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Zählvorrichtung für Webstühle. Die Erfindung bezieht sich auf Zählvorrichtungen
für Webstühle, bei welchen die Arbeitsleistung mehrerer Arbeiter, die an ein und
demselben Webstuhl an ein und demselben Stoff gearbeitet haben, festgestellt werden
kann, und betrifft eine derartige Zählvorrichtung, bei welcher gezahnte Scheiben
zur Verwendung kommen, auf welchen in Metereingeteilte Papierstreifen befestigt
sind, von welchen jeder eine andere Farbe besitzt und die Anzahl von Metern angibt,
die von dem betreffenden Arbeiter gewebt worden ist. Die gezahnten Scheiben treibt
man vorteilhaft durch das Räderwerk an, welches durch den Webstuhl selbst angetrieben
wird und welches- der Arbeiter mit derjenigen gezahnt-en Scheibe in Eingriff bringen
kann, die seine Farbe trägt.
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Die Zeichnung stellt eine Ausführungsform der neuen Zählvorrichtung
für Webstühle beispielsweise dar, und zwar zeigt Fig. i den neuen Zähler in Vorderansicht,
teilweise im Schnitt, Fig.2 denselben in Seitenansicht, teilweise im Schnitt.
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Der Zähler wird auf dem Webstuhl an einer geeigneten Stelle, beispielsweise
am Ende des Brustholzes, und auf der der Ausrückvorrichtung gegenüberliegenden Seite
des Webstuhles befestigt. Er erhält seine Bewegung durch ein Kettenrad, welches
auf dem Sperrbaum angeordnet ist. @ Von dem Kettenrad geht eine Kette 2' zu einem
Antriebsrade 2, welches am Ende des Zählers angebracht ist. Diese Transmissionsanordnung
hat den Zweck, jegliche betrügerische Maßnahme unmöglich zu machen, denn wenn der
Arbeiter den Zähler abschrauben würde, um einen Fehler zu reparieren, würde der
Zähler im umgekehrten Sinne funktionieren.
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Der Zählapparat besitzt einen Mantel i aus Eisenblech oder Gußeisen,
in welchem alle Organe des Zählermechanismus untergebracht sind. Er weist zwei Seitenflächen
auf, und auf jeder der beiden Flächen befestigt man auf einer gezahnten Scheibe
io bzw. ii einen Papierbogen 12, der für jeden Arbeiter eine ändere Farbe, beispielsweise
rosa und blau, aufweist und in hundert Teile eingeteilt ist, welche die Meterzahl
darstellen. Auf diesen Papierbogen schreibt man außerdem den Namen des Webers und
alle erforderlichen Angaben auf.
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Auf das Ende der Welle, welche die Bewegung überträgt, ist ein Zahnrad
15 aufgekeilt, welches mit einem zweiten Zahnrade 16 in Eingriff steht, das am Ende
eines Hebels 6 angebracht ist, der um das Ende der Antriebswelle '3 schwingen kann.
Mittels dieses Hebels 6 kann man das Zahnrad 16 mit dem einen oder anderen Zahnrade
7 bzw. 8 in Eingriff bringen, welche Räder auf Wellen q. und q.' aufgekeilt sind,
die die gezahnten Scheiben io und i i antreiben. Das Verhältnis der Zahnräder zueinander
ist natürlich so gewählt, däß man die Verschiebung in Metern auf den Zifferblättern
erhält. Die beiden Enden der die Scheiben io und ii tragenden Welle 9 sind mit Schraubengewinde
versehen, und mittels geriefter Knöpfe i o' und i1' können die Papierscheiben auf
den Scheiben io und i i befestigt werden. Oberhalb jeder
Scheibe
ist an dem Gehäuse i ein Stecher 13
bzw. 14 befestigt, mittels dessen die
Scheiben auf Null eingestellt und perforiert werden können, wenn der Weber seinen
Webstuhl verläßt.
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Die Arbeitsweise ist sehr einfach. Der Weber; welcher die Arbeit beginnt,
bringt mittels des Hebels 6 das Zahnrad 16 in Eingriff mit dem Zahnrade, welches
diejenige Scheibe antreibt, die seine Farbe trägt. Der zweite Arbeiter, der die
Arbeit vollendet, d. h. der Weber, der die Arbeit fortgesetzt hat, teilt seinem
Werkführer mit, daB das Webstück beendet ist. Der Werkführer macht alsdann mittels
der beiden Stecher 13
und 14 Vermerke auf den beiden Papierscheiben und nimmt
diese Papierscheiben zwecks Kontrolle durch den Aufseher und Revisor mit. Dann bringt
er neue Papierscheiben an, und der Weber kann dann seine Arbeit wieder aufnehmen
und ein neues Stück beginnen.
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Um Betrügereien zu verhindern, sind die Zifferblätter durch Scheiben
geschützt, die in einem mit Scharnieren versehenen Metallrahmen angebracht sind.
Die beiden Metallrahmen werden mittels eines einzigen Vorhängeschlosses verschlossen,
dessen Schlüssel sich in den Händen des Chefs oder des Werkmeisters befindet, der
mit der Durchlochung der Papierblätter und der Einstellung der Zifferblätter auf
Null betraut ist. Man kann natürlich an dem Apparat verschiedene konstruktive Änderungen
vornehmen, ohne aus dem Rahmen der Erfindung herauszutreten. So kann beispielsweise
das Räderwerk in beliebiger geeigneter Weise abgearbeitet werden.