DE3518855C2 - Abschmelzelektrode zur Herstellung von Niob-Titan Legierungen - Google Patents
Abschmelzelektrode zur Herstellung von Niob-Titan LegierungenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Abschmelzelektrode für die
Herstellung von Legierungen, die aus zwei oder mehr aktiven
Metallen mit hohen Schmelzpunkten bestehen und insbesondere auf
eine Abschmelzelektrode, die für die Herstellung von Nb-Ti-
Legierungen durch von Vakuum-Lichtbogenschmelzen verwendbar
ist.
Nb-Ti-Legierungen werden üblicherweise (z. B. gemäß US-P 3 565 602)
dadurch hergestellt, daß zunächst eine Abschmelzelektrode
hergestellt wird. Die Abschmelzelektrode wird in einem
geschlossenen Gefäß unter Verwendung eines Lichtbogens oder
Elektronenstrahls in Vakuum oder inerten Atmosphäre
geschmolzen, um einen Block zu formen. Wenn das geschlossene
Gefäß durch Wasser oder dergleichen gekühlt wird, wird das
geschmolzene Metall schnell vom Gefäßboden her abgekühlt und
schrittweise in der Art von senkrecht verlaufenden Lamellen
verfestigt, wodurch es schwierig ist, Nb-Ti-Legierungen mit
homogener Mikrostruktur ohne Segregation herzustellen.
Weiterhin hat Ti einen Schmelzpunkt von 1668°C und ein spezi
fisches Gewicht von 4,54, wogegen Nb einen Schmelzpunkt von
2468°C und ein spezifisches Gewicht von 8,57 aufweist. Dies
macht die Herstellung von Blöcken aus Nb-Ti-Legierungen mit
homogener Mikrostruktur ohne Segregation durch Vakuum-
Lichtbogenschmelzen bei Verwendung einer herkömmlichen Ab
schmelzelektrode unmöglich. Es wurden viele Vorschläge für eine
Abschmelzelektrode auf Titanbasis gemacht, die mit einem Anteil
von einigen Gewichtsprozenten ein Legierungselement mit einem
hohen Schmelzpunkt enthält. Jedoch sagen diese Vorschläge
nichts aus über eine Abschmelzelektrode auf Titanbasis, die in
einem Bereich von etwa 50 oder mehr Gewichtsprozenten das
Legierungselement mit hohem Schmelzpunkt enthält.
Die herkömmliche Abschmelzelektrode zur Herstellung von Legie
rungen, die aus hochschmelzenden Metallen besteht, wird
typischerweise durch Mischen des Basismetalls und der
Legierungselemente und Verdichten der Mischung hergestellt.
Wenn bei einer derartigen Abschmelzelektrode der Unterschied
hinsichtlich der Schnüttdichte und der Teilchengröße zwischen
dem Mischungspartnern verhältnismäßig klein ist, werden die
beiden Metallpulver im wesentlichen gleichmäßig gemischt. Bei
einer Mischung für die Herstellung von Nb-Ti-Legierungen sind
jedoch der Titanschwamm und das Niobpulver sehr verschieden
hinsichtlich ihrer Teilchengröße und Schüttdichte, der Titan
schwamm hat eine durchschnittliche Teilchengröße von etwa 0,8
bis 13 mm und eine Schüttdichte von etwa 1,3, wohingegen
Niobpulver eine durchschnittliche Teilchengröße von etwa 0,07
bis 1,0 mm und eine Schüttdichte von etwa 4,5 aufweist. Somit
ist es sehr schwierig, einen Titanschwamm und das Niobpulver
gleichmäßig zu vermischen.
Zur Herstellung einer Abschmelzelektrode ist es auch bekannt,
wechselweise eine Vielzahl dünner Bleche aus dem Basismetall
und aus dem Legierungselement abwechselnd in Längsrichtung
übereinander zu schichten. Jedoch ist die Herstellung der
dünnen Metallbleche teuer und ein Verschweißen in inerter
Gasatmosphäre sehr schwierig.
Bei einer weiteren bekannten Herstellungsmethode wird Pulver
des Basismetalls und des Legierungselements homogen gemischt
und die Mischung zu einem Preßkörper verdichtet. Danach wird
der Preßkörper mit Basismetallpulver umhüllt und wiederum ein
Preßkörper gebildet. Jedoch hat in einer derartigen
Abschmelzelektrode das Basismetall Titan neben weiteren
Verunreinigungen einen hohen Sauerstoffgehalt und ist teuer.
Weiterhin ist es dabei unmöglich, einen Legierungkörper
umzuschmelzen, der gleiche Anteile von Niob und Titan in allen
Volumenbereichen enthält.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
eine Abschmelzelektrode für die Herstellung eines Titan-
Legierungsköpers anzugeben, der segregationsfrei ist und
gleiche Anteile von Niob und Titan in allen Volumenbereichen
enthält.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einer Abschmelzelektrode
für die Herstellung von Nb-Ti-Legierungen dadurch gelöst, daß
ein Preßkörper aus einer gleichmäßigen Mischung aus Niob-Spänen
und Titanschwamm geformt wird.
Das Wesen sowie Vorteile der Erfindung werden aus der
nachfolgenden Beschreibung ersichtlich, die sich auf die
beiliegende Zeichnung bezieht.
Die einzige Figur zeigt einen teilweisen vertikalen Schnitt
eines Ausführungsbeispiels einer Abschmelzelektrode gemäß der
Erfindung.
Die verwendeten Niobspäne können durch Abspanen eines
Niobblocks mittels einer geeigneten spanabhebenden Maschine,
wie beispielsweise einer Drehbank, und Zerkleinerung der
Niobspäne erzeugt werden. Der Grad der Zerkleinerung wird in
Abhängigkeit von der Schüttdichte des Titanschwamms gewählt.
Die Niobspäne werden so weit zerkleinert, wie es erforderlich
ist, um Späne mit einer Schüttdichte zu erzeugen, die ähnlich
derjenigen des verwendeten Titanschwamms ist. Typischerweise
wird das Verhältnis der Schüttdichte des Niobs zur Schüttdichte
des Titanschwamms im Bereich von 0,5 bis 3 : 1, vorzugsweise von
1 bis 1,5 : 1 sein. Die Niobspäne haben vorzugsweise Abmessungen
von maximal 5 mm Dicke, maximal 50 mm Breite und maximal 300 mm
Länge. Der Einfluß der Abspanung und der Zerkleinerung auf die
Qualität der Niobspäne ist in Tabelle 1 dargestellt.
Wie aus der Tabelle 1 ersichtlich ist, erfolgt keine weitere
Verunreinigung der Niobspäne durch Sauerstoff und Stickstoff
während des Abspanens und des Zerkleinerns.
Dann werden die so vorbereiteten Niobspäne gleichmäßig mit
üblichem Titanschwamm gemischt. Im allgemeinen hat der
Titanschwamm eine durchschnittliche Teilchengröße von maximal
50 mm, jedoch können größere Teilchen verwendet werden, wenn
die Schüttdichten des Niobs und des Titans ähnlich sind. Die
Mischung wird zu Preßkörpern verdichtet, die ihrerseits
verschweißt werden, um eine Abschmelzelektrode gemäß der
einzigen Figur zu erhalten.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Beispiels weiter
beschrieben.
Die einzige Figur ist ein teilweiser vertikaler Schnitt, der
eine Abschmelzelektrode zeigt, die gemäß der Erfindung
hergestellt wurde. Dazu wurde ein Niobblock bei einer
Umfangsgeschwindigkeit von 38,9 cm/sec abgespant und die
Drehspäne anschließend zerkleinert, um die Niobspäne 1 mit den
Abmessungen von 0,2 mm Dicke, 3 mm Breite und 40 mm Länge zu
erhalten. Die Niobspäne 1 wurden dann mit Titanschwamm 2 mit
einer durchschnittlichen Teilchengröße von 0,8 bis 13 mm in
einem Gefäß gemischt. Danach wurde die Mischung im Gesenk einer
Presse zu einem Preßkörper 3 verdichtet. Der Unterschied der
Schüttdichte zwischen den Niobspänen und dem Titanschwamm war
mit 1,7 bzw. 1,3 gering. Auf diese Weise wurde die Vermischung
der beiden Legierungspartner erleichtert.
Anstelle des Titanschwamms können auch Titanspäne verwendet
werden.
Anschließend wurden Preßkörper 3 zur die Abschmelzelektrode 4
zusammengeschweißt. Das Bezugszeichen 5 bezeichnet einen
Anschluß für eine Spannungsquelle. Die Abschmelzelektrode 4
wurde zweimal mittels Vakuum-Lichtogenschmelzens umgeschmolzen,
um einen Block von 1,000 kg zu erhalten, der etwa 45
Gewichtsprozent Titan enthält. Die Tabelle 2 zeigt Ergebnisse
eines Segregationstests an einem Umschmelzbarren.
Tabelle 2 bestätigt den Erhalt eines homogenen Umschmelzbarrens
nach zweimaligen Umschmelzen.
Das verwendete Niob wird im allgemeinen durch chemische
Veredelung und nachfolgende Elektronenstrahl-Schmelzen in
Blöcke geformt. Somit wird der Block zu Kosten hergestellt, die
niedriger sind als diejenigen von Niobpulver. Demgemäß
vermindert die Verwendung von Niobspänen bei der vorliegenden
Erfindung die Herstellungskosten wesentlich im Vergleich zu der
Herstellung von Niobpulver. Die Abschmelzelektrode gemäß der
Erfindung ist in hohem Maß für die Herstellung von NbTi-
Legierungen geeignet, die im allgemeinen als Werkstoffe für
supraleitende Elemente oder als Befestigungselemente an
Flugzeugen verwendet werden.
Claims (4)
1. Abschmelzelektrode für die Herstellung von Niob-Titan-
Legierungen, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem
Preßkörper (3) besteht, der aus einer gleichförmigen
Mischung aus Niobspänen (1) und Titanschwamm (2) bei
ähnlicher Schüttdichte beider Mischungspartner geformt
worden ist.
2. Abschmelzelektrode nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Niobspäne jeweils Abmessungen von
maximal 5 mm Dicke, maximal 50 mm Breite und maximal 300
mm Länge aufweisen und der Titanschwamm eine gleichmäßige
Teilchengröße von maximal 50 mm aufweist.
3. Abschmelzelektrode nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Schüttdichte der
Niobspäne zu derjenigen des Titanschwamms 1,0 bis 1,5 : 1
beträgt.
4. Abschmelzelektrode nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß ihr Niobgehalt 40 bis 60
Gewichtsprozent beträgt.
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