DE320702C

DE320702C - Kuenstliche Hand

Info

Publication number: DE320702C
Application number: DE1916320702D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1916-08-17
Filing date: 1916-08-17
Publication date: 1920-04-29

Description

Künstliche Hand. Die Erfindung bezieht sich auf eine künstliche Hand mit Zugschnüren und Führungsrollen zum Beugen und mit Gelenkfedern zum Strecken der Fingerglieder. Das Wesen der Erfindung liegt darin, daß zwischen den die aus parallelen Wangen hergestellten Fingerglieder verbindenden Gelenken je ein Rollenpaar zur Führung der Zugschnüre derart angeordnet ist, daß die erste Rolle eines jeden Paares zur Aufnahme des von der Hand oder von dem Wurzelgliede herkommenden Zugmittels nahe der Außenfläche der Glieder und die zweite Rolle nahe der Innenfläche sitzt. Der Abstand der Rollen je eines Paares in den Mittelgliedern ist kleiner als in den Wurzelgliedern, so daß der auf das Spitzenglied ausgeübte Zug schwächer ist als der auf das Mittelglied und demzufolge ein Beugen des ersteren später als des letzteren bewirkt wird.
Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt; und zwar zeigt Fig. x einen Längsschnitt durch einen einzelnen Finger, Fig. 2 einen Grundriß der ganzen Hand. Die Hand ist so ausgebildet, daß deren fünf Finger nicht nur gemeinsam geschlossen und geöffnet werden können, sondern auch jede: einzelne Finger für sich allein gekrümmt und gestreekt werden kann. Durch diese Einrichtung kann die Hand Gegenstände fest umfassen, welche ungleiche Form besitzen; auchdas Festhalten stabförmiger Gegenstände, z: B. eines Federhalters, ist möglich.
Ein Zugdraht 2¢, welcher mit dem einen Ende an dem vordersten Fingerglied befestigt ist, läuft, um eine vollkommene Beugung der i Finger zu erzielen, über entsprechend angeordnete Rollen 26.
Nur durch diese Doppelanordnung der Rollen ist es möglich, die Finger vollkommen zu schließen.
Zum Strecken der Finger dienen um alle Fingergelenkachsen gewundene Spiralfedern 27. Die Fingerglieder selbst sind aus Blech gebogen und greifen in den Gelenken übereinander. Die Zugkraft in den Fingerbewegungsdrähten 24 wird dadurch ausgeübt, daß jeder Zugdraht 2¢ auf Rollen 28 aufgewickelt wird, an denen das Ende eines jeden Drahtes befestigt ist. Die Rollen 29 sind nur Leitrollen.
jede Rolle 28 besitzt ein Sperrad 3o mit Sperrklinke 31, welche vermittels einer Feder32 zum Eingriff gebracht wird. Die Auslösung der Sperrung erfolgt durch Umlegen der Hebel 33.
Alle fünf Rollen 28 besitzen eine eigene Welle 3q.. Hierbei ist eine Welle durch. die andere gesteckt, und alle münden gemeinsam außerhalb des Armes. An jedem Wellenende sind Rädchen 35a, 35', 35c, 35d, 35e befestigt, welche die Drehung der einzelnen Rollen 28 und somit ein Anspannen der Drähte 24 bewirken. Die Einrichtung ist so getroffen, daß das größte Rad 35ä mit dem Daumenzug und das kleinste Rad 35e mit dem Kleinfingerzug in Verbindung steht. Die Abstufung der einzelnen Räder 3511 bis 35e erfolgt ferner aus dem Grunde, damit der Radsatz gefälliger aussieht und weniger aufträgt.
Das Handgelenk ist ebenfalls drehbar. Zwei Scheiben =8, zg greifen vermittels Zahnung ineinander. Während . die Scheibe ig ein- ' schließlich des Rohres 2o fest mit dem Handteil er verbunden ist, ist die Scheibe 18, welche mit dem Bolzen 22 in Verbindung steht, seitlich herausschiebbar.
In dieser Stellung kann das Handgelenk gedreht werden. Wird die Scheibe i8 nicht gezogen, so zieht die Feder 23 die Scheibe wieder fest zusammen und hält die Hand durch die Zahnung fest.
Die ganze Hand ist mit einer Polsterung und formgebenden Hülle 36 versehen. Das Gehäuse 37 trägt den Mechanismus der Finger-und Handbewegung.

Claims

PATENT-AN sPRUcH Künstliche Hand mit Zugschnüren und Führungsrollen zum Beugen und mit Gelenkfedern zum Strecken der Fingerglieder, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den die aus parallelen Wangen hergestellten Fingerglieder verbindenden Gelenken je ein Rollenpaar *(26) zur Führung der Zugschnüre (2q.) derart angeordnet ist, daß die erste Rolle eines jeden Paares zur Aufnahme des -von der Hand oder von dem Wurzelgliede herkommenden Zugmittels nahe der Außenfläche der Glieder und die zweite Rolle nahe der Innenfläche sitzt, und daß der Abstand der Rollen je eines Paares in den Mittelgliedern kleiner ist als in den Wurzelgliedern, so daß der auf das Spitzenglied ausgeübte Zug schwächer ist als der auf das Mittelglied und demzufolge ein Beugen des ersteren später als des letzteren bewirkt wird.