DE1218950B

DE1218950B - Vorrichtung zum Austragen von pulverfoermigen oder koernigen Materialien aus Sammelbehaeltern

Info

Publication number: DE1218950B
Application number: DEM60539A
Authority: DE
Inventors: Joachim Weber
Original assignee: Metallgesellschaft AG
Current assignee: GEA Group AG
Priority date: 1964-04-04
Filing date: 1964-04-04
Publication date: 1966-06-08
Also published as: US3268124A; FR1594511A

Description

Vorrichtung zum Austragen von pulverförmigen oder körnigen Materialien aus Sammelbehältern Für die Aufbewahrung von pulverförmigen oder körnigen Materialien in beispielsweise Sammelbunkern, die einem Unterdruck ausgesetzt sind, oder unter erhöhten Temperaturen stehen, wie beispielsweise die Staubbunker, die unter den elektrischen Gasreinigern angeordnet sind, ist es bekannt, den Austrag derselben nach Art von Gasschleusen gegen das Eindringen von Falschluft und zur Isolation gegen die Wärme mit Vorrichtungen nach Art von Gasschleusen zu versehen.
Bei solchen Anordnungen wird beispielsweise ein System von Pendelklappen angebracht. Die Pendelklappen verschließen horizontal den Austrag und öffnen sich nur dann selbsttätig, wenn das darauf ruhende Gewicht des pulverförmigen oder körnigen Materials im Sammelbehälter größer ist als die Kompensationsgewichte an diesen Klappen. Auch sind Beschickungs- oder Entleerungsvorrichtungen für Schachtöfen bekannt, bei denen mit dem Auslauf des Sammelbehälters der Einlauf eines Zwischenbehälters verbunden ist. Diese Vorrichtungen dienen der Wärmebehandlung stückigen, körnigen oder pulverförmigen Materials. Die Öffnungen derselben werden durch parallel zu den Ebenen der öffnungsumran dungen bewegliche Schieber freigegeben und geschlossen, wobei die Öffnungsumrandungen schräg zur Horizontalen verläuft und die Schieber an der der Dichtungsfläche gegenüberliegenden Seite mehrere nebeneinander und hintereinanderliegende Schrägflächen besitzen, die zum Auflaufen auf zugeordneten Gegenflächen in den Schieberführungen bestimmt sind. Die Anordnung und Ausbildung dieser Vorrichtungen ist so getroffen, daß die Schieber bei ihrer Schließbewegung nahe ihrer Endstellung mittels ihrer Schrägflächen so auf die Gegenflächen auflaufen, daß sie in der Endstellung mit ihrer Dichtungsfläche gegen die Umrandung der Öffnungen gedrückt werden.
Alle diese Vorrichtungen haben den Nachteil, daß die Absperrklappen und die Dichtungsflächen direkt mit dem Austragsmaterial in Berührung kommen, und daß sie einem erhöhten Verschleiß ausgesetzt sind. Infolge dieses Verschleißes treten Undichtigkeiten auf, so daß keine Gewähr gegeben ist dafür, daß Druck- und Temperaturausgleich nicht stattfinden. Dazu kommt noch, daß bei den Anordnungen nach dem Stande der Technik die Schieber über Ruh nur sehr ungenau angedrückt werden können, wodurch Undichtigkeiten unvermeidbar werden. Es wird eine Vorrichtung vorgeschlagen zum Austragen von pulverförmigem und/oder körnigem Material aus Sammelbehältern, die unter Unterdruck stehen und/ oder in denen hohe Temperaturen herrschen unter Anwendung von Absperrklappen und Schiebern, bei der mit dem Auslauf des Sammelbehälters der Einlaufstutzen eines Zwischenbehälters verbunden ist, dessen Auslauf mit dem Einlaufstutzen eines zweiten Zwischenbehälters verbunden ist. Erfindungsgemäß sind die Einlaufstutzen mit an sich bekannten Absperrklappen durch Andrücken mittels parallel zu den in Schließstellung befindlichen Klappen verlaufenden plattenförmigen an einen zusätzlichen Dichtungsrahmen zur Feinabdichtung anpreßbaren, an sich bekannten Schieber durch über eine Welle angetriebene knickbare Kraftheber (Kniehebel) verschließbar.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung werden die plattenförmigen Schieber auf Führungsleisten verschiebbar angeordnet. Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die plattenförmigen Schieber an ihrem einen Ende mit rechtwinklig zueinander angeordneten Rollen od. dgl. zum Anheben und Andrücken der Absperrklappen mittels der Kniehebel versehen sind.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung kann bei hohen Temperaturen und Unterdrücken eingesetzt werden. Sie haben den Vorteil gegenüber den zum Stand der Technik genannten Anordnungen und ähnlichen Staubaustragorganen, in weit geringerem Maße dem Verschleiß zu unterliegen, weil die plattenförmigen Schieber niemals durch den fallenden Staub strom schließen oder öffnen, und die Dichtflächen nicht mit dem schleißenden Medium in Berührung kommen können. Das Öffnen und Schließen der plattenförmigen Schieber gemäß der Erfindung geschieht wechselweise in der bekannten Form, so daß nie gleichzeitig beide Schieber geöffnet sind.
An Hand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert.
An dem Auslaß 1 eines nicht gezeichneten Sammelbehälters ist der Einlaufstutzen 2 des Zwischenbehälters3 angeordnet, dessen Auslauf 4 mit dem Einlauf 2' eines zweiten Zwischenbehälters 3' verbunden ist, durch dessen Auslauf 4' das auszutragende pulverförmige oder körnige Material aus der Anordnung entfernt werden kann. Der Vorgang des Öffnens und Schließen der Eintrittsstutzen 2, 2' ist für beide Zwischenbehälter 3, 3' der gleiche. Es wird zuerst der Öffnungsvorgang beschrieben an Hand der Darstellung für den Zwischenbehälter3. Der durch den geknickten Hebel 5, 6 und den im Sammelbehälter bw herrschenden Unterdruck fest an den Dichtungsrahmen 7 gepreßte plattenförmige Schieber 8 wird bei Drehung des Krafthebels 5 nach links (vgl. die Abbildung und die Pfeilrichtung beim oberen Schieber 8) infolge Kniehebelwirkung vom Dichtungsrahmen 7 abgezogen und gleichzeitig durch den über Hebel 6 erfolgenden Zug auf den unteren Führungsleisten 9 nach links. Dabei stützt die auf dem plattenförmigen Schieber angebrachte Rolle, die mit dem Keil 11 versehene Absperrklappe 12 so lange, bis diese kurz vor der Endstellung des plattenförmigen Schiebers 8 herunterklappt und der Austrag des Mediums aus dem Sammelbehälter erfolgt.
Hierbei fließt das pulverförmige und körnige Material weder über die geschliffene Dichtfläche des plattenförmigen Schiebers 8 noch über die des Dichtungsrahmens 7. Der Antrieb erfolgt beispielsweise motorisch über die Welle 13.
Der Vorgang des Verschließens des Einlaßstutzens 2, 2' erfolgt wie nachstehend beschrieben. Zur Erklärung wird die Darstellung des Zwischenbehälters 3' herangezogen.
Durch Drehen des Krafthebels 5' nach rechts (vgl.
Pfeilrichtung) wird der plattenförmige Schieber 8' auf dem unteren Führungsleisten 9' gleitend nach rechts bewegt. Dabei drückt die Vorrolle 14' die Absperrklappe 12' so weit nach oben, bis die Rolle 10' die Absperrklappe 12' übernimmt und diese in horizontaler Lage an den Einlaufstutzen 2' andrückt.
Während des weiteren Schließvorganges des plattenförmigen Schiebers 8' kann somit kein pulverförmiges oder körniges Material mehr ausfallen und zwischen die Dichtungsflächen des plattenförmigen Schiebers 8' und des Dichtungsrahmens 7' geraten. Der plattenförmige Schieber 8' wandert auf den unteren Führungsleisten 9' so lange nach rechts, bis der Hebel6' auf die am Gehäuseblech befestigte Rolle 15' entlädt. Nun wird der plattenförmige Schieber 8' von den unteren Führungsleisten 9' abgehoben und an den Dichtungsrahmen 7' angepreßt. Der Schließvorgang ist damit beendet.
Die Absperrklappenl2, 12' haben lediglich die Aufgabe, das nach unten fallende Material abzuhalten. Sie brauchen daher nicht besonders bearbeitet zu werden, und es ist auch nicht erforderlich, daß sie an den Einlaufstutzen 2, 2' anliegen.
Die vertikale Anordnung der Vorrichtung ist keine Beschränkung der Allgemeinheit. Die Vorrichtung kann selbstverständlich auch schrägliegend ausgebildet werden.

Claims

Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum Austragen von pulverförmigem und/oder körnigem Material aus Sammelbehältern, die unter Unterdruck stehen und/oder in denen hohe Temperaturen herrschen unter Anwendung von Absperrklappen und Schiebern, wobei mit dem Auslauf des Sammelbehälters der Einlaufstutzen eines Zwischenbehälters verbunden ist, dessen Auslauf mit dem Einlaufstutzen eines zweiten Zwischenbehälters verbunden ist, d a -durch gekennzeichnet, daß die Einlaufstutzen (2, 2') mit an sicll bekannten Absperrklappen (12,12') durch Andrücken mittels parallel zu den in Schließstellung befindlichen Klappen (12,12') verlaufenden plattenförmigen an einem zusätzlichen Dichtungsrahmen (7, 7') zur Feinabdichtung anpreßbaren an sich bekannten Schieibern (8, 8') durch über eine Welle (13, 13') angetriebene knickbare Krafthebel (Kniehebel) (5, 6, 5', 6') verscllließbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die plattenförmigen Schieber (8, 8') auf Führungsleisten verschiebbar angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die plattenförmigen Schieber (8, 8') an ihrem einen Ende mit rechtwinklig zueinander angeordneten Rollen (10,14, 10', 14') zum Anheben und Andrücken der Absperrklappen (12, 12') mittels der Kniehebel versehen sind.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 1063 516.