DE322782C - - Google Patents

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DE322782C
DE322782C DENDAT322782D DE322782DA DE322782C DE 322782 C DE322782 C DE 322782C DE NDAT322782 D DENDAT322782 D DE NDAT322782D DE 322782D A DE322782D A DE 322782DA DE 322782 C DE322782 C DE 322782C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03CSHEDDING MECHANISMS; PATTERN CARDS OR CHAINS; PUNCHING OF CARDS; DESIGNING PATTERNS
    • D03C17/00Card-punching apparatus

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

AUSGEGEBEN
AM 8. JULI 1920
Bei den bekannten Jacquardkaitenschlageinrichtungen war man bisher gezwungen, in Figur und Grund auch die fortlaufenden Bindungen hineinzulevieren, d. 1). mit Hand die einzelnen Fäden abzuzählen, zu »nehmen« oder zu »lassen«. Dies erfordert eine recht beträchtliche Zeit. Die folgende Erfindung, die sich hauptsächlich auf ein Verfahren zum Auslesen der Lochstempel von Kartcnschlagmaschinen bezieht, umgeht hierbei die für das Levieren erforderliche Arbeit durch Hand und ersetzt sie auf maschinelle Art und Weise.
Im wesentlichen besteht das neue Verfahren darin, daß zunächst alle Fäden der Figur bzw. des Grundes genommen werden, während alle Fäden des Grundes bzw. der Figur gelassen werden. Erst hierauf erfolgt durch je eine Jacquardmaschine entsprechend der Bindung der Figur und des Grundes die Auswahl der
ao zuviel genommenen bzw. zuviel gelassenen Fäden. Zur Ausführung des Verfahrens werden in ein Semperwerk zwei oder mehrere Jacquardmaschinen eingeschaltet. Diese Jacquardmaschinen umgehen da^ Levieren der fortlaufenden Bindungen und ersetzen Teile der Patronier- und Levierarbeit, die bisher durch Hand ausgeführt werden mußten, durch Maschinenarbeit.
Die ersten und die zweiten Jacquardmaschinen ergänzen sich in Figur und Grund gewissermaßen in entgegengesetzter Weise in der Bindung des Gewebes. Da^ geht dabei in der Weise vor ~ich, daß die fortlaufenden Bindungen ganiicht hvierl, sondern die Fäden zuerst im ganzen von Hand »genommen« bzw »gelassen« werden, und daß dann die erforder liehen Bindungen von den Jacquardmaschinen hergestellt werden. Die erste oder die ersten Jacquardmaschinen wirken nur auf die gelassenen Schnüre, während die zweite oder die zweiten Jacquardmaschinen nur auf die genommenen Schnüre wirken. Es werden dabei bei der oder den ersten Jacquardmaschinen die für die beabsichtigte Bindung zuviel gelassenen Schnüre wieder rückgängig gemacht, d. h. wieder in »genommene« verwandelt. Die zweite oder die zweiten Jacquardmaschinen arbeiten in bezug auf die erste oder auf die ersten gewissermaßen insofern entgegengesetzt, als sie die für die beabsichtigte Bindung zuviel »genommenen« Schnüre wieder rückgängig machen, d. h. wieder in »gelassene« verwandeln. Auf diese Weise wird durch das Zusammenarbeiten der Jacquardmaschinen das früher von Hand aus mühsam erreichte Levieren der fortlaufenden Bindungen in Figur und Grund umgangen und auf durchaus zweckmäßige mechanische Weise bewirkt.
Zur Kenntlichmacl.ung der Erfindung ii-t auf schematische Weise und Art der Grund- 6a gedanke der Erfindung in der Zeichnung, beispielsweise bei zwei Jacquardmaschinen, zum Ausdruck gebracht worden.
Fig. r zeigt die Vorrichtung in der Grundstellung, bei der alle Fäden »gelassen« sind.
Fig. 2 zeigt die Einrichtung in dem Moment, wo die Jacquardmaschine M1 B:ndung auf die /uviel »gela seneii(. Schnüre bewirkt, in
Fig. 3 sind alle Fäden »genommen«.
Fig. 4 zeigt die Einrichtung in dem Moment, wo die Jacquardmaschine M2 Bindung auf die zuviel »genommenen« Schnüre bewirkt.
An den Schnüren befinden sich bei G Gewichte, durch welche die nach F und F2 führenden Schnüre gestrafft werden. Die Schnüre liegen in Führungsrollcn F und F2. Der Schlagmechanismus befindet sich bei S. Die eine
ίο Jacquardmaschine M1 steht nun in Verbindung mit dem Schnurknüpfpunkt B. Die andere Jacquardmaschine M2 steht in Verbindung mit i den nach dem Schlagmechanismus führenden Schnüren von den Führungsrollen F. Zur besonderen Führung des Anhängegewichts G ist ein Führungsrost F1 vorgesehen. Desgleichen ist für die von den Führungsrollen F2 herabhängenden Schnüre ein Führungsrost F3 zur Führung der Schnüre vorgesehen. Bei T ■.
befindet sich ein Fußtritt zum Ein- und Ausschalten der Einrichtung, welcher von einem j an den Schnüren arbeitenden Kartenschläger K betätigt wird. Soll beim Weben ein Kettenfaden gehoben werden, muß beim Levieren die ; korrespondierende Schnur »genommen« werden, ; d. h. die Karte muß an de korrespondieren- ' den Stelle ein Loch erhalten. Ein Loch ent- j steht an dem Schlagmechanismus, wenn der ! Stößel 5 in Stellung S1 zur Wirkung gebracht wird. Zur Wirkung wird der Stößel dadurch gebracht, daß eine Schnurenverbindung, geführt durch die Führungsrollcn F, F2 und die Führungsroste F1, F3, vom Stößel zu dem Kartenschläger K führt und von diesem betätigt wird.
Wird das Gewicht G nach G1 gehoben, so sinkt der Stößel 5 und S1 und es entsteht ein Loch. Die in der Zeichnung dargestellten vier Figuren geben schematisch die verschiedenen Stellungen der Schnüre und das Eingreifen der Jacquard-
maschinen an. j
Der Vorgang ist nun folgendermaßen :
Soll z. B. die Figur fünfbindigen Atlas und der Grund achtbindigen Köper erhalten, so legt man auf M2 eine fünfbindige Atlaskarte und auf M1 eine achtbindige Köperkarte. Alle Maschinen sind mit dem Kartenschlagmechanismus derart verbunden, daß sie beim Einschalten der Kraft mit in Gang gesetzt wer- ; den. Der Antrieb kann durch Menschenkraft, :
Dampf, Elektrizität oder sonstwie erfolgen. Der Vorgang beim Kartenschlagen geschieht nun folgendermaßen :
Angenommen, die Patrone zeigt für den ! zu schlagenden ersten Schuß beispielsweise 83 Kettenfäden Figur und 120 Kettenfäden Grund, so werden beim Levieren, ohne die Figur- und Grundbindung zu berücksichtigen, i 83 Schnüre von Hand glatt durch »genommen« und 120 Schnüre glatt durchgelassen«. Der Kartenschläger zieht die 83 Schnüre von A nr.cli A1, und die 120 Schnüre bleiben bei A stehen. Die Wirkung ist nun die, daß bei den 83 Schnüren die Gewichte nach G1 steigen und die Stößel nach S1 fallen. Bei den 120 Schnüren dagegen bleiben die Gewichte bei G unten und die Stößel S bleiben oben. Nunmehr wird der Antrieb eingerückt. Die Jacquardmaschine M2 hebt entsprechend der fünfbindigen Atlaskarte die Stößel nach S und macht die infolge Nichtlevierens der Bindung zuviel »genommenen« Schnüre rückgängig. Die Jacquardmaschine M1 hebt entsprechend der achtbindigen Köpejkarte die Gewichte G nach G1, so daß die entsprechenden Stößel S nach S1 sinken. Es entsteht nunmehr der fünfbindige Atlas auf der Figur und der achtbindige Köper auf dem Grund. Der Schlagmechanismus tritt in Tätigkeit. Die in Stellung S1 befindlichen Stößel lochen. Damit ist das erste Kartenblatt fertig. Der Antrieb wird dann wieder ausgerückt.
In gleicher Weise wird fortgefahren, bis die Kartenblätter für sämtliche Schüsse der Patrone geschlagen sind.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zum Auslesen der Lochstempel von Jacquardkartenschlagmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst alle Faden der Figur bzw. des Grundes genommen werden, während alle Fäden des Grundes bzw. der Figur gelassen werden, worauf durch je eine Jacquardmaschine entsprechend der Bindung der Figur und des Gundes de Auswahl der zuviel genommenen bzw. zuviel gelassenen Fäden erfolgt.
2. Leviervorrichtung für Jacquardkarten Schlagmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß das Semperwerk mit zwei oder meh- 10c reren Jacquardmaschinen verbunden ist, die in der Weise arbeiten, daß die erste oder die ersten Jacquardmaschinen nur auf die »gelassenen« Schnüre wirken, so daß die für die beabsichtigte Bindung zu- 10; viel gelassenen Schnüre wieder rückgängig gemacht, d. h. wieder in »genommene« verwandelt werden, und daß die zweite oder die zweiten Jacquardmaschinen nur auf die »genommenen« Schnüre wirken, so daß i1( die für die beabsichtigte Bindung zuviel genommenen Schnüre wieder rückgängig gemacht, d. h. wieder in »gelassene« verwandelt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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