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Vorrichtung zum Fortbewegen mittels schreitender Bewegung der Beine.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. Januar 1919 ab. Die Erfindung betrifft eine
Einrichtung für den Schneeschuh-, Roll- und Wassersport sowie zur Beförderung kleiner
Lasten zu Wasser und zu Lande mit Hilfe von stelzenartigen Stützen, an welche je
nach der Beschaffenheit der Lauffläche entweder kurze Schneeschuhe, Rollen oder
tragfähige Schwimmkörper nach Art der bekannten Wasserschuhe angeschlossen sind.
Die Verbindung zweier solcher Stützen zu einer Vorrichtung zum Fortbewegen mittels
schreitender Bewegung der Beine ist an sich bereits bekannt. Das Neue gemäß der
Erfindung besteht darin, daß an die zwei Stützen eine dritte als Vorderstütze mit
Hilfe eines wagerechten U-förmigen Gestelles angeschlossen wird, wobei diese dritte
Stütze zugleich zum Lenken dient.
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Die Erfindung ist in einigen beispielsweisen Ausführungen in den Fig.
i bis 8 dargestellt. Es zeigt Fig. i im Schaubild ein Laufzeug für die Fortbewegung
auf Schnee oder Eis, Fig. =a eine Einzelheit der Lenkstütze f, Fig, i b eine Einzelheit
der Stütze a, die Fig. 2 und 2 a ein Laufzeug mit Rollenstelzen für die Fortbewegung
auf dem Lande und eine Einzelheit der Rollenstütze, die Fig. 3 bis 6 Rollenlanfgestelle
als Transportmittel mit verkürzten Stelzen, Tig. 7 im Schaubild ein Wasserlaufzeug,
die Fig. 7 a und 7 b Einzelheiten dazu, und Fig. 8 die Draufsicht eines Tragkörpers
mit besonderer Klappflügeleinrichtung. Wie aus den schematischen Figuren zu entnehmen
ist, besteht die erstgenannte Einrichtung im wesentlichen aus Stützen a mit unten
fest oder drehbeweglich angeschlossenen kurzen Schneeschuhen b mit der üblichen
Bindung, wobei die Stützen entweder für sich allein als Stelzen in der üblichen
Weise gebraucht werden können oder gemäß der Erfindung in ein U-förmiges hölzernes
Gestell c derart eingesetzt oder daran angelenkt sind, daß sie sich in der Laufrichtung
hin und her bewegen können, aber in ihrer Höhe vom Fußboden gehalten sind und nur
begrenzte Schreitbewegungen vollführen können. Letzterem Zwecke dienen feste oder
nachgiebige Zugorgane d von geeigneter Länge, die in der Zeichnung als Ketten dargestellt
sind. Am Scheitel des Bügels c ist in einem eisernen Führungsgestell e_ nach vorn
geneigt und drehbar die Vorderstelze f gelagert, die einen kurzen Schneeschuh oder
eine Rolle nach Fig. i a trägt und gleichzeitig zur Stütze wie zur Lenkung des Laufgestelles
mit Hilfe der Lenkstange g dient. Dieselbe ist so geformt, däß sie allenfalls auch
bei langen, unter den Armen gehaltenen Stelzen bedient werden kann, doch sollen
in der Regel nur kurze Stützen benutzt werden.
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Im Prinzip gleichartig ist das Rollenlaufzeug nach Fig. 2, nur treten
an Stelle der Schneeschuhe Rollen h und Fußtritte i, die auf der Rollenachse
innerhalb der Stelzen
aufruhen, zur sicheren 'Vorwärtsbewegung erhalten
die Rollen gegen Rücklauf die bekannte Sicherung durch eine Sperrklinkeneinrichtung
oder Bremse k (Fig. 2a) oder allenfalls eine Freilaufeinrichtung mit Innen- oder
Handbremse. Die Rollen erhalten zweckmäßig Gummibereifung sowie Radschutz gegen
Staub und Kot. Die Fig. 3 bis 6 zeigen ein Rollenfahrzeug für Transportzwecke, wobei
der Tragbügel c mit dem Transportgefäß oder Rollwagen fest verbunden oder an der
Vorderstütze drehbar angebracht sein kann. Fig. 6 zeigt die Anordnung eines Fahrstuhles
für Kranke mit Lenkrollenstützung.
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Beim Wasserlaufzeug Fig...7 und 8 bilden kahnförmige oder hohle, geschlossene
Tragkörper l die unteren Enden der Stelzen, deren Anschluß zweckmäßig mittels Drehzapfen
beweglich erfolgt, während die Streben Schlitzzapfen erhalten. Das Volumen der Schwimmkörper
ist so bemessen, daß jeder einzelne das Gewicht des Mannes zu tragen imstande ist,
um beim Einsteigen genügende Tragfähigkeit zu bieten: Im Schwerpunkte der E Tragkörper
befinden sich die Auflager für die Füße.- Die Vorderstütze trägt einen entsprechend
kleineren Tragkörper m zum Lenken mittels Handrades. Zum Tragen am Lande erhält
das Laufgestell noch Achselgurte. -Anden Schwimmkörpern werden an sich bekannte
Klappflügel n angebracht, die sich bei der Vorwärtsbewegung schließen, beim Rückstoß
selbsttätig öffnen und in dieser Stellung durch feste oder elastische Zugmittel
begrenzt werden. Da die geöffneten Flügel auch bei der hier vorgesehenen Anordnung
am Ende der Schwimmkörper die Breite des Tragkörpers wesentlich überragen, bilden
sie einen ausgiebigen Widerstand gegen das Ausweichen nach rückwärts. Der Anschluß
dieser Klappfiügel an dem Tragkörper ist zweckmäßig derart zu treffen, daß die Flügelachse
beim Transport am Lande angehoben und in dieser Lage festgehalten werden kann. Die
Zugorgane o werden am besten an einem die Flügel umgreifenden Bügel :p gehalten.
Der vordere Tragkörper wird zweckmäßig kahnförmig zur Aufnahme von Waren, Lebensmitteln
oder allenfalls einer Person ausgebildet.