-
Ing. Frieder M. Teichgräber, Neukeferloh
-
Dipl.-Ing. Max Gerhaher, Landau/Isar Dr. Franz Gerhaher, Landau/Isar
Biberortgangziegel und Preßformen hierfür Die Erfindung bezieht sich auf Biberortgangziegel
mit linken bzw. rechten Ortganglappen und kleiner bzw. großer Breite sowie Preßformen
hierfür.
-
Es ist bekannt, bei einer Biberschwanzdeckung im Bereich des Dachrandes
abwechselnd ganze und halbe Flächenziegel zu verwenden, die keine Ortganglappen
aufweisen. Bei dieser Deckung befindet sich die Nase der halben Flächenziegeln ganz
am Dachrand, was zu einer Absturzgefahr des Ziegels führt. Auch die Wasserführung
dieser halben Flächenziegel ist unbefriedigend, wenn sie beim Segmentschnitt zum
Giebel hin erfolgt; Schmutzfahnenamverputz sind die Folge.
-
Es ist auch bekannt, statt halber Biberflächenziegel eineinhalbfache
Biberflächenziegel zu verwenden. Bei diesen ist zwar die Absturzgefahr vermindert,
sie sind jedoch nur unter Schwierigkeiten herstellbar, da ein breites Sonderrähmchen
erforderlich ist, und am Dach ergeben sie eine optisch schlechte Lösung.
-
Schließlich sind Biberortgangziegel mit linken bzw. rechten Ortganglappen
bekannt, die in der Breite eines Bibers und in dessen halber Breite hergestellt
werden. Bei den
Biberortgangziegeln halber Breite besteht nach wie
vor eine erhöhte Absturzgefahr, da sie ohne Nasen hergestellt und durch rostgefährdete
Nägel am Dach befestigt werden müssen. Darüberhinaus sind vier Formensätze für die
Herstellung eines derartigen kompletten Satzes von Biberortgangziegeln erforderlich.
-
Schließlich ist zu erwähnen, daß Biberziegel üblicherweise als Rundschnitt-,
Segmentschnitt-, eckige und abgerundete Geradschnittziegel hergestellt werden. Bei
der Herstellung der entsprechenden Biberortziegel ist für jede der Schnittarten
eine entsprechende Anzahl von Formensätzen erforderlich.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde Biberortgangziegel der eingangs
beschriebenen Art zu schaffen,welche absturzsicher befestigbar sind, eine optisch
einwandfreie Dachdeckung ermöglichen, eine gute Wasserführung aufweisen und leicht
herstellbar sind, insbesondere unter Ein-Satz einer geringeren Anzahl von Formensatzen.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Biberortgangziegel
kleiner Breite breiter als ein halber und schmäler als ein ganzer Biberflächenziegel
und der Biberortgangziegel großer Breite um etwa die halbe Breite eines ganzen Biberflächenziegels
breiter als der Biberortgangziegel kleiner Breite ist.
-
Zweckmäßig weist der Biberortgangziegel kleiner Breite eine Breite
von etwa 0,75 mal Biberbreite und der Biberortgangziegel großer Breite eine Breite
von etwa 1,25 mal Biberbreite auf, wobei der Breitenunterschied zwischen beiden
eine halbe Biberbreite ist, in der gedeckten Dachfläche unterscheiden sich die Biberortgangziegel
kleiner und großer Breite von den übrigen Biberflächenziegeln nur so wenig, daß
das optische einheitliche Bild der Dachfläche gewahrt
bleibt. Andererseits
sind sämtliche Biberortgangziegel mit den üblichen Mitteln, beispielsweise normalen
Trockenrähmchen, herstellbar und am Dach absturzsicher befestigbar.
-
Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die
Deckfläche jedes Biberortgangziegels symmetrisch zu seiner Längsmittellinie ist
und daß seine Ziegellängskanten unter einem Winkel « entsprechend der gegenseitigen
Uberdeckung der Ortganglappen in der Dacheindeckung zueinander verlaufen. Aufgrund
dieser Ausbildung können jeweils der rechte und der linke Biberortgangziegel im
gleichen Formensatz gepreßt werden, da die Konturen des rechten und linken Biberortgangziegels
identisch sind; die Zahl der erforderlichen Formensätze wird auf die Hälfte reduziert.
Dies gilt sowohl für Biberortgangziegel kleiner als auch großer Breite.
-
Weiter liegt das Stichmaß der Ziegelunterkante zweckmäßig zwischen
dem Stichmaß eines Segmentschnittziegels und dem eines Rundschnittziegels, und die
Abrundungsradien der Ziegelunterkante bei Geradschnittziegeln liegen vorteilhaft
zwischen denen von eckigen und abgerundeten Geradschnittziegeln. Die ersteren Biberortgangziegel
können damit sowohl in Kombination mit Segmentschnittflächenziegeln als auch Rundschnittflächenziegeln
verwendet werden, ohne daß die Abweichung der Schnittkante vom benachbarten Flächenziegel
nennenswert auffällt. Im zweiten Fall werden die Biberortgangziegel mit der gleichen
Wirkung sowohl in Kombination mit eckigen als auch abgerundeten Geradschnittflächenziegeln
verwendet. Durch diese Maßnahmen wir sowohl die Zahl der insgesamt für ein vollständiges
Programm erforderlichen Formensätze als auch die der zu fertigenden und zu lagernden
Biberortgangtypen nochmals um die Hälfte verringert.
-
Die Preßformen für Biberortgangziegel mit oberen und unteren Arbeitsformen
sind erfindungsgemäß derart ausgebildet, daß
die Randleisten an
den unteren Arbeitsformen im Bereich des Rund-, Segment oder Geradschnitts auswechselbar
sind. Dies führt dazu, daß die Zahl der erforderlichen Formensätze nochmals auf
die Hälfte reduziert werden kann, wobei statt 16 Formensätzen mit 32 Mutterformen
für das Gesamtprogramm nurmehr 2 Formensätze mit 2 zusätzlichen Wechselrandleisten
und insgesamt 12 Mutterformen erforderlich sind.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden im folgenden näher beschrieben.
-
In den Zeichnungen zeigen Fig. 1 eine Unteransicht eines Biberortgangziegels
mit Segmentschnittkante und etwa 1,25-facher Biberbreite, Fig. 2 eine Seitenansicht
des Ziegels nach Fig. 1, Fig. 3 eine Stirnansicht des Ziegels nach Fig. 1, Fig.
4 eine Unteransicht eines Biberortgangziegels wie in Fig. 1, jedoch mit etwa 0,75-facher
Biberbreite, Fig. 5 eine Seitenansicht des Ziegels nach Fig. 4, Fig. 6 eine Stirnansicht
des Ziegels nach Fig. 4, Fig. 7 eine Unteransicht eines Biberortgangziegels mit
Geradschnittkante und etwa 1,25-facher Biberbreite, Fig. 8 eine Seitenansicht des
Ziegels nach Fig. 7, Fig. 9 eine Stirnansicht des Ziegels nach Fig. 7,
Fig.
10 eine Unteransicht eines Biberortgangziegels wie in Fig. 7, jedoch mit etwa 0,75-facher
Biberbreite, Fig. 11 eine Seitenansicht des Ziegels nach Fig.
-
10, und Fig. 12 eine Stirnansicht des Ziegels nach Fig. 10.
-
In den Fig. 1 bis 3 ist eine erste Ausführungsform eines Biberortgangziegels
1 schematisch dargestellt. Der Biberortgangziegel 1 weist auf seiner Unterseite
entlang seiner Ziegellängskante 2 einen Ortganglappen 3 und an seiner Oberkante
4 etwa mittig eine Nase 5 auf. Die Ziegellängskante 6 ist frei, die Ziegelunterkante
7 ist als Segmentschnittkante ausgebildet.
-
Die Breite des Biberortgangziegels 1 beträgt etwa das 1,25-fache der
Biberbreite der zugehörigen Biberflächenziegel. Die Deckfläche des Biberortgangziegels
1 ist symmetrisch zu seiner Längsmittellinie M. Die Seitenkanten 2 und 6 sind jeweils
unter einem Winkel X /2 zu der Längsmittellinie M geneigt. Die Größe des Winkels
X ist bestimmt durch die gegenseitige Uberdeckung der Ortganglappen 3 in der Dacheindeckung.
Infolge der Symmetrie der Deckfläche des Biberortgangziegels 1 reicht für die Herstellung
von derartigen Ziegeln mit auf der linken Seite oder auf der rechten Seite angeordneten
Ortganglappen 3 ein einziger Formensatz mit je einer Mutter form für den Ziegel
mit links angeordnetem bzw rechts angeordnetem Ortganglappen aus.
-
Das Stichmaß s der Ziegelunterkante 7 ist so gewählt, daß
es
zwischen dem Stichmaß eines Segmentschnittziegels und dem. eines Rundschnittziegels
liegt. In der Dacheindeckung fällt damit die Abweichung der Ziegelunterkante 7 sowohl
von benachbarten Segementschnittflächenziegeln als auch Rundschnittflächenziegeln
kaum ins Auge, so daß Biberortgangziegel der beschriebenen Art sowohl für Dacheindeckungen
mit Segmentschnittziegeln als auch für solche mit Rundschnittziegeln Verwendung
finden können; eigene Förmsätze für jeden der beiden Ziegeltypen sind nicht erforderlich.
-
In den Fig. 4 bis 6 ist ein zu dem Biberortgangziegel 1 nach den Fig.
1 bis 3 gehöriger Biberortgangziegel 8 dargestellt, dessen Unterschied zu dem vorher
beschriebenen Biberortgangziegel 1 lediglich darin besteht, daß er eine Breite von
etwa 0,75 mal Biberbreite aufweist. Der Breitenunterschied zwischen dem Biberortgangziegql
1 und dem Biberortgangziegel 8 beträgt dabei genau eine halbe Biberbreite. Mit den
Biberortgangziegeln nach den Fig. 1 bis 6 lassen sich damit Dacheindeckungen sowohl
mit Segmentschnitt- als auch mit Rundschnittziegeln vornehmen, wobei die Biberortgangziegel
absturzsicher am Dach befestigbar sind, infolge ihrer maximal etwa 1,25-fachen Biberbreite
leicht herstellbar sind und eine optisch einwandreie Dacheindeckung ermöglichen,
während lediglich zwei Formensätze für die Biberortgangziegel erförderlich sind.
-
Die in den Fig. 7 bis 12 dargestellten Biberortgangziegel 9 und 10
unterscheiden sich von den Biberortgangziegeln 1 und 8 nach den Fig. 1 bis 6 im
wesentlichen dadurch, daß die Ziegelunterkante 7 keine Segmentschnittkante, sondern
eine abgerundete Geradschnittkante ist. Die Abrundungsradien r sind dabei so gewählt,
daß sie zwischen 0 (entsprechend
eckigen Geradschnittziegeln)
und den Abrundungsradien von abgerundeten Geradschnittziegeln liegen. Damit lassen
sich die Biberortgangziegel 9 und 10 sowohl mit Dacheindeckungen mit eckigen Geradschnittziegeln
als auch mit abgerundeten Geradschnittziegeln aus den gleichen Gründen wie im Zusammenhang
mit den Biberortgangziegeln nach den Fig. 1 bis 6 dargelegt verwenden.
-
Bei den Biberortgangziegeln nach den Fig. 7 bis 12 kommt außerdem
hinzu, daß infolge der erwähnten Konfiguration der Deckfläche jedes Biberortgangziegels
die als Geradschnittkante ausgebildete Ziegelunterkante jeweils in der Dacheindeckung
nicht genau horizontal verläuft, sondern leicht fallend zur Dachfläche hin, so daß
das Wasser zur Dachfläche geleitet wird und dementsprechend die Wasserführung verbessert
ist.
-
Die Preßformen für die beschriebenen Biberortgangziegel mit oberen
und unteren Arbeitsformen sind vorteilhaft so ausgebildet, daß die Randleisten an
den unteren Arbeitsformen im Bereich des Rund-, Segment- oder Geradschnittes auswechselbar
sind. Damit ergibt sich eine zusätzliche Einsparung von Formensätzen für das gesamte
Programm von Biberortgangziegeln mit nur zwei zusätzlichen Wechselrandleisten und
insgesamt zwölf Mutterformen.
-
Die erfindungsgemäßen Biberortgangziegel mit linken und rechten Ortganglappen
lassen sich in der Produktion jeweils gleichzeitig herstellen, da für beide nur
eine gemeinsame Oberform und Entgrater vorgesehen sind. Dies führt dazu, daß der
Produktionszeitraum für beide gleich ist, bei Sonderfarben gleichzeitig engobiert
werden kann und ein immer gleicher Lagerbestand an Fertigware gehalten werden kann.