DE344427C - Verfahren und Vorrichtung zur elektrolytischen Zersetzung von wasserfreiem Magnesiumchlorid zu Magnesium und Chlor - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur elektrolytischen Zersetzung von wasserfreiem Magnesiumchlorid zu Magnesium und ChlorInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25C—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25C3/00—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of melts
- C25C3/04—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of melts of magnesium
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Description
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein
Verfahren zur elektrolytischen Zersetzung von wasserfreiem Magnesiumchlorid zu Magnesium
und Chlor, ohne Zusatz irgendwelcher Art zum elektrolysierten Magnesiumchlorid.
Bekanntlich gelang es "bisher nicht, Magnesium elektrolytisch aus Magnesiumchlorid allein
praktisch darzustellen und die allgemeine Praxis bestand darin, in der elektrolytischen Zelle ein
Magnesium-Kalium-Doppelsalz, wie z. B. Karnallit zu verwenden, zu welchem oft Kalziumfluorid
zugesetzt wurde; hierbei dienten die fremden Salze als Flußmittel. Es ist ferner
(infolge der Anwendung solcher Flußsalze) allgemein Gebrauch, in den bestehenden Verfahren
die Zelle periodisch zu demontieren und das Magnesium dadurch zu sammeln, daß ihm gestattet
wird, sich im Elektrolyten abzusetzen, nachher der erstarrte Elektrolyt zerbrochen,
ao das Magnesium davon getrennt und durch Wiederversehmelzen
gereinigt wird.
Solche Operationen sind äußerst kostspielig und umständlich und die Gegenwart eines
andern Metallsalzes im Elektrolyt verursacht überdies, gemäß den bekannten Gesetzen der
Massenreaktion und der elektrolytischen Dissoziation unvermeidlich, den Niederschlag yon
Unreinigkeiten im Magnesium, während Ünreinigkeiten ebenso unvermeidlich durch das
öftere Demontieren der Zelle mitgesammelt werden.
Es wurde auch vorgeschlagen, solche zusammengesetzte Elektrolyte zu verwenden und
hierbei das Metall von einem elektropositiveren Metall aufnehmen zu lassen und es nachträglich
aus demselben durch eine sekundäre Elektrolyse zu gewinnen, wobei als elektropositivere
Metalle zu diesem Zwecke Kupfer, Aluminium und Zinn vorgeschlagen wurden. Erfinder hat
durch Vei suche festgesetzt, daß durch keine dieser Arbeitsweisen reines Metall erzeugt werden
kann.
Erfinder hat nun gefunden, daß es gelingt, reines Magnesiummetall durch Elektrolyse mittels
des Zweizellenverfahrens zu erhalten, wenn in der primären Zelle eine Bleimagnesiumlegierung
von vorzugsweise 5 bis 10 Prozent Magnesiumgehalt als Kathode und dieselbe Legierung
in der sekundären Zelle als Anode benutzt wird und die Elektrolyte sowohl in der primären
als in der sekundären Zelle ausschließlich aus wasserfreiem Magnesiumchlorid gebildet sind.
Zur Ausführung dieses Verfahrens wird vorzugsweise eine. zweizeilige Elektrolysiervorrichtung
verwendet, bei welcher vom Deckel der sekundären Zelle herabhängende Kathoden aus
Eisen oder Stahl, die als Stangen in den Elektrolyten hineintauchen und auf denen sich das
ΊΚΓ
Magnesium niederschlägt, um auf dem genannten Elektrolyt zu schwimmen, serienweise
an gesondert wegnehmbaren Zusatzdeckeln befestigt sind, die in Öffnungen des in den elekirischen
Stromkreis durch die Zellen hindurch eingeschalteten Hauptdeckel eingesetzt sind
und wovon jeder durch einen biegsamen Leiter mit dem Hauptdeckel verbunden ist, so daß
irgendwelcher Zusatzdeckel mit der von ihm ίο getragenen Serie Kathoden weggenommen und
wieder aufgesetzt werden kann, um von Zeit zu Zeit behufs Herausnahme von Magneisum Zutritt
zur Zelle zu erhalten ohne den Hauptdeckel entfernen zu müssen und ohne den elektrischen
Strom zu unterbrechen bzw. die Wirkung des Prozesses an den Kathoden der übrigen Zusatzdeckel
in irgendwelcher Weise zu stören.
Im nachstehenden sei die Erfindung unter Bezugnahme auf beiliegende Zeichnung näher
erläutert.
Abb. ι ist ein Längsschnitt, Abb. 2 eine Draufsicht
und Abb. 3 ein Querschnitt der Einrichtung mit primärer und sekundärer Zelle aus
• Gußstahl, die durch ihre Zellenkörper in elektrischer Verbindung stehen, wie bei χ ersichtlich
ist. Die beiden Zellen können, von den Deckeln und den Elektroden abgesehen, in bezug auf
Gestaltung und Bau identisch sein. Jede derselben besitzt einen Hauptkörper 1 bzw. 2, der
beim Boden durch Öffnungen 4 und 5 miteinander gegenüberstehenden Töpfen 6 und 7 kommuniziert,
wovon der eine Topf zum Einbringen der Magnesiumbleilegierung und der andere zum
Herausnehmen der Legierung dient. Vor der Öffnung zwischen der eigentlichen Zelle und
dem Topf 7 befindet sich das Wehr 8, das sich quer von einer Seite der Zelle zur anderen erstreckt
und gleichhoch ist als die Höhe, auf welcher die Legierung vorhanden sein soll, während die Wandlungen der eigentlichen Zelle
viel höher sind, um das geschmolzene Elektrolyt aufnehmen zu können und um einen Raum
zu schaffen für das Chlorgas und für die Lagerung der Anode 9 in der primären Zelle und der
Kathode 10 in der sekundären Zelle an in geeigneter Weise isolierten Deckeln 11 und 12,
die die bezüglichen Zellen abschließen. Der Teil der eigentlichen Zellen 1 und 2, der sich
über dem Nievau des Oberteils des Wehres 8 befindet, sowie die untere Seite der Deckel ist
mit Ton 13 oder mit anderem feuerfestem Schutzmaterial ausgefüttert. Die Zellen sind
paarweise nebeneinander angeordnet, und zwar in solcher Lage zueinander, daß die aus der
primären Zelle 1 entnommene Legierung bequem in die sekundäre Zelle 2 befördert werden
kann und umgekehrt. Die primäre Zelle 1 ist mit Anoden 9 ausgerüstet, vorzugsweise aus
Graphit, wobei die Bleimagnesiumlegierung die Zellenkathode darstellt, während die sekundäre
Zelle 2 Kathoden 10 aus Eisen oder Stahl aufweist und hierbei die Bleimagnesiumlegierung
die Zellenanode bildet. Bei dieser Doppelzellenanordnung durchfließt der elektrische
Strom die beiden Zellen in Hintereinander-Schaltung, indem die Anoden 9 der ersten Zelle 1
den positiven Pol und die Eisen- bzw. Stahlkathoden 10 in der sekundären Zelle den negativen
Pol darstellen, während die geschmolzene Legierung eine sekundäre bzw. intermediäre
Elektrode darstellt. Irgendwelche Anzahl solcher .Zellenpaare kann, wenn gewünscht, hintereinandergeschaltet
werden.
Die Anoden 9 werden vorzugsweise in Öffnungen des Deckels 11 der primären Zelle 1
montiert und darin verkittet, während die elektrische Verbindung derselben mit dem an den
Stromkreis gelegten Deckel durch eine Anzahl Leiter 14 gesichert ist, die einerends in Vertiefungen des Deckels eingesetzt und anderends
in Vertiefungen der Anoden 9 hineinragen, wobei diese sämtlichen Vertiefungen-mit geschmolzenem
Blei ausgegossen sind.
Es ist vorzuziehen, die Kathoden 10 serienweise von mehreren zusätzlichen Deckeln 15
tragen zu lassen, die in Öffnungen des im elektrischen Stromlcreis eingeschalteten Hauptdeckels
12 eingesetzt sind, wobei jeder dieser Zusatzdeckel 15 mittels eines biegsamen Leiters
16 mit dem Hauptdeckel 12 verbunden ist, so daß irgendwelcher Zusatzdeckel mit der von
ihm getragenen Serie Kathoden 10 augenblicklich mittels eines Handgriffes 17 weggenommen
und wieder eingesetzt werden kann, ohne die übrigen Teile der Einrichtung zu nachteilig zu
stören.
Beim Betrieb der Zellen, tritt ein Teil der
Legierung, die durch Aufnahme von Magnesium ihr Volumen vergrößert, über das ■ Wehr 8 und
ergießt sich in den daneben befindlichen Topf, aus welchem sie entnommen und in die sekundäre
Zelle 2 durch dessen entsprechenden Topf hindurch eingeführt wird. Die ganze Legierung
wird periodisch von einer Zelle in die andere verbracht. Die elektrolytische Wirkung des
Stromes in der sekundären Zelle sammelt an den Eisen- bzw. Stahlkathoden das Magnesium,
das in geschmolzenem Zustande auf dem Elektrolyten schwimmt. Dieses metallische Magnesium,
'das in keiner Weise verunreinigt ist, verlangt kein Wiederschmelzen, sondern kann aus
der Zelle geschöpft und z. B. direkt in Formen ;egossen werden. Es wurde gefunden, daß sich,
kein Blei mit dem metallischen Magnesium niederschlägt, und daß, wie hiervor erwähnt, 1x5
der dargestellte reine bzw. praktisch reine Chloridelektrolyt eine lösende Wirkung weder
auf das niedergeschlagene Magnesium, noch auf das Blei der Legierung hat, so daß eine vollkommene
oder beinahe vollkommene Stromausnutzung erzielt wird. Das Leitungsvermögen ist auch äußerst gut.
Während des Betriebes der elektrischen Zellen soll die Legierung möglichst ruhig bleiben, während
der Zeit des Stromdurchflussses, d. h. wahrend ungefähr 6 Stunden, vor jeder Metallentnahme
aus der Einrichtung, und hierbei die Voltstärke an den Zellenklemmen' während dieser.
Zeit konstant, bleiben, weil das leichte Schwinden der Legierung in der sekundären
Zelle den Widerstand in demselben Maße erhöht,
ίο als· die Ansammlung von Magnesium um die
Kathoden herum den Widerstand reduziert. Das Magnesiummetall schwimmt in. großen
Massen in dem geschmolzenen Elektrolyt-Wenn eine hinlängliche Menge dieses Metalls
in der sekundären Zelle sich angesammelt hat, so werden die kleinen Deckel und die Kathoden
derselben sukzessiv abgehoben und das Magnesium kann dann bequem, vom Elektrolyt abgeschöpft
werden, und der Deckel und die Elektroden können nachher wieder aufgesetzt werden,
ohne daß der Durchfluß des elektrischen Stromes unterbrochen werden muß, da die ganze Operation nur einige Minuten beansprucht.
Von Zeit zu Zeit (vorzugsweise unmittelbar nach dem Einsammehl bzw. Herausnehmen des
Magnesiums wie oben erklärt) wird die Legierung rasch durch die Zellen, von einer in die
andere bewegt, was z.B. dadurch hervorgebracht werden kann, daß man die Legierung
aus dem Topf der primären Zelle schöpft und sie in den daneben befindlichen Topf der damit
verbundenen sekundären Zelle gießt, oder es kann eine geeignete mechanische Vorrichtung
oder die Anordnung von Verbindungskanälen vorgesehen sein, um diese Überführung der
Legierung zu bewerkstelligen. Die Öffnungen 18 und 19 in den Deckeln der Zellen dienen zum
Einbringen des Elektrolyts in die Zellen.
Claims (2)
1. Verfahren zur elektrolytischen Zersetzung
von wasserfreiem Magnesiumchlorid zu reinem metallischem Magnesium und Chlor, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Elektrolysiervorrichtung mit primärer und mit sekundärer Zelle verwendet wird, in
welcher eine Bleimagnesiumlegierung in der primären Zelle als Kathode und in der sekundären
Zelle als Anode dient und die Elektrolyte sowohl in der primären als in
der sekundären Zelle aus wasserfreiem Magnesiumchlorid allein gebildet sind.
2. Vorrichtung zur Ausführung des im Anspruch 1 gekennzeichneten Verfahrens,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kathoden der sekundären Zelle serienweise an Zusatz-
. deckein befestigt sind, die in Öffnungen des in den elektrischen Stromkreis durch die
Zellen hindurch eingeschalteten Hauptdeckels eingesetzt sind, wobei jeder zusatzliehe
Deckel durch einen biegsamen Leiter mit dem Hauptdeckel verbunden ist, so daß
irgendwelcher Zusatzdeckel mit der von ihm getragenen Serie Kathoden weggenommen
und wieder aufgesetzt werden kann, um von Zeit zu Zeit behufs Herausnehmens von Magnesium Zutritt zur Zelle zu erhalten,
ohne den Hauptdeckel entfernen zu müssen und ohne den elektrischen Strom zu unterbrechen
bzw. die Wirkung des Prozesses an den Kathoden der übrigen Zusatzdeckel in
irgendwelcher Weise zu stören.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB344427X | 1919-07-09 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE344427C true DE344427C (de) | 1921-11-22 |
Family
ID=10365716
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1920344427D Expired DE344427C (de) | 1919-07-09 | 1920-08-10 | Verfahren und Vorrichtung zur elektrolytischen Zersetzung von wasserfreiem Magnesiumchlorid zu Magnesium und Chlor |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE344427C (de) |
-
1920
- 1920-08-10 DE DE1920344427D patent/DE344427C/de not_active Expired
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