DE1901766A1 - Verfahren zum Herstellen eines verdichteten Gegenstandes aus Pulver,insbesondere aus Metallpulver - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines verdichteten Gegenstandes aus Pulver,insbesondere aus MetallpulverInfo
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Description
Verfahren zum Herstellen eines verdichteten Gegenstandes aus Pulver, insbesondere aus Metallpulver
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines verdichteten Gegenstands aus metallischen,
intermetallischen oder Kombinationen von metallischen und intermetallischen Pulvern, und insbesondere
aus solchen Pulvern, die ein Borid aufweisen.
Bekannte Verfahren dieser Art zum isostatischen Pressen sind nicht für alle Legierungen oder Metalle bzw,
Intermetalle oder Mischungen anwendbar, oder sie befriedigen nicht hinsichtlich der erzielten Werkstoffeigen
schaften, z.B. der Warmverformbarkeit,
Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, die bekannten Verfahren zu verbessern und insbesondere die
Herstellung hochwertiger Formlinge aus den sogenannten Superlegierungen (superalloys) zu ermöglichen, wie sie
z,B, für hochtemperaturfeste Turbinen benötigt werden.
2612/1 Rö/Gl
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Nach der Erfindung wird dies "bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß bei
unter dem atmosphärischen "Druck liegendem Druck eine "bestimmte Menge des Pulvers in einem glasartigen Behälter
hermetisch eingeschlossen wird, dessen Füllkapazität ungefähr der Menge des in ihm enthaltenen
Pulvers entspricht, daß der Behälter und sein Inhalt unter Beaufschlagung mit einem Differentialdruck auf
eine Temperatur erhitzt wird, die ausreicht, um das Pulver zur Verdichtung und den Behälter zum Plastischwerden
zu bringen, und daß danach der Behälter und sein Inhalt abgekühlt und der glasartige Behälter vom verdichteten
Gegenstand entfernt wird. Hiermit wird die Herstellung von Gegenständen verschiedener Form aus
pulverförmigem Metall oder aus Metalloxiden ermöglicht,
z.B. aus V/olframkarbid, Berylliumoxyd und dgl., und
aus Kombinationen von metallischem und niclitmetallisehern
partikelförmigem Material, und zwar durch ein Verfahren,
das man isostatisches Warmpressen nennen könnte. Bei diesem Pressen wird das Pulver in Behälter oder Kapseln
aus Glas oder einem anderen glasartigen Material eingefüllt, wobei dieser Behälter oder Kapsel eine innere
Form (Konfiguration) hat, die im wesentlichen der Form der aus dem Metallpulver herzustellenden Endprodukte
entspricht. Der Behälter oder Kapsel ist aus einem glasartigen Y/erkstoff, der seine "Form bei den zur Verdichtung
des in ihm enthaltenen Metallpulvers erforderlichen Temperaturen beibehalten kann, wobei entsprechende Zugaben
zur Kompensation der Größenänderung gemacht sind, wenn die Kapsel dem Druck und der Hitze ausgesetzt ist,
welche für die Verdichtung des pulverförinigen Inhalts
erforderlich sind.
Unter einem spezielleren Aspekt betrifft die Erfindung die Verdichtung pulverförmigen Metalls, wenn es
sich in einem Glas- oder äquivalenten Behälter oefindet, dessen Kenngrößen in Bezug auf die Kenngrößen des pulverförmigen
Metalls so beschaffen sind, daß das Glas seine
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Form "behält, ohne sich - abgesehen von einem plastischen
Schrumpfen - zu verformen, bis der Kern aus pulverförmigem Metall genügend mechanische Festigkeit
entwickelt, um das Glas bei weiterem Schrumpfen und weiterer Vei'festigung tragen zu können. Das G-las kann
zweckmäßig durch Blasen geformt, gegossen uder gepreßt aein und zwar in jede gewünschte Form, ehe es mit dem
Pulver gefüllt wird.
Unter einem weiteren Aspekt der Erfindung ergibt sich bei einem eingangs genannten Verfahren unter Verwendung
von ein Borid aufweisenden Pulvern eine besonders günstige Lösung dadurch, daß die Pulver in einer neutralen Atmosphäre
Druck und Wärme ausgesetzt werden, wobei die Wärme ™ ausreicht, um den Beginn des Schmelzens des Borids zu erreichen
und die Oxyde auf den Pulverpartikeln aufzulösen und letztere zum Binden zu bringen. Hierdurch ergeben sich
Formlinge mit überlegenen Festigkeitswerten.
Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den im folgenden beschriebenen
und in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
Fig, 1 ein Gefäß mit einem darin enthaltenen Tiegel, in dem './iderstands erwärmung in einem Salzbad angewendet
werden kann,
Fig. 2 das Gefäß versehen mit einer Muffel, die ein 'Jidorstandsheizelement aufweist,
Fig. 3 das Gefäß versehen mit einem Aufnähmeorgan,
das durch eine Induktionsspule erhitzt wird,
Fig. 4 das Gefäß versehen mit einer Spule zur Hochfrequenz - Induktionserwärmung, und
Fig. 5 Teraperatur-Viskositätfs-Kurven für verschiedene
Ilasarten und die zugeordneten nutzbaren
Temperatur hf »reiche.
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In den Fig, 1 bis 4 ist jeweils eine Kapsel bzw. ein Behälter 18 oder 18' dargestellt, die Metallpulver
20 enthält. Der Behälter kann jede gewünschte Form haben, um bei Verdichtung des in ihm befindlichen Metallpulvers
einen Gegenstand vorgegebener Form zu erzeugen.
Der Behälter kann durch Blasen geformt, gegossen oder aus Preßglas hergestellt sein und seine Gestalt
durch die Gestalt einer Form erhalten,
Fig. 1 zeigt den Behälter 18 auf einem Träger 24, umgeben von dem im Keramik- oder Tontiegel 25 enthaltenen
Salz 22. Dieses wird elektrisch über Elektroden 26 beheizt, die durch Leitungen 30amit einer Hochstrom-Niederspannungs-Wechselstromquelle
verbunden sind, wobei dieser Wechselstrom über ein Aufzeichnungs- und Regelgerät 44 zugeführt werden kann.
In Fig, 2 ist die Isolation 32 so dargestellt, daß
sie sich bis zu einer keramischen oder metallischen Muffel 60 erstreckt, die von einem Widerstands-Heizelement
62 erhitzt wird, das an eine geeignete Energiequelle angeschlossen wird, wobei die Mufi'el den Behälter
18' aus Glas oder dergleichen rundherum umgibt, in dem sich das Pulvermetall befindet, und dieser auf einer
Keramikplatte 17 liegen kann.
Fig, 3 zeigt ein rohrförmiges Graphit-Aufnähmeorgan
74 aus Kohle oder einem anderen geeigneten Material mit einer es umgebenden Schicht aus Keramik 72, die
auch als Stütze für eine wassergekühlte Induktionsspule 70 dient, und in Fig. 4 ist eine wassergekühlte Hochfrequenz-Induktionsspule
80 gezeigt. Bei jeder der Figuren 2, 3 und 4 kann der Glasbehälter in der dargestellten
Weise auf einer keramischen Basis 17 ruhen und von in das Gefäß 30 eingebrachter Luft bzw. Gas umgeben
sein.
Der Tiegel 25 oder die Heizspulen der Fig, 2, 3 und sind von einer tfärmeisolation 32 umgeben, und zwar innerhalb
eines Druckgefäßes 30, das einen Verschlußdeckel
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aufweist, welcher über einen Gewindering 38 mit dem Gefäß verbunden ist, wobei der Verschlüßdeckel durch geeignete
Dichtungen gegen das Gefäß abgedichtet ist. Das Gefäß 30 ist mit einer Leitung 46 zum Anschluß an eine
Druckluft- oder Druckgasquelle versehen? zum Beobachten des Druckes ist ein Anzeigegerät 50 vorgesehen. Der
Deckel 36 ist mit einer Einblicköffnung 40 für ein optisches Pyrometer 42 versehen, das zum Zwecke der Regelung
mit dem Regelgerät 44 verbunden sein kann. Gefäß 30 und Deckel 36 können mit Y/asser-Kühlschlangen 34 versehen
sein.
Der gefüllte und abgedichtete Behälter 18 bzw. 18' ^
kann bis zum Formänderungspunkt vorgewärmt werden, um den
Schock zu vermindern, und bei dem in Fig. 1 gezeigten Gerät wird der Behälter in das heiße geschmolzene Salzbad
22 eingesetzt. Danach wird das Gefäß verschlossen und einem hohen Luft- oder Gasdruck angesetzt, soweit
das gewünscht wird. Der Glasbehälter 18 bzw, 18' und das
Pulvermetall werden dadurch einem Differentialdruck ausgesetzt, und zwar einmal wegen des Vakuums in diesem Behälter
und zum anderen wegen des an das Gefäß angelegten Gasdrucks, Dabei wird von allen Seiten gleicher Druck
auf den Behälter ausgeübt, und wegen der Plastizität des Glases bei der Preßtemperatur wird das Pulver Verdichtungskräften
unterworfen, die es zu einer Form ver- ä dichten, die der Innenwand des Behälters 18 bzw, 18'
entspricht,
Nach Verlauf einer geeigneten Zeit bei der ausgewählten Temperatur und dem ausgewählten Druck, wird
das Gefäß 30 wieder auf den atmosphärischen Druck gebracht, der Deckel wird entfernt, und der verdichtete
Preßling wird aus der Salzschmelze entnommen. Wegen des großen Unterschiedes der Wärmedehnung des verdichteten
Metalls und des umgebenden Glases blättert das Glas ab und es bleibt eine glasfreie verdichtete Metallform,
Etwaige verbleibende Oberflächenverunreinigungen können durch Sandstrahlen, Entzundern oder andere übliche Verfahren
entfernt werden,
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In der Praxis wird der Glasbehälter, der innen die zu erzeugende IOrm aufweist und entsprechende Zugaben für
die Größenänderungen während der Verdichtung hat, mit Metallpulver gefüllt, mit einer geeigneten Vakuumpumpe
oder dergleichen evakuiert und dann hermetisch verschlossen. Die Y/ahl des Glases bzw. der glasartigen Substanz
sollte sich richten nach der gewünschten Temperatur beim Pressen. Es wird als kritisch angesehen, daß das verwendete
Glas bei der Preßtemperatur eine Viskosität von nicht mehr als 10 Poise aufweist.
Im folgenden werden eine Anzahl typischer Glasarten angegeben, die für diesen Zweck verwendet werden können,
und zwar mit ihren jeweiligen Arbeitsbereichen in Grad Celsius,
(1) Bleialkalisilikat 410 - 630
(2) Borsilikat (Pyrex) 550 - 900
(3) Aluminiumsilikat 700 - 980
(4) 96$ Silika (Vycor) 890 - 71600
(5) Hartfeuerporzellan 1130 - 7Ί 600
Die Viskositätscharakteristiken in dem für das vorliegende Verfahren geeigneten Temperaturbereich sind durch
die Kurven 1, 2, 3, 4 bzw, 5 von Fig. 5 angegeben, wobei
z.B. Kurve 1 diejenige für das oben angegebene Bleialkalisilikatglas ist. Man sieht, daß der 'Temperaturbereich
für dieses Glas zwischen dem Temperpunkt und
6 5 einer unteren Grenze von ungefähr 10 * Poise, wie das
in Fig. 5 durch den schraffierten Temperpunktbereich 6
und den schraffierten unteren Grenzbereich 7 angedeutet ist, etwa bei 410 - 630° 0 liegt.
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Unterhalb der unteren Grenze haftet das Glas an anderen
Gegenständen und dringt auch in die Oberfläche der Pulvermasse ein, so daß sich eine verunreinigte Schicht
ergibt. Wird das Glas in der Nähe von 10 Poise oder weniger erhitzt, so besteht die Gefahr, daß es so stark
fließt, daß es den Metallkern direkt dem verdichtenden Gas aussetzt und dadurch den Differentialdruck beseitigt,
der für ein erfolgreiches Verdichten erforderlich ist.
Ein Glas von der Art mit einem Temperaturbereich
von 410 bis 630° G wäre geeignet zum Pressen von Messing, Aluminium, Aluminiumlegierungen sowie Magnesium und
seinen Legierungen,
Bin Glas von der Art, dessen Viskositäts-Temperatur-Charakteristik
durch Kurve 4 für 96$ Silika dargestellt
wird und das ungefähr 3$ Bortrioxyd und den Rest andere
Oxyde enthält, wird zur Verdichtung einer als UDIMET (Astroloy) bekannten Legierung benutzt. Dieses Pulver
enthält Aluminium, Titan, Molybdän, Chrom, Kobalt und Nickel in den folgenden Nominalverhältnissen:
Siebgröße USA Al Ti Ho Cr Co Ni O(ppm) Mesh
A 4,5 3,5 5 15 18 Rest 490 -100
Ein solches Pulver wird in ein Standard-Vycor-Rohr
von 30 mm Außendurchmesser und einer gewünschten Länge
von z.B. 15 cm eingefüllt, auf ein Vakuum von 0,001 Torr
evakuiert und verschlossen. Eine Anzahl solcher Rohre wird in einen Autoklaven eingesetzt, auf 1288° C erhitzt,
stabilisiert und dann während einer Stunde oder weniger einem Druck von 1050 kp/cm ausgesetzt.
Nach dem Abkühlen werden die Teile aus dem Autoklaven genommen, und das Glas wird vom Metallkern entfernt,
indem man das ganze Teil sachte gegen eine harte i'läehe klopft« Das Entfernen des Glases kann man am besten
beschreiben als analog zum Entfernen der Schale eines hartgekochten Kies.
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Sichtprüfung zeigt augenscheinlich kein am Metallkern haftendes Glas,
Die Dichte der so geformten Stücke wurde mit 8,02
g/cm oder 100 fo der theroretischen Dichte bestimmt.
Dies wurde dann durch Fluoreszenz - Durchdringungen Inspektion und metallographische Prüfung bestätigt.
Schnitte wurden herausgeschnitten und wärmebehandelt
1175° 0-4 Std, - luftgekühlt
1078° 0-4 Std, - luftgekühlt
842° 0-24 Std, - luftgekühlt
759° 0-16 Std, - luftgekühlt
und die Eigenschaften wurden bestimmt.
Andere Schnitte wurden auf einer mechanischen Presse senkrecht zu ihrer Längsachse bei 1106° 0 flachgeschmiedet.
Aufeinanderfolgende Reduzierungen von 20 $, 20 9^ und
40 ia wurden jeweils mit einem Schlag vorgenommen, ohne Anriß, Die geschmiedeten Stücke oder flachen Schnitte
wurden dann wie oben wärmebehandelt und geprüft.
Außerdem wurden Preßlinge mit einem Durchmesser von etwa 57 mm und einer Länge von etwa 76 mm wie oben hergestellt
und danach auf einen Durchmesser von 22,2 mm bei einer Temperatur von 1078° C stranggepreßt (Strangpreßverhältnis
von 6,6 : 1). Solche Strangpreßlinge wurden dann wie oben wärmebehandelt und geprüft. Die Prüfergebnisse
sind wie folgt:
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Zustand
Bruch "bei Zug und 981° C/1265 kp/cm2
O Zugversuch
Ein- Korn-Zugfestigkeit Go,2 Oehnung schnü- größe Härte
Stunden Dehnung($) Einschnürung($) (ksi) (ksi) {$>) rung(^) (ASTM) Rc
Verdichtet und wärme- 65,8 behandelt
6,6
170,3
125,0 12,0 13,1
O CD CO CO CD ^ CD CD
Verdichtet, wärmebehandelt und geschmiedet
m ' Verdichtet, gelängt und
wärmebehandelt
Nicht festgestellt
7,3
177,2
175,0
136,4 22,3 22,7 6
139,5 38,0 35,1 7
- ίο -
Eine Besonderheit der Technik ist, daß das Verdichten
bei einer Temperatur zwischen der Liquidus- und der Solidus-Temperatur möglich ist, so daß das Schmelzen
einsetzt, während die Masse einem äußeren Druck unterworfen wird. Die Verdiehtungstemperatur von
1288° G beim vorhergehenden Beispiel liegt bei der verwendeten UDIMET 700 - Legierung zwischen Liquidus und
Solidus, Man nimmt an, daß bei diesen Bedingungen die bei der erhöhten Temperatur gebildete, ein M^Bp- Borid
enthaltene flüssige Phase den Oxydfilm auf der Oberfläche jedes Pulverpartikelchens flüssig macht und einen
Basis Metall-Metall-Kontakt der Partikel ermöglicht, was eine echte metallurgische Bindung ergibt. Man nimmt
an, daß das Oberflächenoxyd auf jedem Partikel sich in der flüssigen Phase löst.
Beim Kühlen schrumpft der glasartige Behälter zusammen und kompensiert die Schrumpfung der beginnenden
Schmelzphase bei ihrem Erstarren, wodurch die Mikroporosität vermieden wird, die bei in der flüssigen Phase
gesinterten Preßlingen weitverbreitet ist.
Frühere Versuche, Pulver von Superlegierungen heiß zu pressen, erfolgten unter der Solidus-Temperatur.
Die dabei entstehenden Preßlinge zeigten verbleibendes Oberflächenoxyd von den ursprünglichen Pulverpartikeln,
was für ihre Eigenschaften schädlich ist, da wegen des Dazwischentretens des Oxydfilms eine starke metallurgische
Bindung nicht gebildet werden kann. Weiterhin führen auch Warmverformung, Walzen, Strangpressen,
Schmieden etc, nicht zu einer mechanischen Zerstörung des Films, und die Partikel verlieren in der verdichteten
Masse nie ihre ursprüngliche Identität,
Warmverformung verformt zwar die Partikel, zerstört aber nicht den Oxydfilm. Beim Lösungsglühen nach der
Warmverformung findet in jedem ursprünglichen Pulverpartikel eine Rekristallisation statt, jedoch nicht
über den Oxydfilm am Partikelrand hinweg.
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Das einzigartige Ergebnis des Heißpressen in der beginnenden Sclimelzphase, d,h, oberhalb des Solidus,
unterhalb des Liquidus, ist, daß die ursprünglichen Pulverpartikel ihre Identität verlieren, während gleichzeitig
das Kornwaohstum verzögert wird, weil die festen Anteile der bleibenden Pulverpartikel als Kerne für
die Körner des endgültigen Preßlings wirken. Im wesentlichen erzeugt diese Technik extrem feinkörnige große
und kleine Formlinge, die gegenüber einem in der üblichen Weise gegossenen Material verbesserte Eigenschaften
und Warmverformbarkeit aufweisen.
Die Anwendung der Technik des beginnenden Schmelzens ist nicht auf das isostatische Preßverfahren mit .einem ™
glasartigen Behälter beschränkt, sondern kann auch bei den konventionellen isostatischen Preßverfahi*en mit
Metallbehältern und bei dem konventionellen, einseitig wirkenden Heißpreßverfahren verwendet werden. Letzteres
ist hinsichtlich der Komplexität der erzeugbaren Formen beschränkt.
Die Verdichtungstechnik bei einsetzendem Schmelzen
ist für alle Legierungen anwendbar, nicht nur für Superlegierungen.
Bei den Legierungen, bei denen die ein- setzende Schmelzphase nicht das Oberflächenoxyd der
Partikel flüssig macht, können unschädliche Borzusätze gemacht werden, um eine Boridphase zum Schmelzen zu Λ
bringen.
Beim konventionellen isostatischen Pressen mit einem Gefäß aus Stahl oder einem anderen Metall, wird
das Pulver bei Raumtemperatur auf etwa 80?S l>ichte vorverdichtet,
und zwar in der Form des herzustellenden Teiles, und der Stahlbehälter wird um es herumgebaut.
Das Vorverdichten ist notwendig, da der Stahl beim übergang von einer losen Pulverdichte (ca 50$ Dichte)
zur vollen Dichte (ca 100$ Dichte des Preßlings) nicht im erforderlichen Maß mitschrumpfen kann, ohne sich
stark zu wellen. Dieses Wellen ergibt am Preßling eine mit Furchen versehene Oberfläche.
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Deshalb wird das Vorverdichten angewandt, um die erforderliche Schrumpfung des Behälters zu vermindern.
Die genannten Effekte rühren davon her, daß der Stahl oder ein anderes Metall nicht leicht einer Schubbeanspruchung
nachgibt. Der glasartige Behälter dagegen erzielt sehr leicht eine plastische Scherung,
und Teile können ohne Vorverdichtung und ohne Furchen
auf der Oberfläche des Preßlings hergestellt werden,
Bei dem vorstehend beschriebenen Preßbeispiel mit UDIMET 700 wurden keine Furchen beobachtet, obwohl
das Pulver in den Glasbehälter mit einer Ladungsdichte von 55$ eingefüllt und auf 100% verdichtet wurde.
Man könnte den Eindruck haben, daß das Verfahren nicht funktionieren würde, da jenseits des Temperpunkts
von Glas der Behälter und sein Inhalt sich durch sein eigenes Gewicht verformen würden. Man könnte daher
erwarten, daß bei einem Versuch, die gewünschte Form zu erzeugen, der Glasbehälter sich unter der Wirkung
der Schwerkraft verformen und deshalb ein mißgestaltetes Teil erzeugen würde.
Der Faktor, der diese Situation an ihrer Entstehung hindert, ist das Ergebnis dessen, daß der
Metallkern nach dem Durchgang des pulvergefüllten Behälters durch den Temperpunkt genügend mechanische
Festigkeit entwickelt, um den Kern die Glashülle tragen zu lassen, anstatt daß die Glashülle den Metallkern
trägt.
Die Entwicklung der Festigkeit des Kerns kann erreicht werden, indem man Druck zur Einwirkung bringt,
und zwar oberhalb des atmosphärischen Drucks, wenn einmal die Temperatur den Formänderungspunkt des verwendeten
Glases überschritten hat. Die Höhe des angelegten Druckes wird maßgeblich beeinflußt von den Ver-
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diohtungseigenschaften des Pulvermetallkernes sowie von den Druckbegrenzungen des verwendeten Autoklaven,
Einige Glas-Metallpulver-Kombinationen, z.B.
PYREX und Reineisenpulver, behalten ihre Form, ohne daß man einen über dem atmosphärischen Druck liegenden
Druck anwendet.
Das Verfahren ist anwendbar für Metalle wie Pulver von Beryllium, Superlegierungen, Titan etc., und intermetallische
Stoffe wie Wolframkarbid, Berylliumoxyd, und auch Kombinationen von metallischen und nichtmetallischen
zusammengesetzten Stoffen, wie auch andere Stoffe. Aus dem Vorstehenden kann entnommen werden, daß mit dem
Verfahren Hohlkörper wie z.B. Rohrstücke, hohle Halb- ™
kugeln, ferner massive Formstücke wie Turbinenläuferrohlinge
oder Turbinenschaufeln hergestellt werden können, sowie jede andere Form, für die ein Behälter
aus Glas oder einer anderen glasartigen Substanz geformt werden kann, die sich ähnlich wie Glas verhält,
wenn sie der Wärme ausgesetzt wird.
Die so gebildeten Formen können bereits die gewünschte genaue Form haben, oder ihr jedenfalls so nahekommen,
daß sie ein Minimum an Bearbeitung oder sonstiger Oberflächenbehandlung benötigen,
Dipl.-Ing. Horst Rose Dipl.-Ing. Peter K öseI
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Claims (12)
1. Verfahren zum Herstellen eines verdichteten Gegenstands aus metallischen, intermetallischen oder
Kombinationen von metallischen und intermetallischen Pulvern, dadurch gekennzeichnet, daß bei unter dem atmosphärischen
Druck liegendem Druck eine bestimmte Menge des Pulvers in einem glasartigen Behälter (I8j T81) hermetisch
eingeschlossen wird, dessen Füllkapazität ungefähr der Menge dee in ihm enthaltenen Pulvers (20) entspricht,
daß der Behälter und sein Inhalt unter Beaufschlagung mit einem Differentialdruck auf eine temperatur
erhitzt wird, die ausreicht, um das Pulver zur Verdichtung und den Behälter zum Plastisehwerden zu bringen,
und daß danach der behälter und sein Inhalt abgekühlt und der glasartige Behälter vom ver-d"L.:r.Leten
Gegenstand entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Konfiguration des Behälters im wesentlichen
der gewünschten Porm des verdichteten Gegenstands entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter aus Gias besteht und
daß Behälter und Pulver vorgewärmt und dann in ein erhitztes geschmolzenes Salzbad (22) eingebracht und
einer Temperatur unterworfen werden, die ausreicht, um das Pulver zur Verdichtung zu bringen.
2612/1 xiö/St
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4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß das Pulver von einer
Metallegierung iet und ein Borid aufweist, das beim Beginn des Schmelzens Oberflächenoxyde auf den Pulverpartikeln
auflöst und letzteres zur Bindung bringt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, daduroh gekennzeichnet, daß der glasartige Behälter
durch Blasen zu einer vorgegebenen Form geformt und vor dem hennetischen Verschließen mit Pulver (20)
gefüllt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (18;18') aus
Glas ist und daß Behälter und Pulver in einen Ofen H
(Pig. 1 bis 4) eingebracht und einer Temperatur, ausgesetzt werden, die ausreicht, um das Pulver sum Verdichten
zu bringen.
7. Verfahren zum Herstellen eines verdichteten Gegenstands aus metallischen, intermetallischen oder
Kombinationen von metallischen und intermetallischen Pulvern, wobei diese ein Borid aufweisen, insbesondere
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Pulver in einer neutralen Atmosphäre
Druck und Wärme ausgesetzt werden, wobei die Wärme ausreicht, um den Beginn des Schmelzens des
Boride zu erreichen und die Oxyde auf den Pulverpar- ä
tikeln aufzulösen und letztere zum Binden zu bringen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 oder nach Anepruch 71 dadurch gekennzeichnet, daß das
Pulver eine Superlegierung auf Nickelbasis ist.
9· Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 oder nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Pulver Beryllium aufweist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 oder nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Pulver* toolframkarbid aufweist.
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11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 oder nach Anspruch 7>
dadurch gekennzeichnet, daß das Julver Titan aufweist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 "bis 3
oder nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulver eine Legierung auf Kobalfbasis aufweist.
Patentanwalt·
DIpI.-Ing. Hortt Röte
Dipl.-Ing. Peter Kose»
909839/091 B
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