DE2821417C2 - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE2821417C2 DE2821417C2 DE2821417A DE2821417A DE2821417C2 DE 2821417 C2 DE2821417 C2 DE 2821417C2 DE 2821417 A DE2821417 A DE 2821417A DE 2821417 A DE2821417 A DE 2821417A DE 2821417 C2 DE2821417 C2 DE 2821417C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- magnesium oxide
- boron
- weight
- magnesia
- particle size
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
- C23D—ENAMELLING OF, OR APPLYING A VITREOUS LAYER TO, METALS
- C23D5/00—Coating with enamels or vitreous layers
- C23D5/10—Coating with enamels or vitreous layers with refractory materials
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01F—MAGNETS; INDUCTANCES; TRANSFORMERS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR MAGNETIC PROPERTIES
- H01F1/00—Magnets or magnetic bodies characterised by the magnetic materials therefor; Selection of materials for their magnetic properties
- H01F1/01—Magnets or magnetic bodies characterised by the magnetic materials therefor; Selection of materials for their magnetic properties of inorganic materials
- H01F1/03—Magnets or magnetic bodies characterised by the magnetic materials therefor; Selection of materials for their magnetic properties of inorganic materials characterised by their coercivity
- H01F1/12—Magnets or magnetic bodies characterised by the magnetic materials therefor; Selection of materials for their magnetic properties of inorganic materials characterised by their coercivity of soft-magnetic materials
- H01F1/14—Magnets or magnetic bodies characterised by the magnetic materials therefor; Selection of materials for their magnetic properties of inorganic materials characterised by their coercivity of soft-magnetic materials metals or alloys
- H01F1/147—Alloys characterised by their composition
- H01F1/14766—Fe-Si based alloys
- H01F1/14775—Fe-Si based alloys in the form of sheets
- H01F1/14783—Fe-Si based alloys in the form of sheets with insulating coating
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Electromagnetism (AREA)
- Dispersion Chemistry (AREA)
- Power Engineering (AREA)
- Chemical Treatment Of Metals (AREA)
- Soft Magnetic Materials (AREA)
- Manufacturing Of Steel Electrode Plates (AREA)
- Heat Treatment Of Sheet Steel (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
kornorientiertem Siliciumstahlblech oder -band mit einer
magnetischen Induktion B₈ über 1,85 T und niedrigen Ummagnetisierungsverlusten,
bei dem ein kaltgewälztes, entkohltes
Siliciumstahlband bzw. -blech mit einem Siliciumgehalt von
2 bis 4% und einem Gehalt an säurelöslichem Aluminium von
0,01 bis 0,065% hergestellt und auf die Oberfläche dieses
Materials als Glühseparator eine wäßrige Aufschlämmung aufgebracht
wird, die Magnesiumoxid, mindestens eine Borverbindung
und Titandioxid bis zu 20 Gew.-%, bezogen auf das
Gewicht von Magnesiumoxid, enthält, bei dem die so aufgebrachte
Aufschlämmung getrocknet und das so überzogene Material
einer abschließenden Hochtemperaturglühung unterworfen
wird, bei der durch sekundäre Rekristallisation das Gefüge
mit einer Goss-Textur entwickelt und andererseits sich
auf den Oberflächen des Materials ein Glasfilm ausbildet.
Aus der DE-PS 19 54 773 ist ein Verfahren zur Herstellung
von Siliciumstahlblech mit Goßstruktur beschrieben, das weniger
als 4% Silicium, 0,010 bis 0,065% säurelösliches Aluminium,
weniger als 0,085% Kohlenstoff und 0,005 bis 0,05%
Schwefel enthält, und eine sehr hohe magnetische Induktion
B₁₀ von über 1,9 T und "niedrigen Eisenverlust", d. h. einen
geringen Ummagnetisierungsverlust, aufweist. Bei diesem
Verfahren wird ein Glühseparator auf die Oberflächen eines
kaltgewalzten, entkohlten Siliciumstahlbleches aufgebracht,
der Separator wird getrocknet und das Gut wird
einer abschließenden Glühung bei einer Temperatur oberhalb
1000°C während mehr als 5 Stunden in Wasserstoff oder Stickstoff
ausgesetzt. Als Glühseparator wird ein Gemisch aus
Magnesiumoxid, das ggf. noch kleine Mengen von Titandioxid
und Mangandioxid sowie 0,05 bis 5% Schwefel und/oder Selen
enthalten kann, und 0,01 bis 2,0 Gew.-% Bor oder einer Borverbindung,
bezogen auf das Gewicht des Glühseparators,
verwendet.
Auch aus der US-PS 39 56 029 ist die Verwendung eines Magnesiumoxid-
Glühseparators für die Wärmebehandlung kornorientierter
Siliciumstähle bekannt, wobei zusätzlich festgestellt
wurde, daß neben der Teilchengrößenverteilung der
Magnesia auch die Raumdichte des Überzugs dessen mechanische
Eigenschaften beeinflußt.
Die Zugabe von Borverbindungen zu Glühseparatoren auf der
Basis von Magnesiumoxid wird auch in der GB-PS 13 98 504
und in den US-PS 35 83 887, 38 41 925, 36 97 322, 37 85 879,
39 32 202, 39 41 621, 39 45 862 und 40 10 050 beschrieben.
Mehrere der vorstehend genannten Patente betreffen die Verbesserung
der Bildung eines elektrisch isolierenden Glasfilms
und des Franklin-Widerstands in Siliciumstahlmaterial
mit magnetischen Induktionen B₈ von unter 1,85 T durch
Zugabe einer Borverbindung. Ein solches Material enthält in
der Regel keine bedeutenden Mengen an säurelöslichem Aluminium
und betrifft somit nicht die gleiche Technologie, wie
sie für ein Material mit sehr hoher magnetischer Induktion
B₈ von über 1,85 T aus den nachstehend erläuterten Gründen
erforderlich ist.
Es wurde gefunden, daß japanische Magnesia, die etwa
0,08 Gew.-% Bor enthält, bei der Herstellung von Material
mit Goßstruktur und sehr hoher magnetischer Induktion ausgezeichnete,
mit einem Glasfilm überzogene Siliciumstähle
ergab, und zwar sowohl im Hinblick auf die physikalischen
Eigenschaften des Glasfilms als auch auf die magnetischen
Eigenschaften des fertigen Siliciumstahlmaterials. Eine
Wiederholbarkeit dieser Ergebnisse sowie die Erzielung
einer stetig hohen Induktion, eines geringen Ummagnetisierungsverlustes
und guter Eigenschaften des Glasfilms bei
Verwendung von Magnesia aus anderen Quellen, aber mit Borzusätzen
der gleichen Größenordnung, hat sich als unmöglich
erwiesen. Untersuchungen ergaben, daß Änderungen des Natrium-,
Calcium- und Chloridgehalts der Magnesiasorten nur
einen geringen Einfluß haben. Andererseits erwiesen sich
Änderungen in bezug auf die Zitronensäureaktivität und die
Oberfläche als sehr einflußreich.
Die Zitronensäureaktivität ist ein Maß für die Hydratations
geschwindigkeit von Magnesiumoxid und wird durch Messen der
Zeit bestimmt, die erforderlich ist, damit eine gegebene
Menge Magnesia eine zur Neutralisation einer bestimmten
Menge Zitronensäure ausreichende Menge an Hydroxylionen
liefert. In der US-PS 38 41 925 ist beschrieben, wie die
Zitronensäureaktivität im einzelnen bestimmt wird.
Ein niedriger Wert der Zitronensäureaktivität entspricht
einer verhältnismäßig aktiven Magnesia, d. h. einer, die
sich rasch hydratisiert. Die Hydratationsgeschwindigkeit
ist von größerer Bedeutung als der Hydratationsgrad, obwohl
eine hohe Geschwindigkeit in der Regel auch einen
hohen Hydratationsgrad im Gleichgewichtszustand anzeigt.
Obwohl somit der Einfluß der Hydratationsgeschwindigkeit
und der Oberfläche auf das Verhalten von Magnesia bekannt
war, wurde gefunden, daß die Festlegung einer bestimmten
Zitronensäureaktivität und spezifischen Oberfläche immer
noch nicht gleichmäßig reproduzierbare Ergebnisse erzielen
ließen, insbesondere in bezug auf Magnesiasorten aus verschiedenen
Quellen. Sogar verschiedene Chargen von Magnesia
gleicher Herkunft ergaben von einer Sorte zur anderen
Schwierigkeiten, obwohl die Zitronensäureaktivität und
die Oberflächenwerte nach den bisherigen Erfahrungen optimal
waren.
Aus vorstehenden Ausführungen ergibt sich, daß Versuche
zur Verbesserung der magnetischen Eigenschaften von Siliciumstahl
mit sehr hoher Induktion durch Zugabe von etwa
0,08% Bor zu handelsüblicher Magnesia bestenfalls nur zufällig
erfolgreich waren und die Wirkung unvorhersagbar
war.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zu schaffen, mit dem es gelingt, die Reproduzierbarkeit
optimaler Eigenschaften des Glühseparators zu verbessern
und dabei Siliciumstahlblech oder -band mit sehr hoher magnetischer
Induktion herzustellen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten
Gattung erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Gesamtborgehalt
der Aufschlämmung auf einen Wert zwischen 0,07
und 0,30 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht von Magnesiumoxid,
eingestellt und in Abhängigkeit von der Teilchengrößenverteilung
und der Zitronensäureaktivität des Magnesiumoxids
hinsichtlich der magnetischen Eigenschaften des Materials
optimiert wird.
Es ist bekannt, daß einem Magnesiaüberzug zugesetztes Bor
bei der hohen Temperatur der abschließenden Glühung von
etwa 1200°C flüchtig ist, wobei ein Teil des Bors von den
Oberflächen in das Siliciumstahlmaterial eindiffundiert
und der Rest in die Glühatmosphäre entweicht, wo er unwirksam
ist. Es wurde nun gefunden, daß die Bormenge, die sich
in die Glühatmosphäre verflüchtigt, eine direkte Funktion
der Raumdichte oder des Packungsfaktors des trockenen Magnesiaüberzugs
ist. Die Raumdichte oder der Packungsfaktor
hängt wiederum direkt von der Teilchengrößenverteilung und
dem Hydratationsgrad der Magnesia ab.
Obwohl die Zitronensäureaktivität von Magnesia mindestens
innerhalb breiter Grenzen bei der technischen Herstellung
in großen Mengen geregelt werden kann, hängt doch die Teilchengrößenverteilung
von der jeweiligen Herstellungsweise
ab und kann vom Hersteller nicht leicht variiert werden.
Im Hinblick darauf besteht das neue Konzept der Erfindung
darin, unterschiedliche Teilchengrößenverteilungen durch
Bemessung der zugesetzten Bormenge in Abhängigkeit von der
Teilchengrößenverteilung, der Oberfläche und der Zitronensäureaktivität
zu kompensieren. Somit erfolgt die Borzugabe
umgekehrt proportional zu der Raumdichte oder dem Packungfaktor
des trockenen Magnesiaüberzugs.
Wegen der Dünne des trockenen Überzugs und der relativen
Rauhigkeit der Oberfläche des Siliciumstahlmaterials läßt sich die
Raumdichte des trockenen Überzugs mit derzeit zur
Verfügung stehenden Vorrichtungen oder Methoden nicht bestimmen.
Die Borzugabe bemißt sich somit nach den drei Parametern,
welche direkt die Raumdichte beeinflussen, nämlich
die Teilchengrößenverteilung, die spezifische Oberfläche
und der Hydratationsgrad, bestimmt durch die Zitronensäureaktivität.
Es wurde gefunden, daß eine gute Haftung eines trockenen
Magnesiaüberzugs auf Siliciumstahlflächen in der Regel
einen Überzug mit hoher Raumdichte ergibt, der somit nur
eine verhältnismäßig geringe Borzugabe erfordert.
Es wurde ferner gefunden, daß die Dichte oder die Spannung
in der Wicklung eines Bundes während der abschließenden
Hochtemperaturglühung die erforderliche Bormenge beeinflussen
kann. Lockere Wicklungen lassen mehr Bor in die
Glühatmosphäre entweichen.
Im Zusammenhang mit der Hydratation sei bemerkt, daß die
Bildung von Magnesiumhydroxid die Dichte herabsetzt und
die Morphologie der ursprünglichen Magnesiateilchen verändert.
Das Hydratwasser wird nicht durch die zum Trocknen
des Überzugs angewendete verhältnismäßig geringe Wärme
ausgetrieben. Dieses Wasser wird jedoch beim Erhitzen auf
eine höhere Temperatur, wie sie z. B. bei der abschließenden
Hochtemperaturglühung auftritt, unter Erhöhung der
Porosität des Magnesiaüberzugs ausgetrieben. Das ist der
Grund für die direkte Wirkung des Hydrationsgrads auf
die Raumdichte.
Bezüglich des Einflusses der Teilchengrößenverteilung
auf die Packungs- oder Raumdichte wird auf Fig. 3.2 von
"Introduction to Ceramics" von W.D. Kingery, J. Wiley
& Sons, Inc. (1960), verwiesen; der Inhalt dieser Literaturstelle
wird hier zur Erläuterung herangezogen.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung weiter erläutert:
Fig. 1 ist eine graphische Darstellung der Teilchengrößenverteilung
einer bekannten Magnesia aus
einer ersten Quelle,
Fig. 2 eine graphische Darstellung einer Teilchengrößenverteilung
einer Magnesia aus einer
zweiten Quelle und
Fig. 3 eine graphische Darstellung der Teilchengrößenverteilung
einer Magnesia aus einer dritten
Quelle.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird ein 2 bis 4% Silicium, 0,01 bis 0,15% Mangan,
0,002 bis 0,005% Kohlenstoff, 0,01 bis 0,03% Schwefel,
bis zu 0,010% Bor, 0,005 bis 0,010% Stickstoff, 0,010 bis
0,065% säurelösliches Aluminium enthaltendes und im übrigen
aus Eisen und zufälligen Verunreinigungen bestehendes, kaltgewalztes,
entkohltes Siliciumstahlband oder -blech auf
seinen Oberflächen mit einer wäßrigen Aufschlämmung beschichtet,
die Magnesiumoxid, mindestens eine Borverbindung
und bis zu 20%Titandioxid, bezogen auf das Gewicht des Magnesiumoxids,
enthält. Die so aufgebrachte Aufschlämmung
wird durch Erhitzen auf eine zur Verdampfung des Wassers
ausreichende Temperatur unter Verbleib eines trockenen
Überzugs auf den Oberflächen getrocknet und das so überzogene
Gut wird in einer nicht-oxidierenden Atmosphäre bei
einer Temperatur von etwa 1095 bis 1260°C geglüht, wobei
sich ein Isolierfilm bildet und durch sekundäre Rekristallisation
eine Goßstruktur ausgebildet wird. Hierbei wird
die Menge der Borverbindung in der Aufschlämmung so bemessen,
daß sich ein Gesamtborgehalt zwischen 0,07 und 0,30
Gew.-%, bezogen auf das Gewicht von Magnesiumoxid, entsprechend
der Teilchengrößenverteilung, der spezifischen Oberfläche
und der Zitronensäureaktivität des Magnesiumoxids
ergibt. Das erfindungsgemäße Verfahren läßt einen dünnen,
zusammenhängenden Glasfilm entstehen und verbessert den
Ummagnetisierungsverlust unter Beibehaltung der sehr hohen
magnetischen Induktion des Stahls.
Ein dünner, zusammenhängender Glasfilm ist zur Ausbildung
einer verbesserten magnetischen Qualität, eines besseren
Raumfaktors, besserer Magnetostriktion und besserer Adhäsion
vorteilhaft. Wenn ein Sekundärüberzug, wie er z. B. in
der US-PS 38 40 378 beschrieben ist, aufgebracht wird, muß
ein Glasfilm außerdem dünn und zusammenhängend sein, um
eine gute Haftung des Sekundärüberzugs zu erzielen und um
eine ausreichende Spannung aufzuweisen.
Die Dicke des trockenen Magnesiaüberzugs kann aus denselben
Gründen, wie sie vorstehend in bezug auf die
Bestimmung der Raumdichte des Überzugs erklärt wurden,
nicht genau bestimmt werden. Deshalb dient das Überzugsgewicht
des trockenen Überzugs Kontrollzwecken und ein
trockener Überzug bildet einen zusammenhängenden, dünnen
Glasfilm mit den vorstehend beschriebenen günstigen
Eigenschaften bei einem Trockengewicht des Überzugs von
6,3 bis 15,65 g/m² für eine Magnesia mit einer Zitronensäureaktivität
von über 50 Sekunden.
Ein kaltgewalztes, entkohltes Siliciumstahlband und
-blech kann nach einem üblichen Verfahren hergestellt
werden, bei dem eine geeignete Schmelze zu Blöcken vergossen
oder in Brammenform stranggegossen wird. Beim Vergießen
zu Blöcken wird der Stahl in üblicher Weise vorgewalzt
und flachgewalzt und die Brammen werden warm
auf mittlere Stärke bei einer Temperatur von etwa 1260
bis etwa 1400°C warmgewalzt, und nach dem Warmwalzen
folgt eine Glühung. Der Warmwalzzunder wird dann entfernt
und das Material wird in einer oder mehreren Stichen auf
die Endstärke kalt heruntergewalzt und anschließend in
einer Wasserstoffatmosphäre entkohlt.
Wenn der Stahl zu Brammen mit einer säulenförmigen Kornstruktur
stranggegossen wird, geht man vorzugsweise nach der
in der US-PS 37 64 406 beschriebenen Methode vor. Bei diesem
Verfahren wird eine stranggegossene Bramme mit einer Dicke
von etwa 10 bis 30 cm auf eine Temperatur zwischen 750 und
1250°C erhitzt und dann zunächst warm um 5 bis 50% ihrer
Dicke heruntergewalzt, bevor man die Bramme wieder auf eine
Temperatur zwischen etwa 1260 und 1400°C für ein übliches
Warmwalzen erhitzt. Das Warmwalzen, Glühen, Kaltwalzen
und die Entkohlung folgen dann in der vorstehend beschriebenen Weise.
Das kaltgewalzte und entkohlte Material wird dann mit
einer wäßrigen Magnesiaaufschlämmung durch Tauchen, Sprühen
oder mittels Dosierwalzen überzogen und durch Erhitzen auf
eine Temperatur von etwa 200 bis 300°C zur Erzielung eines
Trockengewichts des Überzugs von 6,3 bis 15,6 g/m² getrocknet.
Das überzogene Band oder Blech wird dann einer abschließenden
Hochtemperaturglühung unterworfen, die eine
Kistenglühung oder eine Offenbundglühung sein kann.
Bei Verwendung von Dosierwalzen besitzt eine geeignete wäßrige
Aufschlämmung eine Konzentration zwischen 0,096 und
0,192 g Magnesia pro cm³ Wasser, und bis zu 20% Titandioxid,
vorzugsweise etwa 5%, bezogen auf das Gewicht der Magnesia,
können der Aufschlämmung zugesetzt werden.
Die abschließende Hochtemperaturglühung, während der durch
sekundäre Rekristallisation in bekannter Weise die Goßstruktur
erzeugt wird, wird bei etwa 1095 bis 1260°C in einer reduzierenden
Atmosphäre während bis zu etwa 30 Stunden durchgeführt.
Dabei reagiert die Magnesia mit Silicium in dem
Stahl unter Bildung eines Glasfilms. Der Aufheizabschnitt
der abschließenden Glühung wird vorzugsweise in einer Stickstoff-Wasserstoff-Atmosphäre
durchgeführt, um die Bildung
von Nitriden, die als Inhibitoren für das Kornwachstum
wirken, auf einem Optimum zu halten. Der Endabschnitt
der Glühung, welcher ein Halten auf Temperatur und ein
Abkühlen umfaßt, wird vorzugsweise in Wasserstoff durchgeführt,
da das bekanntlich eine Reinigung des Stahls
zur Förderung der sekundären Rekristallisation ergibt.
Die Art der Borverbindung und der Punkt, an welchem
diese zugesetzt wird, hat sich ohne wesentliche Bedeutung
erwiesen. Borsäure, Calciumborat oder andere, leicht zur
Verfügung stehende Borverbindungen können somit verwendet
werden. Die Verbindungen können der Magnesia vor oder
während ihrer Verarbeitung zugesetzt werden oder
sie können nach Bildung der wäßrigen Aufschlämmung
zugegeben werden. Auch kann man eine Borverbindung vor
Aufbringung der Magnesiaaufschlämmung auf die Bandoberflächen
aufbringen. Der Ausdruck "Zugabe einer Borverbindung
zu einer wäßrigen Magnesiaaufschlämmung", wie er
hier verwendet wird, ist daher so zu verstehen, daß die
Zugabe oder die Aufbringung der Borverbindung an jeder
Stelle vor Aufbringung der Aufschlämmung auf die Oberfläche
des Siliciumstahlmaterials umfaßt wird.
Fig. 1 zeigt die Teilchengrößenverteilung einer aus
der ersten Quelle stammenden Magnesia. Man bemerkt
das Auftreten zweier Maxima, denen
etwa 10% der Teilchen zwischen 5 und 10 µm und etwa
22% zwischen 0,8 und 2 µm entsprechen. Magnesia aus
dieser Quelle zeigt in typischer Weise eine Teilchengrößenverteilung
in Gewichtsprozent wie folgt:
- 8-10% zwischen 5 und 10 µm
30-40% zwischen 5 und 2 µm
20-30% zwischen 2 und 1 µm
18-40% unter 1 µm.
Eine Teilchengrößenverteilung der in Fig. 1 dargestellten
Art bildet ein angenähertes Zweikomponentensystem,
wie dies
3.2 der genannten Literaturstelle
"Introduction to Ceramics" zeigt. Die Magnesia von Fig. 1
bildet somit einen relativ dichten trockenen Überzug.
Aus dieser Quelle kann Magnesia mit einer Zitronensäureaktivität
von über 50 s erhalten werden. Eine nominelle
Borzugabe von 0,08% ergab hier ausgezeichnete
Resultate.
Fig. 2 zeigt die Teilchengrößenverteilung in einer
Magnesia aus einer zweiten Quelle, in welcher ebenfalls eine
weite Streuung der Teilchengrößen
vorliegt, wobei jedoch Teilchen mit einer Größe
von unter 1 µm stark vorherrschen. Die Verteilung ist die
folgende:
- 0- 5% zwischen 5 und 10 µm
5-10% zwischen 5 und 2 µm
5-10% zwischen 2 und 1 µm
75-90% unter 1 µm, davon 50-60%
zwischen 0,3 und 0,5 µm.
Eine Magnesia der in Fig. 2 gezeigten Art bildet einen
weniger dichten trockenen Überzug als die Magnesia von
Fig. 1. Entsprechend wurden etwa 0,10 bis etwa 0,15%
Bor, bezogen auf das Gewicht der Magnesia, für Magnesia
der Art von Fig. 2 benötigt, bei einer Zitronensäureaktivität
über 50 s, um den Borverlust in die Glühatmosphäre
während der abschließenden Glühung zu
kompensieren, wenn die Teilchengrößenverteilung 75
bis 90% Teilchen unter 1 µm enthält. Die Zitronensäureaktivität
kann zwischen etwa 55 und 120 s für
Magnesia aus dieser Quelle liegen.
Fig. 3 zeigt die Teilchengrößenverteilung einer Magnesia
aus einer dritten Quelle. Man stellt dort eine sehr
geringe Streuung in relativ große und kleine Teilchen
und ein starkes Überwiegen im Größenbereich von 2 bis 5 µm
fest. Die Verteilung ist die folgende:
- 0- 5% zwischen 5 und 10 µm
80-90% zwischen 5 und 2 µm
10-20% zwischen 2 und 1 µm
0% weniger als 1 µm.
Die Raumdichte trockener Überzüge aus der in Fig. 3 dargestellten
Magnesia erwies sich als relativ niedrig und
lag unter derjenigen der Magnesiasorten sowohl von Fig. 1
als auch von Fig. 2. Infolgedessen wurde ein Borgehalt
von etwa 0,15 bis 0,20% zusammen mit einer Zitronensäureaktivität
von über 50 s benötigt, um einen Borverlust
in die Glühatmosphäre zu kompensieren, wenn die 80 bis
90% der Teilchen zwischen 2 und 5 µm liegen. Die Zitronensäureaktivität
kann für Magnesia aus dieser Quelle
zwischen < 50 und 200 s betragen.
Obwohl die spezifische Oberfläche der Magnesia weniger kritisch
ist als die Zitronensäureaktivität und die Teilchengrößenverteilung,
ist sie doch zur Steuerung der Aktivität
oder Hydratationsgeschwindigkeit der Magnesia von Bedeutung.
Sehr feinteiliges Material mit demzufolge großer spezifischer
Oberfläche neigt zu einer raschen Hydratation mit einer
dadurch bedingten ungünstigen Wirkung auf die Raumdichte
des trockenen Überzugs, wie dies vorstehend erklärt wurde.
Ein Material mit einer zu groben Teilchengröße und einer
sehr geringen Oberfläche neigt dazu, sich aus der wäßrigen
Aufschlämmung abzusetzen und geht nicht leicht eine Reaktion
mit Siliciumdioxid während der abschließenden Hochtemperaturglühung
unter Bildung eines dünnen zusammenhängenden
Glasfilms ein. Es wurde gefunden, daß eine
spezifische Oberfläche zwischen etwa 10 und 20 m²/g ausgezeichnete
Resultate in Kombination mit den anderen Parametern
des erfindungsgemäßen Verfahrens ergibt.
Die Zusammensetzung des obigen Siliciumstahls ist in
der Regel eine übliche, und es hat sich gezeigt,
daß sie zur Erzielung optimaler magnetischer
Eigenschaften kritisch ist. Die Anwesenheit von Mangansulfid
und Aluminiumnitrid innerhalb der angegebenen
Bereiche ist für ein bevorzugtes Kornwachstum während
der abschließenden Hochtemperaturglühung, die insgesamt
etwa 8 bis 30 Stunden dauern kann, erforderlich. Obwohl
nicht erforderlich, kann Bor der Siliciumstahlschmelze
zusammen mit Stickstoff in kritischen Mengen entsprechend
der US-PS 38 73 381 zugegeben werden. Diese Bor- und
Stickstoffzugabe zu der Stalschmelze dient dem
Zweck, das Kornwachstum während der primären Kornwachstumsstufe
der abschließenden Glühung zu steuern.
Andererseits wird in der US-PS 37 00 506 (DE-PS 19 54 773)
der Zusatz einer Borverbindung zu einer magnetischen
Separatorzusammensetzung beschrieben, die außerdem
Titan, Mangan und Schwefel oder Selen zur Steuerung
des sekundären Kornwachstums während der abschließenden
Glühung in einem Aluminiumnitrid als Inhibitor für ein
primäres Kornwachstum enthaltenden Siliciumstahl enthält.
Die Anwesenheit von Aluminium in dem Siliciumstahl führt
zur Bildung einer kleinen Menge Aluminiumoxid auf den
Oberflächen des Siliciumstahls, was die Bildung eines
dünnen, haftenden und zusammenhängenden Glasfilms erschwert.
Durch die Zugabe von Titandioxid im Bereich von
etwa 5 bis 20% wird diese Schwierigkeit jedoch auf einem
Minimum gehalten.
Eine Reihe von Tests wurde durchgeführt, und zwar alle
mit kaltgewalztem, entkohltem Siliciumstahlband mit
einer Zusammensetzung in den Bereichen von etwa 2 bis 4%
Silicium, etwa 0,01 bis 0,15% Mangan, etwa 0,002 bis
0,005% Kohlenstoff, etwa 0,01 bis 0,03% Schwefel, etwa
0,005 bis 0,010% Stickstoff, etwa 0,010 bis 0,065%
säurelösliches Aluminium, bis zu etwa 0,010% Bor,
Rest Eisen und zufällige Verunreinigungen.
Die Magnesia aus der ersten Quelle (Fig. 1) wurde in
allen Tests als Standard für Vergleiche verwendet, da
sie mehrere Jahre mit einem Nenngehalt an Bor von etwa
0,08% (insgesamt) erfolgreich verwendet worden war.
Die Testdaten sind in den folgenden Tabellen angegeben.
Tabelle I enthält die Bezeichnung der Quelle, die
Zitronensäureaktivität, die Oberfläche, das Überzugsgewicht
(trocken) und den Borgehalt der verschiedenen
Proben. Die Quellenbezeichnungen beziehen sich
auf die drei in Fig. 1 bis 3 bezüglich ihrer Teilchengrößenverteilung
graphisch dargestellten Quellen.
In Tabelle II sind die magnetischen Eigenschaften überzogener
und geglühter Wickel von Proben gemäß Tabelle I
zusammengefaßt. Alle in Tabelle II angegebenen Werte
sind Mittelwerte von vorderen und rückseitigen Proben
von Wickeln, die auf eine Dicke von 0,3 mm korrigiert
sind. Alle Magnesiaaufschlämmungen für den Überzug enthielten
5% Titandioxid, bezogen auf das Gewicht der
Magnesia, und die Konzentration der Aufschlämmung lag
zwischen 0,085 und 0,121 g Magnesia pro cm³ Wasser.
Die Probe B aus der Quelle 2 ergab in bezug auf den
Überzug keine Probleme. Die Aufschlämmung benetzte das
Band und ergab einen glatten, gleichmäßigen Überzug auf
beiden Oberflächen. Eine Hydratation der Magnesia in
der wäßrigen Aufschlämmung trat nicht leicht ein
und der trockene Überzug haftete gut. Die magnetischen
Eigenschaften waren mit denjenigen der Kontrollprobe A
aus Quelle 1 vergleichbar, was anzeigt, daß der Borgehalt
von 0,12% für Probe B nahe beim Optimum lag.
Auch die Probe D aus der Quelle 3, die ebenfalls 0,12%
Bor enthielt, ergab keine Überzugsprobleme. Die Aufschlämmung
benetzte beide Oberflächen gut und ergab
einen ausgezeichneten trockenen Überzug, obwohl dieser
eher mäßig als gut haftete. Der nach der abschließenden
Glühung erhaltene Glasfilm war glatt, zusammenhängend
und sah leicht grau aus. Der Ummagnetisierungsverlust
der Probe D glich jedoch nicht dem der Kontrollprobe C
aus der Quelle 1; der Unterschied von 0,047 W/kg muß
als beträchtlich angesehen werden. Die Induktion war
ebenfalls etwas niedriger als die der Kontrollprobe C.
Daraus ergibt sich, daß der optimale Borgehalt für die
Probe D größer als 0,12% Bor wäre.
Die Proben F und G aus der Quelle 2 waren die gleiche
Magnesia, enthaltend 0,07% Bor, die mit zwei verschiedenen
Überzugsgewichten von 7,6 bzw. 20,8 g/m² aufgebracht
wurde. Das zeigt, daß das Überzugsgewicht eine
Variable darstellt, die die endgültigen magnetischen
Eigenschaften beeinflussen kann. Das geringe Überzugsgewicht
der Probe F ergab einen dünnen, diskontinuierlichen
Glasfilm, der nur einige wenige kleine Sulfidteilchen
enthielt. Der dickere Glasfilm der Probe G
enthielt eine große Anzahl großer Sulfidteilchen und
die unterhalb der Oberfläche befindlichen Siliciumdioxidteilchen
waren groß und verhältnismäßig wenig. Keine
der Proben F und G entsprach jedoch bezüglich der Ummagnetisierungsverluste
und der Induktion der Kontrollprobe
E (aus Quelle 1). Das zeigt an, daß der Borgehalt
von 0,07% ungenügend war.
Änderungen der magnetischen Eigenschaften als Funktion
des Borgehalts, bei verschiedenen Werten für die
Zitronensäureaktivität, wurden durch Laboruntersuchungen
von Magnesiumoxid aus der zweiten
Quelle mit der Teilchengrößenverteilung von Fig. 2
gezeigt. Diese Ergebnisse sind in Tabelle III
zusammengefaßt. Eine Magnesia aus der ersten Quelle
(Probe H, Quelle 1) wurde als Kontrolle zum Vergleich mit
Proben J und K verwendet, während eine andere Magnesia
aus der ersten Quelle (Probe L) als Kontrolle zum Vergleich
mit den Proben M bis R diente.
Die Daten der Tabelle III (auf 0,3 mm korrigierte
Mittelwerte) zeigen, daß die Probe J (aus der zweiten
Quelle) mit einem Borgehalt von 0,08% zwar die gleichen
magnetischen Eigenschaften wie die Kontrollprobe H
besaß, daß man jedoch bei einem Borgehalt von 0,13%
in Probe K wesentlich bessere magnetische Eigenschaften
erhielt.
Die Proben M und P zeigen, daß ein Borgehalt von 0,077%
nicht zur Erzielung der gleichen magnetischen Eigenschaften
wie die Kontrolle (Probe L) ausreichte und daß
ein Borgehalt von etwa 0,1 bis 0,12% erforderlich ist.
Ein Vergleich der Proben N und O (Zitronensäureaktivität
80 s) mit den Proben Q und R (Zitronensäureaktivität
36 s) zeigt jedoch, daß bei einer höheren Zitronensäureaktivität
weniger Bor erforderlich ist, um die
gleichen magnetischen Eigenschaften wie die Kontrollprobe
zu ergeben. Überdies erzielte man im Fall der Proben N und
O bessere Ummagnetisierungsverlustwerte bei dem Borgehalt
von 0,1% als bei dem Borgehalt von 0,12%. Dies zeigt,
daß für jede gegebene Zitronensäureaktivität und Teilchengrößenverteilung
ein optimaler Bereich existiert
und daß Borgehalte unter oder über dem Optimum die
magnetischen Eigenschaften ungünstig beeinflussen.
Somit ist der Borbereich von 0,10 bis 0,30% als kritisch
anzusehen, was durch weitere Laboruntersuchungen
gezeigt wird, die mit einer Magnesia aus der
zweiten Quelle mit einer Zitronensäureaktivität von 72 s
durchgeführt wurden, welcher Bor in Mengen von
0,03%, 0,08%, 0,15%, 0,20%, 0,25% bzw. 0,30%,
bezogen auf das Gewicht der Magnesia, zugesetzt wurde.
Die magnetischen Eigenschaften der Proben waren die folgenden:
Man sieht deutlich, daß der optimale Borbereich für
die obige Probe 0,08 bis 0,20% betrug.
Außer den magnetischen Eigenschaften sind eine Anzahl
anderer Faktoren für die Bildung eines elektrischisolierenden
Glasfilms von Bedeutung. Unter diesen sind
die Viskosität der Magnesiaaufschlämmung, die Benetzbarkeit
der Oberflächen des Materials durch die wäßrige
Aufschlämmung, die Haftung des trockenen Überzugs und
die Dicke, Glätte und das physische Aussehen des
Glasfilms.
Die Viskosität ist für Konzentrationen der Aufschlämmung
zwischen 0,096 und 0,192 g/cm³ in der
Regel kein Problem, es sei denn, die Hydratationsgeschwindigkeit
ist groß. Unter diesen Bedingungen nimmt
die Viskosität allmählich während der Operation zu, da
die Magnesia sich zunehmend stärker hydratisiert. Das
äußert sich in zu starken Glühverlusten des trockenen
Überzugs und einem unerwünscht dicken Glasfilm. Es kann
dies bei der praktischen Durchführung der Erfindung
dadurch vermieden werden, daß man eine Zitronensäureaktivität
von über 50 s sicherstellt, was die Hydratationsgeschwindigkeit
ausreichend verringert. Bei
zunehmender Viskosität läßt sich schwerer ein glatter,
frisch getrockneter Magnesiaüberzug erhalten. Bei hoher
Viskosität kann eine Streifenbildung in dem Überzug
auftreten.
Das Haften des trockenen Überzugs ist offensichtlich
eine Funktion der Porosität, die wiederum durch die
Teilchengrößenverteilung und die Zitronensäureaktivität
beeinflußt wird. Wenn diese Größen gemäß der Erfindung
geregelt werden, erzielt man in allen Fällen eine
zufriedenstellende Haftung des trockenen Überzugs.
Was das physische Aussehen des Films betrifft, so
trifft in der Regel infolge der Bildung von Eisenoxid
eine Verfärbung auf. Wenn während der abschließenden
Glühung zuviel Wasser in dem Überzug zugegen ist,
bildet sich in der Regel ein poröser Glasfilm, der den Stahl
nicht schützt und die Eisenoxidbildung nicht verhindert.
Auch dies wird gemäß der Erfindung durch Einstellung
einer Zitronensäureaktivität von über 50 s und die dadurch
bedingte minimale Hydratation geregelt.
Zusammenfassend wird festgestellt, daß für eine Magnesia
mit einer Teilchengrößenverteilung, wie sie in Fig. 2
dargestellt ist, und mit einer Zitronensäureaktivität
von über 50 s bis zu etwa 120 s eine Borzugabe von
etwa 0,10 bis etwa 0,15%, bezogen auf das Gewicht der
Magnesia, ausgezeichnete Ergebnisse liefert. Für eine
Magnesia mit einer für die in Fig. 3 dargestellte typische
Teilchengrößenverteilung und einer Zitronensäureaktivität
von über 50 bis 200 s ergibt ein Borzusatz
von etwa 0,15 bis 0,20%, bezogen auf das Gewicht
von Magnesiumoxid, ausgezeichnete Resultate.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von kornorientiertem Siliciumstahlblech
oder -band mit einer magnetischen Induktion
B₈ über 1,85 T und niedrigen Ummagnetisierungsverlusten,
bei dem
- - ein kaltgewalztes, entkohltes Siliciumstahlband bzw. -blech mit einem Siliciumgehalt von 2 bis 4% und einem Gehalt an säurelöslichem Aluminium von 0,01 bis 0,065% hergestellt und
- - auf die Oberfläche dieses Materials als Glühseparator eine wäßrige Aufschlämmung aufgebracht wird, die
Magnesiumoxid
mindestens eine Borverbindung und
Titandioxid bis zu 20 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht von Magnesiumoxid, enthält,
mindestens eine Borverbindung und
Titandioxid bis zu 20 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht von Magnesiumoxid, enthält,
- - die so aufgebrachte Aufschlämmung getrocknet und
- - das so überzogene Material einer abschließenden Hochtemperaturglühung unterworfen wird, bei der durch sekundäre Rekristallisation das Gefüge mit einer Goss-Textru entwickelt und andererseits sich auf den Oberflächen des Materials ein Glasfilm ausbildet
dadurch gekennzeichnet, daß der
Gesamtborgehalt der Aufschlämmung auf einen Wert zwischen
0,07 und 0,30 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht von
Magnesiumoxid, eingestellt und in Abhängigkeit von der
Teilchengrößenverteilung und der Zitronensäureaktivität
des Magnesiumoxids hinsichtlich der magnetischen Eigenschaften
des Materials optimiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Siliciumstahlband verwendet wird, das aus 2 bis
4% Silicium, 0,01 bis 0,15% Mangan, 0,002 bis 0,005%
Kohlenstoff, 0,01 bis 0,03% Schwefel, bis zu 0,010% Bor, 0,005 bis 0,010%
Stickstoff, 0,010 bis 0,065% säurelöslichem Aluminium und
im übrigen aus Eisen und zufälligen Verunreinigungen besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufschlämmung mit einer solchen Geschwindigkeit
aufgebracht wird, daß man ein Trockengewicht
des Überzugs von 6,3 bis 15,65 g/m² erzielt, und
daß ein Magnesiumoxid mit einer Zitronensäureaktivität
von über 50 Sekunden verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß 0,10 bis 0,15% Bor, bezogen auf das
Gewicht von Magnesiumoxid, zugegeben werden, wenn die
Zitronensäureaktivität mehr als 50 bis 120 Sekunden
beträgt und wenn das Magnesiumoxid eine solche Teilchen-
größenverteilung aufweist, daß 75 bis 90% der Teilchen
kleiner als 1 µm sind.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Magnesiumoxid mit folgender Teilchengrößenverteilung
verwendet wird:
- 0- 5% zwischen 5 und 10 µm
5-10% zwischen 5 und 2 µm
5-10% zwischen 2 und 1 µm
75-90% weniger als 1 µm.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß 0,15 bis 0,20% Bor, bezogen auf das
Gewicht von Magnesiumoxid, zugegeben werden, wenn die
Zitronensäureaktivität mehr als 50 bis 200 Sekunden
beträgt und wenn das Magnesiumoxid eine solche Teilchen
größenverteilung aufweist, daß 80 bis 90% der Teilchen
zwischen 2 und 5 µm groß sind.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Magnesiumoxid mit folgender Teilchengrößenverteilung
verwendet wird:
- 0- 5% zwischen 5 und 10 µm
80-90% zwischen 5 und 2 µm
10-20% zwischen 2 und 1 µm
0% weniger als 1 µm.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Aufschlämmung verwendet wird,
die 5 bis 20% Titandioxid, bezogen auf das Gewicht von
Magnesiumoxid, enthält.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß Magnesiumoxid verwendet wird, dessen
spezifische Oberfläche 10 bis 20 m²/g beträgt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US79885577A | 1977-05-20 | 1977-05-20 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2821417A1 DE2821417A1 (de) | 1978-11-30 |
DE2821417C2 true DE2821417C2 (de) | 1987-05-21 |
Family
ID=25174443
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19782821417 Granted DE2821417A1 (de) | 1977-05-20 | 1978-05-16 | Verfahren zur herstellung von siliciumstahlband und -blech mit hoher magnetischer permeabilitaet |
Country Status (11)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS5942750B2 (de) |
BE (1) | BE867259A (de) |
BR (1) | BR7803158A (de) |
CA (1) | CA1109772A (de) |
DE (1) | DE2821417A1 (de) |
ES (1) | ES470030A1 (de) |
FR (1) | FR2391540A1 (de) |
GB (1) | GB1597656A (de) |
IN (1) | IN148757B (de) |
IT (1) | IT1096309B (de) |
SE (1) | SE444186B (de) |
Families Citing this family (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS5558331A (en) * | 1978-10-25 | 1980-05-01 | Kawasaki Steel Corp | Forming method for forsterite insulation film of anisotropic silicon steel plate |
JPS57207114A (en) * | 1981-06-16 | 1982-12-18 | Nippon Steel Corp | Manufacture of anisotropic electric steel plate |
CA1166804A (en) * | 1982-05-06 | 1984-05-08 | Michael H. Haselkorn | Stable slurry of inactive magnesia and method therefor |
US4582547A (en) * | 1984-05-07 | 1986-04-15 | Allegheny Ludlum Steel Corporation | Method for improving the annealing separator coating on silicon steel and coating therefor |
JPS60263405A (ja) * | 1984-06-11 | 1985-12-26 | Fujikura Ltd | 硅素鋼帯コア絶縁基板の製造方法 |
JP3382804B2 (ja) * | 1997-01-28 | 2003-03-04 | 新日本製鐵株式会社 | グラス皮膜の優れる方向性電磁鋼板の製造方法 |
JP4122448B2 (ja) * | 2002-11-28 | 2008-07-23 | タテホ化学工業株式会社 | 焼鈍分離剤用酸化マグネシウム |
CN111943262A (zh) * | 2020-08-24 | 2020-11-17 | 山西银圣科技有限公司 | 一种取向硅钢专用二氧化钛的制备方法 |
CN114645126B (zh) * | 2022-03-09 | 2024-06-25 | 山西银圣科技有限公司 | 一种普通取向硅钢氧化镁隔离剂及其制备方法和应用 |
Family Cites Families (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
SE358413B (de) * | 1968-11-01 | 1973-07-30 | Nippon Steel Corp | |
BE754777A (fr) * | 1969-08-18 | 1971-02-12 | Morton Int Inc | Composition de revetement a base d'oxyde de magnesium et procede d'utilisation de cette composition |
JPS5231296B2 (de) * | 1973-06-07 | 1977-08-13 | ||
GB1398504A (en) * | 1973-07-05 | 1975-06-25 | Merck & Co Inc | Coating surface-oxidized silicon-containing steel |
US3841925A (en) * | 1973-09-12 | 1974-10-15 | Morton Norwich Products Inc | Magnesium oxide steel coating composition and process |
FR2288151A1 (fr) * | 1974-10-14 | 1976-05-14 | Nippon Steel Corp | Produits de separation pour recuit pour des toles d'acier au silicium, a base d'oxyde de magnesium et d'oxyde de bore |
US4010050A (en) * | 1975-09-08 | 1977-03-01 | Allegheny Ludlum Industries, Inc. | Processing for aluminum nitride inhibited oriented silicon steel |
-
1978
- 1978-05-03 GB GB17487/78A patent/GB1597656A/en not_active Expired
- 1978-05-08 IN IN338/DEL/78A patent/IN148757B/en unknown
- 1978-05-11 CA CA303,157A patent/CA1109772A/en not_active Expired
- 1978-05-16 DE DE19782821417 patent/DE2821417A1/de active Granted
- 1978-05-18 BR BR7803158A patent/BR7803158A/pt unknown
- 1978-05-18 SE SE7805720A patent/SE444186B/sv not_active IP Right Cessation
- 1978-05-19 BE BE187852A patent/BE867259A/xx not_active IP Right Cessation
- 1978-05-19 JP JP53059872A patent/JPS5942750B2/ja not_active Expired
- 1978-05-19 FR FR7814938A patent/FR2391540A1/fr active Granted
- 1978-05-19 ES ES470030A patent/ES470030A1/es not_active Expired
- 1978-05-22 IT IT23676/78A patent/IT1096309B/it active
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2391540B1 (de) | 1981-02-27 |
BR7803158A (pt) | 1979-01-02 |
IT1096309B (it) | 1985-08-26 |
JPS5942750B2 (ja) | 1984-10-17 |
GB1597656A (en) | 1981-09-09 |
SE7805720L (sv) | 1978-11-21 |
DE2821417A1 (de) | 1978-11-30 |
BE867259A (fr) | 1978-11-20 |
ES470030A1 (es) | 1979-09-16 |
IN148757B (de) | 1981-06-06 |
CA1109772A (en) | 1981-09-29 |
IT7823676A0 (it) | 1978-05-22 |
SE444186B (sv) | 1986-03-24 |
JPS5433839A (en) | 1979-03-12 |
FR2391540A1 (fr) | 1978-12-15 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69327884T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von kornorientierten Elektrostahlblechen mit hervorragenden, magnetischen Eigenschaften | |
DE2545578C2 (de) | Überzugslösung und Verfahren zur direkten Bildung von Isolierüberzügen auf Elektrostahl | |
DE3229295C2 (de) | Kornorientiertes Elektrostahlblech und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE3536737C2 (de) | ||
DE69706388T2 (de) | Kornorientiertes elektromagnetisches Stahlblech | |
DE69703248T2 (de) | Verfahren zum herstellen von kornorientiertes elektrostahlband, ausgehend von dünnbrammen | |
DE2409895C3 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Siliciumstahls mit Würfelkantenstruktur und einer Permeabilität bei H = 10 Oersted von mehr als 1820 | |
DE69021110T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von kornorientierten Elektrostahlblechen mit hervorragenden magnetischen Eigenschaften. | |
DE2821417C2 (de) | ||
DE60020316T2 (de) | Orientierter elektromagnetischer Stahl mit sehr guter Beschichtigungsfähigkeit und Verfahren zur Herstellung | |
DE69923102T2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines kornorientierten Elektroblechs mit ausgezeichneten magnetischen Eigenschaften | |
DE3214561A1 (de) | Isolierende ueberzuege fuer elektrostaehle | |
DE60110643T2 (de) | Verfahren zur herstellung von kornorientierten elektrostahlbändern | |
DE69332394T2 (de) | Kornorientiertes Elektroblech mit hoher Flussdichte und geringen Eisenverlusten und Herstellungsverfahren | |
DE69618878T2 (de) | Verfahren zum Herstellen kornorientierter Siliziumstahlbleche und entkohlte Siliziumstahlbleche | |
DE69738447T2 (de) | Verfahren zum Herstellen von kornorientiertem Silizium -Chrom-Elektrostahl | |
DE2730172C2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Forsterit-Isolierfilmes mit guten Adhäsionseigenschaften | |
DE69515892T2 (de) | Verfahren zur herstellung eines elektrisch direktionalen bleches mit guter glasbeschichtbarkeit und hervorragenden magnetischen eigenschaften | |
DE3147584C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von kornorientiertem Siliciumstahl in Band- oder Blechform | |
DE69214554T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Siliziumstahlbändern mit feiner Körnung in GOSS Textur | |
DE69030771T2 (de) | Verfahren zum Herstellen eines kornorientierten Elektrostahlbandes | |
DE69131977T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von kornorientiertem Elektrofeinblech mit verbesserten magnetischen Eigenschaften und Oberflächenfilmeigenschaften | |
DE1954773B2 (de) | Verfahren zur herstellung von einfach kornorientierten silizium-stahlblechen mit hoher magnetischer induktion und niedrigem eisenverlust | |
DE69129130T2 (de) | Verfahren zum Herstellen doppeltorientierter Elektrobleche mit hoher magnetischer Flussdichte | |
DE69320005T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von regulär kornorientiertem Elektrostahlblech mit einer einstufigen Kaltverformung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: ARMCO ADVANCED MATERIALS CORP. (N.D.GES.D.STAATES |
|
8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Free format text: PRINZ, E., DIPL.-ING. LEISER, G., DIPL.-ING. SCHWEPFINGER, K., DIPL.-ING. BUNKE, H., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT. DEGWERT, H., DIPL.-PHYS., PAT.-ANWAELTE, 8000 MUENCHEN |
|
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: ARMCO INC., MIDDLETOWN, OHIO, US |