DE19504359C1 - Verfahren zum Herstellen von Legierungen in einem induktiv beheizten Kaltwandtiegel - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Legierungen in einem induktiv beheizten KaltwandtiegelInfo
- Publication number
- DE19504359C1 DE19504359C1 DE19504359A DE19504359A DE19504359C1 DE 19504359 C1 DE19504359 C1 DE 19504359C1 DE 19504359 A DE19504359 A DE 19504359A DE 19504359 A DE19504359 A DE 19504359A DE 19504359 C1 DE19504359 C1 DE 19504359C1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- crucible
- alloy
- cold
- melt
- alloy components
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C5/00—Manufacture of carbon-steel, e.g. plain mild steel, medium carbon steel or cast steel or stainless steel
- C21C5/52—Manufacture of steel in electric furnaces
- C21C5/5264—Manufacture of alloyed steels including ferro-alloys
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C5/00—Manufacture of carbon-steel, e.g. plain mild steel, medium carbon steel or cast steel or stainless steel
- C21C5/52—Manufacture of steel in electric furnaces
- C21C5/5241—Manufacture of steel in electric furnaces in an inductively heated furnace
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C1/00—Making non-ferrous alloys
- C22C1/02—Making non-ferrous alloys by melting
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02P—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
- Y02P10/00—Technologies related to metal processing
- Y02P10/25—Process efficiency
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Manufacturing & Machinery (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Crucibles And Fluidized-Bed Furnaces (AREA)
- Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Legierungen aus
mindestens zwei Legierungskomponenten (A, B, C, D, . . . ) mit unterschied
lichen Schmelzpunkten durch Schmelzen in einem induktiv beheizten Kalt
wandtiegel mit gekühltem Tiegelboden.
Die Erfindung befaßt sich insbesondere mit dem Schmelzen von reaktiven,
refraktären Metallen und Legierungen in einem Kaltwandtiegel-Ofen unter
Vakuum und/oder Schutzgas, vorzugsweise im Vakuum.
Bei den herkömmlichen Vakuum-Induktionsöfen besteht der von der Induk
tionsspule oder einem Spulensatz umgebene Tiegel in aller Regel aus einem
keramischen Werkstoff, so daß die erhebliche Gefahr einer Verunreinigung
der Schmelze durch Keramik-Partikel besteht. Derart kontaminierte Le
gierungen sind für zahlreiche Zwecke unbrauchbar. Es ist auch bekannt,
zwischen dem Tiegel und der Induktionsspule eine Ofenwand aus einem
magnetischen Werkstoff anzuordnen, um die Induktionsspule außerhalb des
Vakuums anordnen zu können. Dies ändert aber nichts an der Tatsache, daß
zum Zwecke eines Durchgangs der induktiv aufgebrachten Leistung der
Tiegel wiederum aus einem keramischen Werkstoff besteht.
Um die Schmelze gegen eine Kontaminierung durch Keramik-Partikel zu
schützen, sind sogenannte Kaltwandtiegel bekannt, die aus einem wasserge
kühlten Hohlkörper aus Metall bestehen, der gleichfalls von einer Induktions
spule umgeben ist. Vorzugsweise besteht der Hohlkörper aus Kupfer. Um
dabei dem elektromagnetischen Feld das Eindringen in den Tiegelinhalt zu
ermöglichen, ist der metallische Hohlkörper, der die Tiegelwand bildet, ge
schlitzt ausgeführt. Durch die Schlitzung kann induktive Energie in das zu
schmelzende Gut eingekoppelt werden. Die prinzipielle Funktionsfähigkeit
derartiger Kaltwandtiegel wurde bereits mehrfach erprobt. So kann damit z. B.
ein Erschmelzen von reinen, reaktiven bzw. refraktären Metallen wie Titan,
Zirkonium etc. ohne eine keramische Kontamination der Schmelze durchge
führt werden. Bei der Herstellung von Legierungen, ausgehend von einzelnen
Legierungskomponenten mit unterschiedlichen Schmelzpunkten und Dichten
entstehen jedoch in einem Kaltwandtiegel Probleme. Die Ursache dieser
Probleme liegt in der Ausbildung eines Skulls an der wassergekühlten
Tiegelwand, insbesondere aber am Tiegelboden.
Durch die den Kaltwandtiegel umschließende Spule wird ein elektro
magnetisches Feld erzeugt, durch das einerseits die notwendige Energie in
das Schmelzgut eingebracht und andererseits eine Kraftwirkung auf den in
der Schmelze induzierten Strom erzeugt wird. Diese Kraft bewirkt ein Ab
drücken der Schmelze von der Tiegelwand. Gleichzeitig entsteht in der
Schmelze eine Strömung, die zu einer instabilen Schmelzsäule führt, wobei
die Schmelze die wassergekühlte Tiegelwand ungleichmäßig und unregel
mäßig berührt und zu einer festen Schale (Skull) erstarrt.
Die übliche Beschickung von Schmelztiegeln aller Art geschieht bei der Her
stellung von Legierungen durch ein Gemenge aus den einzelnen Legierungs
komponenten, die in Form von Granulat, Pulver, Schwamm, Chips und
anders geformten Stücken vorliegen können. Üblicherweise haben die
einzelnen Legierungskomponenten unterschiedliche Dichten und Schmelz
punkte. Abgesehen von der bereits beschriebenen Kontaminierung der
Schmelze durch keramische Partikel entstehen bei den klassischen Schmelz
tiegeln keine größeren Probleme hinsichtlich der Zusammensetzung und der
Homogenität der Legierung.
Wird diese klassische Beschickungsart mit einem Gemenge aus den
einzelnen Legierungskomponenten jedoch auf die Beschickung eines Kalt
wandtiegels übertragen, so ist zunächst einmal die chemische Zusammen
setzung des Skulls rein zufällig. Daraus resultiert zwangsläufig eine unde
finierte Zusammensetzung der flüssigen Restschmelze. Hinzu kommt, daß
die hochschmelzenden und dichteren Legierungselemente wie beispielsweise
Niob, Vanadium, Mangan, Tantal etc. durch die leichtere Schmelze aus bei
spielsweise Aluminium und/oder Titan, absinken und in dem erstarrten oder in
Erstarrung befindlichen Skull auf dem wassergekühlten Boden des Kaltwand
tiegels eingebaut werden, ohne sich in der Schmelze aufzulösen. Dort bleiben
sie entweder ungelöst oder lösen sich sehr langsam in der Schmelze auf,
wodurch die Produktivität des betreffenden Ofens stark verringert wird. Diese
Unsicherheit bei der Einstellung der Homogenität der Legierung macht es
unmöglich, eine reproduzierbare chemische Zusammensetzung der
Legierung durch den Einsatz von gemischten Legierungskomponenten in
einem Kaltwandtiegel-Ofen zu erzielen.
Die Mikrostruktur und somit die mechanischen Eigenschaften eines Werk
stoffes sind jedoch stark von der chemischen Zusammensetzung abhängig,
was im einzelnen noch in der Detailbeschreibung näher erläutert wird. Aus
diesem Grunde werden Legierungen noch heute in Vakuum-Lichtbogenöfen
mehrmals umgeschmolzen, und es werden zum Umschmelzen fertig legierte
Materialien bzw. vorlegierte Masterlegierungen als Abschmelzelektroden ein
gesetzt (US-PS 4 738 713). Diese Arbeitsweise ist jedoch für die meisten
Anwendungszwecke wirtschaftlich nicht tragbar.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
beschriebenen Gattung anzugeben, durch das Legierungen mit außerordent
lich homogener Verteilung der Legierungskomponenten in einem Kaltwand
tiegel hergestellt werden können.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei dem eingangs beschriebenen
Verfahren erfindungsgemäß dadurch, daß man mindestens einen Teil der
Legierungskomponenten (A, B, C, D, . . . ) nacheinander und geschichtet in den
Kaltwandtiegel einbringt und dabei entweder
- a) die Legierungskomponente (A) mit dem jeweils niedrigeren Schmelz punkt zuerst chargiert, oder
- b) die Legierungskomponente mit der jeweils niedrigeren Dichte zuerst chargiert
und nach dem Einbringen mindestens einer weiteren Legierungskomponente
die Heizenergie einschaltet.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren handelt es sich um eine Schmelz
technik, durch die sichergestellt wird, daß - ausgehend von den einzelnen
Legierungskomponenten mit unterschiedlichen Dichten und Schmelzpunkten
- eine gewünschte Legierung mit exakter chemischer Zusammensetzung her
gestellt wird. Entgegen den bisherigen Erfahrungen mit Kaltwandtiegel-Öfen
hat sich in überraschender Weise gezeigt, daß durch die Einhaltung der er
findungsgemäßen Chargiertechnik eine exakte chemische Zusammen
setzung einer Legierung reproduzierbar herstellbar ist. Das Problem der
chemischen Inhomogenität bei der Erschmelzung in einem Kaltwandtiegel-Ofen
der oben beschriebenen Art wird dadurch auf einfache Weise gelöst.
Der Kern der Erfindung besteht darin, daß im Gegensatz zur bisherigen
Praxis der Chargierung die Legierungselemente nicht als Gemenge in den
Ofen eingegeben werden, sondern erfindungsgemäß nacheinander bzw.
schichtweise.
Ein beträchtlicher Vorteil wird bereits dann erzielt, wenn bei einer Mehr
stofflegierung die beiden ersten Legierungskomponenten in der Reihenfolge
ihrer Schmelzpunkte eindosiert werden. Es ist jedoch besonders vorteilhaft,
wenn man die Legierungskomponenten (A, B, C, D, . . . ) sämtlich in der
Reihenfolge ihrer Schmelzpunkte in festem Zustand im Kaltwandtiegel auf
schichtet und danach die Heizenergie einschaltet.
Die Chargierung erfolgt also mit einer ersten Schicht aus dem am niedrigsten
schmelzenden Metall, mit einer zweiten Schicht aus dem nächst höher
schmelzenden Metall und mit einer dritten Schicht aus dem wiederum höher
schmelzenden Metall als in der zweiten Schicht, und so fort.
Werden Legierungskomponenten eingesetzt, deren Schmelzpunkte in einer
vergleichbaren Größenordnung (bis +/-50°C) liegen, dann gilt die Dichte
dieser Komponenten als Parameter für die Reihenfolge der Zugabe. In
diesem Fall wird die Komponente mit der jeweils geringeren Dichte vor der
Komponente mit der jeweils größeren Dichte eingesetzt.
Nachdem der Kaltwandtiegel - wie vorstehend beschrieben - beladen ist, wird
die Heizenergie eingeschaltet und das Chargiergut induktiv aufgeheizt. Nach
Erreichen der entsprechenden Temperatur schmilzt die auf dem Tiegelboden
ruhende Komponente mit dem niedrigsten Schmelzpunkt auf. Die im wesent
lichen aus diesem Material bestehende Schmelze bildet auf dem wasserge
kühlten Tiegelboden einen Skull, der in Abhängigkeit von der Tiegel
geometrie, Bodenkühlung und von den physikalischen Eigenschaften der
Komponente eine definierte Dicke hat. Die höher schmelzenden Kompo
nenten werden gleichzeitig in der Phase stark vorgewärmt und rutschen nach
und nach in die im unteren Teil befindliche geschmolzene Komponente hinein
und lösen sich unter Bildung der gewünschten Legierung mit exakter
chemischer Zusammensetzung auf. Die starke Rührwirkung des elektro
magnetischen bzw. induktiven Feldes sorgt für eine ausgezeichnete Homo
genisierung der Schmelze. Da der im wesentlichen aus der Komponente mit
dem niedrigsten Schmelzpunkt bestehende Bodenskull nicht an dem eigent
lichen Legierungsaufbau teilnimmt, muß die durch den Skull verloren ge
gangene Menge an dieser Legierungskomponente bei der Berechnung der
Einsatzmenge berücksichtigt werden. Dies bedeutet, daß man die Legie
rungskomponente (A) mit dem niedrigsten Schmelzpunkt mit einem solchen
Überschuß dosiert eingibt, daß die einen Skull auf dem Tiegelboden bildende
Menge dieser Legierungskomponente kompensiert wird.
Es ist dabei besonders vorteilhaft, wenn die Betriebsfrequenz der Induktions
spule unter Berücksichtigung der Dichte der Legierungsschmelze und der
Höhe der Schmelzensäule so gewählt wird, daß
- a) nahe der Schmelzenoberfläche eine derart hohe Induktionsstromdichte erreicht wird, daß im Kaltwandtiegel unter der Kraftwirkung des induk tiven Feldes eine stabile Schmelzensäule ausgebildet wird, und
- b) die Schmelze bis auf einen Bereich am Tiegelboden von der Tiegel wand ferngehalten wird.
Dadurch wird erreicht, daß die flüssige Schmelze auf dem Tiegelboden ohne
Berührung mit der Tiegelwand stabil steht.
Dieser stabile Zustand wird in besonders vorteilhafter Weise dann erreicht,
wenn man den Kaltwandtiegel mit einer von unten nach oben in Teilspulen
unterteilten Induktionsspule umgibt und die Teilspulen mit individuell ge
regelter oder gesteuerter Heizenergie versorgt.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich in besonders vorteilhafter
Weise zur Herstellung der intermetallischen Phase TiAl. Hierbei wird zu
nächst das Aluminium und nachfolgend das Titan im Kaltwandtiegel aufge
schichtet und danach die Heizenergie eingeschaltet.
Bei Legierungen mit den zusätzlichen Legierungskomponenten Chrom und
Niob wird in besonders vorteilhafter Weise so verfahren, daß die Legierungs
komponenten in der Reihenfolge Aluminium, Titan, Chrom, Niob in dem Kalt
wandtiegel aufgeschichtet werden und danach die Heizenergie eingeschaltet
wird.
In besonders vorteilhafter Weise wird dabei das Aluminium als Granulat und
das Titan als Titanschwamm in den Kaltwandtiegel eingebracht.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens er
geben sich aus den übrigen Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird nachfolgend an
hand der Fig. 1 bis 3 näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch einen Kaltwandtiegel mit einer ge
schichteten Charge aus vier Legierungskomponenten in kaltem
Zustand,
Fig. 2 die Anordnung analog Fig. 1, jedoch nach dem Aufschmelzen
der gesamten Charge, und
Fig. 3 einen Ausschnitt aus einem Diagramm des Zweistoffsystems
TiAl mit der Abhängigkeit der verschiedenen Phasen vom Ge
halt der Schmelze an Aluminium in Atomprozent.
In den Fig. 1 und 2 ist ein Kaltwandtiegel 1 dargestellt, der aus einer ge
schlitzten Tiegelwand 2 in Form eines wassergekühlten Hohlkörpers und aus
einem Tiegelboden 3 besteht, der gleichfalls als wassergekühlter Hohlkörper
ausgeführt ist. Die Kühlwasseranschlüsse sind der Einfachheit halber nicht
dargestellt. Es ist jedoch auch möglich, das Kühlwasser durch ein anderes
Kühlmedium zu ersetzen. Die Tiegelwand ist von einer Induktionsspule 4 um
geben, die die notwendige Heiz- und Schmelzenergie liefert. Die Stromver
sorgungseinheit ist gleichfalls nicht dargestellt. Da derartige Anordnungen
von Kaltwandtiegel und Induktionsspule - für sich genommen - Stand der
Technik sind, ist ein weiteres Eingehen hierauf überflüssig.
Es sei lediglich festgehalten, daß die Induktionsspule 4 mit einer größeren
Windungszahl ausgestattet und in einzelne Teilspulen unterteilt werden kann,
die an voneinander unabhängige Stromversorgungseinheiten angeschlossen
werden können. Diese können alsdann getrennt voneinander geregelt oder
gesteuert werden, um die Heizleistung über die Höhe gezielt einstellen zu
können.
In Fig. 1 befindet sich die Legierungskomponente A mit dem niedrigsten
Schmelzpunkt (im vorliegenden Falle Aluminium mit einem Schmelzpunkt von
etwa 660°C) unmittelbar auf dem Tiegelboden 3. Darauf aufgeschichtet ist
die Legierungskomponente B mit dem nächst höheren Schmelzpunkt (im vor
liegenden Fall Titan mit einem Schmelzpunkt von etwa 1660°C). Wiederum
darauf aufgeschichtet ist die Legierungskomponente C (im vorliegenden Falle
Chrom mit einem Schmelzpunkt von etwa 1857°C). Als oberste Legierungs
komponente D wurde ein Metall mit einem noch höheren Schmelzpunkt auf
geschichtet (im vorliegenden Fall Niob mit einem Schmelzpunkt von etwa
2468°C).
Fig. 2 zeigt die aus den Legierungskomponenten A bis D gebildete
Schmelze 5 in Form einer oben abgerundeten Säule. Diese Schmelze ruht
zwar auf dem Tiegelboden 3, hat aber von der Tiegelwand 2 einen von unten
nach oben zunehmenden Abstand, so daß in diesem Bereich kein Skull ge
bildet wird. Der Kaltwandtiegel 1 besitzt eine Achse X-X, d. h. die Tiegelwand
2 ist - abgesehen von den Schlitzungen 6, als Hohlzylinder ausgebildet, und
der Tiegelboden 3 hat die Form eines gedrungenen Zylinders mit gleichem
Außendurchmesser wie die Tiegelwand 2. Die Schmelze 5 hat eine
Schmelzenoberfiäche 5a in Form eines elliptischen Rotationsparaboloids.
Anhand von Fig. 3 wird erläutert, welche Bedeutung die exakte Einstellung
der chemischen Zusammensetzung auf die Weiterverarbeitung der Legierung
zur Erreichung der gewünschten mechanischen Eigenschaften eines Werk
stücks (z. B. eines Auslaßventils eines Verbrennungsmotors) hat. In diesem
Fall handelt es sich um ein Diagramm für eine TiAl-Legierung (nach Dowling
u. a., "TiAl-Based Alloys for Exhaust Valve Applications", veröffentlicht in
"New Engine Design and Engine Component Technology", 1993, Seiten 30
bis 38). Der Bereich I zeigt, daß bei exakter Zusammensetzung der Legierung
das Temperaturfeld für die Wärmebehandlung des Werkstoffs größer ist, um
eine optimale Mikrostruktur und somit optimale mechanische Eigenschaften
zu erreichen. Der Bereich II verdeutlicht, daß bei einer breiteren Analysen
spanne der Legierung das Temperaturfenster zur Wärmebehandlung wesent
lich kleiner ist. Wird die Analysenspanne nur um 1 Atomprozent Aluminium
erweitert, ist es nicht möglich, bei gleicher Wärmebehandlung der Bauteile
identische Mikrostrukturen und mechanische Eigenschaften aller Bauteile zu
erzielen. Dies ist selbst dann nicht der Fall, wenn die Legierungszusammen
setzung nicht aus dem Beständigkeitsbereich der intermetallischen Phase
TiAl herausfällt und wenn die chemische Zusammensetzung innerhalb des
Beständigkeitsbereichs der TiAl-Phase liegt. Dies ist der bereits weiter oben
beschriebene Grund dafür, daß noch nach heutigen Gesichtspunkten die ent
sprechenden Legierungen mehrmals im Vakuum-Lichtbogenofen umge
schmolzen und dabei fertig legiertes Material bzw. vorlegierte Master
legierungen eingesetzt werden.
In einem Kaltwandtiegel nach den Fig. 1 und 2 mit einem Nennvolumen
von 4000 cm³ wurden zur Herstellung der intermetallischen Phase TiAl die
nachstehenden Elemente von unten nach oben chargiert:
1635 g Aluminiumgranulat
3047 g Titanschwamm
132,5 g Chrom
235,5 g Niob
3047 g Titanschwamm
132,5 g Chrom
235,5 g Niob
Die betreffende Schichtung entspricht dabei derjenigen in Fig. 1.
Anschließend wurde die den Kaltwandtiegel 1 umgebende und nicht darge
stellte Ofenkammer geschlossen und auf einen Druck von 10-1 mbar eva
kuiert und die elektrische Leistung mit einer Betriebsfrequenz von 10 kHz und
einer Leistung von 220 kW eingeschaltet. Während der Einschmelzperiode
konnte beobachtet werden, daß mit der Verflüssigung des auf dem Tiegel
boden aufliegenden Aluminiums die Elemente Titan, Chrom und Niob
nachrutschten und nacheinander in der sich bildenden Schmelze in Lösung
gingen. Nach 20 Minuten war die gesamte Charge flüssig. Die Schmelzsäule
5 stand gemäß Fig. 2 stabil auf dem Tiegelboden 3, ohne einen Skull an der
Tiegelwand zu bilden. Nach weiteren 5 Minuten wurde die Schmelze abge
stochen. Die nachfolgende Tabelle zeigt in Gegenüberstellung von Soll- und
Istwerten die erzielte chemische Zusammensetzung der Schmelze. Es hat
sich gezeigt, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine exakte
chemische Zusammensetzung der Legierung auch beim Einsatz von einzel
nen Elementen mit unterschiedlichen Dichten und Schmelzpunkten in einem
Kaltwandtiegel erreicht wird:
Claims (12)
1. Verfahren zum Herstellen von Legierungen aus mindestens zwei Le
gierungskomponenten (A, B, C, D, . . . ) mit unterschiedlichen Schmelz
punkten durch Schmelzen in einem induktiv beheizten Kaltwandtiegel
(1) mit gekühltem Tiegelboden (3), dadurch gekennzeichnet, daß
man mindestens einen Teil der Legierungskomponenten (A, B, C, D,
. . . ) nacheinander und geschichtet in den Kaltwandtiegel (1) einbringt
und dabei entweder
- a) die Legierungskomponente (A) mit dem jeweils niedrigeren Schmelzpunkt zuerst chargiert, oder
- b) die Legierungskomponente mit der jeweils niedrigeren Dichte zuerst chargiert
und nach dem Einbringen mindestens einer weiteren Legierungskom
ponente die Heizenergie einschaltet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Legierungskomponenten (A, B, C, D, . . . ) in der Reihenfolge ihrer
Schmelzpunkte in festem Zustand im Kaltwandtiegel (1) aufschichtet
und danach die Heizenergie einschaltet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man beim
Einsatz von Legierungskomponenten, deren Schmelzpunkte maximal
+/-50°C auseinanderliegen, die Dichte der Legierungskomponenten
als Kriterium für die Reihenfolge der Chargierung verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man bei
der Herstellung der intermetallischen Phase TiAl zunächst das Alu
minium und nachfolgend das Titan im Kaltwandtiegel (1) aufschichtet
und danach die Heizenergie einschaltet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man bei
Legierungen mit den zusätzlichen Legierungskomponenten Chrom und
Niob die Legierungskomponenten in der Reihenfolge Aluminium, Titan,
Chrom, Niob in dem Kaltwandtiegel (1) aufschichtet und danach die
Heizenergie einschaltet.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Aluminium als Granulat und das Titan als Titanschwamm in den Kalt
wandtiegel (1) einbringt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Legierungskomponente (A) mit dem niedrigsten Schmelzpunkt mit
einem solchen Überschuß dosiert eingibt, daß die einen Skull auf dem
Tiegelboden (3) bildende Menge dieser Legierungskomponente kom
pensiert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Be
triebsfrequenz der Induktionsspule (4) unter Berücksichtigung der
Dichte der Legierungsschmelze (5) und der Höhe der Schmelzensäule
so gewählt wird, daß
- a) nahe der Schmelzenoberfiäche (5a) eine derart hohe Induk tionsstromdichte erreicht wird, daß im Kaltwandtiegel (1) unter der Kraftwirkung des induktiven Feldes eine stabile Schmelzen säule (5) ausgebildet wird, und
- b) die Schmelze bis auf einen Bereich am Tiegelboden (3) von der Tiegelwand (2) ferngehalten wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Be
triebsfrequenz zwischen 6 und 15 kHz
gewählt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Betriebsfrequenz zwischen 8 und
12 kHz gewählt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den
Kaltwandtiegel (1) mit einer von unten nach oben in Teilspulen unter
teilten Induktionsspule (4) umgibt und die Teilspulen mit individuell ge
regelter oder gesteuerter Heizenergie versorgt.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19504359A DE19504359C1 (de) | 1995-02-10 | 1995-02-10 | Verfahren zum Herstellen von Legierungen in einem induktiv beheizten Kaltwandtiegel |
GB9524732A GB2297764B (en) | 1995-02-10 | 1995-12-04 | A process for the production of alloys in an inductively heated cold-walled crucible |
US08/594,009 US5690891A (en) | 1995-02-10 | 1996-01-30 | Process for the production of alloys in an inductively heated cold-walled crucible |
JP8021188A JPH08246080A (ja) | 1995-02-10 | 1996-02-07 | 異なる融点を有する少なくとも2種の合金成分からなる合金の製法 |
FR9601631A FR2731017B1 (fr) | 1995-02-10 | 1996-02-09 | Procede de production d'alliages dans un creuset a paroi froide chauffe par induction |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19504359A DE19504359C1 (de) | 1995-02-10 | 1995-02-10 | Verfahren zum Herstellen von Legierungen in einem induktiv beheizten Kaltwandtiegel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19504359C1 true DE19504359C1 (de) | 1996-04-25 |
Family
ID=7753596
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19504359A Expired - Fee Related DE19504359C1 (de) | 1995-02-10 | 1995-02-10 | Verfahren zum Herstellen von Legierungen in einem induktiv beheizten Kaltwandtiegel |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US5690891A (de) |
JP (1) | JPH08246080A (de) |
DE (1) | DE19504359C1 (de) |
FR (1) | FR2731017B1 (de) |
GB (1) | GB2297764B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19852747A1 (de) * | 1998-11-16 | 2000-05-18 | Ald Vacuum Techn Ag | Verfahren zum Einschmelzen und Umschmelzen von Materialien zum Herstellen von homogenen Metallegierungen |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5760378A (en) * | 1997-04-17 | 1998-06-02 | Aerojet-General Corporation | Method of inductive bonding sintered compacts of heavy alloys |
US6004368A (en) * | 1998-02-09 | 1999-12-21 | Hitchiner Manufacturing Co., Inc. | Melting of reactive metallic materials |
DE102014117424A1 (de) * | 2014-11-27 | 2016-06-02 | Ald Vacuum Technologies Gmbh | Schmelzverfahren für Legierungen |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4738713A (en) * | 1986-12-04 | 1988-04-19 | The Duriron Company, Inc. | Method for induction melting reactive metals and alloys |
Family Cites Families (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE518499C (de) * | 1926-11-02 | 1931-02-16 | Siemens & Halske Akt Ges | Verfahren zum Schmelzen schwerschmelzbarer Metalle, insbesondere von Tantal, Wolfram, Thorium oder Legierungen dieser Metalle in einem wassergekuehlten Behaelter |
GB790991A (en) * | 1950-05-25 | 1958-02-19 | Atomic Energy Authority Uk | Uranium-niobium alloys |
JPH01119634A (ja) * | 1987-08-07 | 1989-05-11 | Howmet Corp | 高融点合金の製造方法 |
JPH03230597A (ja) * | 1990-02-06 | 1991-10-14 | Mitsubishi Electric Corp | 半導体装置の実装構造 |
US5284620A (en) * | 1990-12-11 | 1994-02-08 | Howmet Corporation | Investment casting a titanium aluminide article having net or near-net shape |
JP3287031B2 (ja) * | 1991-10-16 | 2002-05-27 | 神鋼電機株式会社 | コールドウォール誘導溶解ルツボ炉 |
-
1995
- 1995-02-10 DE DE19504359A patent/DE19504359C1/de not_active Expired - Fee Related
- 1995-12-04 GB GB9524732A patent/GB2297764B/en not_active Expired - Fee Related
-
1996
- 1996-01-30 US US08/594,009 patent/US5690891A/en not_active Expired - Fee Related
- 1996-02-07 JP JP8021188A patent/JPH08246080A/ja active Pending
- 1996-02-09 FR FR9601631A patent/FR2731017B1/fr not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4738713A (en) * | 1986-12-04 | 1988-04-19 | The Duriron Company, Inc. | Method for induction melting reactive metals and alloys |
US4738713B1 (de) * | 1986-12-04 | 1994-01-04 | Duriron Company, Inc. |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19852747A1 (de) * | 1998-11-16 | 2000-05-18 | Ald Vacuum Techn Ag | Verfahren zum Einschmelzen und Umschmelzen von Materialien zum Herstellen von homogenen Metallegierungen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB2297764B (en) | 1998-09-02 |
FR2731017B1 (fr) | 1997-12-19 |
JPH08246080A (ja) | 1996-09-24 |
GB2297764A (en) | 1996-08-14 |
FR2731017A1 (fr) | 1996-08-30 |
GB9524732D0 (en) | 1996-02-07 |
US5690891A (en) | 1997-11-25 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE102009050603B3 (de) | Verfahren zur Herstellung einer β-γ-TiAl-Basislegierung | |
DE69001217T2 (de) | Vorrichtung fuer eine elektromagnetische giessduese zum regeln eines fluessigmetallstrahles. | |
DE1291760B (de) | Verfahren und Vorrichtung zum diskontinuierlichen und kontinuierlichen Vakuum-Schmelzen und -Giessen von Staehlen und stahlaehnlichen Legierungen (Superiegierungen) | |
DE69102101T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von hochreinen Kathoden auf Aluminiumbasis für Kathodenzerstäubung. | |
DE1901766A1 (de) | Verfahren zum Herstellen eines verdichteten Gegenstandes aus Pulver,insbesondere aus Metallpulver | |
EP1444065B1 (de) | Verfahren zur herstellung von legierungs-ingots | |
DE69123183T2 (de) | Verbundmaterial aus Silber- oder Silber-Kupferlegierung mit Metalloxyden und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE1558507A1 (de) | Neue Nickel-Legierung und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE69002059T2 (de) | Induktivschmelzspinnen von reaktiven metallegierungen. | |
DE69704200T2 (de) | Weiterverarbeitung durch elektroschlackeumschmelzen gereinigter metalle | |
DE4207694A1 (de) | Vorrichtung fuer die herstellung von metallen und metall-legierungen hoher reinheit | |
DE69031479T2 (de) | Induktionsschmelzen ohne Tiegel für Metalle | |
DE69330035T2 (de) | Eisenmetallgusswerkstoffe, insbesondere für walzrollen | |
DE19504359C1 (de) | Verfahren zum Herstellen von Legierungen in einem induktiv beheizten Kaltwandtiegel | |
DE3618531C2 (de) | ||
EP1006205B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von homogenen Legierungen durch Einchmelzen und Umschmelzen | |
EP3026133B1 (de) | Schmelzverfahren für legierungen | |
DE3805503A1 (de) | Verfahren zur verbesserung von hochtemperaturlegierungen | |
DE69015690T3 (de) | Verfahren zum Abtrennen von Einschlüssen in Metallen durch Umschmelzen. | |
DE69113676T2 (de) | Vorrichtung und Verfahren zum Präzisionsgiessen. | |
EP3572539A1 (de) | Verfahren zur herstellung einer nbti-legierung | |
DE1483647C3 (de) | Beheizung für einen Schmelzofen in einer Vorrichtung zum Herstellen von stickstofflegierten Gußblöcken | |
EP3702483B1 (de) | Formkörper aus einer molybdän-aluminium-titan-legierung | |
DE19631583C2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Erzeugnisses aus einer Legierung | |
DE69004496T2 (de) | Verfahren und Anlage zur Trennung der Bestandteile einer Legierung. |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of patent without earlier publication of application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: ALD VACUUM TECHNOLOGIES AG, 63450 HANAU, DE |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |