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Verschluß für Gaserzeuger, insbesondere Druckgaserzeuger, oder andere
Druckbehälter mit gasdicht zu verschließenden Öffnungen In Druckgaserzeugern, z.
B. solche, die mit Sauerstoff und Wasserdampf als Vergasungsmittel unter einem Druck
von mehreren Atmosphären arbeiten, wird der Brennstoff mittels einer Eintragsschleuse,
der Brennstoff- oder Kohlenschleuse, eingeführt, und es wird die Asche mittels einer
Austragsschleuse, der Aschenschleuse, aus dem Gaserzeuger ausgebracht. Die Verschlüsse
zwischen Schleusen und Gaserzeuger sind dabei nach Art von Ventilen ausgebildet,
wobei in Schließstellung ein Verschlußstück, z. B. ein Kegel, gegen einen metallischen
Sitz gepreßt wird. Die äußeren Verschlüsse, die die Kohlen- bzw. die Aschenschleuse
gegen den Außendruck - also meistenteils Atmosphärendruck - abdichten, sind im allgemeinen
mit Dichtungen versehene Deckel. Es wurde auch versucht, mit entsprechend dimensiönierten
Ventilen zu arbeiten. Damit konnte aber bisher kein gasdichter Abschluß erzielt
werden.
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Während der Ablaufperiode der Brennstoffschleuse ist ihr oberer Verschluß
geschlossen und der untere Verschluß geöffnet. Wenn der Brennstoff - in den meisten
Fällen handelt es sich um Kohle - aus der Schleuse in den Gaserzeuger abgelaufen
ist und der Brennstoffschleuse eine weitere Füllung aufgegeben werden soll, wird
ihr unterer Verschluß geschlossen und die Schleuse auf Außendruck entspannt. Der
obere Verschluß kann dann geöffnet und die Schleuse gefüllt werden. Nach dem Füllvorgang
wird der obere Verschluß
geschlossen, die Schleuse durch Gas, Dampf
od. dgl. von entsprechender Spannung auf Gaserzeugerdruck gebracht und anschließend
ihr unterer Verschluß geöffnet, womit eine neue Ablaufperiode der Kohlenschleuse
beginnt. Das Aschenschleusen geht in analoger Weise vonstatten. Während der Füllperiode
ist der obere Verschluß geöffnet und der untere Verschluß geschlossen, so daß die
vom Rost ausgetragene Asche von der Schleuse aufgenommen werden kann. Das Ausbringen
der Asche aus der Schleuse ins Freie geschieht nach Schließen ihres oberen Verschlusses,
Entspannen der Schleuse und öffnen ihres unteren Verschlusses. Nach dem Austragen
der Asche wird die Schleuse durch Schließen ihres unteren Verschlusses und Einleiten
von Gas, Dampf od. dgl. auf Gaserzeugerdruck gebracht und schließlich ihr oberer
Verschluß geöffnet, womit die Schleuse wieder zur Aufnahme der vom Rost ausgetragenen
Asche bereit ist.
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Der Betrieb des Gaserzeugers erfordert, daß das Einschleusen der Kohlen
und das Ausschleusen der Asche schnell vonstatten gehen und die Verschlüsse der
Eintrags- bzw. Austragsöffnungen gasdicht abschließen. Insbesondere wird diese Forderung
an die Außenverschlüsse gestellt. Die Verwendung von Schraubdeckeln als Außenverschlüsse
der Schleusen ist zwar betriebssicher, aber sehr zeitraubend und erfordert einen
großen Bedienungsaufwand.
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Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung werden Bedienungszeiten und
Bedienungsaufwand der Verschlüsse von Arbeitsöffnungen von Gaserzeugern auf ein
Mindestmaß herabgesetzt und gleichzeitig ein zuverlässiger gasdichter Abschluß geschaffen.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß bei dem nach Art von Ventilen ausgebildeten
Verschluß der Schleusen zur Abdichtung der bewegbaren Verschlußstücke dieser Vorrichtungen
während des Schließzustandes gleichzeitig ein Metallsitz und eine Dichtung aus elastischem
Material, insbesondere Buna oder Gummi, verwendet wird. Zweckmäßig erfolgt die Anordnung
des bewegbaren Verschlußstückes zum Sitz so, daß die Schließbewegung in Richtung
Gaserzeugeratmosphäre (bzw. Außenraum) verläuft. Dann drückt im Schließzustand der
höhere Druck im Gaserzeuger auf das Verschlußstück und preßt es gegen den Sitz.
Außerdem ist bei entsprechender Auslegung der Betätigungsorgane ein öffnen der Außenverschlüsse
erst möglich, wenn durch Entspannen der Schleuse der Druckausgleich hergestellt
ist. Bei den Innenverschlüssen wird in analoger Weise zum Öffnen der Druckausgleich
durch Bespannen der Schleuse hervorgerufen. Die Anordnung der Gummidichtung zum
Sitz ist so getroffen, daß die Dichtung im Schließzustand nur so weit belastet ist,
daß sie einen gasdichten Abschluß bewirkt und daß die Kraft; die hierbei infolge
des Innendruckes des Gaserzeugers auf den bewegbaren Teil der Vorrichtung ausgeübt
wird, im wesentlichen von dem Metallsitz aufgenommen wird. Im folgenden werden vornehmlich
die Außenverschlüsse der Schleusen behandelt, deren erfindungsgemäße Ausbildung
noch besondere Vorteile hat, weil diese Verschlüsse bedingt durch die Art des Gaserzeugerbetriebes
während längerer Zeiträume geschlossen bleiben und die Forderung nach Dichtheit,
bequemer Bedienung und Betriebssicherheit, die von der Erfindung in sehr hohem Maße
erfüllt wird, hier besonders dringend ist. Die Verschlüsse zwischen Schleuse und
Gaserzeuger, also die Innenverschlüsse, können ebenfalls erfindungsgemäß ausgebildet
sein, doch ist dies nicht unbedingt erforderlich, weil diese Vorrichtungen immer
nur kurze Zeit geschlossen sind und die bei den bisher benutzten Vorrichtungen auftretenden
geringen Undichtigkeiten und Gasverluste in vielen Fällen in Kauf genommen werden
können.
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Wie bei anderen aus metallischen und elastischen Teilen bestehenden
Dichtungen an sich bekannt, wird auch bei der Erfindung dafür Sorge getragen, daß
die dichtenden Flächen insbesondere der äußeren Verschlußvorrichtungen, vor allem
aber der elastischen Dichtungen, ständig sauber gehalten werden. Dies geschieht
beispielsweise dadurch, daß das Gut während des Ein- bzw. Ausfließens in die bzw.
aus den Schleusen in den Schleusenöffnungen von Vorrichtungen, die sich in der Nähe
der Öffnungen befinden oder in die Öffnungen eingesetzt werden, derart geführt wird,
daß es nicht mit dem Sitz und dem Dichtring in Berührung kommen kann. Oder es können
auch Sitz und Dichtring mittels geeigneter Medien, z. B. Gas (Luft), Dampf, Wasser,
sauber geblasen oder gespült werden. Dabei kann dieses Blasen oder Spülen benutzt
werden, um von vornherein und ständig eine Sauberhaltung von Sitz- und Dichtring
zu gewährleisten. In einfach gelagerten Fällen kann es auch genügen, wenn eine Säuberung
kurz vor dem Schließen stattfindet. Weiterhin kann dadurch eine an sich bei Dichtungen
aus metallischem und elastischem Material bekannte Kühlung insbesondere des im allgemeinen
aus Gummi bestehenden Dichtelementes, z. B. Ringes, erzielt werden, was notwendig
sein kann, wenn das Gut - z. B. die Asche - heiß ist.
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In der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung schematisch
dargestellt.
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Abh. i ist ein senkrechter Schnitt durch einen Druckgaserzeuger; Abb.
z zeigt den oberen Teil der Eintragsschleuse dieses Gaserzeugers, Abb. 3 den unteren
Teil seiner Austragsschleuse, beide Teile in senkrechtem Schnitt und in Öffnungsstellung;
Abb. 4 und 5 zeigen die gleichen Vorrichtungen in Schließstellung; in Abb.6 bis
8 sind Einzelheiten der Erfindung dargestellt.
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In Abb. i ist .ein Gaserzeuger i dargestellt, der aus dem eigentlichen
in bekannter Weise ausgebildeten Gaserzeugerschacht a, dem Rost 3, mit dem Antrieb
49, der Zuführungsleitung für das Vergasungsmittel 5o, der Eintragsschleuse 4, die
mit
dem Gaserzeugerschacht durch den Füllzylinder 5 verbunden ist
sowie der Austragsschleuse 6 besteht. 40 ist der Abzug für das erzeugte Gas. Die
Eintragsschleuse hat für das Durchschleusen des Brennstoffes die Öffnungen 7 und
8, die mittels entsprechender Vorrichtungen verschließbar sind. Die Austragsschleuse
kann mit dem Gaserzeuger über ihre Öffnung 9 durch Betätigen einer entsprechenden
Verschlußvorrichtung verbunden werden, so daß die vom Rost ausgetragene Asche in
die Schleuse 6 gelangen kann, aus der sie durch die untere Schleusenöffnung io ausgetragen
werden kann. Dabei wird die Verschlußvorrichtung der Öffnung io geöffnet, nachdem
die .Öffnung 9 geschlossen worden ist. In der Abbildung ist der Betriebszustand
gezeigt, in welchem das einzubringende Gut, z. B. Kohle, aus der nach außen abgeschlossenen
Eintragsschleuse 4 in den Füllzylinder 5 und von dort in den Gaserzeugerschacht
2 abläuft und in dem das einzubringende Gut, z. B. Asche, in die nach außen ebenfalls
abgeschlossene Austragsschleuse 6 eingebracht wird.
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Der Verschluß für den Eintrag des Gutes in die Brennstoffschleuse
(Abb. 2 und 4) besteht aus dem Sitzkörper i i mit Metallsitz 12 und Gummidichtung
13 und aus dem Verschlußstück 14, das mit der Stange 15 verbunden ist und durch
diese z. B. mittels eines Hebelmechanismus, einer Hydraulik oder ähnlichen an sich
bekannten Einrichtungen in die Offenstellung gesenkt und in die Schließstellung
angehoben werden kann. Dargestellt ist (Abb. i) ein Hebelmechanismus, bestehend
aus einer Stange 15 und einem Hebel 41, der mit der Stange 15 und der Koppel 45
beweglich verbunden ist. In der Füllöffnung 7 befindet sich das heb- und senkbare
Füllrohr 17.
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Die Abb.2 zeigt den Füllvorgang. Das einzufüllende Gut 16 rutscht
oder fließt durch das Füllrohr 17 in die Schleuse 4 ein. Das Füllrohr i7 wird dabei
durch den mit ihm fest verbundenen Arretierungsring 18, der in dieser Stellung auf
dem Sitzkörper i i aufliegt, in seiner Lage gehalten. Der Weg des Gutes verläuft
zwischen der Unterkante i9 des Füllrohres 17 und dem Verschlußstück 14. Durch das
Füllrohr werden der Sitz 12 und der Dichtring 13 vor der unmittelbaren Berührung
mit dem eingeschleusten Gut geschützt.
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Wenn die Schleuse gefüllt ist, stellt sich infolge der Schüttungseigenschaften
des Gutes von der Unterkante i9 des Füllrohres anfangend ein Böschungswinkel ein,
und es bleibt ein Hohlraum 2o unter dem Verschlußstück 14 frei.
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Zum Schließen der oberen Öffnung 7 der Schleuse wird mittels des Hebels
41 und der Stange 15 das Verschlußstück 14 (Abb. i) nach oben bewegt. Im Verlauf
der Hubbewegung trifft das Verschlußstück 14 die Unterkante i9 des Füllrohres 17
(Abb. 4), wodurch ein weiterer Zufluß des Gutes verhindert wird. Das Füllrohr wird
dann von dem Verschlußstück 14 nach oben mitgenommen. Das Gut, das sich außerhalb
des Füllrohres über dem Verschlußstück 14 befindet, fließt dabei in den Hohlraum
2o ein. Dadurch wird der Raum über dem Verschlußstück 14 und unter dem Sitz 12 und
dem Dichtring 13 frei, womit verhindert wird, daß Teile des Gutes zwischen die Dichtflächen
gepreßt werden. Das Verschlußstück 14 drückt zunächst gegen den z. B. aus Gummi
oder einem anderen elastischen Material bestehenden Dichtring 13 und dann gegen
den metallischen Sitz 1.2. Der Sitz i2 und der Dichtring 13 sind so einander zugeordnet,
daß der Dichtring nur so weit durch das Verschlußstück 14 zusammengedrückt wird,
als es zur Erzielung der Dichtaufgabe notwendig ist. Andernfalls würde eine übermäßige
Beanspruchung des Dichtringes auftreten, die seine schnelle Abnutzung zur Folge
haben würde.
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Die durch die Stange 15 vom Hebel 41 auf' das Verschlußstück 14 übertragene
Kraft bewirkt im wesentlichen nur die Hubbewegung. Die für die Dichtheit notwendige
Kraft wird durch den Gasdruck erzeugt, der wirksam wird, wenn nach dem Auffüllen
der Schleuse mit dem einzubringenden Gut, diese durch Bespannen, z. B. mit Gas,
auf Gaserzeugerdruck gebracht worden ist. Hierbei wird der Dichtring 13 zwischen
Sitzkörper i i und Verschlußstück 14 eingedrückt, wodurch die Dic itwirkung noch
verbessert wird.
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Der untere Verschluß der Austragsschleuse 6 (Abb.3 und 5) besteht
aus dem Verschlußstück 21, das mit einem Hohlkolben 22 verbunden ist und dem Sitzkörper
23. Der Hohlkolben 22 überträgt die Hubbewegung zur Erlangung der Offen-und Schließstellung
z. B. von einem Hebelmechanismus oder einer Hydraulik oder ähnlichen bekannten Einrichtungen.
Dargestellt ist ein Hebelmechanismus (Abb. i). Innerhalb der Schleuse ist ein Kasten
46 angeordnet, der unten offen ist und bewirkt, daß der Hebel 42 in einem freien
Raum unbehindert arbeiten kann. Der Hebel 42 gleitet in der Stange 47, die mit dem
Hohlkolben 22 fest verbunden ist. Der Hohlkolben 22 mit dem Verschlußstück 2i wird
in dem Zylinder 48 geführt. In dem Sitzkörper 23 befindet sich der Sitz 24 und der
aus elastischem Material, z. B. Gummi, hergestellte Dichtring 25 (Abb. 3 und 5).
rüber dem Sitzkörper ist eine Lenkfläche, z. B. das Lenkblech 26, angeordnet. In
der Verschlußöffnung io ist ein feststehendes Rohr 28 vorgesehen, an dessen Unterteil
der Ringkanal 29 und an dessen Oberteil die Düse 30 sich befinden. Diese
Einrichtung dient zur Aufnahme und Lenkung des Mediums, z. B. Wasser, für die Spülung
und/oder Kühlung des Verschlusses oder von Teilen desselben.
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Abb. 3 zeigt den Kolben 22 mit dem Verschlußstück 21 in Offenstellung.
Das in der Schleuse 6 befindliche Gut, z. B. Asche, kann ausfließen bzw. herausrutschen.
Es gelangt über das Umlenkblech 26 in die Verschlußöffnung io und weiter z. B. ins
Freie. Durch das Umlenkblech wird das Gut von dem Dichtring 25 und dem Sitz 24 abgelenkt
und Dichtungsring und Sitz vor Beschädigungen geschützt. Zur Verbesserung dieses
Schutzes, z. B. in Fällen, in denen das Gut, z. B. Asche, während des Ausschleusvorganges
nicht im ständigen Fluß
ist, z. B. weil es klebrig ist und insbesondere,
wenn das Gut heiß ist, oder wenn scharfkantiges oder hartes Gut durchgeschleust
wird, das beim Schließen des Verschlusses den Dichtring 25 beschädigen kann, kann
durch fließendes Medium, z. B. Wasser, Dampf oder Gas, eine Spülung und/oder eine
Kühlung des Sitzes 24 und vor allem des Dichtringes 25 bewirkt werden. In dem in
der Abb.3 dargestellten Beispiel werden Spülung und Kühlung gemeinsam erzielt. Das
Medium, z. B. Wasser, tritt in den zwischen Rohr 28 und Sitzkörper 23 gebildeten
Ringraum 29 z. B. durch die Leitung 39 ein, durchströmt den Ringraum und kühlt damit
den Sitzkörper 23 und den Sitz 24. Dann wird es durch die Düse 30 so gelenkt,
daß es über den Sitz 24 und den Dichtring 25 hinwegstreicht. Damit werden durch
Spülung der Sitz, der Dichtring und dessen Umgebung sauber gehalten; gleichzeitig
wird eine weitere Kühlung bewirkt. Durch das Umlenkblech 26 od. dgl. Einrichtungen
wird die Strömungsrichtung des Spülmittels geändert und in die Ausflußrichtung des
Gutes, etwa entsprechend den Pfeilen 34, gelenkt, wodurch ein weiterer Schutz vor
Berührung des Gutes mit dem Dichtring 25 und dem Sitz 24 geschaffen und ein beschleunigter
Ausfluß des Gutes erzielt wird.
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In Abb. 6 ist eine Anordnung dargestellt, durch die vorspringende
Kanten an den Düsen 30 vermieden werden und eine noch gleichmäßigere Vert.-ilung
des Kühl- bzw. Spülmittels, z. B. des Wassers, erzielt wird. Zwischen dem Rohr 28
und dem Sitzkörper 23 ist ein Drallkörper 32 angeordnet, der z. B. dadur--h hergestellt
werden kann, daß sich auf der Außenseite des Rohres 28, also im Ringraum 29, ein
steiles, mehrgängiges Flachgewinde befindet. Dadurch tritt das Medium, von der Seite
betrachtet, unter dem Winkel a und von oben betrachtet tangential aus. Das bedeutet
also, daß in seitlicher Projektion, so wie in Abb. 6 dargestellt, der Strahl umgelenkt
wird, wobei der Winkel so bemessen ist und die Höhenlage der Austrittsöffnungen
am Rohr 28 zu der Kante des Sitzes 24 so eingestellt ist, daß der Strahl die gewünschte
Richtung erhält. Durch das tangentiale Ausströmen wird weiterhin erreicht, daß die
austretenden Wasserstrahlen einen Drall erhalten und das Wasser sehr gleichmäßig
verteilt wird, und zwar auch dann noch, wenn einige der Austrittsöffnungen verstopft
sein sollten.
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Nach beendeter Leerung der Austragsschleuse wird die Öffnung io durch
Senken des Verschlußstückes 21 geschlossen. Dieses berührt zunächst den Dichtring
25 und preßt ihn zusammen, bis es auf dem Sitz 24 aufsitzt, wobei analog der Betätigung
des Verschlusses 14 der Eintragsschleuse, dieses Zusammenpressen nur so weit erfolgt,
als zur Erzeugung der für die Abdichtung notwendigen Spannung erforderlich ist.
Auch hier wird der Abschluß durch. den Gasdruck erzeugt, der nach dem Schließen
der Schleuse gegen die Außenatmosphäre durch deren Bespannung mittels Gas oder Dampf
bis auf Gaserzeugerd.ruck hervorgerufen wird. Der Dichtring 25 kann im einzelnen
analog dem Dichtring 13 ausgebildet und angeordnet werden.
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Während der Schließbewegung, und zwar kurz vor deren Beendigung, kommt
das Verschlußstück 21 in den Bereich des Spül- oder Kühlmittels, z. B. Wasserstrahles
oder Wasserschleiers, wodurch es vor dem Aufsetzen gespült und gekühlt wird. Wenn
das durch die Schleuse 6 gehende Gut heiß ist, kann es vorteilhaft sein, nach dem
Schließvorgang das Spülmittel noch weiter ausströmen zu lassen, um das Verschlußstück
zu kühlen und zu verhindern, daß dieses durch das nun wieder in die Schleuse einfallende
Gut erhitzt und insbesondere der Dichtring in unzulässiger Weise erwärmt wird. Um
dem durch die Düse 3o austretenden Mittel einen Abfluß zu schaffen, können z. B.
an der Oberkante des Rohres 28 Schlitze 33 angebracht sein.
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Bei dem Sitzkörper i i (Abb. 2 und 4) liegen Sitz 12 und Dichtring
13 oberhalb des Schüttgutflusses, und es reicht deshalb das b°wegliche Füllrohr
17 aus, um Sitz- und Dichtring vor vorzeitigem Verschleiß zu schützen. Man kann
aber auch bei diesem Verschluß gewü nschtenfalls eine Spülung oder Kühlung der Dichtflächen
vorsehen. Auch können gegebenenfalls die mit den Vorrichtungen 43, 15' und 44 zu
betätigenden Verschlüsse i I' und 9' analog den Vorrichtungen nach Abb. 2 bis 6
oder in ähnlicher Weise ausgebildet sein.
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Die Verschlußstücke 14 bzw. 21 sind in den Abb. 2 bis 5 an der Dichtfläche
Teil einer Kugeloberfläche, auf die sich der Sitz 12 bzw. 24. und auch der Dichtring
13 bzw. 25 als Kreisring abbilden. Hierdurch wird eine Selbstzentrierung bewirkt.
Man kann auch umgekehrt, wie in Abb.7 am Beispiel des unteren Verschlusses der Aschenschleuse
schematisch dargestellt, den Sitz als Teil einer Hohlkugel ausbilden, in dem sich
dann die Dichtkante des Verschlußstückes als Kreisring abbildet. Es ist aber auch
möglich, daß, wie aus Abb. 8 für den gleichen Zweck ersichtlich, Platte und Kegel
oder auch Platte und Platte zusammenwirken.
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Dichtungen für Absperrschieber und ähnliche Einrichtungen sind schon
aus einem elastischen ringförmigen Teil und einem in axialer Richtung verschiebbaren
metallischen Ring gefertigt worden. Hierbei mußte der Ring aus elastischem Material
die hauptsächlichsten Druckbeanspruchungen aufnehmen, während der Ring aus Metall
im wesentlichen nur zum Schutz des Ringes aus elastischem Material diente und außerdem
dazu bestimmt war, diesen in seiner Lage zu halten. Bei derartigen Dichtungen ist
der Ring aus elastischem Material einem hohen Verschleiß ausgesetzt, so daß er sehr
oft erneuert werden muß, was insbesondere dann zu erheblichen Störungen führt, wenn
diese Erneuerung, wie bei Gaserzeugern, mit einer Stilllegung des Betriebes verbunden
ist. Ferner sind Ventile zur Abdichtung gegen hohe Drücke bekannt, deren konischer
Ventilsitz durch einen konischen Ventilkörper abgeschlossen wird, der aus zwei Teilen
besteht. Der engere Teil ist ein passend
eingeschliffener Metallkonus,
der den Druck aufnimmt und die Grobdichtung besorgt. Der breitere Teil des Konus
besteht aus Gummi oder einem anderen elastischen Material, das die Feindichtung
übernimmt. Die Sitzflächen des Metallkonus können in bekannter Weise spülbar ausgebildet
sein. Auch hat man bei dieser Vorrichtung schon daran gedacht, das elastische Material
der Dichtung zu kühlen. Ventilkegel oder andere bewegte dichtende Organe, die in
den Sitz eingeschliffen werden müssen, werden erfindungsgemäß nicht verwendet, wodurch
die Dichtung wesentlich einfacher und zuverlässiger wird.
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Vor dieser bekannten Einrichtung hat die Erfindung den weiteren Vorteil,
daß sie auch zum gasdichten Abschluß großer Öffnungen, wie Eintrags-und bzw. oder
Austragsöffnungen, von Gaserzeugern verwendbar ist. Dafür sind Einrichtungen, die
wie die. bekannte, mit großen Gummimassen ausgestattet sind, bekanntlich wegen der
Gefahr zu starker Erhitzung nicht geeignet.
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Bei Austragsvorrichtungen für Schachtöfen, Kühler, Generatoren., die
unter einem erhöhten Luftdruck stehen, hat man den Abschluß der einzelnen Kammern
der Beschickungs- und Austragsschleusen schon durch doppelte oder mehrfache Abschlußdeckel
bewirkt, die auf verschiedenen Dichtungsflächenauflagen und beim Schließen nacheinander
oder gleichzeitig auf diese Flächen gedrückt wurden. Diese Verschlüsse hielten indessen,
selbst wenn sehr große Anpreßdrücke angewendet wurden, nicht mehr zuverlässig dicht,
wenn sie bei Behältern angewendet wurden, die unter einem Druck von mehreren, z.
B. io bis 3o atü standen. Auch hatten sie den Nachteil, daß besondere Vorrichtungen
zum Erzeugen des Schließdruckes notwendig waren, während nach der Erfindung der
Arbeitsdruck der zu verschließenden Behälter dazu ausgenutzt wird, eine einwandfreie
Abdichtung zu erlangen.
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Die Erfindung läßt sich auch bei anderen Einrichtungen als bei Gaserzeugern
anwenden. Sie kommt z. B. in solchen Fällen in Frage, in denen normale Ventile,
Schieber od. dgl. einfache Verschlüsse nicht anwendbar sind, weil die Eigenschaften
des durch eine verschließbare Öffnung hindurchzuleitenden Gutes, z. B. durch Verschmutzung
der Verschlüsse, Schwierigkeiten bereiten. Beispielsweise treten solche Schwierigkeiten
auf, wenn körniges festes Gut oder Flüssigkeiten, die feste Stoffe enthalten, periodisch
oder zeitweise durch zu verschließende Öffnungen geführt werden sollen, z. B. bei
Verschlüssen zwischen Adsorber, Desorber und gegebenenfalls Trocken- und Kühlzonen,
insbesondere bei kontinuierlichen Adsorptionsverfahren oder beim Austrag des Katalysators
bei katalytischen Prozessen, z. B. der Kohlenoxydhydrierung, aus dem mit fliegendem
oder aufgeschwämmtem Kontakt arbeitenden Katalysatorkreislauf.
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Ferner ist es nicht immer erforderlich, daß der erfindungsgemäße Verschluß
mit einem zweiten gleichen oder verschiedenen (wie z. B. bei einer Schleuse) zusammenwirkt.