DE3218821C2 - Stabile Aufschlämmung von inaktivem Magnesiumoxid und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Stabile Aufschlämmung von inaktivem Magnesiumoxid und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein eine wäßrige Magnesiaaufschlämmung enthaltendes
Mittel zur Bildung eines isolierenden Glasüberzugs auf Oberflächen aus
orientiertem Siliziumstahlband und Siliziumstahlblech, wobei mindestens ein
Teil der Magnesia inaktives Magnesiumoxid ist. Die Erfindung betrifft weiter
ein Verfahren zum Suspendieren inaktiver Magnesia in Wasser zur Herstellung
einer stabilen Aufschlämmung, die leicht auf Siliziumstahloberflächen aufge
bracht werden kann, und zwar zur Bildung einer getrockneten Schicht, die mit
dem Stahl unter Bildung eines Glasfilms während eines nachfolgenden Hochtem
peraturglühens reagiert.
Bei der Herstellung von orientiertem, entkohltem Siliziumstahlband und
Siliziumstahlblech wird üblicherweise mit einer wäßrigen Magnesiaaufschlämmung
beschichtet, die bei geringer Hitze getrocknet wird. Während der Entkohlung
wird auf den Oberflächen des Grundmaterials aus Siliziumstahl eine Fayalit-
Schicht (ein Eisensilicat) gebildet. Das Grundmaterial, das mit einer getrock
neten Magnesiaschicht überzogen wird, wird dann zum Schluß einer Hochtem
peraturglühung bei etwa 1095 bis etwa 1260°C unterworfen, während der das
Magnesiumoxid in dem Überzug mit der Fayalit-Schicht unter Bildung eines
Glasfilms reagiert und wobei, wie an sich bekannt, die Würfel-auf-Kante-
Orientierung (Goß-Struktur) durch sekundäre Rekristallisation entsteht.
Es ist bekannt, aktive Magnesia mit einer Zitronensäureaktivität von weniger
als 200 Sekunden zu verwenden, um eine wäßrige Aufschlämmung zu erhalten, aus
der sich das Magnesiumoxid nicht schnell absetzt, und um die Reaktion zwischen
Magnesia und der Fayalit-Oberflächenschicht zu erhalten. Aktive Magnesia des
herkömmlicherweise verwendeten Typs hydratisiert, und zwar mit der Folge, daß
die Viskosität der Magnesia-Wasser-Aufschlämmung ansteigt, und dies schafft
Probleme, da die Viskosität der Aufschlämmung innerhalb eines Bereiches
bleiben muß, der es gestattet, einen Überzug gleichförmiger Dicke durch
Tauchen, Sprayen, Rakeln oder dergleichen herzustellen.
Aus der US-PS 2 385 332 und der DE-OS 29 47 945 sind sogenannte Glühtrenn
mittel für die Bildung eines isolierenden Glasfilms auf orientiertem Sili
ziumstahlband und -blech bekannt, die entweder ausschließlich oder zumindest
teilweise inaktives Magnesiumoxid enthalten. Die Stabilität der Magnesia
aufschlämmung wird gemäß der DE-OS 29 47 945 dadurch gewährleistet, daß
mindestens 70 Gew.-% der Teilchen des inaktiven Magnesiumoxids eine Größe von
höchstens 5 µm aufweisen. Die Aufschlämmung kann ferner durch den Zusatz einer
Reihe von Hilfsstoffen, insbesondere von Mg(OH)₂ oder von Aluminiumverbindungen,
stabilisiert werden.
Da inaktive Magnesiumoxide zu viel geringeren Kosten zur Verfügung stehen als
aktive Magnesiumoxide, kann durch den Ersatz von inaktivem Magnesiumoxid in
einem Glüh-Trennmittel die Herstellung von Würfel-auf-Kante-orientiertem
Siliziumstahl wesentlich wirtschaftlicher gestaltet werden.
Der Zusatz von Phosphaten zu einer aktiven Magnesiaaufschlämmung ist bekannt,
und zwar um die Glasfilmeigenschaften und die magnetischen Eigenschaften des
Siliziumstahlgrundmaterials zu verbessern. Hierzu sei auf die US-PS 3 615 918
verwiesen (ausgegeben für J. D. Evens und D. W. Taylor), worin eine Magnesia
zusammensetzung offenbart wird, die eine zersetzliche Phosphatverbindung
enthält. Gemäß diesem Patent wird das Phosphat, das in einer Menge zwischen 1
und 25 Gew.-%, berechnet als P₂O₅, enthalten ist, zu elementarem Phosphor
während des zum Schluß durchgeführten Hochtemperaturglühens reduziert, wobei
der Phosphor vom Überzug nach innen in den Siliziumstahl hinein diffundiert.
Überzüge auf Phosphatbasis, die direkt auf metallische Oberflächen oder als
sekundäre Beschichtungen auf einen Hüttenglas-Überzug auf Magnesiabasis
aufgetragen werden können, sind bekannt. Phosphat und Magnesia enthaltende
Überzüge, die zum Auftragen auf orientierte Siliziumstahloberflächen geeignet
sind, und zwar entweder direkt oder als sekundäre Überzüge, sind in den US-PS
3 840 378 und 3 948 786 (ausgegeben für J. D. Evens) beschrieben.
Aus der DE-OS 28 34 321 ist bekannt, daß durch Zusatz von wasserlöslichen
Phosphaten der Viskositätsanstieg einer Aufschlämmung aktiver Magnesia in
Wasser vermindert und gleichzeitig die Visskosität der Aufschlämmung über einen
bestimmten Zeitraum hinweg auf einem niedrigen Niveau stabilisiert werden
kann. Die Magnesiakonzentration kann durch diese Maßnahme auf 0,1 bis 0,24 g/cm³
erhöht werden.
Des weiteren sind Zusatzstoffe für Magnesiaaufschlämmungen vorgeschlagen
worden, um die Glasfilmeigenschaften zu verbessern und/oder die Magnesia-
Fayalit-Reaktion zu erleichtern. Zusatzstoffe, die eine wäßrige Aufschlämmung
von inaktivem Magnesiumoxid hoher Konzentration stabilisieren und deren
Viskosität erhöhen, sind bisher jedoch nicht bekannt.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine wäßrige Magnesiaaufschlämmung hoher
Konzentration und ein Verfahren zu deren Herstellung bereitzustellen, wobei
die Magnesiaaufschlämmung zu einem wesentlichen Teil inaktives Magnesiumoxid
mit einer Zitronensäureaktivität von mehr als 200 Sekunden enthält und gegen
Absetzen stabil ist, eine für das Auftragen mit üblichen Mitteln geeignete
Viskosität besitzt und mit der Fayalit-Schicht auf den Oberflächen des
Grundmaterials unter Bildung eines gleichförmigen, isolierenden Glasfilms
befriedigender Qualität reagiert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Mittel zur Bildung eines iso
lierenden Glasfilms auf Oberflächen von orientiertem Siliziumstahlband und
-blech der eingangs genannten Art gelöst, welches dadurch gekennzeichnet ist,
daß mindestens 25 Gew.-% des Magnesiumoxids eine Zitronensäureaktivität von
mehr als 200 Sekunden aufweisen, daß eine phosphathaltige Verbindung enthalten
ist, die aus der aus Calziumphosphaten, wasserlöslichem Ammoniumpolyphosphat,
Aluminiumphosphat, Magnesiumphosphaten, Phosphorsäure und deren Gemischen
bestehenden Gruppe ausgewählt ist, wobei diese Verbindung in einer Menge von 2
bis 25 Gew.-%, berechnet als P₂O₅ und bezogen auf das Gewicht des Magne
siumoxids, enthalten ist, daß der Rest im wesentlichen aus Wasser besteht, daß
die Magnesiakonzentration in der Aufschlämmung bis zu 0,6 g/cm³ beträgt und
die Aufschlämmung für Zeiträume von bis zu 10 Stunden gegen Absetzen stabil
ist.
Die Erfindung stellt weiter ein Verfahren zum Suspendieren von inaktivem
Magnesiumoxid in Wasser zur Herstellung einer Aufschlämmung bereit, die gegen
Absetzen stabil ist und nach dem Auftragen auf Oberflächen von orientiertem
Siliziumstahlband oder -blech unter Bildung eines isolierenden Glasfilms
während eines nachfolgenden Hochtemperaturglühens reagiert, wobei das Ver
fahren dadurch gekennzeichnet ist, daß mindestens 25 Gew.-% des Magnesiumoxids
eine Zitronensäureaktivität von mehr als 200 Sekunden aufweisen, daß eine
phosphathaltige Verbindung aus der aus Calziumphosphaten, wasserlöslichem
Ammoniumpolyphosphat, Aluminiumphosphat, Magnesiumphosphaten, Phosphorsäure
und deren Gemischen bestehenden Gruppe ausgewählt wird, wobei diese Verbindung
in einer Menge von 2 bis 25 Gew.-%, berechnet als P₂O₅ und bezogen auf das
Gewicht von Magnesiumoxid, enthalten ist. Der Rest der Aufschlämmung besteht
im wesentlichen aus Wasser. Die nach diesem Verfahren erhaltene Aufschlämmung
zeichnet sich vor allem dadurch aus, daß die Magnesiakonzentration bis zu
0,6 g/cm³ der Aufschlämmung betragen kann und die Aufschlämmung für Zeiträume von
bis zu 10 Stunden gegen Absetzen stabil ist.
Es wurde gefunden, daß die Erfindung mit inaktivem Magnesiumoxid käuflichen
Ursprungs erfolgreich ausgeführt werden kann, welches eine Zitronensäure
aktivität von mehr als 200 Sekunden, einen Cl--Gehalt von max. 0,02% und
einen SO4 2--Gehalt von max. 0,02% hat. Es wurden Versuche mit Magnesia mit
einer Zitronensäureaktivität von etwa 1500 bis etwa 3000 Sekunden durchge
führt, wobei das inaktive Magnesiumoxid 100% des Gesamtmagnesiagehalts der
Aufschlämmung bildete. Gemische aus 50 Gew.-% inaktivem Magnesiumoxid und 50
Gew.-% aktivem Magnesiumoxid wurden ebenfalls untersucht, und es hat sich
gezeigt, daß diese
Gemische zu optimaler Haftung der getrockneten Überzüge
auf dem Grundmaterial sowie zu einer verbesserten Glas
filmqualität führen. Es ist offensichtlich, daß geringere
Mengen an inaktivem Magnesiumoxid im Gemisch mit aktivem
Magnesiumoxid ebenfalls verwendet werden können, und zwar
bis hinab zu 25% inaktivem Magnesiumoxid und 75% aktivem
Magnesiumoxid für eine verbesserte Glasfilmqualität, ob
gleich der wirtschaftliche Vorteil des inaktiven Magne
siumoxid dadurch verlorengeht. Andererseits wurden be
friedigende Ergebnisse mit Aufschlämmungen erzielt, bei
denen 100% des Magnesiumoxids einen Zitronensäurewert von
mehr als 200 Sekunden aufwiesen. Der Hauptnachteil der
Verwendung einer Zusammensetzung, bei der alles Magnesium
oxid inaktiv ist, entsteht aus der Tatsache, daß die
Haftung des getrockneten Überzugs nur mittelmäßig ist,
so daß bei der Handhabung der beschichteten Rollen Sorg
falt walten muß, um die Entfernung des Magnesiaüberzugs
zu verhindern. In Fällen, in denen das inaktive Magnesium
oxid 25 bis 75% des Gesamtmagnesiagehalts bildet, wird
dieses Problem minimiert. Dieser Bereich wird deshalb be
vorzugt. Das aktive Magnesiumoxid hat vorzugsweise eine
Zitronensäureaktivität von etwa 20 bis 40 Sekunden.
Der Phosphatzusatz stabilisiert nicht nur die Aufschläm
mung von inaktivem Magnesiumoxid gegen Absetzen, sondern
erhöht auch die Viskosität auf einen für das Auftragen
mit bekannten Mitteln, beispielsweise durch Tauchen, Sprü
hen, Rakeln und dergleichen, erwünschten Bereich. Darüber
hinaus kann die Magnesiakonzentration höher sein als die
jenige der Aufschlämmungen gemäß denm Stand der Technik,
die nur aktives Magnesiumoxid enthalten. Solche hohen
Konzentrationen sind vorteilhaft, da das Trocknen mit
geringerer Hitze und in kürzerer Zeit bewirkt werden kann
und der durch das Erhitzen entstehende Verlust auf weniger
als 1% gehalten werden kann. Mit solchen geringen Erhitzungs
verlusten wurde gefunden, daß die Glasfilmqualität sehr
gleichförmig blieb, sowohl der Länge als auch der Breite
einer Rolle nach.
Bevorzugte Phosphatverbindungen sind Monocalziumphosphat-
Monohydrat, Dicalziumphosphat-Dihydrat und wasserlösliches
Ammoniumpolyphosphat. Vorzugsweise werden 2,5 bis 10 Gew.-%,
berechnet als P₂O₅ und bezogen auf das Gewicht von Magne
siumoxid, hinzugefügt. Wenn Monocalziumphosphat-Monohydrat
oder Dicalzium-Dihydrat, die teilchenförmig vorliegen,
hinzugefügt werden, kann das Material trocken mit dem
Magnesiumoxid vor der Bildung einer wäßrigen Aufschlämmung
vermischt werden, oder es kann vorher dem Wasser zugefügt
werden, während oder nach dem Vermischen mit Magnesium
oxid. Dementsprechend wird die Ausübung der Erfindung in
keiner Weise durch die Art und durch die Verfahrensstufe
eingeschränkt, in welcher die Phosphorverbindung zu der
Aufschlämmung zugegeben wird. Im Falle des wasserlöslichen
Ammoniumpolyphosphats, das nur in Form einer wäßrigen Lösung
zur Verfügung steht, erfolgt die Zugabe zum Wasser der
wäßrigen Aufschlämmung, entweder bevor oder nachdem das
Magnesiumoxid damit vermischt wird.
Die hohen Calzinierungstemperaturen, die bei der Her
stellung von inaktivem Magnesiumoxid angewandt werden,
führen zum Sintern und/oder zur Agglomerierung des Magne
siumoxids unter Bildung dichter Teilchen, die vermahlen
werden müssen, um die gewünschte Teilchengrößenverteilung
zu erhalten. Dieses Mahlen erzeugt Magnesiateilchen mit
einer aktiven Oberfläche. Ohne sich auf eine bestimmte
Theorie festnageln zu lassen, wird angenommen, daß die
erfindungsgemäß zugegebene Phosphatverbindung mit den
Magnesiateilchen unter Bildung einer dünnen Phosphatschicht
auf der Oberfläche der Teilchen reagiert. Diese dünne
Phosphatschicht verleiht den Teilchen eine negative
Gesamtladung, die die Agglomerierung und das Absetzen
verhindert. Es wird angenommen, daß dies die theoretische
Grundlage für die beträchtlich verbesserte Absetzstabili
tät ist, die beobachtet wurde. Außerdem erhöht die stabile
Suspension solcher Magnesiateilchen auch die Viskosität
der Aufschlämmung bis zu einem gewünschten Bereich.
Es wurde gefunden, daß Konzentrationen bis zu 0,6 g/cm³
ohne Absetzen und ohne Steigerung der Viskosität zu einem
ungebührlichen Ausmaß verwendet werden können, wenn die
Magnesiakomponente zu 100% aus inaktivem Magnesiumoxid
besteht. Bei Verwendung eines Gemisches aus 50% inaktivem
und 50% aktivem Magnesiumoxid können Konzentrationen von
etwa 0,24 g/cm³ bis zu etwa 0,36 g/cm³ verwendet werden.
In getrocknetem Zustand wurden Überzugsgewichte von etwa
7,5 bis etwa 15 g/m² innerhalb der oben genannten Konzen
trationsbereiche erhalten, wenn die Überzüge in üblicher
Weise mit Rakeln oder Meßwalzen aufgetragen wurden.
Die Menge der phosphathaltigen Verbindung, die zugegeben
werden kann, hängt von der Entkohlung und von den Bedingun
gen des Endglühens ab; bei stark oxidierenden Entkohlungs
bedingungen wird ein relativ geringer Phosphatgehalt ver
wendet, unter wenig oxidierenden Bedingungen dagegen ein
relativ hoher Phosphatgehalt.
Der Vergleich zwischen einer erfindungsgemäßen, eine
Phosphatverbindung enthaltenden Aufschlämmung aus 100%
inaktivem Magnesiumoxid mit einer Standardaufschlämmung
aus 100% des gleichen inaktiven Magnesiumoxids, aber ohne
Zusatz, zeigte, daß bei der erfindungsgemäßen Aufschlämmung
nach 10 Stunden kein merkliches Absetzen feststellbar war,
während sich die Aufschlämmung ohne Zusatz innerhalb einer
Stunde vollständig absetzte, wobei eine vollständig klare
überstehende Flüssigkeitsschicht zurückblieb.
Zum besseren Verständnis wird darauf hingewiesen, daß ein
kaltreduziertes entkohltes Siliziumstahlband und ent
sprechendes Rohstahlblech nach herkömmlichen Verfahren
hergestellt werden kann, wobei eine geeignete Schmelze
in die Form von Blöcken gegossen oder kontinuierlich in
Brammenform gegossen wird. Wenn in Blöcke gegossen wird,
wird der Stahl in üblicher Weise vorgewalzt und flachge
walzt, und die Platten werden auf eine Zwischendicke bei
einer Temperatur von etwa 1200 bis etwa 1400°C heißgewalzt,
wobei nach dem Heißwalzen geglüht wird. Der heiße Walz
zunder wird entfernt, und das Material wird dann in einer
oder mehreren Stufen auf die Endstärke kaltgewalzt, wonach
vorzugsweise in einer feuchten, wasserstoffhaltigen
Atmosphäre entkohlt wird. Wenn der Stahl kontinuierlich
in die Form von Brammen gegossen wird, wird vorzugsweise
nach dem Verfahren von M. F. Littman gearbeitet, das in der
US-PS 3 764 406 offenbart ist.
Ein Magnesiumoxidüberzug wird dann auf die Oberflächen des
entkohlten Rohmaterials durch Tauchen, Aufsprühen, Rakeln
oder andere herkömmliche Methoden aufgetragen. Der Überzug
wird dann durch Erhitzen auf eine für die Verdampfung des
Wassers ausreichende Temperatur getrocknet. Das Gewicht
des getrockneten Überzugs liegt vorzugsweise zwischen
6 und 20 g/m². Das beschichtete Rohmaterial wird dann zum
Schluß einem Hochtemperaturglühen bei etwa 1095 bis etwa
1260°C unterworfen, das eine Kastenglühung oder eine offene
Rollenglühung in reduzierender Atmosphäre sein kann.
Während dieses Glühens reagiert das Magnesiumoxid unter
Bildung eines isolierenden Glasfilms, wobei die Würfel-auf-
Kante-Orientierung durch sekundäre Rekristallisation er
zielt wird.
Die Zusammensetzung und das Verfahren zum Bearbeiten des
Siliziumstahls in Form des letztlich entstehenden Bandes
oder Bleches stellen keine Begrenzung der Erfindung dar.
Alle Typen von orientiertem Siliziumstahl mit normaler
oder hoher Permeabilität, bei denen Magnesiaüberzüge ver
wendet werden, können gemäß der Erfindung behandelt werden.
Beispielsweise finden die Zusammensetzungen und Verfahren
gemäß der Erfindung Anwendung in solchen Verfahren, wie
sie in den US-PS 3 287 183, 3 873 381, 3 905 842, 3 905 843,
3 932 234, 3 957 546 und 4 000 015 offenbart sind. Mit Aus
nahme der US-PS 3 932 234 beziehen sich diese Patente auf
die Herstellung von Material mit hoher Permeabilität (mit
einer relativen Permeabilität von mehr als 1850 bei
796 A/m) mit Hilfe von Bor- und Stickstoff-Zusätzen zu dem
Stahl. Mangan und Schwefel (und/oder Selen) können eben
falls enthalten sein.
Für einen Siliziumstahl mit regelmäßiger Kornorientierung,
worin Mangan und Schwefel (und/oder Selen) als Kornwachs
tumsinhibitoren enthalten sind, umfaßt eine typische, aber
nicht darauf beschränkte Zusammensetzung für das kaltge
walzte und entkohlte Rohmaterial, in Gewichtsprozent, etwa
2 bis etwa 4% Silizium, etwa 0,01 bis etwa 0,4% Mangan,
etwa 0,01 bis etwa 0,03% Schwefel, etwa 0,002 bis etwa
0,005% Kohlenstoff, bis zu etwa 0,65% (Gesamt-)Aluminium,
und der Rest besteht aus Eisen und zufälligen Verunreini
gungen.
Es wurden zwei Reihen von Laborversuchen ausgeführt, die
die Wirksamkeit des Phosphatzusatzes zu einer wäßrigen
Aufschlämmung aus inaktivem Magnesiumoxid zeigten. In
beiden Testreihen war das Magnesiumoxid von im Handel
erhältlichem Ursprung und hatte eine Zitronensäureaktivi
tät von etwa 2000 Sekunden. Die verwendete Phosphatver
bindung war Monocalziumphosphat-Monohydrat.
In beiden Fällen lag das Phosphat teilchenförmig
vor.
Bei der ersten Reihe wurden wäßrige Aufschlämmungen mit
einem Gehalt von jeweils 0,6 g/cm³ Magnesiumoxid herge
stellt, wobei die erste Aufschlämmung keinen Zusatzstoff
enthielt, während die übrigen Aufschlämmungen 2,5%, 5%,
7,5% bzw. 10% des Calziumphosphats, berechnet als P₂O₅
und bezogen auf das Gewicht des Magnesiumoxids, enthielten.
Entkohlter Rohsiliziumstahl mit einer Dicke von 0,3556 mm
wurde mit jeder der Aufschlämmungen beschichtet.
Die Aufschlämmung, die keinen Zusatzstoff enthielt, und
die Aufschlämmung, die 2,5% Phosphat enthielt, benetzten
das Grundmaterial nicht gut, und das Magnesiumoxid neigte
ohne Rühren dazu, sich schnell abzusetzen. Keine Probleme
gab es dagegen beim Beschichten mit den übrigen Auf
schlämmungen.
Nach einem letzten Hochtemperaturglühen bei 1200°C zeigte
die Prüfung des auf jeder Probe entwickelten Glasfilms,
daß die Überzüge zwischen einem dünnen Regenbogenglas im
Falle der Zusammensetzung, die keinen Zusatzstoff ent
hielt, und einem leicht grauen, durchgehenden Film im
Falle der Aufschlämmungen, die mehr als 5% Phosphat ent
hielten, lagen. Eine fortschrittliche Verbesserung des
äußeren Erscheinungsbildes des Glasfilms war bei allen
höheren Mengen an Phosphatzusatz zu beobachten.
Bei der zweiten Reihe wurden Aufschlämmungen hergestellt,
die 100% inaktives Magnesiumoxid mit Zusätzen von 0%,
5%, 7,5% und 10% an Calziumphosphat, berechnet als
P₂O₅, enthielten, die 50 Gew.-% inaktives Magnesiumoxid
mit 50 Gew.-% aktivem Magnesiumoxid mit einer Zitronen
säureaktivität von etwa 30 Sekunden sowie 0%, 2,5%
und 5% Calziumphosphat, berechnet als P₂O₅, enthielten,
sowie solche, die 50 Gew.-% inaktives Magnesiumoxid und
50% aktives Magnesiumoxid anderer Herkunft mit einer
Zitronensäureaktivität von 30 Sekunden mit 0%,
2,5% und 5% Calziumphosphat, berechnet als P₂O₅, enthielten.
Außerdem wurde eine Vergleichszusammensetzung hergestellt,
die jeweils 50 Gew.-% der beiden verschiedenen aktiven
Magnesiasorten sowie einen Zusatz von 2,5 Gew.-% an Calzium
phosphat, berechnet als P₂O₅, enthielt.
Die verwendeten aktiven Magnesiasorten wiesen folgende
Kenndaten auf:
F-: weniger als 500 ppm
Cl-: weniger als 200 ppm
Na⁺: weniger als 200 ppm
Glühverlust bei 100°C: 1,5-13,0%
Zitronensäureaktivität: 20 bis 40 Sekunden
Teilchengröße: 99,9% durch 74 µm
99,5% durch 44 µm.
Cl-: weniger als 200 ppm
Na⁺: weniger als 200 ppm
Glühverlust bei 100°C: 1,5-13,0%
Zitronensäureaktivität: 20 bis 40 Sekunden
Teilchengröße: 99,9% durch 74 µm
99,5% durch 44 µm.
Die Aufschlämmungen, bei denen alles Magnesiumoxid inaktiv
war, wurden mit einer Konzentration von 0,60 g/cm³ herge
stellt, während die Aufschlämmungen mit 50% inaktivem und
50% aktivem Magnesiumoxid mit Konzentrationen von 0,36 g/cm³
hergestellt wurden. Die Vergleichsaufschlämmung wurde mit
einer Konzentration von 0,144 g/cm³ hergestellt.
Entkohlte Siliziumstahlbleche von einer Dicke von 0,2794 mm
wurden mit jeder der vorgenannten Aufschlämmungen
beschichtet und dem Kastenglühen in einer reduzierenden
Atmosphäre bei etwa 1200°C unterworfen. Mit keiner der
Aufschlämmungen gab es Beschichtungsprobleme, mit Ausnahme
der einen, die nur inaktives Magnesiumoxid ohne Zusatz von
Calziumphosphat enthielt. Alle übrigen Aufschlämmungen
blieben in Suspension und benetzten das Grundmaterial gut.
Die Auswertung der unter Verwendung der verschiedenen Auf
schlämmungen gebildeten Glasfilme ergab folgendes:
Das inaktive Magnesiumoxid ohne Calziumphosphatzusatz bildete einen dünnen, nicht-durchgehenden Glasfilm.
Das inaktive Magnesiumoxid ohne Calziumphosphatzusatz bildete einen dünnen, nicht-durchgehenden Glasfilm.
Die Aufschlämmungen aus 100% inaktivem Magnesiumoxid mit
Zusätzen von 5% und 7,5% Calziumphosphat, berechnet als
P₂O₅, bildeten einen dünnen, rauhen, hellgrauen Glasfilm.
Die Aufschlämmung, die 100% inaktives Magnesiumoxid und
10 Gew.-% Calziumphosphat enthielt, ergab einen rauhen,
rötlich grauen Glasfilm schlechter Qualität.
Die Gemische aus 50% inaktivem Magnesiumoxid und 50%
aktivem Magnesiumoxid bildeten Glasfilme mit einem ver
besserten äußeren Aussehen. Die Aufschlämmungen, die keine
Calziumphosphatzusätze in den Gemischen enthielten, erga
ben einen durchgehenden grauen Glasfilm mit leicht rauher
Oberflächenbeschaffenheit. Die Calziumphosphatzusätze von
2,5% und 5%, berechnet als P₂O₅, führten zur Bildung eines
glatteren, heller grauen Glasfilms.
Alle Aufschlämmungen, die 100% inaktives Magnesiumoxid
enthielten, wiesen eine schlechte Oxidationsbeständigkeit
auf, unabhängig von den Calziumphosphatzusätzen.
Die Aufschlämmungen aus 50% inaktivem Magnesiumoxid und
50% aktivem Magnesiumoxid ohne Calziumphosphatzusatz hatten
ebenfalls eine schlechte Oxidationsbeständigkeit. Aufschläm
mungen mit 2,5% Calziumphosphat, berechnet als P₂O₅, zeig
ten eine etwas bessere Oxidationsbeständigkeit. Die beste
Oxidationsbeständigkeit zeigten Aufschlämmungen, die 50%
inaktives und 50% aktives Magnesiumoxid mit 5% Calzium
phosphat, berechnet als P₂O₅, enthielten. Im Vergleich
hierzu wies die Vergleichsprobe, die die beiden aktiven
Magnesiasorten zu gleichen Teilen sowie 2,5% Calzium
phosphatzusatz enthielt, eine schlechte Oxidationsbeständig
keit auf.
Sekundäre Überzüge der Art, die in den oben genannten US-PS
3840 378 und 3 948 786 beschrieben ist (Magnesiumoxid,
Phosphat und Aluminium enthaltend), wurden auf alle Proben
aufgetragen und auf ihre Haftung untersucht. Die Haftung
der Zweitüberzüge folgte demselben Trend wie die Oxida
tionsbeständigkeit. Glasfilme, die gute Oxidationsbeständig
keit aufwiesen, zeigten eine gute Haftung des Zweitüber
zugs, während jene, die schlechte Oxidationsbeständigkeit
aufwiesen, schlechte Haftung der Zweitüberzüge zeigten.
Die beste Haftung ergab sich mit Gemischen aus 50% aktivem
und 50% inaktivem Magnesiumoxid mit 5% Calziumphosphat,
berechnet als P₂O₅.
Verschiedene magnetische Eigenschaften der Proben der
zweiten Versuchsreihe wurden bei 60 Hz bestimmt und sind
in Tabelle I aufgeführt. Es ist zu beachten, daß von den
100% inaktives Magnesiumoxid enthaltenden Zusammensetzungen
diejenige Probe die beste magnetische Qualität aufwies, die
einen Zusatz von 5% Calziumphosphat, berechnet als
P₂O₅, enthielt. Zusätze von 7,5% und 10% Calzium
phosphat führten zu einem Absinken der magnetischen Quali
tät.
Die magnetische Qualität von Proben mit 50% inaktivem und
50% aktivem Magnesiumoxid stellt eine überraschende Ver
besserung dar, insbesondere mit Calziumphosphatzusätzen.
Ohne Calziumphosphatzusatz war die magnetische Qualität
derjenigen der Vergleichsprobe vergleichbar. Mit Calzium
phosphatzusätzen von 2,5 und 5%, berechnet als
P₂O₅, zeigten alle Proben eine deutliche Verbesserung der
magnetischen Qualität im Vergleich zum Vergleichsbeispiel.
Als nächstes wurden Großanlagenversuche unter Verwendung
von Rollen aus entkohltem Siliziumstahl einer Dicke von
0,2794 mm verwendet, welcher innerhalb der her
kömmlichen Bereiche für die Stahlzusammensetzung, wie oben
angegeben, lag, und die Rollen wurden mit der folgenden
Zusammensetzung beschichtet:
50 Gew.-% | |
inaktives Magnesiumoxid mit einer Zitronensäureaktivität von 2000 Sekunden | |
50% | aktives Magnesiumoxid mit einer Zitronensäureaktivität von 30 Sekunden |
5% | Monocalziumphosphat-Monohydrat, berechnet als P₂O₅ |
Rest Wasser.
Die Konzentrationen der Aufschlämmung und die Überzugs
gewichte der getrockneten Überzüge sind in Tabelle II
angegeben. Es traten keine Beschichtungsprobleme auf. Die
Aufschlämmung benetzte das Band sehr gut unter Bildung
glatter, gleichförmiger Überzüge; die Haftung in getrockne
tem Zustand war zufriedenstellend. In der Beschichtungs
wanne konnte kein merkliches Absetzen beobachtet werden.
Es wurde gefunden, daß die Überzüge viel schneller trockne
ten als herkömmliche Überzüge, die nur aktives Magnesium
oxid enthalten. Folglich können Überzüge, die inaktives
Magnesiumoxid enthalten, bei geringerer Temperatur ge
trocknet werden, wodurch der erforderliche Energiebedarf
vermindert wird.
Die beschichteten Rollen wurden in einer reduzierenden
Atmosphäre bei etwa 1150°C in üblicher Weise 24 Stunden
lang kastengeglüht. Die Rollen bildeten einen ausgezeichne
ten Glasfilm, der hellgrau, glatt, durchgehend und frei
von irgendwelchem Oxid oder Regenbogen war. Darüber hinaus
zeigte sich bei allen diesen Rollen kein Unterschied
hinsichtlich des äußeren Aussehens des Glasfilms vom
vorderen Rollenende bis zum hinteren Rollenende, während
normalerweise unter Verwendung herkömmlicher aktiver
Magnesiasorten Schwankungen auftreten.
Die magnetischen Eigenschaften der vorstehend abgehandelten
Rollen sind in Tabelle III zusammen mit den magnetischen
Eigenschaften von Vergleichsrollen aufgeführt, die in der
Hitze mit einem Gemisch aus 50% aktivem Magnesiumoxid
mit einer Zitronensäureaktivität von 30 Sekunden und aus
50% aktivem Magnesiumoxid mit einer Zitronensäureaktivität
von 30 Sekunden beschichtet wurden, wobei die Magnesia
sorten unterschiedlicher Herkunft waren. Es ist offensicht
lich, daß die magnetische Qualität der mit der erfindungs
gemäßen Zusammensetzung beschichteten Rollen gut, nämlich
gleich oder besser, war als diejenige der Vergleichsrollen.
Es wurden weitere Versuche durchgeführt, die zeigten, daß
die erfindungsgemäße Zusammensetzung und das erfindungsge
mäße Verfahren für die Herstellung von Siliziumstahl mit
sehr hoher Permeabilität anwendbar sind, der gemäß der
Lehre der US-PS 3 873 381 Bor und Stickstoff enthält und
wobei Bor und Titandioxid der Magnesiumoxidzusammensetzung
zugegeben werden. Der Borzusatz kann in Form
einer Borverbindung wie Borsäure, Natriumtetraborat und
dergleichen zugegeben werden.
Bei diesen Versuchen wurde als Grundzusammensetzung ein
Gemisch aus 50 Gew.-% inaktivem Magnesiumoxid inländischer (bezieht sich auf
die USA) Herkunft mit einer Zitronensäureaktivität von etwa 2000
Sekunden und 50 Gew.-% aktivem Magnesiumoxid inländischer (bezieht sich auf die
USA) Herkunft mit einer Zitronensäureaktivität von etwa 30 Se
kunden verwendet. Ein aktives Magnesiumoxid japanischer
Herkunft mit einer Zitronensäureaktivität von etwa 30 Sekun
den wurde als Vergleich verwendet, da damit optimale Glas
filmeigenschaften und magnetische Qualitäten bei der Her
stellung von Material mit sehr hoher Permeabilität nach
bekannten Methoden erzielt werden konnten. Dieses enthielt,
wie geliefert, 0,08% Bor.
Die Grundzusammensetzung wurde mit Wasser unter Bildung
einer Aufschlämmung mit einer Konzentration von 0,36 g/cm³
vermischt. Verschiedene Kombinationen von Zusätzen wurden
mit den Aufschlämmungsproben wie folgt vermischt, jeweils
bezogen auf das Gesamtgewicht trockenen Magnesiumoxids:
Die Vergleichszusammensetzung wurde mit Wasser unter
Bildung einer Aufschlämmung mit einer Konzentration von
0,147 g/cm³ vermischt, und es wurden 5% Titandioxid, be
zogen auf das Gewicht des Magnesiumoxids, hinzugegeben.
Überzüge wurden auf entkohlte, blanke Stücke aus Silizium
stahl sehr hoher Permeabilität mit einer Dicke von 0,2794 mm
aufgetragen, und die Überzugsgewichte lagen
in getrocknetem Zustand zwischen 10 und 12 g/m². Die be
schichteten Stücke wurden dann einer Schlußglühung in
reduzierender Atmosphäre unterworfen, einschließlich einer
Periode von 24 Stunden, während der die Stücke bei 1190°C
in reinem Wasserstoff gehalten wurden.
Die Auswertung der verschiedenen beschichteten und geglüh
ten Stücke ergab folgende Ergebnisse:
Die Proben mit 5%, 10%, 15% und 20% Calziumphosphat, mit und ohne Borzusätze plus Titandioxid, entwickelten glatte, leicht graue Glasfilme.
Die Proben mit 5%, 10%, 15% und 20% Calziumphosphat, mit und ohne Borzusätze plus Titandioxid, entwickelten glatte, leicht graue Glasfilme.
Titandioxidzusätze machten den Glasfilm rauher und mehr
dunkelgrau. Bei 5% Calziumphosphat und 5% und 10% Titan
dioxid wurde das äußere Erscheinungsbild ähnlich demjeni
gen des Vergleichsbeispiels, das 5% Titandioxid enthielt.
Bei Gehalten von 10%, 15% und 20% Calziumphosphat wurde
der Glasfilm zunehmend rauher und dunkler in der Farbe.
Sekundärüberzüge der in der oben genannten US-PS 3 840 378
beschriebenen Art wurden aufgetragen. Am besten sahen die
Proben aus, die 5% und 10% Calziumphosphat plus 5% und 10%
Titandioxid enthielten.
Bei Proben, die kein Titandioxid enthielten, war die Haftung
des Zweitüberzugs schlecht. Die Titandioxid enthaltenden
Proben wiesen eine verbesserte Haftung auf. Die 5% Calzium
phosphat und 5% Titandioxid enthaltende Probe hatte eine
Haftung ähnlich derjenigen des Vergleichsbeispiels, während
die Haftung der 10% Calziumphosphat und 5% Titandioxid ent
haltenden Probe besser war als diejenige des Vergleichsbei
spiels.
Bezüglich der magnetischen Qualität hatten die Proben mit
5%, 10% und 15% Calziumphosphat (ohne Bor- und Titandioxid-
Zusätze) ähnliche Eigenschaften, d. h. einen Kernverlust
von 1,675 W/kg bei 1,7 T und 60 Hz und eine relative Permeabi
lität von 1875 bei 796 A/m.
Bei den 0,12% Bor und kein Titandioxid enthaltenden Proben
war die magnetische Güte geringer als diejenige der oben
beschriebenen Beispiele, die kein Bor und kein Titandioxid
enthielten.
Die Titandioxid und kein Bor enthaltenden Proben wiesen
eine geringere magnetische Güte auf.
Die Bor und Titandioxid enthaltenden Proben wiesen eine
verbesserte magnetische Güte auf, wobei die beste mit 5%
Calziumphosphat, 0,12% Bor und 5% Titandioxid erzielt
wurde. Der Kernverlust betrug bei der besten Probe
1,679 W/kg bei 1,7 T und 60 Hz, und die relative Permeabi
lität betrug 1880 bei 796 A/m im Vergleich zu 0,763 und
1905 bei dem Vergleichsbeispiel.
Weiter wurde beobachtet, daß Borzusätze die Endkorngröße
beträchtlich erhöhten und daß Calziumphosphatzusätze von
mehr als 5% (mit Bor und Titandioxid) die magnetische
Güte ungünstig beeinflußten.
Somit ist offensichtlich, daß für die Herstellung eines
Materials mit sehr hoher Permeabilität eine beste Kombina
tion von Eigenschaften erreicht wird mit 5 bis 10%
Phosphatverbindung, berechnet als P₂O₅, etwa 0,10 bis etwa
0,15% Bor, sowie etwa 5 bis etwa 10% Titandioxid, bezogen
auf das Gewicht des Magnesiumoxids. Diese Bereiche sind
auf eine Magnesiazusammensetzung anwendbar, worin etwa
25 bis etwa 75% aus inaktivem Magnesiumoxid mit einer
Zitronensäureaktivität von etwa 1500 bis etwa 3000 Sekun
den und der Rest aus aktivem Magnesiumoxid mit einer
Zitronensäureaktivität von etwa 20 bis 40 Sekunden besteht.
Die vorstehenden Daten zeigen, daß Calziumphosphatzusätze
die ablaufenden Reaktionen und die Zusammensetzung des
Glasfilms während des Hochtemperaturglühens am Schluß
merklich ändern. Das Phosphat oxidiert Silizium und Eisen
auf der Oberfläche des Rohmaterials und erhöht dadurch
die Menge an Fayalit an der Oberfläche. Der Phosphor wird
dadurch reduziert, und der größte Anteil davon diffundiert
unschädlich in den Stahl, wie in der oben genannten US-PS
3 615 918 beschrieben. Andererseits wirkt Calzium, in Form
von Calziumoxid, als Flußmittel und verursacht bei
niedrigerer Temperatur die Flüssigkeitsbildung. Das Calzium
oxid reagiert mit dem Fayalit auf den Oberflächen des
Siliziumstahls unter Bildung von Wollastonit, einem Magne
siumoxid-Calziumoxid-Siliziumdioxid-Komplex. Wollastonit
schmilzt etwa 200°C niedriger als Fayalit, und dieses
erhöhte Maß an Bildung flüssiger Phase ist so in der Lage,
das Magnesiumoxid leichter in Lösung zu bringen und die
Glasfilmbildung zu vervollständigen.
Die Zitronensäureaktivität ist ein Maß für die Hydratations
geschwindigkeit von Magnesiumoxid und wird bestimmt durch
Messen der für ein bestimmtes Gewicht von Magnesiumoxid
für die Bildung von Hydroxylionen erforderlichen Zeit, die
ausreichen, um eine gegebene Zitronensäuremenge zu neutra
lisieren. Der Versuch ist derselbe, der in der US-PS
3 841 925 beschrieben wird, nämlich:
- 1. 100 ml einer 0,400-normalen wäßrigen Zitronen säurelösung, die 2 ml eines 1%igen Phenol phthalein-Indikators enthält, werden in einer 30 ml-Weithalsflasche auf 30°C gebracht. Die Flasche wird mit einer Schraubkappe und einem Magnetrührstab ausgerüstet.
- 2. 2,00 g Magnesia werden in die Flasche gegeben, und eine Stoppuhr wird gleichzeitig in Gang gesetzt.
- 3. Sobald die Magnesiaprobe zugegeben ist, wird der Deckel auf die Flasche geschraubt. Bei der 5-Sekunden-Marke werden Flasche und Inhalt heftig geschüttelt. Das Schütteln wird bei Erreichen der 10-Sekunden-Marke beendet.
- 4. Bei der 10-Sekunden-Marke wird die Probe auf eine Magnetrühreinrichtung gestellt. Das mecha nische Rühren sollte einen im Zentrum etwa 2 cm tiefen Wirbel erzeugen, wenn der Innen durchmesser der Flasche etwa 6 cm beträgt.
- 5. Die Stoppuhr wird in dem Moment gestoppt, an dem die Suspension rosarot wird, und die Zeit wird festgehalten. Diese Zeit, in Sekunden ausgedrückt, ist die Zitronensäureaktivität.
Claims (14)
1. Eine wäßrige Magnesiaaufschlämmung enthaltendes Mittel zur Bildung eines
isolierenden Glasfilms auf Oberflächen aus orientiertem Siliziumstahlband und
-blech, wobei mindestens ein Teil der Magnesia inaktives Magnesiumoxid ist,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens 25 Gew.-% des Magnesiumoxids eine Zi
tronensäureaktivität von mehr als 200 Sekunden aufweisen, daß eine phosphat
haltige Verbindung enthalten ist, die aus der aus Calciumphosphaten, wasser
löslichem Ammoniumpolyphosphat, Aluminiumphosphat, Magnesiumphosphaten,
Phosphorsäure und deren Gemischen bestehenden Gruppe ausgewählt ist, wobei
diese Verbindung in einer Menge von 2 bis 25 Gew.-%, berechnet als P₂O₅ und
bezogen auf das Gewicht des Magnesiumoxids, enthalten ist, daß der Rest im
wesentlichen aus Wasser besteht, daß die Magnesiakonzentration in der Auf
schlämmung bis zu 0,6 g/cm³ beträgt und die Aufschlämmung für Zeiträume von
bis zu 10 Stunden stabil gegen Absetzen ist.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Magnesiumoxid zu
etwa 50 Gew.-% aus Magnesia mit einer Zitronensäureaktivität von 1500 bis 3000
Sekunden und zu etwa 50 Gew.-% aus Magnesia mit einer Zitronensäureaktivität
von 20 bis 40 Sekunden besteht.
3. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die phosphathaltige
Verbindung in einer Menge von 2,5 bis 10 Gew.-%, berechnet als P₂O₅ und
bezogen auf das Gewicht des Magnesiumoxids, enthalten ist.
4. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Magnesiumoxid zu 25
bis 75 Gew.-% aus Magnesia mit einer Zitronensäureaktivität von 1500 bis 3000
Sekunden besteht und die restliche Magnesia eine Zitronensäureaktivität von 20
bis 40 Sekunden aufweist und daß die phosphathaltige Verbindung in einer Menge
von 2,5 bis 10 Gew.-%, berechnet als P₂O₅ und bezogen auf das Gewicht des
Magnesiumoxids, enthalten ist.
5. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Magnesiumoxid zu
etwa 50 Gew.-% aus Magnesia mit einer Zitronensäureaktivität von 1500 bis 3000
Sekunden und zu etwa 50 Gew.-% aus Magnesia mit einer Zitronensäureaktivität
von etwa 30 Sekunden besteht und daß die phosphathaltige Verbindung in einer
Menge von 2,5 bis 10 Gew.-%, berechnet als P₂O₅ und bezogen auf das Gewicht
des Magnesiumoxids, enthalten ist.
6. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die phosphathaltige
Verbindung Monocalziumphosphat-Monohydrat, Dicalziumphosphat-Dihydrat oder
wasserlösliches Ammoniumpolyphosphat ist.
7. Mittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnesiakon
zentration mindestens 0,24 g/cm³ der Aufschlämmung beträgt.
8. Mittel nach Anspruch 4 für Siliziumstahl mit sehr hoher Permeabilität,
dadurch gekennzeichnet, daß die phosphathaltige Verbindung in einer Menge von
5 bis 10 Gew.-%, berechnet als P₂O₅ und bezogen auf das Gewicht von Magne
siumoxid, enthalten ist und die Aufschlämmung 0,10 bis 0,15% Bor und 5 bis
10% Titandioxid, jeweils bezogen auf das Gewicht des Magnesiumoxids,
einschließt.
9. Verfahren zum Suspendieren von inaktivem Magnesiumoxid in Wasser unter
Bildung einer Aufschlämmung, die stabil gegen Absetzen ist und die nach dem
Auftragen auf Oberflächen aus orientiertem Siliziumstahlband oder -blech mit
dem im Stahl enthaltenen Silizium unter Bildung eines isolierenden Glasfilms
während eines nachfolgenden Hochtemperaturglühens reagiert, gekennzeichnet
durch die Verwendung einer Aufschlämmung, bei der mindestens 25 Gew.-% des
darin enthaltenen Magnesiumoxids eine Zitronensäureaktivität von mehr als 200
Sekunden aufweisen und in der eine phosphathaltige Verbindung in einer Menge
von 2 bis 25 Gew.-%, berechnet als P₂O₅ und bezogen auf das Gewicht von
Magnesiumoxid, enthalten ist, wobei die phosphathaltige Verbindung aus der aus
Calziumphosphaten, wasserlöslichem Ammoniumpolyphosphat, Aluminiumphosphat,
Magnesiumphosphaten, Phosphorsäure und deren Gemischen bestehenden Gruppe
ausgewählt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Magnesiumoxid
verwendet wird, das zu 25 bis 75 Gew.-% aus Magnesia mit einer Zitronensäure
aktivität von 1500 bis 3000 Sekunden besteht, wobei der Rest aus Magnesia mit
einer Zitronensäureaktivität von 20 bis 40 Sekunden besteht.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß
Magnesiumoxid verwendet wird, das zu etwa 50 Gew.-% aus Magnesia mit einer
Zitronensäureaktivität von 1500 bis 3000 Sekunden und zu etwa 50 Gew.-% aus
Magnesia mit einer Zitronensäureaktivität von 20 bis 40 Sekunden besteht.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die phosphathaltige Verbindung Monocalziumphosphat-Monohydrat oder Dicalzium
phosphat-Dihydrat ist und in einer Menge von 2,5 bis 10 Gew.-%, berechnet als
P₂O₅ und bezogen auf das Gewicht von Magnesiumoxid, verwendet wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der Aufschlämmung 0,10 bis 0,15% Bor und und 5 bis 10% Titandioxid, bezogen auf
das Gewicht des Magnesiumoxids, zugegeben werden.
14. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine Aufschlämmung
mit einer Magnesiakonzentration von 0,24 bis 0,6 g/cm³ eingesetzt wird.
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