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Metallgewebe für Filterzwecke.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Metallgewebe für
Filterzwecke, bei welchem das aus dünnen Drähten hergestellte Gewebe nach dem Weben
durch Walzung flachgedrückt und durch den hierbei auf das Gewebe ausgeübten Druck
in einer Richtung gegenüber der anderen gestreckt wird. Das Neue besteht darin,
daß die Ketten und Schußfäden aus Bündeln von Drahtfäden kleinsten Durchmessers
(etwa 0,0075 mm) hergestellt und so dicht miteinander verwoben sind, daß äußerst
feine porenartige Zwischenräume entstehen, wobei das Gewebe infolge der Walzung
eine glatte glasartige Oberfläche erhält. Daraus ergibt sich der Vorteil, wenn das
Gewebe für Filtrierzwecke benutzt wird, daß sich der Filter kuchen leichter an der
glatten Oberfläche ablösen läßt.
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Zum Filtrieren gewisser Stoffe sind zwar schon feine Metallsiebe
in Vorschlag gebracht worden, aber diese wirken nicht als Filter, sondern als Seiher.
Das neue Gewebe gemäß vorliegender Erfindung dagegen, das infolge der engen Verwebung
der Metallfäden miteinander und der nachfolgenden Pressung nur ganz winzige Zwischenräume
aufweist, filtert selbst einen schleimigen Schlamm, so daß ein kristallklares Filtrat
entsteht.
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Die bekanntgewordenen feinen Drahtsiebe sind außerdem von solch zarter
Struktur, daß ihr gewerblicher Gebrauch fast ausgeschlossen ist, während ihre Kosten
verhältnismäßig groß sind. Demgegenüber hat das neue Gewebe eine sehr kräftige widerstandsfähige
Struktur und ist nicht teuer in der Herstellung. Wegen der winzigen Zwischenräume
bietet das Gewebe, wenn es als Filter benutzt wird, dem Durchströmen der zum Ablösen
der Filterkuchen verwendeten Druckluft einen Widerstand. Das ist von Wichtigkeit,
weil sich oft erst ein kleines Stück des Filterkuchens ablöst. Bei den bekannten
Dralitsieben strömt dann die Druckluft durch den auf diese Weise freigewordenen
Teil des Siebes, ohne den Rest des Filterkuchens abzulösen. Bei dem neuen Gewebe
dagegen wird selbst beim Ablösen eines Stücks des Filterkuchens dem Durchgang der
Druckluft ein solcher Widerstand entgegengesetzt, daß auch der Rest des Filterkuchens
abgelöst wird, was durch die glatte Oberfläche des Gewebes nocll begünstigt wird.
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Das neue Gewebe hat als Filter vor Tuchfiltern den Vorteil, daß es
nicht von starken Alkalien angegriffen und daher nicht zerstört wird, was bei Tuchfiltern
zu Zeit- und Geldverlusten führt.
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Das neue Gewebe ist so beschaffen, daß es z. B. eine verhältnismäßig
große Wassermenge durchtrcten läßt, welche hierbei jedoch so zerteilt wird, daß
ein außerordentlich-feiner
Spruhregen entsteht. Das Gewebe kann
also außer für Filtrierzwecke auch für manche andere Zwecke verwendet werden.
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Fig. I zeigt eine Ausführungsform des neuen Gewebes; Fig. 2 ist ein
Querschnitt dadurch; Fig. 3 zeigt dasselbe Gewebe, nachdem es durch Walzung flachgedrückt
worden ist; Fig. 4 zeigt eine andere Ausführungsform; Fig. 5 ist ein Querschnitt
dadurch; Fig. 6 zeigt im Aufriß ein Filterelement mit dem neuen Gewebe; Fig. 7 ist
ein Schnitt nach VII-VII in Fig. 6; Fig. 8 zeigt ein Kreuzköpergewebe; Fig. g ist
ein schematischer Schnitt dadurch; Fig. 10 zeigt das Gewebe nach der Pressung; Fig.
II ist ein schematischer Schnitt dadurch.
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Das Gewebe wird von miteinander verwobenen Ketten- und Schußfäden
2 bzw. 3 gebildet. Jeder dieser Fäden besteht aus einem Bündel feiner Drähte. Durch
Verdrehung derselben kann aus jedem Bündel eine Litze gebildet werden, ehe die Bündel
miteinander verwoben werden. Die feinen Drähte können jedoch auch in paralleler
Lage zueinander durch Seife, Wachs oder ein anderes Bindemittel miteinander verbunden
werden und das Bindemittel kann dann nach dem Weben wieder entfernt werden. Der
Ausdruck uBündelg wird hier gebraucht, um eine Anzahl von eine Litze bildenden Drähten
zu bezeichnen, die nicht notwendigerweise miteinander verbunden zu sein brauchen.
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Lediglich als Beispiel mag hier die Angabe dienen, daß, wenn es sich
um die Herstellung eines Gewebes für Filtrierzwecke handelt, vorteilhaft Drahtlitzen
verwendet werden, deren jede aus sechzig Drahtfäden besteht, die einen Durchmesser
von je 0,0075 mm haben. Aus diesen dicht miteinander verwobenen Drahtlitzen wird
ein Gewebe gebildet, das beinahe eine Million Zwischenräume auf 6,5 qcm hat, während
das feinste bekannte Drahtsieb etwa 200 Drähte für je 25 mm in jeder Richtung hat,
was etwa 40000 Zwischenräume ergibt.
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Das neueDrailtgewebe hat also, abgesehen von anderen Vorteilen, fünfundzwanzigmal
soviel Zwischenräume als die bekannten Drahtnetze.
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Für die zur Bildung der Litzen verwendeten Drähte wird hier der Ausdruck
»Drahtfäden« verwendet.
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Es ist sehr vorteilhaft, wenn das Gewebe einem Druck ausgesetzt wird,
um die Litzen ílachzudrücken, wodurch ein homogenes Gebilde erzeugt wird. Das Aussehen
des neuen Gewebes nach dem Abflachen, was am besten durch \walzung geschieht, ist
aus Fig. 3 ersichtlich. Der Abstand zwischen den Druckwalzen kann für jeden Fall
genau bestimmt werden, Durch Walzen wird dcm Gewebe eine glatte, glasartige Oberfläche
gegeben, an der, wenn das Gewebe für Filtrierzwecke gebraucht wird, der Filterkuchen
nicht starli anhaftet, so daß der Filterkuchen leicht von der Oberfläche des Gewebes
abgelöst werden kann.
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Ein Fadensatz, z. B. der Schuß, kann auch aus einzelnen Drähten bestehen,
deren Durchmesser annähernd gleich dem Durchmesser eines Bündels ist. Ein solches
Gewebe ist in Fig. 4 gezeigt, worin mit 4 die aus einzelnen Drähten bestehenden
Schußfäden bezeichnet sind, die mit den aus Bündeln gebildeten Kettenfäden verwoben
sind. Auch dieses Gewebe wird vorteilhaft nachträglich einem Druck ausgesetzt.
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Das in Fig. 6 und 7 gezeigte Filterelement besteht aus einem äußeren
Rahmen 6 von n-förmigem Querschnitt, der mit nach innen gerichteten Armen 7, 8 versehen
ist. An einer Stelle des Rahmens befindet sich ein Nippel, dessen inneres Ende gespalten
ist, wodurch Arme I0, II gebildet werden, die einen vorzugsweise aus einem groben
Drahtsiebe hergestellten Abzug 12 umfassen. Auf jeder Seite des letzteren befindet
sich eine Lage 13 des neuen Gewebes. Die Kanten desselben werden zwischen den Armen
7,8 des Rahmens 6 gehalten. Dichtungslappen I4, Ig können an der Kante jedes Armes
vorgesehen sein, um das Durchströmen der zu filternden Flüssigkeit zwischen der
Kante des Armes und der Kante des Gewebes zu verhindern.
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Die zu filtrirende Flüssigkeit geht zunächst durch das Gewebe 13
und dann durch den Zwischenraum, der zwischen den beiden Gewebelagen von dem groben
Drahtsieb 12 gebildet wird. Das klare Filtrat fließt durch den Nippel 9 heraus.
Diese Anwendung des Gewebes in Verbindung mit dem in Fig. 6 und 7 gezeigten Filterelement
ist lediglich als Beispiel gezeigt. Das Gewebe kann nämlich auch in Verbindung mit
Filtern anderer Bauart verwendet werden.
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Anstatt der in Fig. I bis 5 gezeigten Gewebeart kann auch eine andere
Gewebeart zur Herstellung des Gewebes dienen. Das Gewebe kann z. B. als Kreuzköper
gewebt werden, wie in Fig. 8 bis II gezeigt ist, wodurch ein noch dichteres Gewebe
erzeugt wird als das in Fig. I bis 5 gezeigte Gewebe. Die Fig. 8 und 9 sind natürlich
schematische Darstellungen und in stark ; vergrößertem Maßstab ausgeführt. In der
wirklichen Ausführung sind die Drähte oder Drahtlitzen so dicht miteinander verwoben,
daß die in Fig. 8 zwiscl : ell den nebeneinanderliegenden Litzen erscheinenden Zwischenräume
größtenteils verschwinden, und zwar selbst, ehe das Gewebe gewalzt ist.
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An Stelle der gezeigten Gewebearten kann
natürlich
jede andere Gewebeart verwendet werden, und kann die neue Erfindung überhaupt die
denlibar weiteste Anwendung finden.