. 4 einen vergrößerten Ausschnitt
der Dachkonstruktion nach Fig.2 mit Binder und Stahlbetonschalen im Schnitt.
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Das in den Figuren dargestellte Sheddach überspannt einen Hallenbau
und besteht aus gewölbten, durch Binder 1 versteiften Stahlbetonschalen 2, die schiefgestellt
hintereinandergereiht sind. Wie insbesondere die Fig. 3 und 4 erkennen lassen, sind
Ober-und Untergurt 1 a bzw. 1 b der Binder 1 als Rohre ausgebildet. Diese Rohre
sind in die Ränder der Stahlbetonschalen 2 einbetoniert, wobei in die Rohre
zugleich als Vorspannarmierung sowie als Zuganker dienende Zugglieder 3, z. B. Vorspannstähle,
eingelegt sind. Auf diese Weise ist eine Vorspannung in die Randzonen der Betonschalen
eingebracht. Darüber hinaus können aber in üblicher Weise gleichsam sekantal verlaufende
Zuganker, wie in der Fig. 4 nur angedeutet, vorgesehen sein, wenn es erforderlich
ist.
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Fig. 4 läßt erkennen, daß die Randzonen der Stahlbetonschalen 2 im
Bereich der einbetonierten Rohre verstärkt sind, ohne daß jedoch eigentliche Randstege
mit den für tragende Randstege üblichen Armierungseinlagen gebildet sind. Allerdings
sind die Bewehrungsstäbe 5 der Stahlbetonschalen oder besondere Verankerungsstäbe
derselben, die Rohre umschlingend, an diese angeschlossen. Die aus den Rohren gebildeten
Ober- und Untergurte der Binder 1, die also zugleich die Vorspannkanäle der Stahlbetonschalen
2 darstellen, sind fachwerkartig in Schweißkonstruktionen durch weitere Versteifungsrohre
1 c ausgesteift. Fig. 3 läßt erkennen, daß die Binder aus mehreren Einzelabschnitten
I, 1I zusammengesetzt sind, wobei eine Vorfertigung derartiger Binderabschnitte
I, 1I im Herstellungswerk vorgenommen wird und bei der Montage der Binder 1 zu ihrer
gesamten Spannweite zusammengesetzt werden. Der zusammengesetzte Binder 1 ist gelenkig
auf das tragende Mauerwerk oder auf Pfeiler aufgesetzt und zu diesem Zweck mit einer
Gelenkverbindung 6 versehen, die eine statisch bestimmte Auflagerung zuläßt. Die
eigentlichen Fenster 7 können in die Binderkonstruktion einbezogen werden, es ist
aber auch möglich, wie in Fig. 4 dargestellt, sie der Binderkonstruktion 1 einfach
vorzusetzen, wozu an den Rändern der Stahlbetonschalen 2 entsprechende Ausbildungen
8 vorgesehen sind. Nur angedeutet ist in der letztgenannten Schnittfigur die übliche,
aus Baustahlmatten 9 bestehende Armierung der Stahlbetonschalen 2.