DE477952C - Verfahren zur Trennung von Kalium- und Natriumhydroxyd aus ihren Gemischen - Google Patents

Verfahren zur Trennung von Kalium- und Natriumhydroxyd aus ihren Gemischen

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DE477952C DEG64153D DEG0064153D DE477952C DE 477952 C DE477952 C DE 477952C DE G64153 D DEG64153 D DE G64153D DE G0064153 D DEG0064153 D DE G0064153D DE 477952 C DE477952 C DE 477952C
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Chemische Ind Ges
GESELLSCHAFT fur CHEMISCHE INDUSTRIE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D1/00Oxides or hydroxides of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D1/04Hydroxides
    • C01D1/28Purification; Separation
    • C01D1/30Purification; Separation by crystallisation

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Description

  • Verfahren zur Trennung von Kalium- und Natriumhydroxyd aus ihren Gemischen Ein Verfahren zur Trennung von Kalium- und Natriumhy droxyd ist bisher nicht bekannt geworden, obwohl Gemische dieser Alkalien bei verschiedenen technischen Prozessen in großen Mengen anfallen und ihre vollständige Trennung oder die Anreicherung an der einen oder anderen Komponente zur Herstellung einer gewünschten - Zusammensetzung von großer technischer Bedeutung ist.
  • Werden wässerige Gemische der beiden Alkalien, die z. B. äquimolekulare Mengen Kali und Natron enthalten, so weit eingedampft, daß sie teilweise kristallisieren, so scheidet sich ein Kristallgemisch aus, das annähernd die Zusammensetzung des Ausgangsmaterials hat, wodurch die Annahme nahegelegt wird, daß die Hydroxyde - bzw. die Hydroxydhydrate der Alkalien: analog wie die Karbonate dieser Basen als Molekularverbind engen auskristallisieren.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Kaliurn-und N atrnumhydroxydgemäsche leicht voneinander trennen kann, indem man zwecks Abscheidung des Balis das Gemisch derart konzentriert, daß die Kristallabscheidung bereits bei relativ hoher Temperatur stattfindet und man dann ebenfalls bei höherer Temperatur die Abtrennung der Kristalle von den Mutterlaugen vornimmt, und daß man zwecks Abscheidung des Natrons das Genfisch derart verdünnt, dä.ß die Kristallabscheidung erst bei relativ niedriger Temperatur stattfindet und man dann ebenfalls bei niedriger Temi peratur die Abtrennung der Kristalle von .den Mutterlaugen vornsmmt.
  • Es hat sich gezeigt, daß aus relativ kalireichen Gemischen bzw. Lösungen oberhalb gewisser Konzentrationen und Temperaturen, die je nach der Zusammensetzung der Geinische variieren, ein praktisch reines Kaliumhydroxydhydrat auskristallisiert werden, kann, während die N atriumhydroxydhydrate noch in flüssigem Zustande verbleiben. Nach Abschleuderung der Kristalle bei der erhöhten Temperatur wird eine Mutterlauge erhalten, die bedeutend kaliärmer ist. Kühlt man dieselbe direkt weiter ab, so scheidet sie Kristalle ab, die bedeutend natronreicher sind als das ursprüngliche Gemisch, aber immer noch bedeutende Mengen Kali enthalten. Wird jefloch .die Mutterlauge nach .der Abtrennung des Kalis zuerst passend verdünnt und erst hierauf abgekühlt, so scheiden sich schon fast reine Kristalle von. Natriumhydroxydhydrat ab. Die nun verbleibende Mutterlaue zeigt annähernd die Zusammensetzung des ersten Ausgangsmaterials; sie kann wieder auf die ursprüngliche Konzentration gebracht unorl der gleichen Behandlung wie das Ausgangsmaterial unterworfen werden.
  • In der.Regel beginnt män zweckmäßig mit der Abscheidung desjenigen .d!er beiden Alkalien, dessen Menge in dem Gemisch melü-oder weniger stark vorherrscht. Beträgt z. B. in dem Gemisch der Kaligehalt weniger als 35 °/o, so wird man zweckmäßig mit der Abscheidung des Natrons beginnen. Bei kalireicheren Gemischen wird zuerst möglichst viel Kali abgeschieden und hierauf die Mutterlauge auf' Natron. verarbeitet.
  • Um die Kristalle weiter zu reinigen, kann man sie durch wenig Wasser wieder in Lösung bringen und bei passender Temperatur und Konzentration das Trennungsverfahren wiederholen.
  • Es liegt auf der Hand, daß die sinngemäße Anwendung des Verfahrens außer zur vollständigen Trennung von Kali- und Natrangemisch.en auch dazu dienen kann, um solche Gemische von Kali und Natron von beliebiger Zusammensetzung auf jeden gewünschten Gehalt an Kali oder Natron einzustellen bzw. an dem einen oder andern Bestandteil anzureichern, wie es der jeweilige technische Zweck verlangt.
  • Es ist zwar bekannt, daß man aus wässerigen Gemischen, welche Kaliumhydroxyd neben '.\atriumcarbonat, Kalium carbonat, Chlorkalium, Schwefelkalium und anderen leicht löslichen Salzen enthalten, nach Abtrennung der Hauptmenge Carbonat das Kaliu.mhydroxyd bei q.o bis 6o° C als Hydrat in ziemlich reiner Form abscheiden kann- Hieraus war jedoch in keiner Weise abzuleiten, daß auch aus einem Gemisch von Kalium- :und Natriumhydroxyd sich eine Abtrennung des Kaliumhy droxyds in analoger Weise durchführen und daß sich au.s den so erhaltenen Mutterlaugen nach der angegebenen Arbeitsweise, ein reines Natronhydrat gewinnen lassen würde.
  • Beispiel i Eine gereinigte Lauge, welche gleiche Teile Kali und Natron enthält, wird auf 6o° B6 eingedampft und bei etwa 6o° C in einer Kristallisiertrommel mit Schabern gerührt, bis keine Versnehrung der Kristalle mehr eintritt. Man schleudert bei der genannten Temperatur in einer geheizten Zentrifuge gründlich aus. Die abgetrennten Kristalle bestehen aus praktisch reinem Kalihydraxydhydrat. Hierauf verdünnt man die Mutterlauge auf etwa 55° B6 und rührt unter Kühlung mit fließendem Wasser. Die hierbei ausgeschiedenen Kristalle enthalten nur noch 8 bis 1o °f. Kali, .die Mutterlauge dagegen etwa 5o °/o. Sie kann wieder auf 6o° B6 konzentriert und in gleicher Weise weiter zerlegt werden.
  • Beispiel 2 Eine Lauge, enthaltend auf 3o Teile Kali 7o Teile Natron, wird bei etwa 50° C auf etwa 56° Be verdünnt und unter Rühren ,gekühlt. Es scheidet sich fast reines Natronhydroxydhydrat aus, das durch entsprechende Verdünnung und erneute Kristallisation vom Rest des anhaftenden Kalis befreit werden kann. Beispiel 3 Eine Lauge, welche auf 6o Teile Kali _#o Teile Natron enthält, wird auf 61 ° Be konzentriert -und bei 70° C kristallisiert und abgeschleudert. Die Kristalle enthalten über 9o °j, Kali. Beispiel q. Eine Lauge, enthaltend auf 55 Teile Kali 45 Teile Natron, wird auf 59'-Be konzentrdert und bei q.o° C längere Zeit Berührt und abgeschleudert. Die erhaltenen Kristalle stellen fast reines Kalihydroxydhydrat dar. Die Mutterlauge wird analog wie in Beispiel i und 2 verarbeitet. Beispiel s Eine Alkalilösung, die auf je 8 Teile KOH etwa 2 Teile NaOH enthält, wird bis zu einem Wassergehalt von 38 °/o eingedampft. Bei dieser hohen Konzentration beginnt die Kristallbildung schon nach Abkühlen auf rund 115'. Man hält etwa i Stunde bei 95 bis ioo°. Es scheiden sich große Kristalle aus, die nach denn Absaugen bei etwa 92° C über 94 °/o Kalihydr oxydhydrat enthalten.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCI-LI?: i. Verfahren zur Trennung von Kalium-und ?#Tatriumhydroxyd aus ihren Gemischen in Laugen, dadurch gekennzeichnet, daß das- Gemisch zwecks Abscheidung des Kaliumhydroxyds zunächst konzentriert,, bei einer Temperatur von qo bis foo° C von den abgeschiedenen Kristallen getrennt und darauf zwecks Abscheidung des Natriumhydraxyds verdünnt und abgekühlt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Abtrennung desjenigen der beiden Alkalien begonnen wird, dessen Menge in dem Gemisch vorwiegt.
DEG64153D 1924-05-15 1925-04-25 Verfahren zur Trennung von Kalium- und Natriumhydroxyd aus ihren Gemischen Expired DE477952C (de)

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