DE323004C - Verfahren zur Herstellung von Alkalimetallen oder verwandten Metallen aus dem geschmolzenen Amid oder einer aehnlichen Verbindung des Metalls, die das letztere aus einergeschmolzenen Legierung aufgenommen hat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Alkalimetallen oder verwandten Metallen aus dem geschmolzenen Amid oder einer aehnlichen Verbindung des Metalls, die das letztere aus einergeschmolzenen Legierung aufgenommen hatInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25C—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25C3/00—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of melts
- C25C3/02—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of melts of alkali or alkaline earth metals
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Description
Gegenstand der Erfindung astrein neues Verfahren zur Herstellung von Alkalimetallen
oder verwandten Metallen durch Elektrolyse einer geschmolzenen Verbindung des Metalles,
die eine überschüssige Menge des Metalls frei in Lösung enthält. Als Elektrolyt kommt bei dem Verfahren nach der Erfindung
vorzugsweise Amid in Betracht, aber auch Zyanide, Zyanamide und Legierungen
ίο von solchen. Die Anreicherung freien Metalls
in dem Elektrolyten erfolgt in bekannter Weise in einem Zweizellenapparat, dessen
Zellen durch eine geschmolzene Bleimasse, die in der ersten Zelle die Kathode, in der
zweiten die Anode bildet, miteinander in Verbindung stehen. Diese Bleimasse nimmt in
der ersten Zelle bei der Elektrolyse des Ausgar gsmaterials frei wer den des Leichtmetall
auf, das in der zweiten Zelle in das in dieser
ao Zelle befindliche Amid übergeht.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, das Amid in der zweiten Zelle selbst unter Benutzung
der geschmolzenen Bleimasse als Anode zu elektrolysieren. Hierbei wurde aber
infolge der Neigung des ausgeschiedenen Leichtmetalls, sich in dem Amid sogleich
wieder zu lösen, meist nur eine geringe. Ausbeute erzielt. Auch wurde häufig ein mit
Blei verunreinigtes Leichtmetall erhalten, Nach der Erfindung soll nun das Amid aus
der Sekundärzelle in eine besondere Zelle übergeführt und dort unter Verwendung fester Körper als Elektroden zerlegt werden.
Es ist bereits bekannt, zur Darstellung von Alkalimetallen geschmolzenes Ätzkali oder
Ätznatron zwischen festen Elektroden zu zerlegen. Das nach der Erfindung zur Elektrolyse
verwendete Amid hat diesem gegenüber den Vorzug, einen geringeren Widerstand sot
wie eine geringere Bildungswärme zu besitzen, so daß man mit einer kleineren Spannung
auskommt. Auch fließt das Amid in geschmolzenem Zustande leicht und ruhig, so daß sich das abgeschiedene Leichtmetall
leichter aus ihm entfernen läßt, als aus dem unruhig fließenden Ätzkali. Das NH3, das
unter Umständen bei der Elektrolyse des Amids an der Anode frei wird, kann nach der
Erfindung auf verschiedene Weise wiedergewonnen und für den weiteren Gang des Ver-
fahrens verwendet werden. Durch genaue Regelung der Temperatur wird entweder die
Elektrolyse so geleitet, daß das ausgeschiedene Leichtmetall sich nicht wieder auflöst,
während das freiwerdende Anion sich mit dem frei in der Lösung befindlichen Leichtmetall
verbindet und neues Amid bildet; Oder aber man hält die Temperatur so niedrig, daß
das Anion in freiem Zustande entweicht und in ein besonderes Reaktionsgefäß geführt
werden kann, wo es zur Bildung von neuem Amid verwendet wird. Das freiwerdende Leichtmetall wird dabei entweder sofort in
metallischem Zustande gewonnen oder es löst sich zunächst wieder in der Schmelze auf und
wird nachher durch Abkühlung wieder ausgeschieden.
Die Zeichnung stellt eine Zelle zur Ausführung der Elektrolyse dar.
Der geschmolzene Elektrolyt i, der freies Metall in Lösung enthält, befindet sich in
einem Gefäß 8. Die Anode 2 besteht aus einem Metallring, z. B. einem solchen aus
Nickel oder'Stahl, und wird von drei Armen
getragen. Sie steht in Verbindung mit dem positiven Pol 3 einer Elektrizitätsquelle. Die
Kathode 4, die aus Kupfer bestehen kann, ist von zylindrischer Form und mit dem negativen
Pol 5 einer Elektrizitätsquelle verbunden. Ein Trichter 9 dient zum Einfüllen des Elektrolyten und das Rohr 10 als Auslaß
für die gebildeten Gase. Das Gefäß 8 ist mit einem Deckel 13 verschlossen. Zwischen der
Kathode und der Anode befindet sich ein Drahtnetz 14, das an einem isolierten Metallrohr
15 befestigt ist und dazu dient, das gebildete Leichtmetall nach oben zu führen.
Hier sammelt sich dasselbe bei 7 an und kann dort von Zeit zu Zeit durch eine Schöpfvorrichtung
o. dgl. entfernt werden. Mit 11 und 12 sind Isolierschichten bezeichnet. Um den
Hals der Kathode ist gleichfalls eine Isolierschicht 6 gelegt, die das angesammelte Metall
von einer Berührung mit der Kathode abhält, so daß es keine Brücke zwischen dem
Kathodenhals und dem isolierten Rohr 15 bilden kann.
Statt den Hals der Kathode von oben einzuführen, kann man denselben auch in bekannter
Weise durch den Boden der Zelle gehen lassen und ihn mit einem Wassermantel zur künstlichen Kühlung umgeben. Eine derartige
Anordnung des Kathodenhalses läßt die obere Seite der Zelle frei, so daß an dieser
eine beliebige selbsttätige Vorrichtung angebracht werden kann, um das Metall entweder
durch Ablaufenlassen oder durch Abheben oder in anderer Weise zu entfernen und zu
sammeln.
Nach der Erfindung soll nun bei der Elektrolyse, wie vorher erwähnt, entweder die
Temperatur niedrig gehalten werden, so daß an der Anode NH3 in freiem Zustande wiedergewonnen
wird, das zur Bildung von neuem Amid verwendet werden kann, oder durch Höherhalten der Temperatur eine sofortige
Verbindung des an der Anode auftre-
6p tenden Radikals NH, mit dem in der Schmelze gelösten Leichtmetall zu Amid herbeigeführt
werden. Es sind demnach folgende Ausführungsformen· des Verfahrens möglich:
I. '
Die Temperatur bei der Elektrolyse des Amids wird so niedrig gehalten, daß das
Ammoniak sich mit dem abgeschiedenen oder dem noch in Lösung befindlichen Leichtmetall
gar nicht oder doch nur in sehr schwachem Maße verbindet. Diese Temperatur beträgt
für Natrium 300 bis 340° oder weniger, bei Kalium etwa 2500 oder darunter.
Von dem in. dem Amid enthaltenen Stick- ^5
stoff werden 2/3 in der Form von Ammoniak
wiedergewonnen, das wiederum zur Erzeugung von Amid verwendet wird. Die Reaktion
verläuft folgendermaßen:
3 Na NH2 = 3 Na + 2 NH3 + N
Kathode Anode
Ist nun während der Elektrolyse Wasserstoff, namentlich im status nascendi zugegen,
beispielsweise der vorher an das Natrium in der Schmelze gebundene, so wird fast der gesamte
Stickstoff nach folgender Gleichung zu Ammoniak regeneriert:
Na NH2 + H = Na + NH3
Kathode Anode
Im allgemeinen ist Wasserstoff zugegen, und gewöhnlich ist der- Raum in der Zelle
über dem Natrium davon erfüllt.
Wird dieses Verfahren in dem vorstehend beschriebenen Apparat ausgeführt, dessen
Kathode eine verhältnismäßig kleine Oberfläche besitzt, so daß die Stromdichte an der
Kathode groß ist, so wird in der Zeiteinheit mehr Natrium an der Kathode frei, als sich
in der gleichen Zeit in dem Elektrolyten lösen kann. Es sammelt sich daher metallisches
Natrium innerhalb des Zylinders 15 an. Falls das Amid freies Natrium in Lösung enthält,
so wird dieses allmählich in dem Maße, in dem der Elektrolyt zersetzt wird, in Freiheit
gesetzt und findet ebenfalls seinen Weg zu dem an der Sammelstelle angesammelten
Natrium.
TI.
Bei einer Abart des unter I beschriebenen Verfahrens elektrolysiert man ebenfalls bei
den dort angegebenen niedrigen Temperaturen, so daß man an der Anode freies NH3 erhält,
verwendet aber eine Kathode von großer Oberfläche. Statt des in der Zeichnung dargestellten
Apparats verwendet man zweck-
mäßig einen solchen, dessen Kathode aus einer Stahlplatte oder einem Stahlring und
dessen Anode aus einer Anzahl von Stäben besteht, die nur wenig in den Elektrolyten
eintauchen. Infolge der an der Kathode herrschenden geringen Stromdichte löst sich das
frei Averdende Natrium sogleich wieder in der Schmelze auf. Die' Schmelze wird in ständigem
Umlauf gehalten und fließt über einen
ίο Überlauf in eine Kammer, die auf niedrigerer Temperatur erhalten wird, als die
Schmelze in der Zelle. Infolgedessen scheidet sich in der Kammer das gelöste Na wieder
aus und sammelt sich nebst dem etwa noch !
X5 ungelöst gebliebenen Na dort an. Dieses Ver- |
fahren hat den Vorzug, daß das gebildete Ammoniak freier entweichen kann und überhaupt
nicht mit dem Natrium in Berührung· kommt. Die Gegenreaktionen, die die ökonomie
beeinträchtigen, sind auf diese Weise auf das kleinste Maß zurückgeführt.
III.
Die andere Ausführungsform des Veras fahrens besteht darin, daß durch Höherhalten
der Temperatur die Elektrolyse so geführt wird, daß sich das Radikal NH2 an der Anode
mit dem in der Schmelze gelösten Natrium wieder verbindet, wobei dann nur ein entsprechender
Betrag von Natrium an der Kathode frei wird. In diesem Fall muß die Temperatur bei Natriumamid mehr als 3000 und bei
Kaliumamid mehr als 2500 betragen. Das Amid wird kontinuierlich zur zweiten Zelle
des Apparates, in dem die Legierung hergestellt wird, zurückgeführt und dort in innige Berührung mit der durch dieselbe fließenden,
Natrium enthaltenden Legierung gebracht, so daß es sich wieder mit aufgelöstem Natrium sättigt.
Claims (4)
- Patent-Ansprüche:
ι . Verfahren zur Herstellung von Alkalimetallen oder verwandten Metallen aus dem geschmolzenen Amid oder einer ähnlichen Verbindung des Metalles, die das letztere aus einer geschmolzenen Legierung aufgenommen hat, dadurch gekennzeichnet, daß die überschüssiges Alkalimetall enthaltende Schmelze aus der Bildungszelle in eine besondere Zelle übergeführt und in dieser der Elektrolyse unterworfen wird. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur an der Anode so hoch gehalten wird, daß sich lediglichAlkalimetall, aber keinAmmoniak oder anderes dem Ausgangsstoffe entsprechendes Anion abscheidet, worauf zum Ersatz des überschüssigen Metalles die Amidschmelze zur Aufnahme von neuem Alkalimetall wieder über die Legierung geführt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der Schmelze so niedrig gehalten wird (für Natrium unter 300 bis 350°, für Kalium unter 250°), daß das frei werdende Anion sich nicht oder doch nur in geringem Maße mit dem in der Schmelze gelösten'Leichtmetall verbindet und frei entweicht.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der geschmolzene Elektrolyt zwischen einer Kathode von großer und einer Anode von kleiner Oberfläche elektrolysiert wird, so daß das Anion frei entweicht und das naszierende Alkalimetall sich ganz oder zum Teil wieder in der Schmelze löst, worauf es durch Abkühlen der letzteren ausgeschieden wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE323004T | 1912-02-27 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE323004C true DE323004C (de) | 1920-09-01 |
Family
ID=6170713
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1912323004D Expired DE323004C (de) | 1912-02-27 | 1912-02-27 | Verfahren zur Herstellung von Alkalimetallen oder verwandten Metallen aus dem geschmolzenen Amid oder einer aehnlichen Verbindung des Metalls, die das letztere aus einergeschmolzenen Legierung aufgenommen hat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE323004C (de) |
-
1912
- 1912-02-27 DE DE1912323004D patent/DE323004C/de not_active Expired
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