DE3214242A1 - Verfahren zur verbesserung der fuer eine langzeitlagerung erforderlichen eigenschaften von verfestigungen radioaktiver abfaelle - Google Patents
Verfahren zur verbesserung der fuer eine langzeitlagerung erforderlichen eigenschaften von verfestigungen radioaktiver abfaelleInfo
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Description
KernforschungsZentrum Karlsruhe, 16.04.1982
Karlsruhe GmbH PLA 8226 Gl/hr
ANR 1 002 597
Verfahren zur Verbesserung der für eine Langzeitlagerung erforderlichen
Eigenschaften von Verfestigungen radioaktiver Abfälle.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der für eine Langzeitlagerung erforderlichen Eigenschaften
von Verfestigungen radioaktiver Abfälle, die aus kompakten Blöcken in Transport- bzw. Endlagerbehältern bestehen, wobei die kompakten Blöcke aus vorgefertigten,
radioaktive Stoffe enthaltenden, keramischen Tabletten und einer diese kontinuierlich
umgebenden inaktiven, im Endzustand festen Matrix hergestellt werden.
Radioaktive Abfälle müssen für die Endlagerung konditioniert werden, d.h. sie müssen mit Hilfe von
Matrix-Materialien in Verfestigungsprodukte überführt werden. Solche Verfestigungsprodukte sollen
eine hohe Resistenz gegen die Auslaugung der radioaktiven Stoffe durch wäßrige Lösungen besitzen. Bei
mittel- und hochradioaktiven und/oder Aktiniden enthaltenden, wäßrigen Abfallkonzentraten oder von
in Wasser oder Säuren aufgeschlämmten feinkörnigen, festen Abfällen oder Schlämmen werden deshalb unter
anderem keramische Matrix-Materialien verwendet. Die radioaktiven Abfälle werden mit diesen Matrix-Materialien
gemischt, geformt und zu mechanisch stabilen Körpern gesintert. Aus Gründen der Verarbeitbarkeit
keramischer Stoffe hat man als Form für die keramischen Verfestigungsprodukte die Tablettenform gewählt.
Grundsätzlich können die so konditionierten radioaktiven Abfälle in geeigneten Behältern in das
Endlager eingelagert werden. Es existieren jedoch hierbei einige beachtliche Nachteile:
-S-
- Bei Beschädigung des Transports- bzw. Endlagerbehälters könnten die Tabletten verstreut werden. Es
besteht dadurch eine stark erhöhte Kontaminationsgefahr.
- Die Schüttungen von Tabletten besitzen eine sehr große Oberfläche. Im Falle des Zutritts von Flüssigkeit,
beispielsweise von Wasser oder von wäßriger Salz-Lösung, ist die Auslaugung radioaktiver Stoffe
je Zeiteinheit relativ hoch.
- Die Wärmeableitung aus der Tablettenschüttung ist begrenzt.
Diese Nachteile kann man vermeiden, wenn man Schüttungen aus den keramischen Tabletten, deren Einzel-Volumen
im Milliliterbereich liegt, mit Hilfe eines Füll- bzw. Bindemittels zu kompakten und mechanisch stabilen
Blöcken verfestigt. Das Volumen dieser Blöcke liegt im Literbereich.Dieses Füll- bzw. Bindemittel wird im
folgenden kontinuierliche Matrix genannt.
Aus der DE-PS 27 26 087 ist ein Verfahren zur Verfestigung solcher radioaktiver Abfälle bekannt geworden,
das folgende Verfahrensschritte umfaßt:
a) Einstellen der Abfallkonzentrate oder der Aufschlämmungen auf einen Wassergehalt im Bereich
zwischen 40 und 80 Gew.-%, auf einen Feststoffgehalt,
dessen Metallionen- und/oder Metalloxid-Anteil zwischen 10 und 30 Gew.-% des zu bildenden
Konzentrates B ausmacht, durch Eindampfen und Einstellen des pH-Wertes von B zwischen 5 und 10 mit
bekannten Mitteln,
b) Verkneten des aus a) erhaltenen Konzentrates B mit einer geringe Mengen Zement enthaltenden tonigen
Substanz oder einer solchen tonigen Substanz mit einem die Alkalien- oder Erdalkalien-Flüchtigkeit sowie die Flüchtigkeit
von sich zersetzenden Anionen aus der Gruppe Sulfat-, Phosphat-, Molybdat- und Uranat-Ionen unterdrückenden
Zusatz im Gewichts-Verhältnisbereich Konzentrat B zu tonige Substanz von 1 : 1 bis 2:1,
c) Herstellen von Formkörpern aus der aus b) erhaltenen Knetmasse,
d) Wärmebehandeln der Formkörper, umfassend Trocknen bei Temperaturen zwischen Raumtemperatur und 150°C,
Kalzinieren bei Temperaturen bis 800 C und anschließendes Brennen zu praktisch unlöslichen
Mineralphasen bei Temperaturen zwischen 800 und 140O0C, und
e) allseitiges Umschließen der aus gebrannten Mineralphasen bestehenden Formkörper selbst oder des aus
diesen durch Zerkleinern hergestellten Splitts im Korngrößenbereich 1 bis 10 mm mit einer dichten,
kontinuierlichen keramischen oder metallischen Matrix.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei der Verwendung mindestens einer tonigen Substanz, z.B. aus der Gruppe
der Töpfertone, der Porzellanmischungen oder der Kaoline, und einer Zementsorte als kontinuierliche Matrix,
insbesondere dann, wenn sie zu einer gebrannten Keramik verarbeitet worden war, das Verfestigungsprodukt
nicht die gewünschten Eigenschaften aufwies.Bisher konnte kein tcniges Material mit oder ohne Zementzusatz
gefunden werden, das im gesinterten Zustand zur mindest einen Wärmeausdehnungkoeffizienten besitzt,
der dem der keramischen Tabletten sehr ähnlich ist und das während des Brennens gleichmäßig und
dicht auf die keramischen Tabletten aufschrumpft, so daß man lediglich von weitreichenden Rissen durchzogene
Verfestigungsblöcke erhielt. Die Risse ermöglichten den Zutritt von Flüssigkeiten in das
Innere. Die mechanische Stabilität der Blöcke war zudem begrenzt.
Diese Nachteile ließen sich auch durch die Anwendung einer Heißpreßtechnik nicht ausnahmslos überwinden.
Im Gegensatz zu Mischungen partikulärer Körper, die sich mit dieser Technik in optimaler Weise verdichten
und sintern lassen, ist die Möglichkeit der Verdichtung bei Mischungen aus sinterfähigen, tonigen
oder keramischen Pulvern und keramischen Tabletten begrenzt. Die Grenze der Verdichtung ist dann erreicht,
wenn sich die keramischen Tabletten gegenseitig berühren und abstützen. Von diesem Zustand ab wirkt
der Druck nicht mehr auf das sich in den Zwischenräumen befindliche keramische Pulver. Es sintert dann
praktisch druckfrei, d.h. es verdichtet sich nur durch das durch den Sinterprozeß ausgelöste Schrumpfen.
Somit sind gleiche oder ähnliche Ergebnisse wie beim
oben genannten drucklosen Sintern zu erwarten. Versucht man über die genannte Grenze hinaus zu verdichten,
so führt dies unvermeidbar zu einer Zertrümmerung der keramischen Tabletten. Da bei den
üblichen Sintertemperaturen das keramische Matrixmaterial keineswegs so stark plastisch fließt, daß
es die entstandenen Bruckstücke allseitig bedecken kann, bleiben die Druckflächen praktisch offen.
Ein Vorteil der Einbettung der keramischen Tabletten in eine Matrix, nämlich die Verringerung der der
Auslaugung zugänglichen Oberfläche der keramischen Tabletten bei Beschädigung des Transport- bzw.
Endlagerbehälters, ist damit aufgehoben. Eine weitergehende Verdichtung als oben beschrieben, ohne die
Gefahr, die keramischen Tabletten zu zertrümmern, läßt sich erreichen, wenn durch ein hohes Mischungsverhältnis
von keramischem Pulver zu keramischen Tabletten sichergestellt ist, daß sich in verdichtetem
Zustand stets Matrix-Material zwischen den keramischen Tabletten befindet. Unabhängig davon, ob dieser Zustand
unter den Bedingungen des Arbeitens mit hochradioaktiven Stoffen mit hinreichender Sicherheit
erreicht werden kann, besteht hier der Nachteil, daß das Volumen des Behälters, das den Block mit den
verfestigten Tabletten aufnimmt, in bezug auf die Tabletten nicht optimal genutzt werden kann, da durch
das Matrix-Material die Tabletten "auf Abstand" gehalten werden müssen. Damit verbunden ist die Tatsache,
daß unvermeidbar teures Endlagervolumen mit inaktiven Stoffen belegt werden muß.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Verfestigung von radioaktive Stoffe
enthaltenden keramischen Tabletten mit einem kontinuierlichen Matrix-Material zu kompakten, porenarmen
und mechanisch stabilen Verfestigungsblöcken zu schaffen, bei welchem die entstehenden Abfall-Matrix-Endprodukte
sowohl strahlenbestandig, wärmebeständig und auch beständig gegen Auslaugung der inkorporierten
Radionuklide sind, als auch frei von Rissen, insbesondere an den Grenzflächen der die radioaktiven Stoffe
enthaltenden keramischen Tabletten mit der kontinuierlichen Matrix. Mit dem Verfahren sollen Verfestigungsprodukte hergestellt werden können, bei welchen die
keramischen Tabletten, selbst bei direkter Berührung untereinander, innerhalb der kontinuierlichen Matrix
unversehrt erhalten bleiben, d.h. es soll die bei den Produkten nach den zum Stande der Technik gehörigen
Verfahren auftretende Gefahr vermieden werden, daß die sich beim Mischen mit der kontinuierlichen
Matrix berührenden keramischen Tabletten im nachfolgenden Preß- und Sinterschritt beschädigt bzw.
zerbrochen oder zerbröselt werden.
Die Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß man
a) als Matrixmaterial Glaspulver und/oder ein Gemisch oxidisch-mineralischer, nicht-toniger
Stoffe verwendet,
b) die keramischen Tabletten und das Matrix-Material entweder einzeln nacheinander oder in guter Durchmischung
gemeinsam in einen
- /tcr-
Behälter unter gleichzeitigem Verdichten durch Vibrieren einfüllt bzw. einrüttelt,
c) das so erhaltene, verdichtete Gemisch auf eine Temperatur im Bereich von 1423 K bis 1523 K erhitzt,
bei dieser Temperatur eine bis drei Stunden hält und schließlich langsam auf Raumtemperatur
abkühlt.
Als Glaspulver wird ein Pulver aus einem Alkaliborosilikatglas
mit höchster chemischer Resistenz und einem Transformationsbereich zwischen 840 K und
1370 K und mit einer Teilchengrößenverteilung von 50 Gew.-Sr^IO ,um und 50 Gew.-%>10 ,um, jedoch
99 Gew.-%<63 ,um verwendet. In einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als
oxidisch-mineralische Matrix ein Gemisch aus SiO
2 (5o bis 70 Gew.-%), Al3O3 (15 bis 35 Gew.-%) und MgO
(1o bis 30 Gew.-%) verwendet.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung der kompakten Blöcke verwendbaren Matrix-Materialien
sind in Wasser- und Salz-Laugen nur in äußerst geringem Umfang löslich. Die genannten Matrix-Materialien
umschließen die einzelnen Tabletten allseitig. Das direkte Berühren der Tabletten ist dann
unschädlich, im Vergleich zu dem entsprechenden Zu- ■■. stand bei Verfestigungsblöcken, die nach einem zum
Stande der Technik gehörigen Verfahren hergestellt worden sind, wenn die Berührungsstellen so vollständig
wie diese es zulassen von der kontinuierlichen Matrix
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umschlossen sind.
Als für den oben genannten Zweck brauchbares Glaspulver wurde ein Alkaliborosilikatglas der Firma
Schott (Deutschland), das unter der Firmennummer 2877 käuflich erwerbbar ist, gefunden. Seine ungefähre
Zusammensetzung ist:
mehr als 70 Gew.-%, B3O3 weniger als 10 Gew.-%,
., weniger als 10 Gew.-% und Na3O weniger als
10 Gew.-%.
Bei der Verwendung von Glaspulver werden die keramischen Tabletten zusammen mit Glaspulver auf
z.B. 1473 K erhitzt und 2 h bei dieser Temperatur gehalten. Die hierbei brauchbaren Temperaturen liegen
in dem Bereich zwischen ca. 1423 K und 1523 K. Danach
wird langsam auf Raumtemperatur abgekühlt(mit einer Abkühlrate von ca. 0,5 C/min.). Das Glaspulver schmilzt
zu einem gleichmäßigen Glasfluß zusammen, der in erstarrtem Zustand die Tabletten umhüllt und miteinander
verbindet. Die Qualität des Blockes hängt von der Qualität der Vermischung von Tabletten und
Glaspulver ab, sowie auch von der Art des verwendeten Glases selbst. Folgende Verfahrensweisen stellen die
erforderliche Qualität der Mischung sicher:
- Einfüllen der Tabletten in den Tiegel, Verdichten der Schüttung durch Vibrieren, Einfüllen des freifließenden
Glaspulvers unter Vibrieren.
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- Mischen von Tabletten und Glaspulver außerhalb
des Tiegels und gemeinsame Einfüllung der Mischung, Verdichten durch Vibrieren oder Pressen.
- Getrenntes, gleichmäßiges Einfüllen von Tabletten und Glaspulver unter Vibrieren. Das Einvibrieren
kann auch unter Vakuum erfolgen.
In allen drei Fällen werden die gegenüber der Schüttdichte des Glaspulvers spezifisch schwereren
keramischen Tabletten so verdichtet, daß das Behältervolumen in bezug auf die keramischen Tabletten voll
ausgenutzt wird.
Die so eingebrachte Mischung kann vor oder während des Niederschmelzens mit Glaspulver überschichtet
werden. Auf diese Weise bildet sich eine tablettenfreie Deckschicht aus Glas. Das verwendete Glas ist
ein Alkaliborosilikatglas mit höchster chemischer Resistenz. Sein Transformationsbereich liegt bei
840 K bis 1370 K. Seine Viskosität ist 104. Pa see bei 1373 K. Mit diesem Glas können keramische Tabletten,
die die oben genannten radioaktiven Abfälle einzeln oder im Gemisch enthalten, bzw. als Mischung der die
jeweiligen radioaktiven Abfälle einzeln enthaltenden keramischen Tabletten verfestigt werden.
Versuche mit anderen Borosilikatgläsern, wie sie z.B. bisher für die Verfestigung hochradioaktiver,
flüssiger Abfälle benutzt wurden (A), oder sogenannte Lötgläser (B)x zeigten, daß diese Glasarten als Ma-
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Matrix-Material nicht geeignet sind. Blöcke aus erstgenanntem
Glas (A) sind nicht rißfrei zu tempern; letztere Gläser (B) neigen dazu, mit den keramischen
Tabletten zu reagieren.
Tabletten mit einer niedrigeren Dichte als die der Glasschmelze steigen in der Glasschmelze nach oben.
Mit Hilfe eines Niederhalters, der bis unter die Glasoberfläche eintaucht, wird die Entmischung von
Tabletten und Glasschmelze verhindert.Als Material für die Schmelztiegel und die Niederhalter eignen
sich vor allem oxidische und andere Keramiken, u.U. auch Graphit. Die Schmelztiegel können ferner als
Kokille gebaut sein, aus der sich der Block entformen läßt. Erforderlichenfalls kann der Block
auf diesem Weg in einen für die Zwischen- oder Endlagerung zweckmäßigeren Behälter umgesetzt werden.
Statt der Glasmatrix kann zur Herstellung eines Blockes auch eine mineralische Matrix benutzt werden.
Sie läßt sich aus einem Gemisch von SiO„ (50 - 70 %), Al2O3 (15- 35 %) und MgO (10- 30 %)
herstellen. Am zweckmäßigsten wird die Zusammensetzung SiO2 51,4 Gew.-%f Al3O3 34,8 Gew.-% und MgO
13,8 Gew.-% gewähltPiese- entspricht dem alumosilikatischen
Mineral Cordiorit. Zur Verbesserung der Sinterfähigkeit kann noch anderes silikatisches Material,
wie z.B. Kalifeldspat, in Mengen von 5 bis 20 Gew.-% zugesetzt werden. Die Pulvereigenschaften der Ausgangsstoffe
sind so gewählt, daß sie ohne Bindemittel mit den keramischen Tabletten bei ca. 1573 K gesintert
werden können. Dazu wird das Gemisch aus den
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o.g. Oxiden und den keramischen Tabletten, wie oben beschrieben, in den Sintertiegel eingebracht.
Die Sinterkörper sind poren- und rißfrei. Die brauchbaren Sintertemperaturen liegen in dem
Bereich zwischen ca. 1523 K und 1623 K.
Das Matrix-Material kann vor der Mischung mit den Tabletten speziell vorbehandelt und aufbereitet
sein, z.B. vorgemischt, nachgemahlen, granuliert und/oder wärmebehandelt, um seine Verarbeitbarkeit
zu optimieren.
Das Volumenverhältnis Tabletten zu kontinuierlicher Matrix beträgt vorteilhafterweise bei:
Glasmatrix: ca. 0,8
Oxidisch-mineralischer
Matrix: ca. 0,5
Mit der Erfindung werden folgende Vorteile erreicht:
- Anstelle loser Schüttung von keramischen Tabletten
mit den oben genannten radioaktiven Abfällen kommen kompakte Blöcke zum Transport bzw. zur
Endlagerung. Damit ist das Verstreuen der Tabletten bei einer Beschädigung der Transport- bzw. Lagerbehälter
ausgeschlossen.
- Die keramischen Tabletten mit den oben genannten radioaktiven Abfällen sind mit einer fast aktivitätsfreien
Glas- oder Mineralschicht überzogen. Dadurch wird kurzzeitig der Angriff wäßriger
Lösungen auf das radioaktive Verfestigungsprodukt in einem Störfall verhindert; langfristig wird
der Angriff erheblich verzögert.
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- Im Falle der Beschädigung des Blocks sind nur die in der Bruchfläche freiliegenden Flächen der
keramischen Tabletten dem Angriff .wäßriger Lösungen
ausgesetzt, anstelle der gesamten Tablettenoberfläche im Falle einer Tablettenschüttung.
- Durch die gewählte Art des Einfüllens wird eine optimale Nutzung des Behältervolumens in bezug
auf die keramischen Tabletten erreicht.
- Die Wärmeableitung aus den kompakten Blöcken ist durch das Matrix-Material erhöht.
Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zu kompakten
Blöcken zu verfestigenden keramischen Tabletten können folgende Zusammensetzung aufweisen:
a) Al3O3 (57,6 - 69,6 Gew.-%) + SiO2 (1o,4 - 22,4
Gew.-%) + Radioaktiver Abfall (20 Gew.-%), vorzugsweise Al3O3: (Al2O3 + SiO2) = 0,72 - 0,87;
b) Kaolin (55,0 - 70,0 Gew.-%) + Bentonit (15,0 -
25 Gew.-%) + Radioaktiver Abfall (5- 25 Gew.-%), vorzugsweise: Kaolin 60 % + Bentonit 20 % +
Radioaktiver Abfall 20 Gew.-% Bentonitsorte: Kärlicher Bentonit;
c) Feldspat (20 Gew.-%) + Quarz (20 Gew.-%) + Kaolin
(40 Gew.-%) + Radioaktiver Abfall (20 Gew.-%).
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Im folgenden wird die Erfindung anhand zweier Durchführungsbeispiele
näher erläutert.
Beispiel 1:
Glas-Matrix
Glas-Matrix
Es wurden ca. 120 Keramiktabletten (mit 20 Gew.-%
Feedklärschlamm; Tabletten-Volumen ca. 4 ml) gemeinsam mit Glaspulver (Schott-Nr. 2877) in einen keramischen
Tiegel (Volumen ca. 1,2 1) unter Vibrieren . eingefüllt. Der so vorbereitete Tiegel wurde in einen
Sinter-Ofen gestellt und in 3 Stunden auf 1473 K aufgeheizt. Nach einer Haltezeit von ca. 1 h bei 1473 K
wurde Glaspulver nachgefüllt, um die entstandenen Hohlräume zu füllen. Dann wurde für ca. 0,5 h
die Temperatur auf 1503 K erhöht. Danach wurde der Tiegel im Ofen mit ca. 0,5°C/min. auf Raumtemperatur
abgekühlt.
Ergebnis:
Es wurde ein kompakter, praktisch hohlraumfreier und rißfreier Block erhalten; in dem die Keramiktabletten
vollständig und unzertrümmert in der Glasmatrix eingebettet waren, wie Schliffbilder aufzeigten.
Beispiel 2:
Oxidisch-mineralische Matrix:
Oxidisch-mineralische Matrix:
Es wurden mehrere Keramiktabletten (mit 20 Gew.-%
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Feedklärschlamm; Tabletten-Volumen ca. 2,5 ml) gemeinsam
mit dem keramischen Rohmaterial (Zusammensetzung wie Cordiorit, zusätzlich 12 Gew.-% Kalifeldspat)
und Vibrieren in einen, keramischen Tiegel eingefüllt (Volumen ca. 0,1 1). Der so vorbereitete
Tiegel wurde in einen Sinter-Ofen gestellt und in 3 h auf 1573 K aufgeheizt und bei dieser
Temperatur weitere 2 h gehalten. Danach wurde der Tiegel im Ofen mit ca. 1°C/min. auf Raumtemperatur
abgekühlt.
Ergebnis:
Es wurde ein kompakter, riß- und porenfreier keramischer Block erhalten, in dem die Keramiktabletten
vollständig und unzertrümmert in der Matrix enthalten waren. Die Schrumpfung des Blockes während
des Sinterns betrug ca. 35 Vol.-%.
Claims (3)
- Kernforschungszentrum Karlsruhe,1 6-04.1982 Karlsruhe GmbH PLA 8226 Gl/hrANR 1 002 597
Patentansprüche;O Verfahren zur Verbesserung der für eine Langzeitlagerung erforderlichen Eigenschaften von Verfestigungen radioaktiver Abfälle, die aus kompakten Blöcken in Transport- bzw. Endlagerbehältern bestehen, wobei die kompakten Blöcke aus vorgefertigten, radioaktive Stoffe enthaltenden, keramischen Tabletten und einer diese kontinuierlich umgebenden inaktiven, im Endzustand festen Matrix hergestellt, werden, dadurch gekennzeichnet, daß mana) als Matrixmaterial Glaspulver und/oder ein Gemisch oxidisch-mineralischer, nicht-toniger Stoffe verwendet,b) die keramischen Tabletten und das Matrixmaterial entweder einzeln nacheinander oder in guter Durchmischung gemeinsam in einen Behälter unter gleichzeitigem Verdichten durch Vibrieren einfüllt bzw. einrüttelt,c) das so erhaltene, verdichtete Gemisch auf eine Temperatur im Bereich von 142 3 K bis 1523 K erhitzt, bei dieser Temperatur eine bis drei Stunden hält und schließlich langsam auf Raumtemperatur abkühlt.32H242 - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Glaspulver ein Pulver aus einem Alkaliborosilikatglas mit höchster chemischer Resistenz und einem Transformationsbereich zwischen 840 K und 1370 K und mit einer Teilchengrößenverteilung von 50 Gew.-%<10 ,um und 50 Gew.-%^1O ,um, jedoch 99 Gew.-%<-63 /Um verwendet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als oxidisch-mineralische Matrix ein Gemisch aus SiO2 (50 bis 70 Gew.-%), Al3O3 (15 bis 35 Gew.-%) und MgO (10 bis 30 Gew.-%) verwendet wird.- 3X-
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