DE19852747A1 - Verfahren zum Einschmelzen und Umschmelzen von Materialien zum Herstellen von homogenen Metallegierungen - Google Patents
Verfahren zum Einschmelzen und Umschmelzen von Materialien zum Herstellen von homogenen MetallegierungenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von homogenen Blöcken aus mindestens zwei Komponenten umfassenden Legierungen. Das Verfahren sieht vor, die Ausgangsmaterialien in einer den Legierungsanteil entsprechenden Zusammensetzung vorzupressen und diese vorgepreßten, verdichteten Blöcke in einer Kaltwandtiegelanordnung aufzuschmelzen. In der Kaltwandtiegelanordnung wird die Schmelze durch ein induktiv erzeugtes Rührfeld durchmischt, wodurch die einzelnen Legierungsbestandteile homogen in der gesamten Schmelzzone angereichert werden. Die homogene Schmelze wird durch eine Blockabzugsvorrichtung in erstarrter Form aus dem Kaltwandtiegel kontinuierlich abgezogen. Hierdurch können insbesondere reaktive und refraktäre Metalle, wie z. B. Titan oder Titanverbindungen, als homogene, in ihrer Länge beliebig herstellbare Blöcke produziert werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstel
len von Legierungen, insbesondere Metallegierungen
aus mindestens zwei Legierungskomponenten durch
Schmelzen von Ausgangsmaterialien in einer induk
tiv beheizten Kaltwandtiegelanordnung.
Die Erfindung befaßt sich insbesondere mit dem
Schmelzen und Umschmelzen von reaktiven, refraktä
ren Metallen und Legierungen in einem Kaltwandtie
gel-Ofen unter Vakuumatmosphäre und/oder Schutz
gasatmosphäre, vorzugsweise bei Vakuumdrücken
< 10-1 mbar. Diese Schmelzverfahren dienen dazu,
aus chargierbarem Ausgangsmaterial homogene Me
tallblöcke oder Metallbarren herzustellen.
Hierfür ist ein Herstellverfahren bekannt, bei
welchem das Ausgangsmaterial, das sowohl stückig
als auch in Pulverform vorliegen kann, in defi
nierter Massenzusammensetzung zunächst zu einzel
nen Barren gepreßt wird. Entsprechend der ge
wünschten Massenzusammensetzung der einzelnen Bar
ren wird hierzu die jeweilige Menge der einzelnen
Legierungsanteile gewählt. Diese gepreßten und
verdichteten Barren werden miteinander zu einer
Elektrode zusammengefügt, welche als Schmelzelek
trode in einem VAR(Vacuum-Arc-Melting)-Prozeß ein
gesetzt wird. Die selbstaufzehrende Elektrode wird
hierbei eingeschmolzen. Hierbei werden die Legie
rungsanteile in der flüssigen Schmelze weiter
durchmischt. Die Schmelze wird anschließend in ei
ne zur Weiterverarbeitung geeignete Blockform ab
gegossen. Je nach geforderter Homogenität hat es
sich als notwendig herausgestellt, die Schmelze
wiederum zu einer Schmelzelektrode zu gießen, wel
che in einem weiteren Umschmelzprozeß eingesetzt
werden kann. Da während eines einzelnen Umschmelz
vorganges keine vollständige Legierungshomogenität
erzielbar ist, ist der Umschmelzprozeß je nach ge
forderter Homogenität der gewünschten Legierung
mehrfach zu wiederholen. Die gesamte Prozeßzeit
des einzelnen VAR-Schmelzprozesses besteht aus den
Beschickungs- und Schmelzzeiten und beträgt ca.
12-18 Stunden.
Ein Nachteil dieses Verfahrens ist, daß die Mate
rialvorbereitung, insbesondere die Bearbeitung der
Schmelzelektrode, jeweils einen Zeit- und kosten
intensiven Arbeitsaufwand erfordert. Insbesondere
unter der Forderung einer großen Homogenität der
erschmolzenen Legierung ist der herzustellende
Block mehrfach umzuschmelzen, was unter Berück
sichtigung der oben genannten erforderlichen Pro
zeßzeiten einen deutlichen Produktivitätsverlust
bedeutet.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren der eingangs beschriebenen Gattung
anzugeben, durch das Legierungen mit außerordent
lich homogener Verteilung der Legierungskomponen
ten hergestellt werden können.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei dem
eingangs beschriebenen Verfahren erfindungsgemäß
dadurch, daß man mindestens einen Teil der Legie
rungskomponente zunächst zu einzelnen Blockbarren
mit vorgewählter Legierungszusammensetzung preßt.
Diese gepreßten Blockbarren werden anschließend in
bekannter Weise zu einer Abschmelzelektrode zusam
mengesetzt und miteinander verbunden. Anschließend
wird die Abschmelzelektrode in einem Umschmelzofen
bei Unterdruckatmosphäre eingeschmolzen und die
Schmelze zu einzelnen erstarrenden Blöcken char
giert. Die Chargierblöcke werden anschließend in
einer Kaltwandinduktionstiegelanordnung aufge
schmolzen, wobei durch die in der Schmelze einge
speiste elektromagnetische Feldenergie die Schmel
ze derartig umrührt, daß deren Legierungsbestand
teile vollständig durchmischt werden, wodurch die
Schmelze eine über ihr gesamtes Volumen homogene
Materialzusammensetzung aufweist. Die homogeni
sierte Schmelze wird in dem Kaltwandtiegel selbst
unterhalb ihrer Schmelzerstarrungstemperatur abge
kühlt oder aus dem Kaltwandtiegel in eine Form
zwecks Erstarrung zu einem homogenen Materialblock
eingebracht.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren handelt es
sich um eine Schmelztechnik, durch die sicherge
stellt wird, daß ausgehend von den einzelnen Le
gierungskomponenten mit unterschiedlichen Dichten
und Schmelzpunkten eine gewünschte Legierung mit
exakter chemischer Zusammensetzung hergestellt
wird. Entgegen den bisherigen Erfahrungen mit rei
nen VAR-Verfahren hat sich gezeigt, daß durch die
Einhaltung der erfindungsgemäßen Schmelzfolge,
d. h. die Umschmelzung in einem Umschmelzofen und
das anschließende Schmelzen in einem kalten Induk
tionswandtiegel, eine exakte chemische Zusammen
setzung einer Legierung reproduzierbar in hoher
Qualität, d. h. mit einer sich über das gesamte
Volumen des umgeschmolzenen Blocks vorliegenden
Homogenität herstellbar ist. Das Problem der che
mischen Inhomogenität bei der Umschmelzung in ei
nem reinen VAR-Verfahren der oben beschriebenen
Art wird dadurch auf einfache Weise gelöst. Der
Kern der Erfindung besteht darin, daß im Gegensatz
zur bisherigen Umschmelzpraxis die Rührbewegung
und damit der Mischvorgang in dem Schmelzpool des
Kaltwandinduktionstiegels zur Durchmischung der
Schmelze und gleichmäßigen Verteilung der Legie
rungselemente in der Schmelze vorteilhaft einge
setzt wird.
In der Praxis hat sich erwiesen, daß die Schmel
zendurchmischung innerhalb des Schmelzenpools des
Kaltwandinduktionstiegels so effektiv ist, daß auf
vorgeschaltete Umschmelzprozesse, insbesondere auf
VAR-Verfahren sogar verzichtet werden kann. Bei
dieser Verfahrenslösung wird gemäß den Merkmalen
des Patentanspruchs 3 ein Teil der Legierungskom
ponenten als chargierbares Materialgut, welches
eine vorgewählte Legierungszusammensetzung auf
weist, über eine Schleusenkammer direkt in einen
Beschickungsbereich des Kaltwandinduktionstiegels
eingebracht. Nach Aufschmelzen des Materialgutes
wird dieses in dem Schmelzenpool durch die durch
das Induktionsfeld induzierte Rührfeld durch
mischt. Hierdurch entsteht eine homogene Schmelze,
welche aus dem Kaltwandinduktionstiegel über eine
Blockabzugsvorrichtung kontinuierlich als erstarr
ter, homogener Block abziehbar ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbe
sondere zur Herstellung von Legierungen, welche
aus refraktären bzw. reaktiven Metallen bestehen,
wie insbesondere Titan oder Titanverbindungen auf
weisende Legierungen. Zum Chargieren des Kaltwand
tiegels liegt das Ausgangsmaterial entweder als
Stückgut und/oder als Pulver und/oder als Granulat
vor. Dieses Ausgangsmaterial wird zum ersten Um
schmelzen entweder zu festen Blöcken gepreßt, wel
che sowohl als Einsatzmaterial für das wahlweise
vorgeschaltete VAR-Verfahren verwendet werden,
oder werden über eine Materialschleuse direkt in
den Kaltwandinduktionstiegel eingebracht.
Ein besonders vorteilhaftes und effektives Um
schmelzverfahren wird dadurch möglich, daß das
Ausgangsmaterial, welches direkt in den Kaltwand
induktionstiegel eingebracht wird, mittels eines
Förderbandes über die Materialschleuse der
Schmelzzone zugeführt wird. Das kontinuierlich
aufgeschmolzene Material wird aus einer unterhalb
des Schmelzenpools angeordneten Blockabzugsvor
richtung ebenfalls kontinuierlich abgezogen, wo
durch der erstarrte, homogene Block in gewünschter
Länge aus dem Kaltwandinduktionstiegel abziehbar
ist.
Insgesamt ergibt sich sowohl durch die Kombination
des VAR-Verfahrens, wie aber auch durch den Ein
satz des Kaltwandinduktionstiegels zur Herstellung
homogener Legierungsblöcke eine deutliche Reduzie
rung hinsichtlich des Aufwandes für die Schmelzma
terialvorbereitung.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfin
dungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den Un
teransprüchen.
Der Erfindungsgegenstand wird nachfolgend anhand
eines besonders bevorzugten und in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläu
tert. Es zeigen:
Fig. 1 den Axialschnitt durch eine Kalt
wandtiegelanordnung mit einer ge
schichteten Charge im Betriebszu
stand,
Fig. 2 eine Kaltwandtiegelanordnung nach
einem zweiten Ausführungsbeispiel
im Axialschnitt und
Fig. 3a eine zusammengesetzte Schmelzelek
trode und
Fig. 3b einen umgeschmolzenen, teilweise
homogenisierten Materialblock.
In der Fig. 1 ist eine Kaltwandtiegelanordnung 2
dargestellt, die aus einer geschlitzten Tiegelwand
3 in Form eines wassergekühlten Hohlkörpers be
steht. Die Kühlwasseranschlüsse sind der Einfach
heit halber nicht dargestellt. Es ist jedoch auch
möglich, das Kühlwasser durch ein anderes Kühlme
dium zu ersetzen. Die Tiegelwand 3 ist von einer
Induktionsspulenanordnung 7 umgeben, die die not
wendige Heiz- und Schmelz- sowie Rührenergie lie
fert. Die Stromversorgungseinheit für die Indukti
onsspulenanordnung 7 ist gleichfalls nicht darge
stellt. Da das Verfahrensprinzip eine Kaltwandtie
gels mit Induktionsspule - für sich genommen -
Stand der Technik ist, ist ein weiteres Eingehen
hierauf überflüssig.
Es sei lediglich festgehalten, daß die Indukti
onsspulenanordnung 7 mit einer größeren Windungs
anzahl ausgestattet und in einzelne Teilspulen
20a, 20b, 20c, 20d, 20e unterteilt werden kann, die an
voneinander unabhängigen Stromversorgungseinheiten
angeschlossen werden können. Diese können dann ge
trennt voneinander geregelt oder gesteuert werden,
um die Heizleistung und die Rührleistung über die
Höhe des Tiegels 3 gezielt einstellen zu können.
Die gesamte Kaltwandtiegelanordnung 2 lagert mit
dem unteren Tiegelflansch 16 auf ortsfesten unte
ren Stützen 24a, 24b. Auf dem unteren Tiegelflansch
16 ist die von der Induktionsspulenanordnung 7 um
gebene Tiegelwand 3 mit umlaufenden unteren Dicht
elementen 23 vakuumdichtend abgestützt. Auf der
Tiegelwand 3 lagert oben der obere Tiegelflansch
14. Zwischen dem oberen Tiegelflansch 14 und der
Tiegelwand 3 ist ein in einer umlaufenden Nut ge
lagertes oberes Dichtelement 15 vorgesehen, wel
ches eine vakuumdichte Verbindung zwischen der
Tiegelwand 3 und dem oberen Tiegelflansch 14 bil
det. Die Tiegelwand 3 und der obere und untere
Tiegelflansch 14 und 16 sind konzentrisch zueinan
der angeordnet und umschließen eine vertikal aus
gerichtete Durchgangszone für das zu schmelzende
Material. Zum Beschicken der Kaltwandtiegelanord
nung 2 weist diese oberhalb des oberen Tiegelflan
sches 14 eine Materialschleuse 4 auf, welche mit
einer Schleusenöffnung 10 gegenüber dem Außenraum
vakuumdicht verschlossen werden kann. Das zu le
gierende Material 9 wird über die Schleusenöffnung
10 in die Schleusenkammer 11 eingebracht, wobei
entsprechend der gewünschten Legierung die Legie
rungsanteile mengenmäßig im entsprechenden Ver
hältnis in der Schleusenkammer 11 zusammengeführt
werden. Das zu schmelzende Legierungsmaterial 9
wird in dem Chargenmaterialraum 34 der Durchgangs
zone der Tiegelwand 3 angesammelt und wandert ent
sprechend dem Verflüssigungsgrad des gesamten Le
gierungsmaterials 9 in die eigentliche Schmelzzo
ne, welche den Schmelzenpool 32 bildet. Die axiale
Lage des Schmelzenpools 32 wird durch die Anord
nung der Induktionsspulen 20a-20e festgelegt, über
welche die notwendige Schmelz- und Rührenergie in
die Schmelze induktiv eingespeist werden. Die sich
innerhalb der Schmelzzone 32 ausbildende Rührbewe
gung der Schmelze ist durch die in sich zurückkeh
renden Richtungspfeile U der Schmelzenwirbelströ
mung dargestellt. Prinzipiell ist die Erfindung
nicht auf die in Fig. 1 dargestellte Wirbelströ
mungsanordnung U beschränkt, sondern diese kann
durch geeignete Wahl der einzelnen Spulenwindungen
20a-20e in Größe und Richtung innerhalb der
Schmelzzone 32 unterschiedlich ausgeprägt sein.
Durch die Rührbewegung wird die Schmelze innerhalb
des Schmelzenpools 32 kontinuierlich umgerührt,
wodurch die einzelnen Legierungsbestandteile homo
gen in der gesamten im Schmelzpool 32 angesammel
ten Schmelze verteilt werden. An den Schmelzenpool
32 schließt sich im unteren Bereich die Erstar
rungszone an, in der der erstarrte homogene Ma
terialblock 30 auf einer Stützunterlage 25 lagert,
welche über einer Blockabzugseinrichtung 6 nach
unten kontinuierlich abgesenkt wird. Die Länge des
erstarrten Blocks 30 wird damit allein durch den
zur Verfügung stehenden Hub- bzw. Schubweg Z limi
tiert. Der nach unten aus der Tiegelwand 3 abge
senkte Materialblock 30 kann entsprechend der ge
wünschten Länge einstückig hergestellt werden.
Der gesamte Schmelzprozeß findet bei Unterdruckat
mosphäre von < 10-1 mbar statt. Hierzu wird die in
der Kaltwandtiegelanordnung 2 befindliche Restat
mosphäre über Saugstutzen 12 in bekannter Weise
mit in den Zeichnungen nicht dargestellten Vakuum
pumpen evakuiert.
Um die aufgrund der induktiven Magnetfelder auf
den oberen Tiegelflansch 14 und unteren Tiegel
flansch ausgeübten, axial gerichteten Kräfte auf
zunehmen, sind der obere Tiegelflansch 14 und der
untere Tiegelflansch 16 mit Verbingungsstreben 22
miteinander fest verbunden.
Alternativ zu der in Fig. 1 dargestellten Block
abzugsanordnung eines Kaltwandinduktionstiegels
ist der homogene Materialblock auch mittels einem
als solchen bekannten Kaltwandtiegel 60 herstell
bar. Der in Fig. 2 dargestellte Kaltwandtiegel 60
besteht im wesentlichen aus dem Tiegelboden 17,
auf welchem die Tiegelwand 21 aufgesetzt ist. Die
Tiegelwand besteht in bekannter Weise aus einer
Palisadenanordnung 21, 21',. . ., wobei zwischen den
einzelnen Palisaden 21, 21',. . . Abstände zum Durch
griff des Schmelz- und Rührmagnetfeldes vorgesehen
sind. Das Rühr- bzw. Schmelzmagnetfeld wird über
eine Induktionsspule 19, welche einzelne Spulen
windungen 20a-20d aufweist, in bekannter Weise mit
in Fig. 2 nicht dargestellten Stromversorgungs
einrichtungen erzeugt. Zum Einschmelzen des in dem
Kaltwandtiegel 60 zu homogenisierenden Legierungs
materials wird dieses zunächst im gewünschten Le
gierungsverhältnis in einzelne Blöcke gepreßt. Als
Ausgangsmaterial liegen die Legierungsbestandteile
z. B. als Pulver, als Granalien oder auch als
stückiges Material vor, welches zu einem festen
gepreßten Block mit definierter Massenzusammenset
zung preßbar ist. Diese einzelnen Blöcke 40, 41
(siehe Fig. 3a) werden zur Bildung einer Schmel
zelektrode 42 aneinandergefügt und an den Verbin
dungsnähten 50, 52 miteinander verschweißt. Zum
Verschweißen der Blöcke 40, 41 ist insbesondere ein
Elektronenstrahlschweißverfahren vorgesehen. Die
zu einer Abschmelzelektrode 42 zusammengefügten
Blöcke 40, 41 werden anschließend in einem ersten,
in den Figuren nicht dargestellten Vacuum-Arc-
Remelting-Prozeß zunächst aufgeschmolzen, wodurch
das Ausgangsmaterial in der Schmelze bis zu einem
gewissen Grad homogen verteilt wird. Die derartig
erzeugte Schmelze wird anschließend in geeignete
Gießformen überführt, in welchen das Schmelzmate
rial zu einem Block 44 (siehe Fig. 3b) erstarrt.
Hierbei ist das Volumen des Blockes so gewählt,
daß dieser das Tiegelvolumen des in Fig. 2 darge
stellten Kaltwandtiegels 60 ausfüllt.
Zur weitere Homogenisierung des Blocks 44 wird
dieser in den Kaltwandtiegel 60 überführt und an
schließend die den Kaltwandtiegel 60 umgebende und
nicht dargestellte Ofenkammer geschlossen und auf
einen typischen Betriebsdruck von 10-1 mbar evaku
iert und die elektrische Leistung der Indukti
onsspulenanordnung 19 eingeschaltet. Nach Verflüs
sigen des Blocks 44 wird die Schmelze 55, welche
durch das induktive Rührfeld durchhomogenisiert
wird, rasch in die gewünschte Blockform zum Erkal
ten abgegossen. Der in den Figuren nicht darge
stellte erstarrte homogene Block steht dann zur
weiteren Bearbeitung als homogenes Blockmaterial
zur Verfügung.
2
Kaltwandtiegelanordnung, Kalt
wandtiegel
4
Materialschleuse, Materialzu
führung
6
Blockabzug
7
Induktionsspulenanordnung
8
Unterteil
9
Legierungsmaterial
10
Schleusenöffnung
11
Schleusenkammer
12
Saugstutzen
13
Induktionstiegel
14
oberer Tiegelflansch
15
oberes Dichtelement
16
unterer Tiegelflansch
17
Tiegelboden
18
Isoliermantel
19
Induktionsspule
20
a-e Spulenwindung
21
Palisade
22
Verbindungsstreben
23
unteres Dichtelement
24
untere Stütze
26
Blockabzugsvorrichtung
30
erstarrter Block / Block
32
Schmelzenpool, Blockschmelze
34
Chargenmaterialraum
40
Materialpreßling
41
Materialpreßling
42
Abschmelzelektrode
44
Block
50
Verbindungsnaht
52
Verbindungsnaht
55
Schmelze
A Einsatzblock, vorgeschmolzen
F Füllweg
U Wirbelströmung
Z Schubrichtung
A Einsatzblock, vorgeschmolzen
F Füllweg
U Wirbelströmung
Z Schubrichtung
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen von homogenen Legie
rungsmischungen aus mindestens zwei Legie
rungskomponenten durch Schmelzen von Aus
gangsmaterialien in einem induktiv beheizten
Kaltwandtiegel, gekennzeichnet durch die fol
genden Verfahrensschritte:
- a) mindestens ein Teil der Legierungskompo nenten wird zu einzelnen Blockbarren (40, 41) mit vorgewählter Legierungszusam mensetzung gepreßt,
- b) die gepreßten Blockbarren (40, 41) werden aneinander chargiert, um zu einer Ab schmelzelektrode (42) miteinander verbun den zu werden,
- c) die Abschmelzelektrode (42) wird in einem Umschmelzofen bei einer Unterdruckatmo sphäre eingeschmolzen und zu einzelnen er starrten Blöcken (44) chargiert,
- d) die einzelnen chargierten Blöcke (44) wer den anschließend in einer Kaltwandtiegel anordnung (60) aufgeschmolzen, wobei durch die in die Schmelze (55) eingespeiste elektromagnetische Feldenergie die Schmel ze derartig umgerührt wird, daß deren Le gierungsbestandteile durchmischt werden, wodurch die Schmelze (55) eine über ihr gesamtes Volumen homogene Materialzusam mensetzung aufweist,
- e) die Schmelze (55) wird in dem Kaltwandtie gel (60) unterhalb der Schmelzerstar rungstemperatur abgekühlt, wodurch diese zu einem aus einer homogenen Materialzu sammensetzung bestehenden Block (30) er starrt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gesamtvolumen der für den
anschließenden im Kaltwandtiegel (60) vorge
sehenen Umschmelzprozeß einzusetzenden Block
barren (44) derartig gewählt wird, daß das
Gesamtvolumen dem Füllvolumen des Kaltwand
tiegels (60) entspricht.
3. Verfahren zum Herstellen von homogenen Legie
rungsmischungen aus mindestens zwei Legie
rungskomponenten durch Schmelzen von Aus
gangsmaterialien in einem induktiv beheizten
Kaltwandtiegel, gekennzeichnet durch folgende
Verfahrensschritte:
- a) mindestens ein Teil der Legierungskompo nenten wird zu chargierbarem Materialgut (9) mit vorgewählter Legierungszusammen setzung gepreßt,
- b) das Materialgut (9) wird über eine Schleu senkammer (11) in einen Schmelzzonenbe reich (32) eingebracht, welcher von Spu lenwindungen (20a-20e) einer Indukti onsspule (7) umgeben ist,
- c) das Materialgut (9) wird durch Zufuhr von elektromagnetischer Feldenergie über ein an die Spulenwindungen (20a-20e) angeleg tes Wechselfeld derartig erwärmt, daß das Materialgut (9) über das in dem Schmelzen bereich (32) verlaufende Magnetwechselfeld erwärmt wird und aufschmilzt, wobei die Schmelze (32) durch ein in der Schmelzzone induziertes magnetisches Rührfeld durch mischt wird,
- d) das unterhalb der Schmelzzone (32) erstar rende Schmelzgut wird über einen am unte ren Ende der Spule befindlichen Blockabzug (6) als eine homogene Materialzusammenset zung aufweisender Blockbarren (30) aus der Schmelzzone (32) ausgebracht.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Le
gierungskomponenten aus hochreaktiven Mate
rialien, insbesondere aus Titan oder Titan
verbindungen gewählt werden.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche
3 und/oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ausgangsmaterial als Stückgut und/oder als
Pulver und/oder als Granulat gewählt wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche
3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Aus
gangsmaterial (9) mittels eines Förderbandes
kontinuierlich in die Schmelzzone (32) einge
bracht wird und wobei der homogene erstarrte
Legierungsblock (30) kontinuierlich aus der
Schmelzzone (32) ausgebracht wird, wodurch
ein kontinuierliches Herstellen von homogenen
Legierungen möglich ist.
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