DE3227395C2

DE3227395C2 -

Info

Publication number: DE3227395C2
Application number: DE19823227395
Authority: DE
Inventors: Arnold Dipl.-Berging. 5143 Wassenberg De Fuchs; Uwe Dr.-Ing. 5142 Hueckelhoven De Bahr
Original assignee: GEWERKSCHAFT SOPHIA-JACOBA STEINKOHLENBERGWERK 5142 HUECKELHOVEN DE
Current assignee: GEWERKSCHAFT SOPHIA-JACOBA STEINKOHLENBERGWERK 5142 HUECKELHOVEN DE
Priority date: 1981-07-23
Filing date: 1982-07-22
Publication date: 1991-05-23
Also published as: DE3227395A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Kaltbrikettieren von Feinkohle zur Herstellung von Briketts zum Einsatz in Vergaserreaktoren oder Schachtöfen.

Neben Heißbrikettierverfahren nach dem Ancit-Verfahren oder BFL-Verfahren sind Verfahren zum Kaltbrikettieren von Feinkohle zum Herstellen von Hochofenkoks bekannt.

Zum Kaltbrikettieren von Rohfeinkohle ist es ferner bekannt, ("Erdöl und Kohle-Erdgas-Petrochemie, vereinigt mit Brennstoff- Chemie", Bd. 34, Februar 1981, S. 59-65), Gasflammkohle mit einem Aschegehalt bis zu 30-40% mit 3-4% Sulfitablauge und ca. 6% besser zu mischen und zu verdichten und anschließend zu trocknen. Bei dem angegebenen Aschegehalt besitzt die Kohle einen Swelling-Index (Blähgrad) von 1, während bei einem Aschegehalt von rd. 5% ein Swelling-Index von 6,5 zu verzeichnen ist.

In der zum fiktiven Stand der Technik nach § 4, Pat.-Ges. zählenden DE-OS 31 36 163 der Patentinhaberin wird ferner ein Verfahren zum Kaltbrikettieren von Kohle zur Verwendung in einem Festbettvergaser oder in einem Schachtofen vorgeschlagen, bei dem u. a. eine Einsatzkohle mit 65-85% nichtbackender Rohkohle, 5-15% backender Rohkohle und einem Aschegehalt von 6-35% Anwendung findet.

Diesem Stand der Technik gegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, nicht- oder schwachbackende Feinkohle kalt zu brikettieren und für den Einsatz als Brikett für das Festbett von Vergaserreakto ren und Schachtöfen nutzbar zu machen, die einen relativ ho hen Aschegehalt haben kann, wobei die Herstellungskosten sich in wirtschaftlich vertretbaren Grenzen halten.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Vereinigung der Merkmale vorgesehen, daß 30-85%, vorzugsweise 60-85% nichtbac kende Rohkohle, z. B. Anthrazit und 15-70%, vorzugsweise 15-40% backende Rohkohle gemischt und anschließend briket tiert werden, wobei die Kohlen eine Korngröße von < 5 mm, einen Feuchtigkeitsgehalt von 5-10% und einen Aschegehalt von 20-35% aufweisen, die backende Kohle eine Backfähig keit (swelling index) von ≧ 5 hat und die Kohle mit 3-8% Sulfitablauge oder 1-3% Rohstärke od. dgl. gemischt wird, die Mischung ohne Wärmezufuhr zu Brikettstücken verdichtet und diese anschließend bis unter 5% Feuchtigkeit getrocknet werden.

Trotz des hohen Anteils an nichtbackender Kohle, der im Reak tor oder im Schachtofen kein gerüstbildendes Verkoken bewirkt, zeigt sich überraschenderweise auch bei hohem Inertanteil in Form von Asche doch eine gute Vergaser- oder Ofenfestigkeit des erzeugten Briketts. Die nichtbackende Kohle kann als gru benfeuchte Kohle angewendet werden, belastet daher die Aufbe reitung nicht.

Das erfindungsgemäße Verfahren hat weiterhin den Vorteil, eine weitere Anwendung von nichtbackender Feinkohle und Stäuben zu erschließen.

Die Sulfitablauge oder die Stärke gibt dem Brikett beim Ver dichten und Formgeben eine genügende Festigkeit für den Trans port zu dem und das Einbringen in den Vergaser oder Schacht ofen und verleiht dem Brikett bis zu einer Temperatur von 450-500° die notwendige Kaltstandfestigkeit. - Die Warm- oder Heißstandfestigkeit des Briketts im Temperaturbereich oberhalb 450-500° wird dem Brikett in dem Vergaser oder dem Schachtofen durch die Backfähigkeit des verhältnismäßig ge ringen Anteils an backfähiger Kohle vermittelt, während die Feuerstandfestigkeit oberhalb 850-900° in dem Vergaser oder Schachtofen durch den Anteil an Letten und Bergen der Roh kohle dem Brikett vermittelt wird.

Es wird nur Schutz für die Gesamtkombination aller, im Haupt anspruch angegebenen Merkmale beansprucht.

Claims

1. Verfahren zum Herstellen von Briketts für das Festbett ei nes Vergaserreaktors oder Schachtofens, gekennzeichnet durch die Kombination der Merkmale, daß 30-85% nicht backende Rohkohle und 15-70% backende Rohkohle ge mischt und anschließend brikettiert werden, wobei die Koh len eine Korngröße von < 5 mm, einen Feuchtigkeitsgehalt von 5-10% und einen Aschegehalt von 20-35% aufwei sen, die backende Kohle eine Backfähigkeit (swelling index) von ≧ 5 hat und die Kohle mit 3-8% Sulfitablauge oder 1-3% Rohstärke od. dgl. gemischt wird, die Mischung ohne Wärmezufuhr zu Brikettstücken verdichtet und diese anschließend bis unter 5% Feuchtigkeit getrocknet werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge an nichtbackender Kohle 60-85%, die der backenden Kohle 15-40% beträgt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Korngröße < 3 mm, der Feuchtigkeitsgehalt < 8%, die Menge an Sulfitablauge 4-6% beträgt und das Trock nen der Briketts bis unter 3% erfolgt.

4. Verfahren nach Anspruch 1 und einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die verdichteten Brikettstücke bis unter 1% Feuchtigkeit getrocknet werden.