DE3230219C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
- C22B34/00—Obtaining refractory metals
- C22B34/20—Obtaining niobium, tantalum or vanadium
- C22B34/24—Obtaining niobium or tantalum
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22F—WORKING METALLIC POWDER; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM METALLIC POWDER; MAKING METALLIC POWDER; APPARATUS OR DEVICES SPECIALLY ADAPTED FOR METALLIC POWDER
- B22F9/00—Making metallic powder or suspensions thereof
- B22F9/16—Making metallic powder or suspensions thereof using chemical processes
- B22F9/18—Making metallic powder or suspensions thereof using chemical processes with reduction of metal compounds
- B22F9/20—Making metallic powder or suspensions thereof using chemical processes with reduction of metal compounds starting from solid metal compounds
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Tantalpulver nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, das zu Anoden
mit einer verbesserten elektrischen Kapazität verarbeitet werden
kann.
Die Verwendung von Tantalpulvern für die Herstellung von
Elektroden in Elektrolytkondensatoren ist bekannt. Solche
Elektroden werden hergestellt durch Pressen des Tan
talpulvers unter Bildung eines kohärenten Preßlings,
Sintern des Preßlings und anschließendes Aufbringen eines
dielektrischen Films auf das Sinterprodukt. Solche Konden
satoren sollen eine möglichst hohe spezifische Kapazität
CV/g haben. In der US-PS 34 18 106 ist ein agglomeriertes
Tantalpulver beschrieben, das als Tantal zerkleinert
werden kann, das dann, wenn es zu einer Elektrode verar
beitet wird, gepreßten und gesinterten Anoden eine erhöhte
spezifische Kapazität verleiht. Das in dieser Patentschrift
beschriebene agglomerierte Tantalpulver weist auch verbesserte
Fließeigenschaften auf, verglichen mit bekannten
Pulvern.
In der US-PS 38 25 802 sind Verbesserungen verschiedener
Eigenschaften von Tantalkondensatoren einschließlich der
spezifischen Kapazität durch Zugabe verschiedener "Dotie
rungsmittel" einschließlich Phosphor zu Tantal beschrieben.
Der darin beschriebene Dotierungsmittelbereich umfaßt 0,47
bis 2,71 Atom-%, was bei Phosphor etwa 800 bis etwa 4600 ppm
entspricht, und die erzielte Verbesserung in bezug auf
die spezifische Kapazität (für Stickstoff, die bevorzugte
Atmosphäre liegt innerhalb des Bereiches von etwa 2%
am unteren Ende des Bereiches) bis etwa 6,3% (am oberen
Ende), wenn die Anode bei 1900°C gesintert wird.
In der US-PS 40 09 007 ist angegeben, daß Tantalpulver,
dem eine geringe Menge eines phosphorhaltigen Materials
zugesetzt worden ist, Anoden mit einer verbesserten
spezifischen Kapazität ergeben. In Spalte 1, Zeilen
57 bis 62, dieser Patentschrift ist angegeben, daß dann,
wenn in einem Tantalpulver Phosphor als zufällige Verunrei
nigung enthalten ist, die entweder aus dem Ausgangserz
stammt oder als Verunreinigung in den mit den für die normale
Herstellung des Tantalpulvers verwendeten Chemikalien
eingeführt worden ist, die Effekte der darin beschriebenen
Erfindung nicht erzielt werden können.
Grundlage für die obengenannte Feststellung war die Tat
sache, daß bei Tantalpulvern, denen kein Phosphor
zugesetzt worden war, kein signifikanter Unterschied in
bezug auf die spezifische Kapazität festgestellt wurde
zwischen denjenigen, die bei der Analyse eine geringe Menge
Phosphor enthielten, und denjenigen, die praktisch keinen
Phosphor enthielten.
Aus der US-PS 38 67 129 ist bekannt, Tantalpulver mit einer
Oberflächenschicht aus Mo, V, W und/oder Hf zu versehen, um die
spezifische Kapazität der daraus hergestellten Elektroden bei
wechselnden Betriebstemperaturen möglichst konstant zu halten.
Über Phosphorzusätze finden sich keine Angaben.
Aus der GB-A-20 68 924 ist es bekannt, mit Phosphor dotiertes
Kaliumtantalfluorid dadurch herzustellen, daß die Fällung von
Kaliumtantalfluorid in Gegenwart einer Phosphorverbindung durch
geführt wird. Dabei wird ein Kaliumtantalfluorid erhalten, das
50 bis 600 ppm Phosphor enthält. Dieses mit Phosphor dotierte
Kaliumtantalfluorid wird zur Herstellung von Tantalpulver in der
üblichen Weise reduziert. Mit dem Zusatz der Phosphorverbindung
wird bezweckt, daß bei der Fällung von Kaliumtantalfluorid
größere Kristalle erhalten werden als ohne Phosphorzusatz und
daß nach der Zersetzungsstufe ein besonders feines Tantalpulver
erhalten wird. Der Zusatz einer Phosphorverbindung auf einer
Stufe, auf der die Kristallgröße des Kaliumtantalfluorids und
damit auch die Feinheit des bei der Reduktion erhaltenen Tantal
pulvers nicht mehr beeinflußt werden konnten, war dieser
Literaturstelle nicht zu entnehmen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung von Tantalpulver nach dem Oberbegriff des Anspruches
1 bereitzustellen, nach welchem ein Tantalpulver erhalten wird,
aus dem Anoden mit einer hohen spezifischen Kapazität herge
stellt werden können.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
In den Unteransprüchen 2 bis 5 sind Ausbildungen des Verfahrens
nach Anspruch 1 angegeben.
Bei der konventionellen Herstellung von metallischem Tantal aus
einem Tantal enthaltenden Material, beispielsweise einem
Tantalerz, wird das Erz zuerst mit Fluorwasserstoffsäure
digeriert, um das darin enthaltene Tantal und die übrigen
Materialien in einer Fluorwasserstoffsäurelösung zu lösen. Die
Fluorwasserstoffsäurelösung wird dann zur Entfernung der
Gangart-Materialien mit Methylisobutylketon in einem Flüssig-
Lösungsmittelextraktionsverfahren extrahiert, wobei das
Tantal in dem Raffinat zurückbleibt. Bei Zugabe von Kalium
fluorid zu dem wäßrigen Raffinat wird Kaliumtantalfluorid
(K₂TaF₇) ausgefällt. Dieses wird dann durch flüssiges Natrium,
vorzugsweise nach dem in der US-PS 41 49 876 beschriebenen
Verfahren, reduziert.
Anstelle von Erzen können auch andere Tantal enthaltende
Materialien als Ausgangsmaterialien verwendet werden, wie
z. B. Zinnschlacken und Rückstände und natürliche und
künstliche Konzentrate dieser Materialien sowie auch Ab
fallmetallprodukte aus Tantal und Legierungen auf Tantal
basis und anderen Legierungen, in denen Tantal mit anderen
Metallen und Legierungen assoziiert sein kann.
Erfindungsgemäß wird ein phosphathaltiges
Material dem ausgefällten Tantalsalz (K₂TaF₇) vor oder zu
dem Zeitpunkt, an dem das Tantalsalz zu metallischem Tantal
reduziert wird, in Form eines Pulvers zugegeben. Die
Gewinnung bzw. Abtrennung von Tantal in Form der Verbindung
K₂TaF₇ ist beispielhaft für die vorliegende Erfindung.
Es ist jedoch für den Fachmann auf diesem Gebiet ohne weiteres
ersichtlich, daß die Zugabe eines phosphorhaltigen Ma
terials auch nach der Herstellung anderer
Tantalverbindungen erfolgen kann. Zu solchen anderen Tan
talverbindungen, die nach bekannten Verfahren hergestellt
worden sind, gehören Tantalhydroxid, Tantaloxid, Natrium
tantalat, Tantalsäure und Halogenide von Tantal, insbesondere
Tantalpentachlorid.
Die Menge des phosphorhaltigen Materials, das dem Tantal
enthaltenden Niederschlag zugesetzt wird, entspricht
erfindungsgemäß bei der Zugabe mindestens 5 ppm elementarem
Phosphor, so daß etwa 2 bis 400 ppm elementarer Phosphor im
reduzierten Pulver enthalten sind. Bei Phosphorgehalten
von mehr als etwa 400 ppm in reduziertem
Pulver ist ein Plateau erreicht und es wird keine weitere
Verbesserung der spezifischen Kapazitätswerte erzielt.
Ferner werden durch Zugabe von Phosphor in einer Menge von
mehr als etwa 400 ppm, bezogen auf elementares Phosphor,
die Grünfestigkeit der aus dem Pulver gepreßten Anoden und
deren Eigenschaften nach dem Sintern in nachteiliger Weise
beeinflußt.
Ein Teil des phosphorhaltigen Materials, das
dem Tantal enthaltenden Nieder
schlag zugesetzt wird, wird nicht in das reduzierte Tan
talpulverprodukt aufgenommen, was zu einem niedrigeren
Phosphorgehalt in dem Pulver führt als er der zugegebenen
Menge in der Anfangsstufe entsprechen würde. Die Menge des
phosphorhaltigen Materials, die zugegeben werden muß, um
den gewünschten Gehalt in dem fertigen Tantalpulverprodukt
zu erzielen, hängt von der Art des phosphorhaltigen Ma
terials und den Behandlungsbedingungen nach der Zugabe
desselben ab. Die zuzugebende Menge kann durch Vorversuche
mit dem gleichen phosphorhaltigen Zusatz und den gleichen
Behandlungsbedingungen bestimmt werden, und im allgemeinen
wird das phosphorhaltige Material im Überschuß zugegeben,
um den gewünschten Endgehalt, bezogen auf irgendwelche
Verluste an Phosphor, zu erzielen.
Bevorzugte phosphorhaltige Materialien sind anorganische
Phosphatsalze, wie Ammonium-, Natrium-, Kalium-, Calcium-,
Barium- und Bleiorthophosphate, Ammoniummonohydrogenortho
phosphat, Ammoniumdihydrogenorthophosphat, Natriummonohydrogen
orthophosphat, Natriumdihydrogenorthophosphat und Kaliumdi
hydrogenorthophosphat. Zu anderen geeigneten phosphorhaltigen
Materialien gehören Barium- und Bleiorthophosphat, elemen
tarer Phosphor, Metallphosphide, Phosphoroxide und -säuren
sowie organische phosphorhaltige Materialien, wie Alkylphos
phate.
Phosphatmaterialien, die keine Metallkationen enthalten,
wie z. B. Ammoniummonohydrogenorthophosphat, Ammoniumdihydro
genorthophosphat und Phosphorsäure, sind besonders bevorzugt,
weil dadurch keine anderen Metalle in das Tantalpulver mit
ihren möglichen nachteiligen Effekten auf die Gleichstrom-
Kriechverluste und die Durchschlagsspannungseigenschaften
der daraus hergestellten Anoden eingeführt werden.
Das phosphorhaltige Material kann, wenn es der Tantalverbin
dung zugesetzt wird, ein feinteiliges festes Material sein, das
in den Tantal enthaltenden Niederschlag eingemischt wird. Das
phosphorhaltige Material kann auch nach dem Tantal enthaltenden
Material durch ein anderes Ausfällungsmittel ausgefällt
werden.
Das reduzierte Tantalpulver, das ein während der Herstellung
des reduzierten Pulvers zugegebenes
phosphorhaltiges Material enthält, kann gewünschtenfalls
zusätzlichen Phosphor enthalten, der nach der Reduktion
zugegeben wird, wie es in der US-PS 40 09 007 beschrieben ist.
Das während der Herstellung des reduzierten Pulvers zugegebene
phosphorhaltige Material muß jedoch mindestens 5 ppm betragen,
und muß ein Pulver ergeben, das (vor der späteren Phosphor
zugabe) etwa 2 bis 400 ppm Phosphor enthält.
Das erfindungsgemäß hergestellte phosphorhaltige Tantalpulver
kann gewünschtenfalls wie in der US-PS 34 18 106 be
schrieben agglomeriert werden und es wird dann unabhängig
davon, ob es agglomeriert oder nicht agglomeriert worden
ist, nach bekannten Verfahren gepreßt und gesintert zur
Herstellung von Anoden mit einer hohen spezifischen Kapazi
tät.
Es wurde gefunden, daß dann, wenn Phosphor nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren einer Tantalverbindung vor der Re
duktion Tantalpulver zugesetzt wird,
das dabei erhaltene Pulver bei einem gegebenen Phosphorgehalt
eine höhere spezifische Kapazität aufweist als ein ähnlich
hergestelltes Tantalpulver, bei dem der Phosphor einem be
reits fertigen Tantalpulver oder Tantalhydridpulver zuge
setzt worden ist. Niedrigere Phosphorgehalte beim gleichen
Grad der Verbesserung der spezifischen Kapazität bewirken,
daß die Gleichstrom-Kriechverluste abnehmen und sind daher
vorteilhaft.
Dieses Beispiel beschreibt den Einfluß von Phosphorzusätzen
während eines Natriumreduktionsverfahrens zur Herstellung
von Tantalmetallpulver aus einem Kaliumtantalfluorid,
K₂TaF₇, auf das fertige Tantalpulver. Die zur Durchführung
einer Reihe von Natriumreduktionsversuchen in diesem Bei
spiel verwendete Apparatur ist in der US-PS 41 49 876
beschrieben.
In dem Versuch A wurden 454 kg K₂TaF₇ und 436 kg
NaCl in ein Reaktionsgefäß eingeführt. Zu dieser
Reaktionsmischung wurden etwa 100 g Na₂HPO₄ zugegeben; diese
entsprach einer berechneten Phosphorzugabe von 104 ppm,
bezogen auf das Tantalmetall. Das geschlossene Reaktionsge
fäß und sein Inhalt wurden erhitzt, um die Charge zu
schmelzen. Es wurde mit dem Rühren begonnen und danach
wurde eine Rührgeschwindigkeit von 120 UpM aufrechterhalten,
um das flüssige Bad zu homogenisieren. Es wurde mit
den Natriumzugaben bei etwa 650°C mit einer Beschickungs
rate innerhalb des Bereiches von 5,7 bis 7,0 kg
pro Minute begonnen für einen Zeitraum von 11
Minuten für einen Gesamtverbrauch von 68,1 kg.
Während dieser Anfangsperiode wurde, wenn eine Temperatur
von 700°C erreicht wurde, ein Gebläse, das pro Minute
42,6 m³ Luft lieferte, als äußere Gebläsekühlung
für das Reaktionsgefäß verwendet. Der Rest von 67,2 kg
Natrium wurde dann zur Vervollständigung der Reaktion in einer verhältnismäßig
gleichbleibenden Rate über einen Zeitraum von 35 Minuten
eingeführt.
Die Reaktionsmasse wurde auf Umgebungstemperatur abgekühlt
und das Tantalmetallpulver wurde aus der erstarrten Masse
durch Zerkleinern und Auslaugen in an sich bekannter Weise
abgetrennt.
Das Tantalpulver wurde auf seine chemische Zusammensetzung
hin unter Anwendung konventioneller Verfahren einschließlich
der massenspektrographischen Analyse für Phosphor und der
übrigen Elemente analysiert. Durch Siebanalyse wurde unter
Verwendung von U. S. Standard-Sieben der Gewichtsprozent
satz des Materials ermittelt, der eine Teilchengröße von
über 0,18 mm, eine Teilchengröße von 0,18 bis
0,125 mm, eine Teilchengröße von 0,125
bis 0,074 mm, eine Teilchengröße von
0,074 bis 0,044 mm und eine Teilchen
größe von weniger als 0,044 mm aufwies. Die
Portionen mit einer Teilchengröße von weniger als 0,18 mm
wurden miteinander kombiniert, gemischt und für
alle weiteren Tests verwendet.
Die Teilchengröße dieses Pulvers wurde als Fisher-Sub-Sieve
Size (FSSS) gemäß der ASTM-Vorschrift B330-65, "Standard
Method of Test for Average Particle Size of Refractory
Metals and Compounds by the Fisher Sub-sieve Sizes"
bestimmt. Der durchschnittliche FSSS-Wert des reduzierten
Pulvers betrug 2,45 µm. Die scheinbare Dichte (Schütt
dichte), nachstehend als "Scott-Dichte (SD)" bezeichnet,
wurde mit dem Pulver nach dem Verfahren der ASTM-Vorschrift
B212-48 (Reapproved 1970), "Standard Method of Test for
Apparent Density of Metal Powders" bestimmt.
Die chemischen Analysenwerte, die Siebanalysenwerte, die
FSSS- und SD-Daten sind in der Spalte A der nachstehenden
Tabelle I aufgezählt.
Ein Teil des Pulvers mit einer Teilchengröße von weniger
als 0,18 mm wurde auf seine Grünfestigkeit und
seine elektrischen Eigenschaften hin in seinem Zustand
unmittelbar nach der Reduktion getestet. Ein zweiter Teil
des Pulvers mit einer Teilchengröße von weniger als 0,18 mm
wurde in einem Vakuum mit einem absoluten
Druck von etwa 10-3 Torr auf etwa 1350°C (optische Temperatur)
erhitzt, eine Stunde lang bei dieser Temperatur gehalten,
2 Stunden lang unter Vakuum abgekühlt und schließlich
unter Helium auf Umgebungstemperatur abgekühlt, dann ge
mahlen und gesiebt unter Verwendung eines Siebs mit einer
lichten Maschenweite von 0,50 mm, wobei das
übergroße Material erneut gemahlen und erneut gesiebt
wurde, so daß das gesamte Pulver eine Teilchengröße von
weniger als 0,50 mm hatte. Dieses Tantalpulver
wird nachstehend als "thermisch agglomeriertes Pulver"
bezeichnet, das nach der Lehre der US-PS 34 73 915 herge
stellt worden ist.
Teile jedes Typs von Pulver wurden zu einzelnen Preßlingen
mit einem Gewicht von 2,010 ±0,20 g in einer Formpresse
mit einem Durchmesser von 0,066 cm gepreßt
unter Erzielung von Gründichten von 4,5 (nur thermisch
agglomeriertes Pulver), 5,0 und 5,5 g/cm³ zur Bestimmung
der Grünfestigkeit als Funktion der Preßdichte. Versuche,
aus dem Pulver unmittelbar nach der Reduktion Preßlinge
mit einer Gründichte von 4,5 g/cm³ zu pressen, waren er
folglos, weil die Gründichten zu niedrig und für die Hand
habung unzureichend waren. Die Preßlinge wurden einzeln
seitlich unter den Amboß einer Chatillon-Universal Tensile,
Kompression- und Spring-Testvorrichtung, Modell LTCH,
gelegt, die mit einem flachen Amboß und einer Basis ausge
stattet war, und sie wurden mit einer Kompressionsrate,
die auf 2,0 eingestellt wurde, zerkleinert. Der zum Zer
kleinern des Preßlings erforderliche Druck in kg (lbs)
wurde als Grünfestigkeit aufgezeichnet. Vier Preßlinge
wurden auf ihre Grünfestigkeit hin untersucht und von den
Daten wurde der Durchschnitt genommen. In diesem Test
wurde dann, wenn ein Preßling einen Wert hatte, der ein
Ausreißer war (bestimmt gemäß ASTM E 178-61T) eine zu
sätzliche Anode gepreßt und getestet (ein Ausreißer war
ein solcher, der von den anderen Vertretern der Versuchs
reihe, in der er vorlag, deutlich abzuweichen schien).
Die Grünfestigkeitsdaten sind in der Spalte A der nach
stehenden Tabelle II angegeben.
Jeder Pulvertyp wurde einzeln gewogen und in einer Form
presse mit einem Durchmesser von 0,054 cm
zu 1-g-Preßlingen oder Anoden mit einem eingebetteten Tan
talleitungsdraht zur Erzielung von Gründichten von 5,5 und
6,5 g/cm³ gepreßt. Eine Gruppe der Anoden, die bis zu jedem
dieser Dichtewerte gepreßt worden waren, wurde 30
Minuten lang bei 1600°C (optische Temperatur) in einem
Vakuumsinterofen mit einer kühlen Wand (absoluter Druck
10-5 Torr) gesintert. Eine weitere Gruppe wurde in ent
sprechender Weise 30 Minuten lang bei 1800°C (optische
Temperatur) gesintert.
Es wurde der Prozentsatz der Schrumpfung im Durchmesser
festgestellt.
Das elektrische Testverfahren umfaßte das Anodisieren der
gesinterten Anoden in 0,1% Phosphorsäure in Wasser bei
einer Elektrolyttemperatur von 90°C. Das Anodisieren der
Anode wurde bei einer Stromdichte von 35 mA/g durchge
führt, bis 100 V erreicht waren, und dann wurden sie 2
Stunden lang bei 100 V gehalten. Die anodisierten Anoden
wurden in entionisiertem Wasser gewaschen und dann in sau
berer Luft bei 105°C getrocknet.
Bei einer Testspannung von 70 V wurden die Gleichstrom-
Kriechverluste (DCL) in 10%iger Phosphorsäure gemessen.
Die Anoden wurden in der Testlösung bis zur Oberseite der
Anode eingetaucht und die Testspannung wurde 2 Minuten
lang angelegt, danach wurden die DCL gemessen.
Nach Beendigung der DCL-Messungen wurden die Anoden 30 bis
45 Minuten lang mit 10%iger Phosphorsäure imprägniert.
Die spezifische Kapazität wurde an der in
10%ige Phosphorsäure eingetauchten Anode gemessen unter
Verwendung einer General Radio Capacitance Test Bridge vom
Typ 1611 B mit einem Wechselstromsignal von 0,5 V und einer
Gleichstromvorspannung von 3 V. Mit diesem Brückentest
wurde auch der Verlustfaktor bestimmt.
Die Durchschnittswerte für die Schrumpfung während der
Sinterung, die DCL, die spezifische Kapazität (CV/g oder
µfv/m) und der Verlustfaktor sowohl für Pulver unmittel
bar nach der Reduktion als auch für thermisch agglomerierte
Pulver sind in der Spalte A der nachstehenden Tabelle III
zusammengefaßt.
In einer Formpresse mit einem Durchmesser von 0,054 mm
wurden 6 weitere Anoden mit einem Gewicht von
jeweils 1,0 ±0,05 g bis zu einer Gründichte von 6,5 g/cm³
gepreßt, dann wurden sie in entsprechender Weise 30 Minuten
lang bei 1650°C (optische Temperatur) im Vakuum gesintert.
Die Durchschlagspannungstests wurden durch Elektroformie
rung mit diesen Elektroden in einer gerührten Äthylenglykol-
Wasser-Phosphorsäurelösung bei 83 ±0,2°C durchgeführt, wo
bei die Formierungsspannung in einer Rate von 2 V pro
Minute erhöht wurde, bis der dielektrische Durchschlag
auftrat. Dieser Anodisierungselektrolyt bestand aus einer
Lösung aus 55% eisenfreiem Äthylenglykol, 45% entioni
siertem Wasser und genügend Phosphorsäure zur Erzielung
eines spezifischen Widerstandes von 350 ±50 Ohm×cm bei
83°C. Der Durchschlagspunkt wurde festgelegt, wenn der
Formierungsstrom der Anode auf 50 mA über den bei 100 V
fließenden Strom hinaus anstieg oder wenn eine Szintillation
auftrat. Nach der Eliminierung der"Ausreißer", wie sie in
einem Standardtestverfahren definiert sind, wurde die mitt
lere Durchschlagsspannung ermittelt. Die mittlere Durch
schlagsspannung in dem Versuch A ist in der nachstehenden
Tabelle IV angegeben.
Das vorstehend beschriebene Natriumreduktionsverfahren
und die vorstehend beschriebenen Testverfahren wurden auch
für andere Tantalpulver, wie sie nachstehend beschrieben
werden, angewendet, wobei diesmal jedoch die angegebenen
spezifischen Ausnahmen gemacht wurden.
In dem Versuch B betrug die der Reaktionsmischung zuge
setzte Phosphormenge etwa 25 g Na₂HPO₄ und dies entsprach
insbesondere einer errechneten Phosphorzugabe von 26 ppm,
bezogen auf Tantalmetall. Die FSSS des dabei erhaltenen
Pulvers mit einer Teilchengröße von <0,18 mm
unmittelbar nach der Reduktion betrug 3,21 µm.
In dem Versuch C waren die Bedingungen im wesentlichen identisch
mit denjenigen des Versuchs B. Die FSSS des Pulvers
mit einer Teilchengröße von <0,18 mm (-80 mesh) unmittel
bar nach der Reduktion betrug 3,18 µm, was zeigt, daß nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren eine gute Reproduzierbarkeit
erzielt werden kann.
Der Versuch D war ein Kontrollversuch, bei dem kein Phosphor
zugesetzt wurde, und die spezifischen Natriumreduktions
parameter wurden so eingestellt, daß bei einem Pulver mit
einer Teilchengröße von <0,18 mm unmittelbar
nach der Reduktion ein FSSS-Wert von 2,37 µm erzielt wurde.
Der Versuch D wurde durchgeführt, um das phosphorhaltige
Produkt des Versuchs A mit einem Kontrollprodukt mit prak
tisch der gleichen nominellen Teilchengröße unmittelbar
nach der Reduktion von 2,4 µm, ausgedrückt durch FSSS
und innerhalb der Grenzen des Testverfahrens selbst zu
vergleichen.
Der Versuch E war ebenfalls ein Kontrollversuch, bei dem
kein Phosphor zugegeben wurde, und die spezifischen Na
triumreduktionsparameter wurden so eingestellt, daß ein
Pulver mit einer Teilchengröße von <0,18 mm
mit einem FSSS-Wert von 3,21 µm erzielt wurde. Das Pulver
aus dem Kontrollversuch E ergab somit einen Vergleich mit
dem mit Phosphor dotierten Produkt aus den Versuchen B
und C bei praktisch der gleichen nominellen Teilchengröße
von 3,2 µm ausgedrückt durch FSSS.
Die mit dem Pulver in den Versuchen B bis E ermittelten
Testergebnisse sind zusammen mit denjenigen des Versuchs A
in den nachstehenden Tabellen I bis IV enthalten.
Durchschlagsspannung der thermisch agglomerierten Pulver des Beispiels 1 | |
(Preßdichte der Anode 6,5 g/cm³, 30 Minuten lang bei 1650°C im Vakuum gesintert) | |
Versuch Nr. | |
mittlere Durchschlagsspannung | |
A | |
288 | |
B | 275 |
C | 280 |
D | 291 |
E | 295 |
Die Versuche A, B und C in den vorstehenden Tabellen werden
nachstehend als "dotiert in situ" bezeichnet. In dem
Versuch A, in dem die Dotierung mit 104 ppm P, bezogen auf
Tantalmetall, durchgeführt wurde, wurden etwa 15 ppm P
(Bereich von 19 bis 11 oder 15 ±4 ppm) von den Pulvern
unmittelbar nach der Reduktion und von den thermisch agglo
merierten Pulvern zurückgehalten, während bei den in situ
dotierten Versuchen B und C, bei denen 26 ppm P zugesetzt
worden waren, etwa 4 ppm (Bereich von 7 bis 2 ppm) zurück
gehalten wurden.
Die thermische Agglomeration führte zu einer wesentlichen
Verbesserung der Grünfestigkeit, verglichen mit dem Pulver
unmittelbar nach der Reduktion, wie sie aufgrund des Stan
des der Technik zu erwarten gewesen war.
Die Dotierung in situ mit Phosphor führte zu einer wesent
lich höheren spezifischen Kapazität sowohl
bei den Sintertemperaturen von 1600°C als auch von 1800°C,
verglichen mit den nicht-dotierten Kontrollpulvern. Der
höhere Gehalt an in-situ-Phosphor in dem Versuch A führte
zu einer bis zu etwa 37% spezifischen
Kapazität. Die mit weniger Phosphor in situ dotierten Ver
suche B und C führten zu mittleren Zunahmen der
spezifischen Kapazität.
Die Durchschlagsspannung der in situ dotierten, 30 Minuten
lang bei 1650°C gesinterten Pulver war praktisch die gleiche
wie diejenige der nicht-dotierten Kontrollpulver, da die
Schwankung des Tests selbst etwa ±14 V betrug. Die Durch
schlagsspannung ist ein elektrischer Parameter, der für
einige Hochspannungsanwendungen wichtig ist, bei vielen
Niederspannungsanwendungen jedoch nicht berücksichtigt
wird. Die Erzielung der höchstmöglichen spezifischen Ka
pazität in einem Pulver ist jedoch häufig ein angestrebtes
Ziel. Deshalb stellt die große Zunahme der spezifischen
Kapazität, die begleitet ist von praktisch keiner signi
fikanten Abnahme der Durchschlagsspannung eine attrak
tive Kombination von Eigenschaften für die in situ dotierten,
erfindungsgemäß hergestellten Pulver dar.
In der obengenannten US-PS 40 09 007 wird von der verbes
serten spezifischen Kapazität berichtet, die in Tantal
pulver durch ein zugegebenes, Phosphor enthaltendes Ma
terial in einer Menge, die etwa 5 bis etwa 400 ppm ele
mentarem Phosphor entspricht, erzielt werden kann. Darin
ist ferner ein Verfahren beschrieben, bei dem das Phos
phor enthaltende Material dem Tantalpulver oder Tantal
hydridpulver zugesetzt wird.
Im Gegensatz dazu wird bei dem erfindungsgemäßen in situ-
Dotierungsverfahren ein phosphorhaltiges Material früher
d. h. vor oder während der Herstellung des
Tantalpulvers zugesetzt, nicht jedoch nachdem das Pulver
bereits vorliegt, wie nach der US-PS 40 09 007.
In diesem Beispiel werden die Eigenschaften der in situ
dotierten Pulver verglichen mit Pulvern, die gemäß US-PS
40 09 007 dotiert worden sind. Ein Grundversuch wurde
durchgeführt, um die nach beiden Verfahren erzielten
Werte der spezifischen Kapazitätswerte aufein
ander abzustimmen, und dann wurden die Mengen an zurück
bleibendem Phosphor, die erforderlich waren, um den spezi
fischen Kapazitätswert zu erzielen, miteinander verglichen
und es wurden auch die übrigen Eigenschaften und
Charakteristiken der Pulver miteinander verglichen. Proben
von zwei nicht-dotierten Tantalpulvern unmittelbar nach
der Reduktion, mit F und G bezeichnet und mit FSSS-Werten
von 2,4 und 3,2 µm wurden mit Diammoniumphosphat dotiert, um
P-Konzentrationen von 0 (Kontrolle), 5, 10, 15,
20, 25, 35 und 50 ppm, bezogen auf Tantalmetall, zu erzielen.
Diese Pulver wurden 30 Minuten lang bei 1350°C
thermisch agglomeriert und unter Anwendung der in Beispiel 1
beschriebenen Verfahren getestet. Diese Daten sind in den
folgenden Tabellen V und VI angegeben.
Die in der Tabelle V angegebenen Daten beziehen sich auf
thermisch agglomerierte Pulver, die aus (Vorläufer)-Pulvern
unmittelbar nach der Reduktion mit einem FSSS-Wert von 2,4 µm
hergestellt worden waren. Bei den bei 1600°C gesinterten
Anoden war die spezifische Kapazität des in situ dotierten
Pulvers höher als bei allen nach dem Verfahren gemäß US-PS
40 09 007 dotierten Pulvern, auch wenn die 11 ppm an
verbleibendem Phosphorgehalt in dem in situ dotierten Pulver
ein Wert inmitten der Restgehalte in den nach dem
Verfahren gemäß US-PS 40 09 007 dotierten Pulvern war.
Aus den bei 1800°C gesinterten Anoden war der gleiche Trend
zu erkennen.
Die Daten in der Tabelle VI beziehen sich auf thermisch
agglomerierte Pulver, die aus etwas gröberen Vorläuferpulvern
unmittelbar nach der Reduktion mit einem FSSS-Wert von
3,2 µm hergestellt worden waren. Bei den entweder bei 1600°C
oder bei 1800°C gesinterten Anoden ergaben die in situ
dotierten Pulver, die zurückbleibenden Phosphor in der
Größenordnung von 4 bis 7 ppm enthielten, spezifische
Kapazitätswerte, wie sie im allgemeinen nur mit wesentlich
höheren Gehalten an zurückbleibendem Phosphor in den nach
dem Verfahren gemäß US-PS 40 09 007 dotierten Pulvern
erzielt werden.
Alle übrigen aufgezählten elektrischen Eigenschaften waren
für alle in diesen Tabellen aufgezählten Pulver zufrieden
stellend.
Die in den Tabellen V und VI enthaltenen Grünfestigkeitsdaten
zeigen, daß nach dem Verfahren gemäß US-PS 40 09 007
dotierte Pulver und in situ dotierte Pulver eine ähnliche
(ungesinterte) Kompressionsfestigkeit aufwiesen, wenn sie
bei irgendeiner ausgewählten Dichte gepreßt wurden.
Dieses Beispiel erläutert die Effekte der Kombination der
in situ-Phosphorzugabe mit der weiteren Phosphorzugabe nach
Bildung des Tantalpulvers.
Zu Proben von Tantalpulvern unmittelbar nach der Reduktion
aus den Versuchen B und C des Beispiels 1 wurde Diammonium
phosphat in Kristallform in solchen Mengen zugegeben, daß
50 ppm elementarer Phosphor erzielt wurde. Die Mischungen
wurden trocken gemischt und dann thermisch agglomeriert und
auf ihre elektrischen Eigenschaften und Grünfestigkeit hin
getestet, wie in Beispiel 1 beschrieben. Die erzielten
Daten sind in der folgenden Tabelle VII angegeben. Ein
Vergleich der Ergebnisse mit denjenigen der thermisch
agglomerierten, nur in situ dotierten Pulver der Versuche
B und C der Tabelle III und mit dem Pulver, das nur im
fertigen Zustand dotiert wurde wie in den Spalten G₀-G₇
in der Tabelle VI, zeigt, daß das kombinierte Verfahren zu
einer höheren spezifischen Kapazität für Anoden führte, die
bei vergleichbaren Gründichten gepreßt und entweder bei
1600°C oder bei 1800°C gesintert wurden. Die übrigen elektri
schen Eigenschaften waren zufriedenstellend ebenso wie die
Grünfestigkeit.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Tantalpulver, bei dem
- (1) ein Tantal enthaltendes Material in Fluorwasserstoff säure digeriert wird, um das darin enthaltene Tantal und die übrigen Materialien in einer Fluorwasserstoffsäurelösung zu lösen,
- (2) das Tantal von den anderen Materialien durch Extraktion der Lösung mit einem organischen Lösungsmittel im Rahmen eines Flüssig-Flüssig-Lösungsmittelextraktions-Verfahrens abgetrennt und eine an Tantal reiche Lösung daraus gewonnen wird,
- (3) die an Tantal reiche Lösung behandelt wird, um ein Tan talsalz auszufällen,
- (4) das Tantalsalz mit einem Alkalimetall zu metallischem Tantal reduziert wird, und
- (5) das metallische Tantal aus der Reduktionsstufe in Form eines Pulvers gewonnen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Stufe (4) ein phosphor
haltiges Material in einer solchen Menge zugesetzt wird,
daß in dem fertigen Tantalpulver 2 bis 400 ppm Phosphor
enthalten sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man als phosphorhaltiges Material ein anorganisches
phosphorhaltiges Salz verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man als phosphorhaltiges Salz ein Alkalimetallsalz verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man als phosphorhaltiges Salz ein von Metallionen
freies Salz, insbesondere ein Ammoniumsalz, verwendet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß man dem Tantalpulver nach der Stufe (5)
weiteres phosphorhaltiges Material zusetzt.
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