DE323038C - Verfahren zur unmittelbaren Gewinnung von Ammoniumchlorid in fester Form aus kohlensaurem Ammoniak - Google Patents

Verfahren zur unmittelbaren Gewinnung von Ammoniumchlorid in fester Form aus kohlensaurem Ammoniak

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DE323038C
DE323038C DE1917323038D DE323038DD DE323038C DE 323038 C DE323038 C DE 323038C DE 1917323038 D DE1917323038 D DE 1917323038D DE 323038D D DE323038D D DE 323038DD DE 323038 C DE323038 C DE 323038C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/16Halides of ammonium
    • C01C1/164Ammonium chloride

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur . unmittelbaren Gewinnung von Animoniümchlorid in fester Form aus kohlensaurem Ammoniak. -Kristallisierter Salmiak wird meist durch Eindampfen von. Lösungen dieses Salzes gewonnen, wobei infolge Dissoziation der Verbindung große Verluste unvermeidlich sind. So neutralisiert man beispielsweise konzentriertes Gaswasser oder Salmiakgeist mit Salzsäure und dampft die entstehenden Laugen hernach bis zum Kristallisationspunkte ein, wobei darauf gesehen werden muß, möglichst kohlensäurefreies, also ammoncarbonatarmes ' Gaswasser zu verwenden, um das lästige Schäumen beim Neutralisieren zu vermeiden. Die bei der Neutralisation auftretende bedeutende Temperatursteigerung führt zu ebenso großen Verlusten an Ammoniak, wie das nachfolgende Eindampfen, ganz zu schweigen von den fortwährend notwendigen Reparaturen an der Apparatur und von dem Umstande, daß bei Anwesenheit von Metallen der Salmiak niemals metallfrei erhalten werden kann. Dieselben Übelstände treten auch auf, wenn die aus denGaswasserabtreib-Apparaten kommenden und teilweise vom wasserdampfe durch Kühlung befreiten Ammoniakdämpfe, ähnlich wie bei der Darstellung von schwefelsaurem Ammoniak, -in Sättigungskästen geleitet wer- C den, die mit Salzsäure beschickt sind (C. F r a n k e , Bremen). Zu der gleichen Gruppe von Verfahren gehören auch die Vorschläge, derartige Dämpfe einer Lösung von Chlorcalciurrn (D u b o s e und Henzey bzw. M. Adler bzw. Gent-1 e s ; englisches Patent 222:I oder Solvay-Prozesses Comp:, amerikan. Patent 8o558r) oder einer salzsauren- Lösung von Calciumphosphat (K u e n t z) zuzuführen. In beiden letzteren Fällen wird -verlangt; daß das Ammoniak an Kohlensäure gebunden sei, damit eine völlige Abscheidung des Kalkes - als Calciumcarbonat eintreten könne. Die erhaltenen Laugen werden alsdann bis zum Kristallisationspunkte eingedampft. - ' Andere Methoden zur Salmiakherstellung beruhen auf der Konvertierung- von schwefelsaurem Ammoniak mit Kochsalz oder Chlorcalium in der Hitze (E. N a u m a n n, deutsches Reichs-Patent 19626o, Freeth und Codsedge, deutsches Reichs-Patent 2261o8; Th. S c h m i d t b o r n , französisches Patent 330I55), wobei in der Hitze die Alkalisulfate und dann beim Abkühlen der Salmiak auskristallisiert. Unter gleichzeitiger Darstellung von Natriumsulfit kann Salmiak schließlich gewonnen werden durch Einleiten von schwefeliger Säure und Ammoniak in heiße Kochsalzlösung, wobei in der Hitze Natriumsulfit a@isfällt und beim nachherigen Abkühlen Salmiak abgeschieden wird (Dr. Friedrich u_ Comp. und F. Hirsch, deutsches Reichs-Patent 228538). Durch diese Methoden der Salmiakherstellung wird zwar das Eindampfen dünner Laugen vermieden, dafür aber der beträchtliche Nachteil eingetauscht, daß das kristallisierte Ammoniumchlorid durch Einschluß von Alkalisulfit oder -sulfat bzw. -chlorid mehr oder weniger verunreinigt ist.
  • Im Gegensatze hierzu ermöglicht das vorliegende Verfahren die unmittelbare Gewinnung von festem Ammoniumchlorid unter Erzielung jedes gewünschten Reinheitsgrades. Es wird dies im Sinne der Erfindung dadurch erreicht, daß man normales oder saures Ammoniumcarbonat , (oder Gemische dieser Salze) entweder in trockener Form oder in Lösungen von neutralem oder saurem kohlensauren Ammoniak, Chlorammonium oder Gemischen dieser Salze suspendiert, der Einwirkung von wasserfreiem oder fast wasserfreiem Salzsäuregas aussetzt.- Beim Neutralisieren von festem kohlensauren Ammoniak mit wässeriger Salzsäure tritt eine bedeutende Temperaturerniedrigung ein. Leitet man Salzsäuregas in wässerige oder andere Ammoniumcarbonat- oder Ammoniumchloridlösungen ein, die das umzusetzende normale oder saure Ammoniumcarbonat in Suspension enthalten, so tritt, wenn auch keine Temperaturerniedrigung, so doch keine nennenswerte Temperatursteigerung ein. Es werden also in dieser Weise nicht nur die Verluste vermieden, die das Eindampfen dünner Laugen zur Folge hat, sondern auch die sehr erheblichen Dissoziationsverluste gänzlich ausgeschaltet, die bei den bekannten Verfahren infolge Erwärmung beim Neutralisieren auftreten. Das Ammoniumchlorid wird direkt in kristallinischer Form gewonnen, ohne daß es aus dem Gang der Operationen heraus notwendig Verunreinigungen enthalten müßte. Die Reinheit ist nur vom Grad der Reinheit der Ausgangsprodukte abhängig.
  • Das Verfahren wird zweckmäßig in der Art ausgeführt, daß man nach Abtrennung des gebildeten Salmiaks die Mutterlauge immer wieder verwendet, um neue Mengen von normalem oder saurem Amrnoniumcarbonat in ihr zu suspendieren und mit Salssäuregas umzusetzen. Da bei der Reaktion (NH4) = CO, -S- 2 HCI - 2 NH, Cl + CO., -E- H;0 ... I Wasser frei wird, kann nicht die ganze, dem angewandten kohlensauren Ammoniak entsprechende Menge Salmiak auskristallisiert erhalten werden. Es empfiehlt sich daher, die abfallende Mutterlauge durch Einbringen von wasserfreiem Ammoniak mit diesem, ohne Wasserzufuhr, entsprechend anzureichern und das umzusetzende kohlensaure Ammoniak durch Einleiten von Kohlensäure als Suspension in dei- Lauge selbst entstehen zu lassen. Bei der Reaktion 2 NH3 -f- CO, + H,0 - (NHJ, C02. . . II wird die gleiche Wassermenge gebunden, die beim Neutralisieren frei wurde, so daß beim abermaligen Neutralisieren genau jene Menge auskristallisierter Salmiak erhalten wird, welche dem neu angewandten Ammoniak entspricht.
  • Einer -bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens gemäß wird die beim Neutralisieren des kohlensauren Ammoniaks nach Reaktion I entbundene Kohlensäure zur Überführung des in die Mutterlauge aus einem vor= angegangenen Prozesse neu eingebrachten Ammoniaks in Ammoniumcarbonat nach Reaktion II benutzt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur unmittelbaren Gewinnung von Ammoniumchlorid in fester Form aus kohlensaurem Ammoniak, dadurch gekennzeichnet, daß normales oder saures Ammoniumcarbonat (oder Gemische dieser Salze), entweder in trockener Form .oder in Lösungen von neutralem oder saurere kohlensauren @ Ammoniak, Chlorammonium oder Gemischen dieser Salze suspendiert, der Einwirkung von wasserfreiem oder fast wasserfreiem Salzsäuregas ausgesetzt wird.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man nach Abtrennung des gebildeten Salmiaks die Mutterlauge immer wieder verwendet, um neue Mengen von normalem oder saurem Ammoniumcarbonat in ihr zu suspendieren. und mit Salzsäuregas umzusetzen.
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die abfallende Mutterlauge durch Einbringen von wasserfreiem Ammoniak mit diesem entsprechend anreichert und das umzusetzende kohlensaure Ammoniak durch Einleiten von Kohlensäure als Suspension in der Lauge selbst entstehen läßt, wobei zweckmäßig die beim Neutralisieren des kohlensauren Ammoniaks entbundene Kohlensäure zur Überführung des in die Mutterlauge aus einem vorangegangenen Prozeß neu eingebrachten Ammoniaks in Ammoniumcarbonat verwendet wird.
DE1917323038D 1917-11-10 1917-11-20 Verfahren zur unmittelbaren Gewinnung von Ammoniumchlorid in fester Form aus kohlensaurem Ammoniak Expired DE323038C (de)

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