DE54219C - Trennung von Gold und Antimon - Google Patents

Trennung von Gold und Antimon

Info

Publication number
DE54219C
DE54219C DENDAT54219D DE54219DA DE54219C DE 54219 C DE54219 C DE 54219C DE NDAT54219 D DENDAT54219 D DE NDAT54219D DE 54219D A DE54219D A DE 54219DA DE 54219 C DE54219 C DE 54219C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
antimony
gold
chloride
bath
solution
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DENDAT54219D
Other languages
English (en)
Original Assignee
TH. C. SANDERSON in Minas do Corgo bei Lixa, Oporto, Portugal
Publication of DE54219C publication Critical patent/DE54219C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25CPROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
    • C25C1/00Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions
    • C25C1/20Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions of noble metals

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Electrochemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Electrolytic Production Of Metals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE 40: Hüttenwesen.
(Oporto, Portugal).
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf die elektrolytische Trennung des Goldes von Antimon, wie solches beim Schmelzen goldhaltiger Antimonerze gewonnen wird.
Wie bei bereits bekannten ähnlichen Methoden zur Gewinnung reiner Metalle aus unreinen Hüttenproducten oder zur Trennung mehrerer Metalle von einander gebräuchlich, z. B. bei der allgemein bekannten elektrolytischen Kupfergewinnung aus Lech, Speisen etc. der elektrolytischen Reinigung des Schwarzkupfers und der Scheidung des Goldes von den Platinmetallen durch Elektrolyse, verbindet man auch bei vorliegendem Verfahren das in Gestalt einer Platte oder in irgend eine andere geeignete Form gebrachte zu elektrolysirende Material, also das goldhaltige Antimonerz, mit dem einen Pol irgend einer Elektricitätsquelle, wie z. B. einer Dynamomaschine u. s.. w., damit dasselbe als positive Elektrode oder Anode dient, und taucht dasselbe in das aus einem geeigneten Antimonsalz hergestellte elektrolytische Bad ein.
Am anderen Pol der Elektricitätsquelle wird eine Platte aus einem geeigneten leitenden Material, wie z. B. eine Platte aus Kohle oder Antimon, welches frei ist von Gold oder Kupfer, befestigt und in das Bad eingetaucht, damit dieselbe als negative Elektrode oder Kathode wirke, und nunmehr zwischen diesen beiden Elektroden ein galvanischer Strom circuliren lassen, welcher die Auflösung des Antimons im Bade herbeiführt, so dafs schliefslich nur der gröfste Theil der ursprünglich im Antimon enthalten gewesenen Unreinigkeiten, sowie die Gesammtheit des vorhandenen Goldes in Gestalt eines Schlammes zurückbleibt, während gleichzeitig metallisches Antimon aus dem Bade auf der neg'ativen Elektrode niedergeschlagen wird.
Bei der Ausführung des vorliegenden Verfahrens wird zunächst das goldhaltige Antimonerz auf gewöhnliche Weise niedergeschmolzen, wobei das darin enthaltene Gold von dem reducirten Antimon aufgenommen wird. Hierauf bringt man das so gewonnene Antimon in eine geeignete Form, wie z. B. in die eines Blockes oder einer Platte, damit dasselbe, wie bereits beschrieben, als Elektrode dienen kann. Bei Gegenwart von Schwefeleisen in der Antimonplatte ist es rathsam, dieselbe zur Entfernung des ersteren mit Salzsäure oder Schwefelsäure zu behandeln.
Die Schwierigkeit lag nun darin, ein geeignetes Verfahren zur Herstellung eines Bades ausfindig zu machen, und in diesem Punkte ist wohl auch der Grund zu erblicken, warum bisher die Elektrolyse noch nicht Anwendung gefunden hat zur Trennung des Goldes vom Antimon.
Bekanntlich sind die Salze des Antimonoxyds nur wenig beständig und werden durch viel Wasser in sich abscheidendes, weifses, basisches Salz, das Antimonoxychlorid, und in
eine saure, noch Antimonoxyd haltende Lösung zersetzt gemäfs der Gleichung:
4 Sb Cl3 + 5H2O = 2 Sb O Cl+.Sb2O3+ ίο Η Cl.
An sich ist demnach das Antimonchlorid, die sogenannte »Antimonbutter«, nicht brauchbar zur Darstellung eines zu vorstehend angegebenem Zwecke geeigneten elektrolytischen Bades.
Dem Erfinder gelang es nun dennoch, dieses Antimonsalz, welches man durch Behandeln von gröblich gepulvertem Antimonerz mit warmer käuflicher Salzsäure bis zur vollständigen Sättigung der letzteren durch Decantirung von dem ungelöst gebliebenen Rückstand getrennt und durch Erwärmen von Schwefelwasserstoff vollständig befreit erhält, für die Zwecke der Elektrolyse verwendbar zu machen, und zwar wurde dies möglich unter Zuhülfenahme der Beobachtung, dafs beim Lösen des- Antimonchlorids in einer concentrirten Lösung von gewöhnlichem Kochsalz oder in einer ebensolchen Lösung von Kaliumoder Ammoniumchlorid keine Zersetzung desselben eintritt. Man kann daher mit den genannten Salzlösungen das Antimonchlorid bis zu einem hohen Grade verdünnen. Als für den vorliegenden Zweck ganz besonders geeignet wurde eine Lösung von »Antimonbutter« in concentrirter Salzlauge in solchem Verhältnifs befunden, dafs ι Theil Antimonbutter, welche 35 pCt. Antimonchlorid (Sb Cl3) enthält, zu 3 Theilen gesättigter Salzlösung hinzugefügt wird. Diese Lösung wird durch einen geringen Zusatz von Chlorwasserstoffsäure leicht angesäuert. In die so dargestellte Lösung oder den Elektrolyten wird oder werden eine oder mehrere der goldführenden Antimonplatten eingesetzt. Die Platte oder, wenn es deren mehrere sind, eine jede derselben wird dann mit einer Elektricitätsquelle in Verbindung gesetzt, um als positive Elektrode zu dienen. Dementsprechend wird oder werden auch eine oder mehrere Platten aus leitendem Material, wie oben bereits geschildert, in das Bad eingebracht und ebenfalls mit dem Elektricitätserzeuger verbunden, um als negative Elektrode oder Elektroden zu dienen, auf welcher oder welchen das Antimon beim Hindurchpassiren eines galvanischen Stromes durch das Bad elektrolytisch niedergeschlagen wird. Befriedigende Resultate wurden mit einem Strom erzielt, welcher eine Intensität von 0,5 Volt hatte.
Urn nun den goldhaltigen Schlamm zu sammeln, welcher sich durch Auflösung der goldhaltigen Antimonplatten im Elektrolyten bildet, hängt man eine jede dieser Platten in eine poröse Hülle oder bringt sie in. einen Behälter von geeignetem Material, wie z. B. Calico, Flanell, Asbeststorf oder Asbestfasern.
Für die Praxis wird es indessen vorteilhaft sein, sich nachfolgend beschriebener Anordnung zu bedienen:
Man wendet einen rechteckigen Holzrahmen an, welcher auf zwei Seiten mit porösem Material der vorstehend bezeichneten Art überzogen und dessen oberer Theil weggeschnitten ist, damit dadurch eine Oeffnung entsteht, durch welche die als negative Elektrode dienende Platte eingeführt werden kann, so dafs dieselbe auf dem Boden des Holzrahmens aufruht, wenn der. letztere sich in dem Bottich oder in einem anderen Gefäfs befindet, in welchem der Procefs ausgeführt werden soll. Die auf diese Weise gebildete Zelle wird nun in dem Gefäfs so aufgehängt, dafs dieselbe nicht bis zum Boden des letzteren reicht.
Die aus goldhaltigem Material gebildeten Antimonplatten sind in dem Gefäfs freischwebend aufgehängt zwischen den Zellen, welche, wie vorstehend geschildert, die negativen Platten enthalten. Um nun die Lösung in der erförderlichen gleichmäfsigen Zusammensetzung zu erhalten, ist es nothwendig, dieselbe circuliren zu lassen, und man erreicht dies, indem man sie, nachdem dieselbe zur Zurückhaltung des goldführenden Schlammes durch ein Filter hindurchgelaufen ist, am Boden des Gefäfses abzieht und durch die oberen offenen Theile ■der Holzgestelle, welche -die negativen Elektroden enthalten, wieder in das Gefäfs eintreten läfst.
Auf diese Weise wird ein etwaiges Hindurchpassiren der stark schlammigen Lösung, wie sie sich an der Oberfläche der positiven Elektroden bildet, durch die porösen Hüllen oder Behälter gehindert und damit zugleich auch das Verstopfen der Poren derselben, was eintreten würde,v wenn die positiven Elektroden in poröses Material eingeschlossen wären. Somit wird also mittelst dieser Anordnung ein fortwährendes Hindurchpassiren von reiner Lösung von jeder negativen Elektrode aus durch das poröse Material hindurch zu der positiven Elektrode aufrecht erhalten.
Der von der Auflösung der goldhaltigen Antimonplatte oder Antimonplatten herrührende Schlamm wird alsdann auf irgend eine der zur Entdeckung des Goldes in demselben geeigneten Weise behandelt und das auf der negativen Elektrode oder den negativen Elektroden niedergeschlagene Antimon von Zeit zu Zeit entfernt und, wenn man will, zu Ingots umgeschmolzen.
Anstatt das Bad durch Hinzufügen von Antimonbutter zu einer concentrirten Salzlösung zu bilden, kann es einfach durch Anwendung von Salzlauge, welche mit Chlorwasserstoffsäure sauer gemacht worden ist, ersetzt werden.
Beim Durchgang des galvanischen Stromes durch das Bad wird dann die positive Antimonelektrode aufgelöst, und es entsteht ein Bad, welches Antimonchlorid in Seesalz gelöst enthält; nach Verlauf einiger Zeit beginnt das Antimon sich auf der negativen Elektrode niederzuschlagen, wie bereits oben beschrieben.
Das Bad von Antimonchlorid kann zu dem vorstehend beschriebenen elektrolytischen Procefs fortgesetzt gebraucht werden, bis es mit Eisen oder anderem in kleinen Mengen in dem behandelten Antimon vorhanden gewesenen Metall zu stark angereichert ist; alsdann mufs dasselbe durch eine frische Lösung ersetzt werden, was von Zeit zu Zeit zu geschehen hat, je nachdem es eine der vorerwähnten Methoden erfordert.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Zum Zwecke der Abscheidung des Goldes aus goldhaltigem Antimon mittelst Elektrolyse ein Verfahren, darin bestehend, einen geeigneten Elektrolyten in Gestalt einer gegen den Einflufs von viel Wasser beständigen Antimonchloridlösung zu bilden durch Auflösen von Antimonchlorid, der sogenannten »Antimonbutter«, in einer mit Chlorwasserstoffsä'ure angesäuerten concentrirten Lauge von gewöhnlichem Kochsalz oder Chlorkalium oder Chlorammonium.
DENDAT54219D Trennung von Gold und Antimon Expired - Lifetime DE54219C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE54219C true DE54219C (de)

Family

ID=328825

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT54219D Expired - Lifetime DE54219C (de) Trennung von Gold und Antimon

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE54219C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3700143C2 (de) Hydrometallurgisches Verfahren zur vollständigen Rückgewinnung der Bestandteile von erschöpften Bleiakkumulatoren
EP0158910B1 (de) Verfahren zur Rückgewinnung von Kupfer aus einer ammoniakalischen Kupfer-Ätzlösung und Rekonditionierung derselben
DE2508094A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum elektrolytischen abscheiden von metallen
DE2851885A1 (de) Verfahren zur gleichzeitigen elektroloesung und elektrogewinnung von metallen aus sulfidmineralien
DE1301587B (de) Verfahren und Vorrichtung zur elektrolytischen Abscheidung von Kupferpulver
DE1952988A1 (de) Verfahren zur Gewinnung von Gallium aus Bauxiterzen
DE4407448C2 (de) Elektrolyseverfahren zum Regenerieren einer Eisen-III-Chlorid- oder Eisen-III-Sulfatlösung, insbesondere zum Sprühätzen von Stahl
DE54219C (de) Trennung von Gold und Antimon
DE2924143A1 (de) Galvanisches verfahren
DE382226C (de) Verfahren zum Niederschlagen von Metallen auf einer Kathode
DE602004001677T2 (de) Verfahren zur elektrolytischen gewinnung von kupfer in salzsaurer lösung
DE2434819A1 (de) Verfahren zur extraktion von gallium aus aluminatlaugen
DE2216383C2 (de) Verfahren zur elektrochemischen Kupferabscheidung
DE860281C (de) Verfahren zur Herstellung von Beryllium
DE1204834B (de) Verfahren zur elektrolytischen Abscheidung von sulfosalzbildenden Metallen, insbesondere von Antimon, Arsen, Quecksilber oder Zinn
DE2105816A1 (de) Verfahren zur Entfernung von Eisenverunreinigungen aus Nitrisierungssalzbädern
DE184516C (de)
DE477425C (de) Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von reinem Aluminium aus Rohaluminium, Legierungen und sonstigem Aluminiumgut
DE86075C (de)
DE676676C (de) Verfahren zur elektrolytischen Scheidung von Edelmetallegierungen
DE22429C (de) Neuerungen in dem Verfahren zu Gewinnung der Metalle auf elektrolytischem Wege
DE707394C (de) Verfahren zur Aufarbeitung von metallischen Stoffen
AT140215B (de) Verfabren und Vorrichtung zur elektrolytischen Scheidung von Kupfer-Silber-Legierungen.
DE472850C (de) Verfahren zum Raffinieren von Legierungen beliebiger Zusammensetzung durch Elektrolyse
DE356166C (de) Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von Zink aus Erzen und anderen zinkhaltigenRohmaterialien