DE808411C - Hilfsgeraet fuer Kinderwagen zum Befahren von Treppen - Google Patents

Description

• Hilfsgerät für Kinderwagen zum Befahren von Treppen Das Herunter- und Heraufschaffen von Kinderwagen über die Treppen ist mit großen Schwierigkeiten verbunden. Der Wagen muß entweder von zwei Personen getragen oder es muß das Kind zuvor aus dem Wagen genommen werden, um so den leeren Wagen mit vieler Mühe über die Treppenstufen herunterzulassen oder hinaufzuziehen, worunter der Wagen sehr leidet. Einen belegten Wagen auf diese Weise über die Treppen zu fahren, ist ohne Gefährdung des Kindes nicht möglich, zumal der Wagen dabei aus der waagerechten Lage kommt.
• Diese Übelstände zu beseitigen, ist der Zweck der Erfindung. Das Wesen derselben besteht in einem Hilfs- oder Gleitgerät für Kinderwagen beim Befahren von Treppen, das fest unter dem Boden des Kinderwagens angebracht ist und beim Fahren auf ebener Fahrbahn, völlig eingezogen, flach unter dem Wagenboden liegt, zum Befahren von Treppenaber durch eine mit Handkurbel versehene Gewindespindel über Nürnberger Scheren so ausgeschwenkt werden kann, daß das Gleit- oder Laufwerk, bestehend aus mehreren hinter- und nebeneinandergelagerten Rollen mit darübergespanntem, durchgehendem, endlosem Gummiband, am vorderen Ende über die Wagenräder nach unten ragt. Dabei wird zuvor das Rahmengestell, das das beiderseits aus je zwei Laufbändern bestehende Gleitwerk trägt, mit der Achse der hinteren Räder des Wagens gekuppelt. Auf diese Weise kann der Kinderwagen mit darin liegendem Kind gefahrlos und. ohne jegliche Erschütterungen herauf- und heruntergeschafft werden, da das Gleitwerk über die Treppenstufen gleitend, mit seiner Spitze bereits die nächstfolgende Stufe erreicht hat; bevor das Ende und auch die Wagenhinterräder die Barüberliegende Stufe verlassen.
• In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstands veranschaulicht. Es zeigt Abb. i eine Seitenansicht im eingezogenen Zustande; Abb.2 einen Grundriß, Abb. 3 .eine Seitenansicht. im ausgeschwenkten Zustande an einem Kinderwagen angebracht.
• Das Hilfs- und Gleitgerät besteht aus seitlichen Rahmen i, die durch Streben 2 zu einem festen Rahmengestell vereinigt sind: Die Rahmen dienen als Träger von äußeren, aus mehreren hintereinandergelagerten Laufrollen 3 bestehenden Gleitwerken und von inneren, aus Laufrollen 4 gebildeten, etwas kürzeren Gleitwerken. Über die einzelnen Rollengruppen sind durchgehende endlose Gummilaufbänder $ bzw. 6 nach Art der Raupenschlepper gespannt. An den äußeren Seitenwänden der Rahmen i greifen Glieder 7, 8 einer Nürnberger Schere an, deren Endglieder 9, io auf einer Achse i i angeordnet sind. Diese ist drehbar unter einer Platte 12 gelagert und trägt einen nach hinten ragenden festen Arm 13. Unterhalb der Achse ii ist auf einer an dem Rahmen i fest angebrachten Achse 14 drehbar ein Arm 15 gelagert. Beide Arme sind am anderen Ende mittels eines Bolzens 16 mit einer gabelförmig ausgebildeten Schubstange 1 7 drehbar verbunden, die am anderen Ende mittels Gabel auf seitliche Zapfen 18 einer Mutter i9 faßt. Letztere dient zur Aufnahme einer unter der Platte 12 gelagerten Gewindespindel 20. Diese ist mit einer Handkurbel 21 versehen und kann durch eine aufschwenkbare oder abhebbare Feststellvorrichtung 22, deren Arretierstift 23 beispielsweise in eine Rast des Spindelbundes 24 eingreift, festgestellt werden. Das Feststellen der Gewindespindel in der erforderlichen Stellung kann auch durch andere Arretiervorrichtungen erfolgen: Von dem Rahmen i ausgehende aufrechte Arme 25 weisen am oberen Ende eine seitliche halbrundeAusnehmung auf. Um Bolzen 26 der Arme 25 drehbare, am unteren Ende durch eine Stange 27 verbundene Laschen 28 sind ebenfalls am oberen Ende mit der Ausnehmung der Arme 25 zugekehrter, halbrunder Ausnehmung versehen. Hierdurch entstehen durch Ein- oder Ausschwenken der Laschen 28 geschlossene oder offene Lager 29. Diese dienen im eingezogenen Zustande der Hilfs-_ und Gleitvorrichtung zur Aufnahme von an der Plätte 12 vorgesehenen Krampen o. dgl. 30, im ausgefahrenen Zustande zur Lagerung der Achse 31 der hinteren Räder 32 des Wagens 33,' unter dessen Boden die Platte i2 befestigt ist. Die Lager 29 werden im geschlossenen Zustande durch Riegel oder Überwürfe 34 gesichert, die die Laschen 28 gegenüber den Armen 25 feststellen. Auf der Achse 14 sind drehbare Rollen 35 angeordnet, gegen die zur Erzielung .einer Bremswirkung beim Treppenabstieg die Gummibänder 6 sich andrücken.
• Das fest unter dem Kinderwagen angebrachte Gerät liegt in der Ruhestellung flach unter dem Wagen, ohne irgendwie hinderlich zu sein, wobei' die Sicherung 22 einselbsttätiges Drehen der Spindel 2o verhindert. Soll eine Ausfahrt erfolgen, wobei der Wagen die Treppen heruntergeschafft werden muß, so wird nach Lockerung der Spindel 2o das Gleitgerät nach Öffnen der Lager 29 ausgeklinkt und diese auf die Achse der Wagenhinterräder aufgehängt und gesichert. Durch Rechtsdrehung der Gewindespindel 20 mittels der Kiii bel 21 wird das Gleitwerk in die erforderliche Lage ausgeschwenkt, so daß 'nunmehr der Wagen ohne Gefahr gleitend über die Treppen geschafft werden kann: Danach wird das Gleitwerk wieder eingezogen, wobei die Kupplung desselben mit der Radachse bestehen bleiben kann, da auch in dieser Stellung das Gleitwerk beim Fahren auf ebener Fahrhuhn nicht hinderlich ist.

Claims (4)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Hilfsgerät für Kinderwagen zum Befahren von Treppen, dadurch gekennzeichnet, daß unter dem Boden des Kinderwagens an einem Rahmengestell (i) ein durch über Laufrollen (3, 4) gespannte Gummilaufbänder (5, 6) gebildetes Gleitwerk angeordnet ist, das durch eine Gewindespindel (2o) über Nürnberger Scheren (7, 8, 9 io) nach Kupplung des Rahmengestells (i) mit der Achse der Hinterräder des Wagens so ausgeschwenkt werden kann, daß das vordere Ende des Gleitwerks über die Wagenräder nach unten ragt.
2. 2. Hilfsgerät für Kinderwagen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Glieder (7, 8) der Nürnberger Schere an dem Rahmengestell (i) angreifen und die Endglieder (9, io) derselben auf einer Achse (i i), die drehbar an einer das ganze Gerät tragenden Platte (12) gelagert ist, angeordnet sind, wobei ein mit der Achse (i i) starr verbundener Arm (13) und ein auf einer am Rahmengestell (i) fest angebrachtten Achse (14) drehbarer Arm (15) mit einer Schubstange (17) in Verbindung stehen, die über eine Mutter (i9) an der durch eine Einrichtung (22) feststellbaren Gewindespindel (20) angreift. .
3. 3. Hilfsgerät für Kinderwagen nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleit- und Hilfsgerät in der Ruhelage mittels Lager (29), die durch vom Rahmengestell (i) ausgehende Arme (25) und drehbare Laschen' (28) gebildet sind, über an der Platte (12) befindliche Krampen o. dgl. (30) gehalten wird und daß die durch Drehen der feststellbaren Laschen (28) zu öffnenden Lager (29) in der Gleitstellung des Geräts zur Aufnahme der Achse (31) der Hinterräder (32) des Wagens (33) dienen.
4. 4. Hilfsgerät für Kinderwagen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Achse (14) drehbare Rollen (35) angeordnet sind, die beim Treppenabstieg eine Bremswirkung auf die Lauf- und Gleitwerke (6) ausüben.