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Sportgerät Die Erfindung verfolgt den Zweck, zwei normaler-«-eise
saisongebundene Sportgeräte, den Rodelschlitten und das sommerliche Kinderdreirad,
durch Kombination zu einem universellen und jedes für sich zu einem vollkommenen
Sportgerät zu gestalten, indem man durch eine geringe Montage aus einem Dreirad
durch Auswechseln von Kufen und lZädern einen dreikufigen lenkbaren Rodelschlitten'
machen kann.
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Das Dreirad wird dazu vorteilhaft zweifach tretbar gemacht, indem
man z. B. an zwei hintereinanderliegenden Sitzstützen eines schlittenähnlichen Gestelles
Lagerbuchsen einbaut, durch welche Rad- und Tretachsen eingesteckt werden. Bei einem
solchen Gerät wird in den vorderen Sitzstützen eine Tretachse mit Pedalen eingebaut,
von welcher durch eine Kettenübersetzung ins Schnelle das Tretmoment auf die Radachsen,
gelagert in den hinteren Sitzstützen, übertragen wird, so daß ein hinterer Fahrer
durch Treten allein die Fortbewegung des Dreirades und nun aber in schnellerer als
der üblichen Weise beim Dreirad erreichen kann, da das Schlittengestell selber sich
nicht wie das Vorderrad in einer Kurve auf die Seite neigt, so daß die Pedalschenkel
bedeutend größer, die Tretgeschwindigkeit und die Druckkräfte aber entsprechend
kleiner werden können. Die Kufen des schlittenähnlichen Gestelles werden mit den
seitlichen Längsstützen des Sitzes nach vorn hochgezogen und zusammengeführt und
umfassen ein etwas schräg stehendes Lagerrohr, durch welches ein Lenkrohr geführt
wird, das am oberen Ende eine Steuer- oder Lenkeinrichtung und am unteren Ende eine
Art Fahrradgabel trägt. In die Gabel kann vorn das dritte Rad, wie bei einem normalen
Dreirad auch mit Pedalen versehen, eingebaut werden, muß dann aber einer gleichen
Tretbewegung wegen größer sein als die hinteren Treib-oder
Tragräder.
Beim Fortlassen der vorderen oder hinteren Treteinrichtupg kann aber eine größere
Person das Dreirad auch allein benutzen. Um gefährliche Verletzungen durch die Enden
einer gewöhnlichen Lenkstange bei evtl. Stürzen mit dem Gerät als Schlitten weitgehendst
zu vermeiden, wurde ein Rad zum Lenken gewählt, an welchem kein Ende hervorsteht.
Das Lenkrad kann in der Höhenlage verstellt werden, um größeren und kleineren Kinder
ein bequemes vorderes Treten zu ermöglichen.
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Beim Skifahren lassen sich Kurven auch in hartem Schnee dadurch machen,
daß man während des Fahrens den einen Schneeschuh schräg nach innen gekantet vor
den anderen schiebt und die Last zunehmend dann auf diesen überträgt, wodurch die
Fahrt in die Richtung des vorgeschobenen Schneeschuhes abgebogen wird. Derselbe
Vorgang ist bei der Erfindung in der Winterform des Sportgerätes verwendet worden.
Beim Umbau des Dreirades auf diese Winterform werden die Räder abgenommen, und in
die vordere Gabel wird ein kurzer Ski, hier genannt Lenkkufe, eingebaut. Diese ist
um die Achse der Gabel schwenkbar, wozu die Kufe schräg nach vorn gerichtete Fußstützen,
gleichsam als Schneeschuhbindung, starr aufgesetzt bekommen hat, die oben eine zur
Kufenachse quergestellte Lagerbuchse tragen. Die Schwenkbarkeit um diese Lägerachse
ist durch Anschlag nur auf eine gewisse untere Teilbewegung beschränkt. In bezug
auf seitliches Kippen jedoch ist diese Schneekufe zu der Achse der Radgabel immer
parallel und vollständig starr schwenkend verbunden. An Stelle der Pedale des Rades
ist die Gabelachse zu Fußrasten verlängert worden. Dreht man am oberen Steuerrad,
so dreht sich die Lenkkufe um die vordere Lenkachse und paßt sich wegen der beweglichen
Lagerung in ihrer Querbefestigung jeder Geländeneigung an. An den Fußrasten kann
man die Lenkbewegung durch Druck der Füße kräftig unterstützen. Dadurch, daß die
vordere Gabel nun nicht senkrecht, sondern schräg zu den horizontalen Tragkufen
des Schlittens befestigt ist und die Schneekufe im Gegensatz zu einem bereiften
Rad eine gewisse ebene, feste Breite hat, welche sich also immer im gleichen Abstand
um die Achse der Bohrungen in der Gabel bewegt, wird die Kufe beim Einschwenken
gleichsam auf ihrer Unterlage .nach innen gekantet und der gesamte Vorderteil des
Schlittens dadurch hochgehoben, so daß die jeweilige Kufenkante automatisch mit
zunehmender Schwenkung immer stärker belastet wird und sie, wie beim vorgeschobenen
Schneeschuh, immer schärfer die Führung übernimmt.
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Dies ist jedoch nur die Hälfte der Lenkfähigkeit des Schlittens. Während
für eine Besetzung mit zwei kleineren Personen in die Lagerbuchsen der vorderen
Sitzstützen, in welchen die Tretachsen bei der Sommerausrüstung liegen, feste Fußrasten
für diese zweite Person, den Bremser, eingeschraubt werden (bei Besetzung mit einer
größeren Person können diese Buchsen leer bleiben), bekommen die Lagerbuchsen in
den hinteren Stützen die Lenk-und Hemmbremsen, welche nicht miteinander verbunden
sind, sondern rechts und links einzeln zu betätigen sind. An der Innenseite einer
solchen Lagerbuchse steht dann, mit dem äußeren langen Hebelarm durch einen Achsstummel
in der Buchse verbunden, ein kurzer Dorn hervor, welcher um eine gute Hemmwirkung
zu erreichen, auf die Tragkufe zu wiederum abgebogen ist und sich beim Ziehen der
Bremse in die eben gedrückte Spur einkratzt. Betätigt man jetzt einseitig eine Bremse,
in diese Fall Lenkbremse, so wird der Schlitten nur auf dieser einen Seite, und
zwar ganz hinten, abgebremst, wodurch er nach dieser Seite einen Bogen beschreibt.
Die Größe des Bogenradius wird durch die eingeschlagene Lenkkufe bestimmt. Durch
den eingesetzten Dorn wird zugleich ein seitliches Abrutschen des Schlittens verhindert.
Der hintere Bremsdorn wirkt nun sehr scharf, da durch das Einschlagen der Lenkkufe
die beiden Tragkufen mit ihrem vorderen Ende aus ihrer Spur gehoben worden sind
und die Last somit nur noch auf den hinteren Enden der Tragkufen, also direkt auf
dem Dorn liegt.
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Werden hingegen zu gleicher Zeit beide Bremsen gezogen, ein Einzelfahrer
kann bei völligem Bremsen dann nur noch mit den Füßen lenken, so heben sich die
nach beiden Seiten wirkenden Drehmomente gegenseitig auf und ergeben eine bloße
Bremswirkung. Wenn man beim stehenden und leicht belasteten Schlitten auf hartem
Boden eine Bremse anzieht, so wird der Schlitten an dieser Seite etwas zurückgezogen,
wodurch die Lenkkufe sich allein in die zugehörige schräge Richtung einstellt. Ein
gleicher Vorgang ist beim Dreirad vorhanden, wenn man ihm stehend ein Drehmoment
um eine hintere Sitzstütze erteilt. Dann schlägt ebenfalls das Vorderrad nach der
Innenseite ein. Es ergibt sich also für den Schlitten infolge dieser Tatsache 'dieselbe
vollkommene Lenkfähigkeit wie bei dem Dreirad, auch bei sehr hartem Schnee oder
Eis. Gegen Überkippen nach der bogenäußeren Seite müssen sich die Fahrer selbstverständlich
nach innen legen, wodurch der auf dieser Seite hervorstehende Dorn noch stärker
belastet und.die andere Kufe entlastet wird. Der Rodelschlitten ist in dieser Form
also bedeutend vervollkommnet worden, ebenso wie das Dreirad durch die Übersetzung
ins Schnelle an Wert gewonnen hat.
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In der Zeichnung ist in Abb. A das Gerät in Winterausrüstung, in Abb.
B im Grundriß dazu, jedoch ohne Sitzbrett, und in Abb. C in Sommerausrüstung dargestellt.
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In allen drei Abbildungen bezeichnet i die vorn zum Lenkrohr hochgezogenen
Kufen des Gestelles, 2 die seitlichen Längsstücke des Sitzes, 3 die vordere und
4 die hintere Sitzstütze mit den Lagerbuchsen 3° und 4° über den Tragkufen. 5 ist
das Lagerrohr mit dem Lenkrohr 6 und der Gabel 7, während 8 das Steuerrad bezeichnet.
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In Abb. A und B, also in Winterausrüstung, zeigt die Ziffer 9 einen
äußeren Bremshebel und io die auf die Tragkufenspur drückenden Lenk- und Bremshaken.
An Stelle der Pedale sind
für den Bremser die Fußrasten i i eingebaut,
in die er sich zur Betätigung der Bremse tüchtig einstemmen kann. 12 zeigt die Lenkkufe
mit den Fußrasten 13 für den Steuerer, 14 die Stützfüße der Lenkkufen und 15 den
Begrenzungsanschlag gegen zu weites Herumschlagen der Lenkkufe um ihre Querachse.
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In Abb. C zeigen der Sommerausrüstung entsprechend 16 ein hinteres
Treib- oder Tragrad mit Radachse in den Lagerbuchsen und 17 die Tretkurbel in der
Lagerbuchse der vorderen Sitzstütze. Auf der Tretachse sieht man das größere Kettenrad
18 mit einer Übertragungskette i9 auf das kleinere Kettenrad 2o auf der hinteren
Radachse. Die Rückenstütze 21 für den vorderen Fahrer hat einen Haltegriff für den
hinteren Fahrer, der an der Rückenstütze 22 den Halt zum Treten der Kurbel findet.
Für eine größere Person kann man über diese beiden Rückenstützen ein zweites Sitzbrett
23 legen. Das vordere Lenkrad 24 trägt das kleinere Pedal 25.