DE3215730A1 - Verschlussvorrichtung - Google Patents

Description

METALLGESELLSCHAFTAG ^l Frankfurt, 27.04.1982

* -WGN/HSZ-Nr. 8862 Lö

Verschlußvorrichtung

Die Erfindung betrifft eine Verschlußvorrichtung mit in einem Gehäuse mit Einlauf- und Auslauföffnung angeordnetem Drehschieber zum Unterbrechen des Durchlaufs von riesel- oder fließfähigem Material.

Drehschieber als Verschlüsse in Schüttgüter führenden Leitungen sind bekannt, ebenso bekannt sind Ventilplatten oder Ventilkegel zum gasdichten Verschließen von Leitungen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen druckdichten Verschluß zu schaffen, bei dem Drehschieber und Ventilplatte zusammenwirken. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß. am Drehschieber eine Ventilplatte schwenkbar angeordnet ist, die beim Verschließen der Einlauföffnung durch den Drehschieber die Auslauföffnung gasdicht verschließt. Hierbei erfolgt die Bewegung der Ventilplatte gleichzeitig mit dem Drehen des Drehschiebers. Die mechanische Kopplung der beiden Verschlußteile macht die ganze Vorrichtung wenig störanfällig; sie ist gasdicht für Drücke von etwa 2 - 150 bar.

Eine bevorzugte Ausführung besteht darin, daß die Ventilplatte über einen Ventilarm am Drehschieber schwenkbar angeordnet ist und am Ventilarm ein Lenker angreift, der am Gehäuse schwenkbar befestigt ist. Dieser Lenker sorgt dafür, daß die Ventilplatte in der Öffnungsstellung ganz aus dem Bereich der durch den Verschluß laufenden Feststoffe oder Flüssigkeiten weggeschwenkt ist, so daß keine Verschmutzungen der Ventilplatte auftreten können. In der Schließstellung bewirkt der

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Lenker das weitgehend zentrierte Aufsetzen der Ventilplatte auf den Ventilsitz.

Es ist zweckmäßig, daß der Drehschieber einen Führungskanal für das Material aufweist, dessen lichte Weite kleiner als oder ungefähr gleich wie die lichte Weite der Auslauföffnung ist. Dadurch wird das Material von dem im Bereich der Auslauföffnung befindlichen Ventilsitz ferngehalten und Verschmutzungen möglichst vermieden.

Eine Möglichkeit der Ausgestaltung der Verschlußvorrichtung wird mit Hilfe der Zeichnung erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Verschlußvorrichtung in vereinfachter Darstellung,

Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1,

Fig. 3 die Vorrichtung der Fig. 1 in teilweise geschlossener Lage, dargestellt nach Art eines gläsernen Modells, und

Fig. 4 die Verschlußlage der Vorrichtung der Fig. 1, ebenfalls nach Art eines gläsernen Modells dargestellt.

Die Verschlußvorrichtung der Fig. 1 weist ein Gehäuse 1 mit Einlauföffnung 2 und Auslauföffnung 3 auf. Die Einlauföffnung verengt sich nach unten zu einem Einlauftrichter 4.

Im Gehäuse 1 ist schwenkbar um die horizontale Achse A ein Drehschieber 5 angeordnet, Der Drehschieber besitzt eine zylindermantelartig ausgebildete Schließfläche 6 mit einem Durchlaß 7. Dieser Durchlaß liegt in Fig. 1 unmittelbar unter dem zum Gehäuse gehörenden Einlauftrichter 4. Der Drehschieber weist einen im Querschnitt runden Führungskanal 8 auf, der durch das Rohr 9, vgl. auch Fig. 2, gebildet wird. Zwischen dem Rohr 9 und der Schließfläche 6 befinden sich die Vorderwand 10 und die Rückwand 11, die nur in Fig. 2 wiedergegeben

sind. Die Querschnittsform des Führungskanals 8 ist etwa der Form der Auslauföffnung 3 angepaßt, wobei die lichte Weite des Kanals 8 bevorzugt etwas enger als die der Auslauföffnung 3 ist. Dadurch kann in der Durchlaufstellung, die in Fig. 1 dargestellt ist, das durch den Kanal 8 rieselnde oder fließende Material, praktisch ohne mit dem Wandbereich der Auslauföffnung 3 in Berührung zu kommen, durch das Gehäuse 1 abfließen.

Um einen gasdichten Verschluß der Auslauföffnung 3 zu erreichen, ist eine Ventilplatte 13 vorhanden, die über einen Ventilarm 14 an der Rückseite des Rohrs 9 um die Achse C schwenkbar angeordnet ist. In der in Fig. 1 dargestellten Öffnungsstellung wird die Ventilplatte 13 durch einen gekrümmten Lenker 15 gehalten, der am Schwenkpunkt D mit dem Arm 14 verbunden ist. Das andere Ende des Lenkers 15 weist die Schwenkachse B auf, die mit der Rückfront des Gehäuses 1 verbunden ist.

Für eine günstige Führung der Ventilplatte 13 ist es zweckmäßig, den Lenkerradius BD größer als den Schwenkradius AC des Ventilarms 14 auszubilden und in der geöffneten Stellung entsprechend Fig. 1 den von den Verbindungslinien BA und AC gebildeten Winkel größer als 90 zu wählen.

Um die Vorrichtung in Verschlußstellung zu bringen, ist es nur erforderlich, mittels eines nicht dargestellten Antriebs den Drehschieber 5 in Richtung des Pfeils 16- um die Achse A zu schwenken. Dabei wird zunächst die in Fig. 3 dargestellte Zwischenposition erreicht, in welcher die Schließfläche 6 des Drehschiebers die Einlauföffnung 2 verschließt und so den weiteren Durchtritt von Feststoffen oder Flüssigkeiten unterbindet« Währenddessen kann restliches, im Führungskanal 8 befindliches Material nach unten abfließen, da die Ventilplatte 13 ihre Schließposition noch nicht erreicht hat.

Wird der Drehschieber 5 noch weiter in Richtung des Pfeils geschwenkt, so erreicht der Verschluß die in Fig. 4 dargestellte Lage, in welcher auch die Verschlußplatte 13 ihre Schließlage erreicht hat. Ohne Schwierigkeiten kann der Lenker 15 und seine Zuordnung zum Ventilarm 14 so ausgebildet werden, daß die Ventilplatte 13 in der letzten Phase vor dem Erreichen der Schließlage ungefähr senkrecht von oben nach unten bewegt wird. Dadurch werden der Ventilsitz und die Ventilplatte geschont.

Zum Öffnen des Verschlusses schwenkt man den Drehschieber 5 entgegengesetzt zur Richtung des Pfeils 16 wieder in die -in Fig. 1 dargestellte Lage zurück, wobei auch die Ventilplatte zur Seite weggeschwenkt wird. Zweckmäßigerweise bildet man die senkrechte Gehäusewand 1a als abnehmbaren Deckel aus, wodurch Wartungs- und Reparaturarbeiten im Innern des Gehäuses 1 an den Verschlußteilen leicht möglich werden.

Der Verschluß ist für die verschiedenartigsten Aufgaben einsetzbar. Eine Möglichkeit ist, ihn an einem Reaktor zum Vergasen fester Brennstoffe unter einem Druck von 2 - 150'bar, insbesondere auf der Aschenaustragsseite, anzuordnen. Wie bereits erläutert, wird bei dem Verschluß dafür gesorgt, daß die heiße Asche mit dem Sitz der Ventilplatte 13 im Bereich der Auslauföffnung 3 nicht in Berührung kommt. Einzelheiten des Vergasungsreaktors sind in der DE-OS 27 36 687 und der DE-PS 23 46 833 beschrieben, dazu korrespondieren die US-Patente 4 165 970 und 3 937 620.

Claims (5)

1. Patentansprüche

   Verschlußvorrichtung mit in einem Gehäuse mit Einlauf- und Auslaßöffnung angeordnetem Drehschieber zum Unterbrechen des Durchlaufs von riesel- oder fließfähigem Material, dadurch gekennzeichnet, daß am Drehschieber eine Ventilplatte schwenkbar angeordnet ist, die beim Verschließen der Einlauföffnung durch den Drehschieber die Auslauföffnung gasdicht verschließt.
2. 2) Verschlußvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilplatte über einen Ventilarm am Drehschieber schwenkbar angeordnet ist und am Ventilarm ein Lenker angreift, der am Gehäuse schwenkbar befestigt ist.
3. 3) Verschlußvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehschieber die Einlauföffnung verschließt, bevor die Ventilplatte die Auslauföffnung verschließt.
4. 4) Verschlußvorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehschieber einen Führungskanal für das Material aufweist, dessen lichte Weite kleiner als oder ungefähr gleich wie die lichte Weite der Auslauföffnung ist.
5. 5) Verschlußvorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie an einem Reaktor zum Vergasen fester Brennstoffe unter einem Druck von 2 - 150 bar, insbesondere an der Aschenaustragsseite, angeordnet ist.