DE3618531C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Barrens aus Metallschrott, speziell aus Schrott, der
aus schwerschmelzbaren Metallen, wie Titan, Zirkonium und
Legierungen dieser Elemente besteht, entweder durch Schmelzen
in einem Vakuumschmelzofen mit Hilfe eines Elektronenstrahls
oder eines Plasmaelektronenstrahls oder durch Schmelzen
in einem Lichtbogenschmelzofen unter Anwendung von
sich verbrauchenden Elektroden, die aus dem Metallschrott
gebildet sind.
Zur Herstellung von Barren aus geschmolzenem Schrott von
schwerschmelzbaren Metallen, wie Titan, Zirkonium und deren
Legierungen werden z. Zt. hauptsächlich zwei verschiedene
Methoden angewendet. Bei einer Methode wird der Schrott
in Form von Spänen oder kleinen Stücken in den Herd bzw.
Schmelzraum eines Vakuumschmelzofens gegeben und unter der
Einwirkung eines Elektronenstrahls oder Plasmaelektronenstrahls
geschmolzen, die erhaltene Schmelze in dem
Herd in eine wassergekühlte Form übergeführt und der verfestigte
Gußkörper wird aus dem unteren Teil der Form entfernt.
Bei der zweiten Methode wird das Lichtbogenschmelzen
mit Hilfe einer sich verbrauchenden Elektrode angewendet,
die aus dem Metallschrott gebildet ist und in einem wassergekühlten
Kupfertiegel aufgehängt ist. Dabei wird ein Gleichstrom-
Lichtbogen zwischen der Spitze der Elektrode und der
Impfschmelze in dem Tiegel ausgebildet, und während die
Elektrode allmählich schmilzt, tropft sie in den Tiegel
und sammelt sich auf dessen Boden an. Die geschmolzene Masse
verfestigt sich dann vom Boden aus nach oben zu einem Barren.
Diese Methoden sind jedoch mit verschiedenen Schwierigkeiten
verbunden. Bei der zuerst genannten Methode unter Anwendung
eines Elektronenstrahls oder Plasmaelektronenstrahls in einem
Vakuumschmelzofen muß der Schrott nach der Größe klassiert
sein. Außerdem kann mit Hilfe dieser Methode nur Schrott
in Form von Teilen kleiner Größe im Bereich von Spänen
bis kleinen Stücken verarbeitet werden, und es ist ein
großer Zeitaufwand dafür erforderlich, Schrott mit gleichmäßiger
Größe zu erhalten. Zusammenfassend bestehen die
Nachteile der ersten Methode darin, daß mit Hilfe dieser
Methode nur ein begrenzter Bereich von Schrott verarbeitet
werden kann. Bei der zweiten Methode, die auf dem Lichtbogenschmelzen
unter Anwendung einer sich verbrauchenden
Elektrode beruht, muß das Verfahren der Elektrodenherstellung
in Abhängigkeit von der Stückgröße des Schrottes
abgeändert werden, was erfordert, daß der Schrott klassiert
wird. Schrott in Form von Spänen oder kleinen Stücken
macht eine zusätzliche Preßstufe erforderlich, und Stücke
mit mittlerer Größe müssen vor dem Verpressen zerkleinert
werden. Daher ist die Herstellung einer
sich verbrauchenden Elektrode mit zahlreichen Stufen und
großem Zeitaufwand verbunden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
ein einfaches
Verfahren zur Verfügung zu stellen, bei dem unsortierter
Metallschrott mit unterschiedlichen Stückgrößen
verarbeitet werden kann.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe geschieht
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1
oder 2.
Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens gibt Anspruch 3
wieder.
Anspruch 4 betrifft die Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Die Fig. 1 bis 4 erläutern die Erfindung.
Die Fig. 1 bis 3 sind Seitenansichten, welche die Ausbildung
von Barren mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
verdeutlichen. In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 und 2 den Vakuumschmelzvorgang mit
Hilfe eines Elektronenstrahls oder Plasmaelektronenstrahls
als Wärmequelle, und Fig. 3 zeigt die Lichtbogenschmelzmethode
unter Anwendung von zwei sich verbrauchenden
Elektroden.
Fig. 4 ist eine perspektivische Ansicht eines Beispiels
für den Kasten, der erfindungsgemäß verwendet werden kann.
Gemäß dem in Fig. 1 gezeigten Verfahren zur Herstellung
eines Barrens aus Metallschrott mit Hilfe des Vakuumschmelzverfahrens
wird unsortierter Schrott 1 mit unterschiedlichen Stückgrößen
in ein Rohr 2 mit einem geschlossenen
Ende 2 a eingefüllt, und während dieses Rohr in horizontaler
Lage in einem Vakuumschmelzofen oberhalb einer wassergekühlten
Form 8 gehalten wird, wird es allmählich in eine Zone
5 bewegt, in der aufgrund des Erhitzens mit Hilfe eines
Elektronenstrahls oder Plasmaelektronenstrahls 3 hohe Temperaturen
herrschen. Der Metallschrott 1 wird zusammen mit
dem Rohr 2 geschmolzen, und die gebildete Schmelze tropft
in die Form 8 und bildet im oberen Teil der Form ein
Schmelzebad 7, während die Schmelze sich im unteren Teil
der Form unter Bildung eines Barrens 9 verfestigt.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform, in der die Schmelze des
Schrottes und des Rohres vorübergehend in einem Herd gehalten
wird, aus dem die Schmelze in die wassergekühlte
Form überfließt. Im einzelnen tropft bei diesem
Verfahren die Schmelze des Schrottes 1, der mit dem Rohr 2
zusammen geschmolzen ist, in einen Herd 6, in welchem sich
ein Bad aus der Schmelze 7 bildet, wobei der Überstand
der geschmolzenen Masse 7 kontinuierlich aus dem Herd 6 in
die wassergekühlte Form 8 überfließt. Im oberen Teil der
Form 8 bildet sich wiederum ein Schmelzebad 7, während die
Schmelze im unteren Teil der Form gekühlt wird und sich zu
einem Barren 9 verfestigt. Die in Fig. 2 gezeigte Methode
ist wirksam, wenn ein Barren hergestellt werden soll, der
frei von Wolframcarbid oder anderen schweren Verunreinigungen
ist, die ursprünglich in dem Schrott 1 vorhanden sind.
Fig. 3 ist die zeichnerische Darstellung der Barrenherstellung
mit Hilfe des Lichtbogenschmelzverfahrens, bei dem sich
verbrauchende Elektroden angewendet werden, welche aus den
im Zusammenhang mit Fig. 1 und 2 beschriebenen Rohren
gebildet werden. Rohre 2, die mit Schrott 1
gefüllt sind, werden
in der Weise angeordnet, daß ihre geschlossenen Enden 2 a
einander gegenüberstehen. Die als sich verbrauchende Elektroden
dienenden Rohre werden horizontal über einer wassergekühlten
Form, wie einer wassergekühlten Kupferform 8, angeordnet,
und eine Bogenentladung 4 wird zwischen den Spitzen
der Elektroden ausgebildet. Der Metallschrott 1 in den
Elektroden schmilzt zusammen mit den Rohren 2 und tropft
in die Form 8, in der im oberen Teil der Form ein Schmelzebad
7 gebildet wird, während die Schmelze 7 im unteren Teil
der Form gekühlt wird und sich unter Bildung eines Barrens 9
verfestigt.
Das Rohr kann jede beliebige Gestalt des
Querschnitts aufweisen, bevorzugt wird aber ein kreisförmiger
oder rechtwinkeliger Querschnitt. Das Rohr
ist an einem Ende oder an beiden Enden verschlossen,
um ein Verstreuen des Schrottes zu irgendeinem Zeitpunkt
zwischen dem Beschickungsvorgang und dem Schmelzen des
Schrotts in dem Ofen zu vermeiden. Das Rohr
kann mit irgendeiner Einrichtung verschlossen werden, die
zu diesem Zweck geeignet ist. Wenn beispielsweise die Stücke
des Schrotts ziemlich groß sind, kann
das Verschlußteil perforiert sein und
aus einem Netz oder Gitter bestehen, oder kann wahlweise
mit Schlitzen versehen sein.
Nachdem das Verschlußteil des Rohres geschmolzen
ist, kann etwas Schrott aus dem Rohr
in das im oberen Teil der wassergekühlten
Form ausgebildete Schmelzebad fallen, obwohl dies
äußerst selten eintritt. Der Schrott, der herunterfällt,
hat jedoch vergleichsweise geringe Teilchengröße und schmilzt
daher rasch in dem Schmelzebad durch das Erhitzen mit einem
Elektronenstrahl, Plasmaelektronenstrahl oder Lichtbogen.
Zum Erzielen einer höheren Produktionsrate können mehrere
mit Schrott gefüllte Rohre gleichzeitig in die
Heizzone 5 eingeführt werden. Aus dem gleichen Grund können
beim Lichtbogenschmelzen zwei oder mehrere Paare aus schrottgefüllten
Rohren als sich verbrauchende Elektroden
eingesetzt werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird
anstelle des Rohrs mit geschlossenem Ende ein
Kasten mit offener Oberseite als Gehäuse, in welches der
Metallschrott gefüllt wird, angewendet.
Der mit Schrott beschickte Kasten schmilzt zusammen mit
dem Metallschrott und geht in die Masse des schließlich
erhaltenen Barrens ein, wodurch Schwankungen der Qualität
verursacht werden können. Um dieses Problem völlig auszuschalten,
wird am stärksten bevorzugt, daß der Kasten aus
dem gleichen Material wie der Schrott besteht. Bei der
praktischen Herstellung des Barrens besteht jedoch die
Schrottbeschickung manchmal aus einem Gemisch aus zwei
oder mehr Materialien mit etwas unterschiedlicher Zusammensetzung,
und für die Zusammensetzung des gebildeten Barrens
sind daher gewisse Schwankungen zulässig. Im Hinblick auf
diese Tatsachen ist es nicht notwendig, daß das Material
des Kastens völlig identisch mit dem des Schrottes ist,
solange die Schwankungen, die durch das Einbringen des
umgeschmolzenen Kastens in die Zusammensetzung des Barrens
verursacht werden, nicht außerhalb der Grenzwerte sind,
die für die Zusammensetzung des Barrens gefordert werden.
Der Kasten kann irgendeine Querschnittsform haben, die einem
Polygon entspricht, von dem eine oder mehr Seiten entfernt
sind. Normalerweise wird ein Kasten mit U-förmigem Querschnitt,
wie er durch 11 in Fig. 4 gezeigt ist, bevorzugt
verwendet, weil er leicht herzustellen und zu handhaben ist.
Der Kasten ist, falls erforderlich, entweder an einem Ende oder an beiden
Enden mit einer Querwand versehen, wie durch Ziffer
11 a in Fig. 4 gezeigt ist. Diese hat den Zweck, ein Verstreuen
des Schrotts zu irgendeinem Zeitpunkt zwischen dem
Beschickungsvorgang und dem Schmelzen des Schrottes in dem
Ofen zu verhindern. Die Art des Halteteils kann beliebig
sein.
Typischerweise wird eine Platte angewendet, wenn
jedoch der Schrott ziemlich große Stückgröße hat, kann
die Platte perforiert sein, ein Netz oder Gitter angewendet
werden, oder kann die Platte wahlweise mit Schlitzen versehen
sein.
Der Kasten
wird gewöhnlich durch Verschweißen
von heißgewalzten und abgeschliffenen Metallplatten zu der
gewünschten Form hergestellt. Dies
ist deshalb vorteilhaft, weil der Kasten aus Metallplatten
hergestellt werden kann, die nicht so breit sind,
wie sie zur Herstellung eines runden Rohres sein müssen.
Der Kasten hat den zusätzlichen Vorteil, daß er auch ohne
Anwendung von Heißwalzen oder anderen in der Hitze durchgeführten
Verfahrensstufen hergestellt werden kann, die
eine exakte Temperaturregelung erfordern.
Die im Zusammenhang mit Fig. 1 bis 3 beschriebenen Methoden
können angewendet werden, um einen Barren aus Metallschrott
unter Verwendung des auf der Oberseite offenen Kastens anstelle
eines Rohrs als Behälter für den Schrott
herzustellen.
Wenn keine Möglichkeit besteht, daß der Schrott während der
Schmelzvorgänge aus dem Kasten rutscht oder fällt, kann der
Kasten in jeder beliebigen Art angeordnet werden, und die
hier verwendete Bezeichnung "horizontal" soll nicht nur eine
völlig horizontale Lage, sondern auch eine "im allgemeinen
horizontale" Lage bedeuten.
Um eine höhere Produktionsleistung zu erreichen, können mehrere
Kästen gleichzeitig der Heizzone 5 zugeführt werden oder
können mehr als ein Paar von Kästen einander gegenüber in
der Weise angeordnet werden, daß zwischen den Spitzen jedes
der Paare von Elektroden ein Lichtbogen 4 erzeugt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorteilhaft zur Herstellung
von Barren aus Schrott von schwerschmelzbaren Metallen,
wie Titan, Zirkonium und deren Legierungen angewendet. Es
sei jedoch betont, daß es auch zur Verarbeitung von Schrott
aus beliebigen anderen Metallen anwendbar ist, die sich
zur Behandlung durch Vakuumschmelzen unter Anwendung eines
Elektronenstrahls oder Plasmaelektronenstrahls oder durch
Lichtbogenschmelzen mit sich verbrauchenden Elektroden eignen.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die
folgenden Beispiele näher erläutert.
Ein quadratisches Rohr (Ti mit 6% Al, 4% V) mit einem geschlossenen Ende
wurde vorgesehen. Die Abmessungen waren 60 mm
Kantenlänge, 1200 mm Länge und 1 mm Dicke. Das Rohr wurde
mit Schrott einer Titanlegierung der gleichen Zusammensetzung
wie das Rohr gefüllt. Dieser Schrott bestand aus
Spänen mit einem Querschnitt von
10 mm² bis 40 mm². Das Gesamtgewicht des mit Schrott
beladenen Rohres betrug 10,4 kg, und die Schrottfüllungsrate
betrug 53%. Das Rohr wurde horizontal in der in Fig. 1 gezeigten
Weise in einen Plasmastrahl-Schmelzofen eingebracht,
mit einem Plasma-Elektronenstrahl unter Vakuum (0,01 mm Hg)
bestrahlt, wobei die Plasma-Brennerspannung 35 Volt und
der Brennerstrom 800 Ampere betrugen und das Rohr
mit 0,4 cm/min weiterbewegt wurde. Auf diese Weise wurde
ein zylindrischer Barren (115 mm Duchmesser × 20 mm Länge)
hergestellt. Die Analysen der Zusammensetzung der Schrottbeschickung
und des als Produkt gebildeten Barrens sind in
Tabelle 1 gezeigt.
Ein Rohr der gleichen Legierungszusammensetzung und Abmessungen
wie in Beispiel 1 wurden vorgesehen. Das Rohr
wurde mit Schrott einer Titanlegierung der gleichen Zusammensetzung
wie das Rohr gefüllt; dieser Schrott war ein
Gemisch von unterschiedlichen Teilchengrößen
von Spanabschnitten von 40 mm². Das Gesamtgewicht
des mit Schrott beschickten Rohres betrug 9,9 kg,
und der Schrottfüllungsanteil betrug 51%. Das Rohr wurde
horizontal in einem Plasmastrahlschmelzofen mit zwei
Plasmabrennern gemäß Fig. 2 angeordnet, und das Rohr wurde
mit einem Plasmaelektronenstrahl unter Vakuum (0,01 mm Hg)
bestrahlt, wobei eine Plasmabrennerspannung von 36 Volt
und ein Brennerstrom von 500 Ampere angewendet wurde und
das Rohr mit 0,35 cm/min weiterbewegt wurde. Auf
diese Weise wurde ein Schmelzebad in dem Herd des Ofens
erzeugt. Die Schmelze strömte aus dem Herd in eine wassergekühlte
Kupferform über, in der sie gekühlt wurde und zu
einem zylindrischen Barren (115 mm Durchmesser × 200 mm
Länge) verfestigt wurde. Die Analysen der Zusammensetzung
der Schrottbeschickung und des als Produkt gebildeten Barrens
sind in Tabelle 2 gezeigt.
Der Barren (etwa 9,5 kg), der aus dem Rohr und dem Schrott
gebildet worden war, dessen Gewicht insgesamt etwa 10 kg
entsprach, enthielt kein Wolframcarbid, das aus den Schneidewerkzeugen
stammt. Andererseits wurde gefunden, daß der
Rückstand in dem Herd zwei Wolframcarbidspäne enthielt,
die wahrscheinlich Bruchstücke von Schneidwerkzeugen darstellten.
Zwei Rohre der gleichen Legierungszusammensetzung und
der gleichen Abmessungen wie in Beispiel 1 wurden vorgesehen.
Jedes Rohr wurde mit Schrott aus einer Titanlegierung
der gleichen Zusammensetzung wie das Rohr gefüllt,
der aus Spänen bzw. Abschnitten mit Stückgrößen im Bereich
von 10 mm² bis 400 mm² bestand. Das Gesamtgewicht
jedes mit Schrott gefüllten Rohres betrug 11,3 kg
und die Füllungsrate betrug 58%. Die beiden
Rohre wurden derart in einem Lichtbogenschmelzofen
angeordnet, daß sich ihre geschlossenen Enden
in der Fig. 3 gezeigten Weise gegenüberstanden, und ein
Lichtbogen wurde unter einem Vakuum von 2×10-3 mm Hg
und unter einer Spannung von 40 Volt und bei einem Strom
von 2000 Ampere zwischen den Spitzen dieser sich verbrauchenden
Elektroden ausgebildet. Aus den geschmolzenen Elektroden
wurde ein zylindrischer Barren mit den Abmessungen
115 mm Durchmesser × 400 mm Länge hergestellt. Die Analysen
der Zusammensetzung der Schrottbeschickung und des als
Produkt gebildeten Barrens sind in Tabelle 3 gezeigt.
Ein an beiden Enden verschlossener Kasten aus reinem
Titan der in Fig. 4 gezeigten Form wurde hergestellt.
Der Kasten bestand aus handelsüblichem Reintitan und
hatte eine Breite von 350 mm, eine Höhe von 600 mm,
eine Länge von 2400 mm und bestand aus 3 mm dicken Platten.
Das Gewicht des Kastens betrug 54 kg. Der Kasten wurde
mit Schrott aus einer Titanlegierung (Ti; 6% Al; 4% V)
beschickt, der ein Gemisch aus unterschiedlichen Teilchengrößen
im Bereich von 5 mm² bis zu Abmessungen
entsprechend 150 mm × 150 mm × 400 mm darstellte (Gewicht
35 kg). Das Gesamtgewicht des Schrottes betrug 1600 kg, und
der Füllungsanteil betrug 74%. Der Kasten wurde horizontal
in der in Fig. 1 gezeigten Weise in einem Plasmastrahl-
Schmelzofen angeordnet und mit einem Plasmaelektronenstrahl
unter Vakuum (0,01 mm Hg) bestrahlt, wobei die Plasmaleistung
500 kW betrug und der Kasten mit 2 cm/min
weiterbewegt wurde. Auf diese Weise wurde ein zylindrischer
Barren mit einem Gewicht von etwa 1,4 Tonnen und
440 mm Durchmesser × 2100 mm Länge
hergestellt.
Bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren konnte der Titanschrott
gleichförmig in einem hohen Füllungsanteil in den
Kasten gepackt werden. Daher konnten der Schrott und der
Kasten in konstanter Rate geschmolzen werden, wodurch die
zusätzlichen Vorteile einer leichten Regelung des Schmelzvorgangs,
einer Verminderung der Zeit und eines verminderten
Energieverbrauchs erzielt wurden.
Die Analysen der Zusammensetzung der Schrottbeschickung
und des als Produkt gebildeten Barrens sind in Tabelle 4
zusammengefaßt.
Der Schrott wurde durch das Material des Kastens aus
reinem Titan nur um 3,4% verdünnt, so daß die Zusammensetzung
des endgültig erhaltenen Barrens völlig frei von
den Einflüssen durch die Zusammensetzung des Kastenmaterials
war.
Ein Rohr mit einem geschlossenen Ende der gleichen Abmessungen
wie der Kasten wurde vorgesehen und mit Schrott der
gleichen Abmessungen und analytischen Zusammensetzung wie
vorstehend gefüllt. Das Füllungsverhältnis mit dem Schrott
betrug etwa 50%.
Wie aus der vorstehenden Beschreibung ersichtlich ist,
wird mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung
eines Barrens, bei dem ein Rohr als Schrottbehälter
eingesetzt wird, die Notwendigkeit einer Klassierung
des Schrottes nach der Korngröße beseitigt und das Schmelzen
von Schrott, der ein Gemisch aus weitgehend variierenden
Stückgrößen darstellt, ermöglicht, wodurch der Bereich von
Metallschrottbeschickungen, aus denen ein Barren hergestellt
werden kann, vergrößert wird. Wenn die Schmelze aus dem
Schrott und dem Rohr vorübergehend in einem
Herd gehalten wird, bevor der Überstand der Schmelze in eine
wassergekühlte Form überfließt, kann ein Barren erhalten
werden, der frei von Wolframcarbid oder anderen schweren Verunreinigungen
ist. Wenn keine solchen Verunreinigungen in
dem Schrott vorhanden sind, kann die Schmelze direkt ohne
Verwendung eines Herdes in die Form eintropfen, und diese
Methode ist wirksam zur Verminderung des Energieverbrauches.
Das Rohr kann durch einen Kasten mit offener
Oberseite ersetzt werden. Die Verwendung dieses Kastens
ermöglicht es, den Schrott in einfacher Weise und gleichmäßig
in den Behälter zu packen, wobei die Vorteile der
Verwendung des rohrförmigen Teils beibehalten werden. Wenn
der Kasten zum Vakuumschmelzen mit Hilfe eines Elektronenstrahls
oder Plasmaelektronenstrahls angewendet wird, wird
eine konstante Schmelzrate erreicht. Werden ein Paar oder
mehrere Paare dieser Kästen als sich verbrauchende Elektroden
zum Lichtbogenschmelzen angewendet, kann ein gleichmäßiger
und zusammenhängender Lichtbogen zwischen den
Spitzen jeden Elektrodenpaars erzielt werden. Bei jeder
Methode ermöglicht der Kasten einen höheren Füllungsanteil
mit dem Schrott und führt zu einer verbesserten Wirksamkeit
des Schmelzverfahrens und zu einer einfacheren Durchführung
der Schmelzvorgänge.
Bei den Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens
schmilzt der Schrott zuerst in dem Rohr oder
dem Kasten und tropft danach
in die wassergekühlte Form, so daß der Barren
keine ungelöst gebliebenen Schrotteile enthält. Das erfindungsgemäße
Verfahren ermöglicht daher die Herstellung
eines festen homogenen Barrens mit Hilfe eines einzigen
Schmelzvorgangs, im Vergleich mit zwei oder drei Schmelzvorgängen,
wie sie bisher bei bekannten Methoden erforderlich
waren.
Erfindungsgemäß werden daher industriell wertvolle Methoden
zur Herstellung von Barren aus Metallschrott zugänglich.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines Barrens aus Metallschrott,
bei dem zunächst der Schrott in einem Vakuumschmelzofen
oder einem Lichtbogenschmelzofen mit sich verbrauchender
Elektrode geschmolzen und dann die Schmelze
in einer wassergekühlten Form zu einem Barren verfestigt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. der Metallschrott (1) in ein Rohr (2) mit einem geschlossenen Ende (2 a) gefüllt wird, das aus dem gleichen Material wie der Schrott besteht, das Rohr (2) mit Hilfe eines Elektronenstrahls oder Plasmaelektronenstrahls (3) von dem geschlossenen Ende her in Richtung zu dem anderen Ende erhitzt wird, während das Rohr horizontal in einem Vakuumschmelzofen gehalten wird, und danach die gebildete Schmelze in die wassergekühlte Form eintropfen gelassen und in der Form verfestigt wird, oder
- 2. der Metallschrott (1) in zwei Rohre (2) mit jeweils einem geschlossenen Ende (2 a), die aus dem gleichen Material wie der Schrott bestehen, eingefüllt wird, ein Lichtbogen (4) zwischen den geschlossenen Enden (2 a) der beiden als sich verbrauchende Elektroden dienenden Rohre (2) ausgebildet wird, während diese horizontal in einem Lichtbogenschmelzofen gehalten werden, und die gebildete Schmelze in die wassergekühlte Form (8) eintropfen gelassen und dort verfestigt wird.
2. Verfahren zur Herstellung eines Barrens aus Metallschrott,
bei dem zunächst der Schrott in einem Vakuumschmelzofen
oder einem Lichtbogenschmelzofen mit sich
verbrauchender Elektrode geschmolzen und dann die Schmelze
in einer wassergekühlten Form zu einem Barren verfestigt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. der Metallschrott in einen oben offenen Kasten (11) gefüllt wird, der mindestens einen der in dem Metallschrott vorhandenen Bestandteile enthält und eine solche Gestalt hat, wie sie erhalten wird, indem ein Rohr mit polygonem Querschnitt in Axialrichtung geschnitten wird, wobei der Kasten gegebenenfalls an einem oder beiden Enden mit einer Querwand (11 a) versehen ist, der Kasten mit Hilfe eines Elektronenstrahls oder Plasmaelektronenstrahls von einem Ende her in Richtung zu dem anderen Ende erhitzt wird, während der Kasten horizontal in einem Vakuumschmelzofen gehalten wird, und danach die gebildete Schmelze in die wassergekühlte Form (8) tropfen gelassen und dort verfestigt wird, oder
- 2. der Metallschrott in zwei Kästen oder mehrere Paare von Kästen mit den vorstehend unter 1. angegebenen Merkmalen gefüllt wird, ein Lichtbogen zwischen den Enden der beiden jeweils ein Paar bildenden Kästen, die als sich verbrauchende Elektroden dienen, ausgebildet wird, während diese horizontal in einem Lichtbogenschmelzofen gehalten werden und danach die gebildete Schmelze in die wassergekühlte Form tropfen gelassen und dort verfestigt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schmelze vorübergehend
in einem Herd (7) gehalten wird, bevor sie in die Form
(8) überfließt.
4. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 3 auf Metallschrott aus Titan, Zirkonium oder
einer Legierung dieser Metalle.
Applications Claiming Priority (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP12015985A JPS61279639A (ja) | 1985-06-03 | 1985-06-03 | 金属スクラツプからインゴツトを製造する方法 |
JP12015885A JPS61279638A (ja) | 1985-06-03 | 1985-06-03 | 金属スクラツプからインゴツトを製造する方法 |
JP12015785A JPS61279640A (ja) | 1985-06-03 | 1985-06-03 | 金属スクラツプからインゴツトを製造する方法 |
JP18540485A JPS6247432A (ja) | 1985-08-23 | 1985-08-23 | 金属スクラツプからインゴツトを製造する方法 |
Publications (2)
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