DE3226082C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abdichten der Eckbereiche von bei der Herstellung von Isolierglasscheiben verwendeten Abstandshalterrahmen gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

Eine Isolierglasscheibe, im folgenden auch Thermoscheibe genannt, wird bekanntlich so hergestellt, daß auf eine Glastafel ein mit einem Trockenmittel gefüllter und mit zwei Butylkleberschnuren, auch zweite Abdichtung genannt, versehener Abstandhalterrahmen und darauf eine zweite Glastafel, kongruent zur ersten, aufgelegt wird. Die umlaufende Randnut wird mit einer aushärtenden Dich­ tungsmasse, der sogenannten ersten Abdichtung, ausgefüllt.

Vier einzelne Hohlprofile, meistens aus Aluminium beste­ hend, werden mit Hilfe von vier Einsteckwinkeln, z. B. aus Plaste oder Aluminiumguß bestehend, zum Abstandhalter­ rahmen zusammengefügt. In den Eckbereichen des Abstand­ halterrahmens besteht dabei die Gefahr des bevorzugten Eindringens von Feuchtigkeit in den Luftzwischenraum der Thermoscheibe bzw. des Austausches des in dem Zwischen­ raum zur Verbesse­ rung der Wärme- und/oder Schalldämmung gegen Luft befindlichen Gases oder Gasgemisches, da an diesen Stellen die zweite Abdichtung im Prinzip un­ wirksam ist.

Nach der DE-OS 29 11 831 ist eine Vorrichtung zum Abdichten der Eckbereiche von aus senkrecht zur Längserstreckung abge­ schnittenen Hohlprofilen und Eckwinkeln zusammengesetzten Abstandhalterrahmen für Isolierglasscheiben bekannt, bei dem ein Spritzkopf form- und kraftschlüssig an den Eckbereichen des Abstandhalterrahmens angesetzt wird und die Hohlräume zwischen den Hohlprofilen und den in diesen eingesteckten Eckwinkeln mit einer unter relativ hohem Druck eingebrachten organischen Dichtungsmasse ausgefüllt werden.

Diese Verfahren und Vorrichtungen haben jedoch den Nachteil, daß sich nach dem Ausfüllen der Hohlräume auf dem noch sichtbaren Teil des Einsteckwinkels ebenfalls Dichtungsmasse befindet. Das hat zur Folge, daß aufgrund der Haftung der Dichtungsmasse am Fördersystem des Butylextruders diese während der Beschichtung der Abstandhalterrahmen mit den Butylkleberschnuren aus den Hohlräumen herausgerissen wird. Auch führt die auf dem sichtbaren Teil des Einsteckwinkels befindliche Dichtungsmasse zu technologischen Schwierigkei­ ten bei der Beschichtung in den Eckbereichen und bewirkt insbesondere bei der Fließfertigung Produktionsunterbre­ chungen. Um diese Nachteile zu vermeiden, ist es notwendig, die Dichtungsmasse auf dem sichtbaren Teil des Einsteck­ winkels in einem zusätzlichen Arbeitsgang von Hand zu ent­ fernen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Abdichten der Eckbereiche der bei der Herstellung von Thermoscheiben Verwendung findenden Abstandhalterrahmen und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, um die Hohlräume zwischen dem eingesteckten Eckwinkel und den Hohlprofilen genügend mit Dichtungsmasse auszufüllen und um zu vermeiden, daß sich auf dem noch sichtbaren Teil des eingesteckten Eckwinkels Dichtungsmasse befindet. Da­ durch soll erreicht werden, daß die zweite Abdichtung nicht unterbrochen ist, beim automatischen Beschichten der Abstand­ halterrahmen mit den Butylkleberschnuren die Dichtungsmasse aufgrund der Haftung am Fördersystem des Butylextruders nicht wieder herausgerissen wird und technologische Schwie­ rigkeiten bei der Beschichtung in den Eckbereichen, insbe­ sondere bei der Fließfertigung, vermieden werden bzw. zwecks Entfernung der auf dem sichtbaren Teil des eingesteckten Eckwinkels befindlichen Dichtungsmasse von Hand kein zusätz­ licher Arbeitsgang erforderlich ist.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe, ausgehend von einem Verfahren der genannten Art, dadurch gelöst, daß während des Ausfüllens mit Dichtungsmasse die auszufüllenden Hohlräume zuverlässig gegenüber dem außerhalb der Hohl­ profile liegenden, sichtbaren Teil der eingesteckten Eck­ winkel durch eine die freien Stirnflächen der Hohlprofile verschließende Formgebung des Spritzkopfes abgedichtet werden und daß nach dem Ausfüllen der Hohlräume der Eck­ bereich durch einen Auswerfer senkrecht zur Rahmenebene bewegt wird, so daß jeweils an der freien Stirnfläche der Hohlprofile ein sauberer und glatter Abschluß der Dich­ tungsmasse entsteht.

Zur Durchführung des Verfahrens dient eine aus einem Spritzkopf und Andruckstempel bestehende Vorrichtung, bei der sich am Spritzkopf zwei Führungsbahnen befinden, die jeweils senkrecht zur Längserstreckung des zugeordneten Hohlprofils angeordnet sind. Die Führungsbahnen verschließen während des Ausfüllens die freien Stirnflächen der Hohlpro­ file und weisen an ihrem während des Ausfüllens am Eckwinkel anliegenden inneren Rand je eine Schneide auf. In den Führungsbahnen befinden sich in einer vorteilhaften Aus­ gestaltung je eine oder mehrere Öffnungen.

Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und der Vorrichtung wird während und nach dem Ausfüllen der Hohl­ räume der außerhalb der Hohlprofile liegende, sichtbare Teil der eingesteckten Eckwinkel nicht mit Butyldichtstoff verschmutzt. Beim Beschichten des Abstandhalterrahmens mit Butylkleberschnuren treten somit keine technologischen Schwierigkeiten auf bzw. kann am Fördersystem des Butyl­ extruders kein Butyldichtstoff kleben und aus den Hohl­ räumen nicht wieder herausgerissen werden. Es ist kein zu­ sätzlicher Arbeitsgang zum Säubern des sichtbaren Teiles der eingesteckten Eckwinkel erforderlich.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung des Spritzkopfes, Niederhalters, Andruckstempels und des Auswerfers;

Fig. 2 einen Schnitt durch den Spritzkopf nach Fig. 1 und

Fig. 3 den Eckbereich eines Abstandhalterrahmens mit ange­ setztem Spritzkopf und Andruckstempel.

Vier mit einem Trockenmittel gefüllte Al-Hohlprofile werden mit Hilfe von vier eingesteckten Eckwinkeln manuell oder maschinell zu einem Abstandhalterrahmen zusammengefügt. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsge­ mäßen Vorrichtung werden die Hohlräume 14 zwischen den Hohl­ profilen 11, 12 und dem eingesteckten Eckwinkel 13, der zwecks Schaffung definierterer Bedingungen und Vermeidung von un­ nötigem Mehrverbrauch an Dichtungsmasse mit Stauzungen 15 versehen ist, nacheinander mit Butyldichtstoff ausgefüllt.

Der Eckbereich des Abstandhalterrahmens wird auf die Auf­ legekonsolen 6 des Spritzkopfes 1 aufgelegt. Der Spritz­ kopf 1 mit seiner Stirnseite 2 und den Führungsbahnen 3 wird mit Hilfe des sich in Pfeilrichtung bewegenden Nieder­ halters 8 und Andruckstempels 9 fixiert und dichtet mit sei­ nen Schneiden 4 die auszufüllenden Hohlräume 14 gegenüber dem außerhalb der Hohlprofile 11, 12 liegenden, sichtbaren Teil des eingesteckten Eckwinkels 13 ab.

Unter einem Druck von ca. 20 MPa und mit einer Temperatur von ca. 160°C wird der Butyldichtstoff aus dem Spritzkopf­ hohlraum 7 durch die Öffnung 5 in die durch die Stauzungen 15 begrenzten Hohlräume 14 gedrückt. Ein Ventil im Anschluß der Zuleitung des Butyldichtstoffes verhindert, daß nach dem Ausfüllen der Hohlräume 14 noch Butyldichtstoff aus den Öffnungen 5 ausfließt.

Der Niederhalter 8 fährt anschließend in seine Ausgangs­ stellung und der Andruckstempel 9 um 0,2-0,4 mm zurück. Mit Hilfe des sich in Pfeilrichtung bewegenden Auswerfers 10 wird der Eckbereich des Abstandhalterrahmens senkrecht zur Rahmenebene bewegt, so daß jeweils an der freien Stirnflä­ che der Hohlprofile 11, 12 ein sauberer und glatter Abschluß der Dichtungsmasse entsteht. Das Ausfüllen der Hohlräume zwischen den eingesteckten Eckwinkeln und Hohlprofilen er­ folgt bei den restlichen drei Eckbereichen auf die gleiche Weise. Je nach den Abmessungen der Hohlprofile bzw. je nach auszufüllendem Volumen der Hohlräume können sich auch mehr als zwei Öffnungen am Spritzkopf befinden.

Claims (3)

1. Verfahren zum Abdichten der Eckbereiche von aus senkrecht zur Längserstreckung abgeschnittenen Hohlprofilen und Eckwinkeln zusammengesetzten Abstandshalterrahmen für Isolierglasscheiben, bei dem ein Spritzkopf form- und kraftschlüssig an den Eck­ bereichen des Abstandhalterrahmens angesetzt wird und die Hohl­ räume zwischen den Hohlprofilen und den in diesen einge­ steckten Eckwinkeln mit einer unter relativ hohem Druck ein­ gebrachten organischen Dichtungsmasse ausgefüllt werden, dadurch gekennzeichnet, daß wäh­ rend des Ausfüllens mit Dichtungsmasse die auszufüllenden Hohlräume zuverlässig gegenüber dem außerhalb der Hohl­ profile liegenden, sichtbaren Teil der eingesteckten Eck­ winkel durch eine die freien Stirnflächen der Hohlprofile verschließende Formgebung des Spritzkopfes abgedichtet werden und daß nach dem Ausfüllen der Hohlräume der Eck­ bereich durch einen Auswerfer senkrecht zur Rahmenebene bewegt wird, so daß jeweils an der freien Stirnfläche der Hohlprofile ein sauberer und glatter Abschluß der Dich­ tungsmasse entsteht.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einem Spritzkopf und einem Andruckstempel, dadurch gekennzeichnet, daß sich am Spritzkopf (1) zwei Führungsbahnen (3) befinden, welche jeweils senkrecht zur Längserstreckung des zugeordneten Hohlprofils angeord­ net sind, während des Ausfüllens die freien Stirnflächen der Hohlprofile verschließen und an ihrem während des Ausfüllens am Eckwinkel anliegenden inneren Rand je eine Schneide (4) aufweisen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich in den Führungsbahnen (3) je eine oder mehrere Öffnungen (5) befinden.