DE3205301C2 - - Google Patents
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- G01N33/573—Immunoassay; Biospecific binding assay; Materials therefor for enzymes or isoenzymes
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur quantitativen
Bestimmung der Creatinkinase-MB-Isoenzym-Form von
Creatinkinase gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie
ein Mittel zur Durchführung des Verfahrens.
Creatinkinase (CK) kommt in tierischen Körperflüssigkeiten
und Gewebe in der Form von drei bekannten Isoenzymen
vor, welche CK-BB, CK-MM und CK-MB bezeichnet
werden. Jedes dieser drei Isoenzyme, nämlich CK-BB, CK-MM
und CK-MB unterscheidet sich von den andern durch eine
unterschiedliche Kombination der Untereinheiten, welche
als M oder B bezeichnet werden. CK-BB hat zwei B-Untereinheiten,
CK-MM hat zwei M-Untereinheiten und CK-MB hat
eine M- und eine B-Untereinheit. Die Bestimmung der
Anwesenheit von CK-MB in biologischen Flüssigkeiten, insbesondere
im Serum eines Patienten, hat sich bei der
Diagnose von Herzinfarkt als sehr wertvoll erwiesen
(Galen, RS., Human Path. 6. No. 2, 145-147, April 1975).
Gängige immunologischen Methoden zur Bestimmung der
Gegenwart von CK-MB sowie die Nachteile dieser Methoden
wurden kürzlich beschrieben (Current Problems in Cardiology,
Vol. III, No. 12, März 1979, p. 7-28). Diese
Methoden waren nicht sehr befriedigend im Lösen der
Schwierigkeit von störender CK-MM und CK-BB in der Unterscheidung
und Bestimmung von CK-MB gegenüber CK-MM und
CK-BB.
Ein immunologisches Verfahren zur Bestimmung der
CK-MB-Aktivität in einer Probe einer biologischen Flüssigkeit
wurde in den US-Patenten Nos. 40 67 775 und 42 37 044
beschrieben. Nach dem Verfahren dieser Patente wird ein
Antikörper verwendet, welcher durch ein aktiviertes CK-MM-Antigen
hergestellt wurde. Bei diesem Verfahren ist es
notwendig, daß die zu untersuchende Flüssigkeitsprobe
kein CK-BB-Isoenzym enthält. Im speziellen wird im US-Patent
No. 40 67 775 in Kolonne 3, Zeilen 38-40 erwähnt,
daß CK-BB das Verfahren der vorliegenden Erfindung
störe und deshalb in der zu testenden biologischen Flüssigkeit
nicht enthalten sein dürfte. Da biologische Flüssigkeiten
CK-BB enthalten, könnte die Bestimmung gemäß
diesen Patenten zeitaufwendige und schwierige Verfahren
notwendig machen, um erst alles CK-BB aus der Flüssigkeit
zu entfernen. Für den Fall, daß CK-BB in der flüssigen
Probe vorhanden ist, würden bei Verwendung dieser Bestimmungsmethode
falsch positive Ergebnisse resultieren.
Das heißt also, daß dieses Verfahren zur Bestimmung
von CK-MB in Flüssigkeiten, die CK-BB enthalten, nicht
verwendet werden kann.
Wreton und Pfleiderer, Clinica Chimica Acta 58, 223-232
(1975) beschreiben ein System für einen Immunoassay,
bei dem CK-MM und CK-BB durch Imunoinhibition und Immuntitration
bestimmt werden. Diese Bestimmungen erfordern
die Quantifizierungen von Werten, die durch Vergleich der
erhaltenen Restisoenzymaktivität mit der Gesamtisoenzymaktivität
der Probe erhalten wurden. Eine Immunihibitionsbestimmung
für die CK-Isoenzyme ist eine solche, bei der
die enzymatischen Aktivitäten der CK-Isoenzyme in der
Testflüssigkeit unterschiedlich inhibiert oder inaktiviert
werden und zwar durch immunologische Inhibierung oder
durch inaktivierende Antikörper, bei denen die Homogenität
der Probe erhalten bleibt. Das Wreton und Pfleiderer-Verfahren
erfordert eine Vielzahl von Bestimmungen
(mindestens vier) um zu den Werten zu gelangen, die zur
Bestimmung der CK-Isoenzymaktivitäten erforderlich sind.
Dies bedeutet vier Fehlerquellen und eine gleiche Anzahl
von zeitaufwendigen Verfahren.
Bei einem von Wursburg et al. in J. Clin. Chem. Clin.
Biochem. 15, 131-137 (1977) beschriebenen Verfahren
werden zur Differenzierung der CK-Isoenzyme nach einem
Schema fällende Antikörper verwendet, welche Messungen
von vier verschiedenen Bestimmungen notwendig machen.
Diese Bestimmung erfordert die Messung der Gesamt-CK-Aktivität
in der Testprobe und der Restaktivität nach
Zugabe von fällenden Anti-CK-BB und fällenden Anti-CK-MM-Antikörper,
wobei diese fällenden Antikörper in verschiedenen
Reaktionsgefäßen zugegeben werden. Nach diesen
Verfahren ist die Homogenität der Probe durch die
fällenden Antikörper nicht gewährleistet. Wie beim
Wreton-Pfleiderer-Verfahren erfordert dieses Verfahren
arbeits- und zeitaufwendige Mehrfachbestimmungen mit
entsprechend hohen Fehlerquellen.
Ferner wird in der DAS 21 28 670 erwähnt, daß man auch schon versucht
hat, nicht präzipitierbare Isoenzym-Antikörperkomplexe zu fällen, indem
man das Antiserum im Überschuß mit dem Isoenzym vereinte und den
gebildeten Komplex samt anderen γ-Globulinen mit Anti-γ-Globulinseren
präzipitierte. Dazu war aber eine weitere quantitative Vorbestimmung
des Titers an γ-Globulinen erforderlich. Die Reaktion mit dem Anti-γ-Globulin
benötigt außerdem längere Zeiten, z. B. 12 Stunden, und eignet sich
deshalb für die Routinediagnostik weniger.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
sowie ein entsprechendes Mittel anzugeben, mit dem
man schnell, ökonomisch und präzis den Gehalt an
CK-MB sogar in Flüssigkeiten enthaltend CK-BB bestimmen
kann.
Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 gekennzeichnete
Verfahren bzw. durch das im Anspruch 8 gekennzeichnete
Mittel gelöst.
Das Verfahren gemäß vorliegender Erfindung erfordert
keine Vielzahl von Bestimmungen und Berechnungen, welche
zu zweifelhaften und weniger genauen Ergebnissen führen
würde.
Das Verfahren gemäß vorliegender Erfindung ist
wertvoll bei der Diagnose von Herzinfarkten.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zur quantitativen Bestimmung von CK-MB in jeder
biologischen Flüssigkeit. Nach dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung kann CK-MB unter Verwendung von zwei
Portionen einer einzigen Probe einer biologischen Flüssigkeit
bestimmt werden, welche zwei Werte für die Aktivität
der B-Untereinheit in jeder dieser Portionen liefert. Von
diesen Aktivitäten kann die Aktivität der CK-MB bestimmt
werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich
biologische Flüssigkeiten, wie Blut, Plasma, Serum,
Lymphflüssigkeit, Gallenflüssigkeit, Urin, Rückenmarkflüssigkeit,
Speichel, Schweiß und dergleichen oder aber
auch Stuhlausscheidungen von Menschen oder Tieren zu
verwenden. Es ist aber auch möglich, Flüssigpräparate
von menschlichem oder tierischen Gewebe, wie Muskelgewebe,
Herzgewebe, Nierengewebe, Lungengewebe, Hirngewebe,
Rückenmarksgewebe, Hautgewebe und dergleichen zu verwenden.
Die bevorzugte biologische Flüssigkeit für das erfindungsgemäße
Verfahren ist jedoch menschliches Serum.
In den meisten Fällen muß das Serum für das erfindungsgemäße
Verfahren nicht verdünnt werden, kann jedoch zur
Erzielung besserer Resultate verdünnt werden, wenn der
Anteil an CK unüblicherweise hoch ist, wie dies in Seren
von Patienten der Fall ist, die an einem akuten Herzinfarkt
leiden.
In speziellen betrifft das Verfahren gemäß vorliegender
Erfindung die Bestimmung der enzymatischen
Aktivität des CK-MB-Isoenzyms in einer Probe in einer
biologischen Flüssigkeit, welche CK-MB, CK-MM und CK-BB
enthalten kann. Das Verfahren wird durchgeführt durch
(a) Inkubation einer ersten von zwei Portionen der Probe
der biologischen Flüssigkeit in einem ersten Reaktionsgefäß
mit einem ersten Antikörper, welcher selektiv immunologisch
mit den Creatinkinase-Isoenzymen bindet, welche
die M-Untereinheit enthalten, und zwar durch selektive
Immunoinhibition der M-Untereinheit in der ersten Portion
zur Inhibition der enzymatischen Aktivität von nur der
M-Untereinheit der Creatinkinase-Isoenzyme und hernach
durch quantitative Messung der Aktivität der B-Untereinheit
in dieser ersten Portion der Probe der biologischen
Flüssigkeit, (b) Inkubation der zweiten Portion der Probe
dieser biologischen Flüssigkeit in einem separaten zweiten
Reaktionsgefäß mit (a) einem Antikörper, welcher selektiv
mit dem Creatinkinase-Isoenzymen enthaltend die M-Untereinheit
bindet und (2) einem fällenden zweiten Antikörper,
welcher immunologisch mit dem Antikörper bindet, der die
Creatinkinase-Isoenzyme enthaltend die M-Untereinheiten
enthält und ein Reaktionsprodukt bildet zwischen dem
zweiten Antikörper und dem Antikörper und den Creatinkinase-Isoenzymen
enthaltend die M-Untereinheit als Niederschlag
in dieser zweiten Portion und hernach quantitativ
die Aktivität des B-Isoenzyms im Überstand dieser
zweiten Portion mißt und (c) die CK-MB-Aktivität in der
Probe der biologischen Flüssigkeit aus den Messungen der
ersten und zweiten Portion bestimmt.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet
zwei immunologische Reaktionen, welche in verschiedenen
Reaktionsgefäßen durchgeführt werden. Man erhält von
jeder dieser zwei Reaktionen eine Messung der enzymatischen
Aktivität der Flüssigkeit im Reaktionsgefäß. Jede Reaktion
kann gleichzeitig durchgeführt werden, doch können
die Bestimmungen auch zu verschiedenen Zeiten erfolgen.
Es ist jedoch von Vorteil, wenn die Reaktionen gleichzeitig
durchgeführt werden. Es ist nicht notwendig, daß
die Reaktionsgefäße gleiche Portionen der Probe enthalten,
doch sind gleich Portionen für eine einfache
Bestimmung bevorzugt. Zur Bestimmung und Unterscheidung
der enzymatischen Aktivität von CK-MB in der flüssigen
Probe muß man nur durch eine in der Fachwelt bekannte und
von der Fachwelt akzeptierte Methode die Werte der enzymatischen
Aktivität von den beiden separaten Reaktionen
quantifizieren. Für den Fall, daß die Reaktionsgefäße
gleiche Portionen an Probe enthalten, muß man nur die
enzymatische Aktivität die man im zweiten Reaktionsgefäß
erhalten hat, von der enzymatischen Aktivität die man im
ersten Reaktionsgefäß erhalten hat, subtrahieren. Sofern
ungleiche Portionen verwendet werden, muß man zuerst
durch eine herkömmliche Methode die Differenz in der
Enzymkonzentration korrigieren, bevor man die durch die
zwei Reaktionsgefäße erhaltenen Werte voneinander subtrahiert.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete
Reaktionsgefäß kann jedes in der Art bekannte Reaktionsgefäß
sein, daß für die Durchführung immunologischer
Bestimmungen geeignet ist. Zu den verwendbaren Reaktionsgefäßen
für die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens gehören Teströhrchen aus Glas, Plastik oder
Metall. Das geeignete Reaktionsgefäß ist ein Teströhrchen
aus Glas.
Die Erfindung betrifft auch ein Mittel zur
Durchführung des Verfahrens.
Die
Bestandteile des Mittels sind: (a)
ein erster Antikörper, welcher fähig ist, selektiv
immunologisch mit den Creatinkinase-Isoenzymen zu binden,
die die M-Untereinheit enthalten und zwar durch selektive
Immuninhibition der M-Untereinheit, (b)
ein fällender zweiter Antikörper,
welcher fähig ist, selektiv immunologisch mit dem ersten Antikörper
zu reagieren und (c) ein
Reagens von Enzym-Coenzym und Substrat, welches fähig
ist, die enzymatische Aktivität der B-Untereinheit zu
bestimmen.
Wenn alle Komponenten des Mittels in Übereinstimmung
mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, ist der Fachmann in der Lage, die enzymatische
Aktivität von CK-MB in einer Probe einer biologischen
Flüssigkeit enthaltend CK-MB, CK-MM und CK-BB zu
bestimmen. Das Testkit ist geeignet für Kliniken, Spitäler,
Laboratorien und einzelne Ärzte, welche eine Notwendigkeit
zur Bestimmung und Unterscheidung von CK-MB in
Flüssigkeiten haben.
Nach der vorliegenden Erfindung kann als erster Antikörper
jeder Antikörper verwendet werden, welcher selektiv
die M-Untereinheit von CK immunihibiert, ohne die
B-Untereinheit signifikant zu immuninhibieren. Diese
Antikörper können in herkömmlicher Weise hergestellt
werden, indem man einem Tier gereinigtes CK-MM-Antigen
injiziert und durch Blutentnahme das Serum enthaltend den
Antikörper gewinnt. Jede in der Art bekannte Methode kann
zur Reinigung des CK-MM-Antigens verwendet werden, und es
kann jede bekannte Art zur Injektion dieses Antigens in
Tiere verwendet werden, um entsprechende Antikörper zu
erhalten. Zu den Antikörpern die gemäß vorliegender
Erfindung verwendet werden können, zählen die gemäß
US-Patent No. 42 37 044, welche in einem Tier durch CK-MM-Antigen
erzeugt werden, welches vor der Injektion durch
einen Aktivator, wie Mercaptoäthanol, aktiviert wurde,
aber auch solche, welche durch ein CK-MM-Antigen erzeugt
werden, welches vor der Injektion nicht aktiviert wurde,
wie diejenigen, die bei der vorerwähnten Immunoinhibitionsbestimmung
von Wreton und Pfleiderer verwendet werden.
Obwohl durch die Zugabe des ersten Antikörpers beim Verfahren
der vorliegenden Erfindung Fällung entstehen kann,
sedimentiert diese Fällung nicht, sondern bleibt während
des ganzen Verfahrens homogen.
Der erste Antikörper kann in jeder Tierspezies erzeugt
werden. Die Tierspezies umfaßt insbesondere Wirbeltiere,
wie Schwein, Rindvieh, Hund, Esel, Pferd, Ziege,
Kaninchen, Ratte und dergleichen. Unter diesen Tieren sind
Säugetiere wie Esel, Schaf und Ziege bevorzugt. Das bevorzugteste
Tier ist die Ziege.
Nach einem bevorzugten Aspekt der Erfindung wird der
erste Antikörper durch Immunisieren von Ziegen, einer
ersten Tierspezies, mit einem gereinigten CK-MM-Antigen
erzeugt, wobei man durch herkömmliche immunologische
Techniken Ziegen-Anti-CK-MM-Antikörper enthält. Zur Verwendung
im erfindungsgemäßen Verfahren muß der erste
Antikörper in der Lage sein, die M-Untereinheit von CK
selektiv zu inhibieren und zwar durch Immuninhibition.
Unter Immuninhibition wird verstanden, daß der erste
Antikörper die M-Untereinheit immunologisch inhibiert
ohne die B-Untereinheit signifikant zu inhibieren und
daß diese Inhibition der M-Untereinheit in der Probenportion
unter Erhaltung der Homogenität der Probe erfolgt.
Der erste Antikörper wird mit der ersten und zweiten
Portion, vorzugsweise gleichen Portionen der Testprobe,
im Reaktionsgefäß inkubiert und vorzugsweise gemischt.
Als Ergebnis bindet der erste Antikörper immunologisch
an jedes CK-MB und CK-MM jeder Portion der Probe
und liefert Immuninhibition von CK-MB und CK-MM ohne die
B-Untereinheit signifikant zu beeinträchtigen. Es ist zu
beachten, daß der wesentliche Punkt des ersten Antikörpers
für die zweite Portion lediglich darin besteht,
die CK-MB und CK-MM immunologisch zu binden ohne signifikant
CK-BB zu binden. Es ist nicht wesentlich oder notwendig,
daß der erste Antikörper Immuninhibition in der
zweiten Portion der Probe bewirkt. Daraus resultiert, daß
der erste Antikörper in der zweiten Portion der Probe
durch einen unterschiedlichen Antikörper ersetzt werden
kann, der in einem anderen Tier als demjenigen zur Erzeugung
des ersten Antikörpers unter Verwendung von gereinigten
CK-MM-Antigen produziert wurde. Tatsächlich kann
als erster Antikörper in der zweiten Portion der Probe
jeder Antikörper verwendet werden, welcher selektiv die
Creatinkinase enthaltend die M-Untereinheit bindet ohne
wesentlich die B-Untereinheit zu inhibieren.
Die Temperatur und Zeit der Inkubation jeder Portion
der Testprobe nach der Zugabe des Antikörpers ist nicht
kritisch und kann bei jeder Temperatur und während jeder
Zeit durchgeführt werden, die bei Enzymimmunverfahren
üblich und geeignet sind. Vorzugsweise werden die Inkubationen
bei Raumtemperatur und während 5 bis 60 Minuten
durchgeführt.
Nach der vorliegenden Erfindung wird die Messung der
ersten Portion auf enzymatischen Aktivität nach der Inkubation
dieser ersten Probe mit dem ersten Antikörper durchgeführt
während die Homogenität der Probe erhalten bleibt.
Nach dieser Art der Messung kann die B-Untereinheit von
CK-MB und CK-BB bestimmt werden.
Die Menge an erstem Antikörper in der zweiten Portion
der Probe muß genügend sein, um praktisch alle CK-MB und
CK-MM-Isoenzyme dieser Portion zu binden. Um beste Ergebnisse
zu erzielen wird der erste Antikörper zu jeder
Portion der Probe in einer Menge zugegeben, die im Überschuß
zu derjenigen Menge ist, die normalerweise benötigt
wird, um alle CK-MB und CK-MM zu binden. Die Bestimmung
der Menge an erstem Antikörper, welche für jede
Probe notwendig ist, kann nach herkömmlichen Methoden erfolgen.
Die zweite Portion der Testprobe im zweiten Reaktionsgefäß
wird nach Zugabe eines anderen Antikörpers, nämlich
entweder des ersten oder eines Ersatzantikörpers mit
einem fällenden zweiten Antikörper versetzt. Die Zeit für
die Zugabe dieses zweiten Antikörpers nach der Zugabe des
ersten Antikörpers ist nicht kritisch, wobei jedoch etwa 5
Minuten bevorzugt sind. Falls erwünscht, können längere
Zeitintervalle verwendet werden. Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann als zweiter fällender Antikörper jeder
Antikörper verwendet werden, welcher selektiv an den
ersten Antikörper bindet und diesen fällt und welcher
praktisch frei von immunologischer Aktivität gegen die
B-Untereinheit von Creatinkinase ist.
Der zweite Antikörper kann nach einer herkömmlichen
Technik in einer Tierspezies erzeugt werden, welche
unterschiedlich ist zu derjenigen in der der erste Antikörper
gebildet wurde. Typischerweise wird der zweite
Antikörper nach konventionellen immunologischen Techniken
durch Immunisieren von Eseln mit Ziegengammaglobulin (IgG)
und Gewinnung des Eselantiziegen-IgG produziert. Der
zweite Antikörper, der in dieser Weise erhalten wurde,
ist fähig, jedes Ziegen-IgG zu binden, also auch Ziegen-anti-CK-MM,
den bevorzugten ersten Antikörper. Der
zweite Antikörper wird vorzugsweise an einem festen
Träger gebunden. Der feste Träger enthaltend den zweiten
Antikörper wird mit der zweiten Portion der Testprobe
im zweiten Reaktionsgefäß, vorzugsweise nach Mischen
während ungefähr 5 Minuten bei Raumtemperatur, inkubiert.
Als Ergebnis bindet nun der zweite Antikörper immunologisch
zum anderen Antikörper in der zweiten Portion der
Probe. Dies gibt ein Immunpräzipitat enthaltend CK-MB-ersten
Antikörper/zweiten Antikörper, CK-MM-ersten Antikörper/zweiten
Antikörper und ersten Antikörper/zweiten
Antikörper. Die Menge an zweiten Antikörper entspricht
der Menge die genügend ist, um alle ersten Antikörper zu
binden. Gemäß einem besonders bevorzugten Aspekt der
vorliegenden Erfindung wird der zweite Antikörper gewöhnlich
in einer Menge zugeführt, welche über derjenigen
liegt, die notwendig ist, um alle ersten Antikörper zu
binden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird das Präzipitat,
welches nach Zugabe des zweiten Antikörpers entsteht,
von der zweiten Portion der Probe nach einer herkömmlichen
Technik getrennt. Der erhaltene Überstand wird auf
enzymatische Aktivität gemessen. Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist es der Überstand, welcher auf enzymatische
Aktivität gemessen wird.
Zu den herkömmlichen Methoden zur Abtrennung des
Präzipitates von dieser zweiten Portion gehören herkömmliche
Filtrationen und Chromatographiemethoden. Die am
meisten bevorzugten Methode zur Abtrennung des Präzipitates
aus dieser zweiten Portion ist die Zentrifugation gefolgt
durch Dekantierung des Überstandes und Messen der
dekantierten Flüssigkeit.
Der Überstand dieser zweiten Portion wird dann in
herkömmlicher Weise gemessen um die Aktivität des CK-BB-Isoenzyms
in diesem Überstand zu bestimmen.
Die Messung oder Bestimmung der Aktivität von CK-MB
und/oder CK-BB in jeder Reaktionsportion der Testprobe
kann nach an sich bekannten Methoden durchgeführt werden.
Diese Methoden umfassen kolorimetrische Methoden, z. B.
diejenige gemäß Methoden der enzymatischen Analyse herausgegeben
durch H. U. Bergmeyer, 3. Edition 1974, Vol. 1,
Seiten 145 und folgende. Ebenfalls umfaßt ist die fluorimetrische
Bestimmung von CK-BB. Creatin wird aus Creatinphosphat
durch CK befreit und dieses Creatin kann durch
Reaktion mit Ninhydrin in streng alkalischer Lösung fluorimetrisch
gemessen werden (R. B. Conn, Clin. Chem., Vol. 6,
Seite 537 und folgende 1960).
Für diesen Zweck bevorzugt sind kinetische Methoden,
nach denen die enzymatische Aktivität durch Messen im
UV, z. B. bei 334, 340 oder 366 nm bestimmt wird. Bevorzugt
ist eine Standardmethode, bei der CK unter Verwendung
von Creatinphosphat und Adenosinphosphat bestimmt
wird: Z. Klin. Chem. Klin. Biochem., Vol. 8, Seiten 658
und folgende (1970) und Vol. 10, Seite 182 (1972). Testgarnituren
zur Bestimmung der CK-Aktivität nach dieser
Methode sind käuflich erhältlich.
Nach der bevorzugten Methode wird die enzymatische
Aktivität der CK-MB und/oder CK-BB nach Zugabe geeigneter
Enzyme, Coenzyme und Substrate gemessen, wobei CK-BB den
reversiblen Übergang einer Phosphatgruppe von Creatinphosphat
zu Adenosindiphosphat katalysiert und wobei
die Rate des resultierenden Adenosintriphosphates unter
Verwendung gekuppelter und von Hexokinase und Glucose-6-phosphat-dehydrogenate
katalysierten Reaktionen gemessen
wird. Die Aktivität dieses letzten Enzyms in der Reduktion
von Nikotinamid-adenin-dinucleotid wird spektrophotometrisch
verfolgt durch die Messung der Absorptionszunahme
bei 340 nm, wobei die Rate in der Änderung der
Absorptionszunahme direkt proportional zur Aktivität des
CK-MB und/oder CK-BB in jeder gegebenen Portion der Testprobe
ist.
Das Isoenzym CK-MM, das als Antigen zur Erzeugung
des ersten Antikörpers verwendet wird, kann aus jeder
geeigneten biologischen Flüssigkeit wie Blut, Serum oder
aus biologischen Organen oder Geweben, wie Herzmuskulatur,
Skelettmuskulatur, Knochenmark oder irgendeinem geeigneten
Organgewebe erhalten werden, von welchem bekannt ist,
daß es dieses Isoenzym enthält. Die bevorzugte Quelle für
dieses Isoenzym ist tierische Skelettmuskulatur.
Die Reinigung des vorerwähnten Isoenzyms zu einem
sehr hohen Grad von Reinheit bevor es zur Erzeugung von
Antikörpers verwendet wird ist sehr zu empfehlen um die
Gegenwart nicht-spezifischer Antikörper zu vermindern.
Das Isoenzym kann nach jeder herkömmlichen Reinigungsmethode
gereinigt werden. Die bevorzugten Reinigungsmethoden
sind ebenfalls herkömmlicher Art, nämlich Alkoholfraktionierung
und Anionenaustauschchromatographie.
Der Reinheitsgrad des Isoenzyms sowie die Spezifität
der erzeugten Antikörper können nach herkömmlichen Methoden
bestimmt werden, wie durch Immundiffusion oder durch
elektrophoretische Techniken. Die bevorzugte Methode zur
Bestimmung der Reinheit des Isoenzyms ist die Acrylamidgelelektrophorese.
Der zweite Antikörper kann durch Anbringen an ein
unlösliches Trägermaterial insolubilisiert werden. Geeignete
feste Trägermaterialien umfassen wasserunlösliche
organische Polymere, wie Cellulose oder andere Polysaccharide,
ein Vinyladditions- oder Kondentionspolymer
oder eine wasserunlösliche anorganische Substanz mit
Polymercharakter, wie Glas oder Silikongummi. Auf der
anderen Seite kann der zweite Antikörper auf der Oberfläche
eines festen Trägers, wie Polystyrol, Polypropylen,
Polyfluoräthylen oder Polyvinylidenfluorid absorbiert
werden. Die Methode des Anheftens des zweiten Antikörpers
an den festen Träger ist nicht kritisch und kann
umfassen (1) kovalentes Kuppeln des löslichen zweiten
Antikörpers an ein unlösliches Polymer, wie z. B. durch
Reaktion mit einem Insolubilisierungsmittel, (2) physikalisches
Einwickeln der Partikel des zweiten Antikörpers
in die Poren eines Gelpolymers, wie eines quervernetzten
Polyacrylamides, oder (3) physikalische Adsorption an eine
unlösliche polymere Substanz. Sofern ein fester Träger
verwendet wird, ist die bevorzugte Weise die, daß der
zweite Antikörper durch Adsorption an aktiviertes Polyvinylidenfluorid
(Kynar) angeheftet wird, wobei dem Fachmann
bekannte Methoden verwendet werden, wie z. B. diejenige,
die im US-Patent No. 38 43 443 beschrieben ist.
Die nachfolgenden Beispiele illustrieren die vorliegende
Erfindung weiter.
Ungefähr 1000 g menschliche Skelettmuskulatur oder
Herzgewebe wird bei 4°C aufgetaut. Überschüssiges Fett
wird vom Gewebe abgetrennt, welches nachher in kleine
Stücke (1 cm) geschnitten wird. Die Gewebestücke werden
dann in einem Mischer mit 1000-1500 ml kaltem (4°C) 0,05 M
(Hydroxymethyl) Aminomethan [Tris-Puffer] enthaltend 1 mM
Mercaptoäthanol vom pH 7,4 homogenisiert. Das erhaltene
Homogenat wird dann bei 50 000 xg während 20 Minuten bei
4°C zentrifugiert und liefert als Niederschlag ein
Kügelchen. Die erhaltene überstehende Flüssigkeit wird
durch einen gesinterten Glastrichter filtriert und zurückbehalten.
Das Kügelchen wird wieder in den Mischer gegeben
und mit 500-700 ml Tris-Puffer erneut homogenisiert,
bei 50 000 xg zentrifugiert, worauf die überstehende
Flüssigkeit mit der ersten überstehenden Flüssigkeit nach
Filtrieren zusammengegeben werden. Die zusammengegebenen
Überstände werden in Teil II verwendet.
Kaltes (4°C) absolutes Äthanol wird zu den vereinigten
Überständen gemäß Teil I gegeben bis eine
Endkonzentration von 50% (V/V) erreicht wird, worauf man
während 30 Minuten bei 4°C rührt. Das erhaltene Gemisch
wird dann während 15 Minuten bei 4°C und 70 000 xg zentrifugiert.
Der erhaltene Überstand wird zurückbehalten und
das ausgefallene Kügelchen wird verworfen. Kaltes (4°C)
absolutes Äthanol wird langsam zum Überstand gegeben
bis die Äthanolkonzentration 70% ist. Die erhaltene
Mischung wird während 30 Minuten bei 4°C gerührt und dann
erneut während 15 Minuten bei 7000 xg und 4°C zentrifugiert.
Das erhaltene Kügelchen wird resuspendiert in
500-700 ml von 0,05 M Trispuffer vom pH 7,4 enthaltend
1 mM Mercaptoäthanol und 0,05 M Natriumchlorid.
Diäthylaminoäthyldextran-Anionenaustauschharz (DEAE
Sephadex A-50) äquilibriert mit 0,05 M Tris vom pH 7,4
enthaltend 0,05 M NaCl und 1 mM Mercaptoäthanol wird zum
resuspendierten Kügelchen gemäß Teil II gegeben, worauf
man während 30 Minuten bei 4°C rührt. Die Suspension
wird durch Whatman Nr. 1 Filterpapier filtriert und mit
Portionen von 0,05 M Trispuffer vom pH 7,4 enthaltend
1 mM Mercaptoäthanol gewaschen, bis das Filtrat nur noch
vernachlässigbare CK-Aktivität aufweist. Das Filtrat
wird dann bei 4°C unter Druck auf 300-500 ml unter Verwendung
einer PM-10-Filtermembran konzentriert.
Kaltes absolutes Äthanol wird langsam zum konzentrierten
Filtrat gemäß Teil III gegeben, bis eine 50%ige
Konzentration erreicht ist. Das erhaltene Gemisch wird
während 30 Minuten bei 4°C gerührt und dann bei 7000 xg
zentrifugiert, wobei sich ein Kügelchen bildet. Der
Überstand wird zurückbehalten und das Kügelchen wird
verworfen. Kaltes absolutes Äthanol wird langsam zum
Überstand gegeben, bis eine 70%ige Konzentration erreicht
ist. Die erhaltene Mischung wird während 15 Minuten
wieder bei 7000 xg zentrifugiert, worauf das erhaltene
Kügelchen in einem minimalen Volumen von 0,05 M Tris vom
pH 7,4 (z. B. 50-70 ml) gelöst wird. Das erhaltene Gemisch
wird gegen 2000 ml 0,05 M Tris vom pH 7,4 bei 4°C dialysiert
wobei der Puffer zweimal gewechselt wird. Ein leichter
Niederschlag der sich bei der Dialyse in der Mischung gebildet
hat wird nach Zentrifugation entfernt und verworfen.
Der Überstand wird in Teil V unten verwendet.
DEAE Sephadex A-50 wird mit 0,05 M Tris vom pH 7,4
äquilibriert und eine 2,6 × 60 cm Kolonne wird vorbereitet
und extensiv mit diesem Puffer gewaschen. Der
letzte Überstand gemäß Teil IV wird auf diese Kolonne
gegeben und bei 4°C und einer Strömungsgeschwindigkeit
von 30 ml/Stunde eluiert. 10 ml Fraktionen werden gesammelt.
Fraktionen werden auf CK-Aktivität und Proteingehalt
analysiert. Die vereinigten Fraktionen enthaltend
die Mehrheit des CK-MM-Isoenzyms gegen 0,05 M
Tris vom pH 7,4 enthaltend 10 mM Äthylendiamin-tetraessigsäure
(EDTA) dialysiert. Die dialysierten Fraktionen
werden bei 4°C unter Druck und unter Verwendung einer
PM-10-Filtermembran zu einem geeigneten Konzentrat (z. B.
8-40 mg Protein/ml) konzentriert und bei 4°C in 0,05 M
Trispuffer vom pH 7,5 enthaltend 10 mM EDTA gelagert. Ein
leichter Niederschlag, welcher sich beim Stehenlassen
bildet, wird durch Zentrifugation entfernt. Die Reinheit
des CK-MM in dem gelagerten Material ist bezeichnenderweise
90-100%, wie dies durch Polyacrylamidgelelektrophorese
bestimmt wurde. Elektrophorese an Agarosegel wird
verwendet um zu zeigen, daß MB und BB-Isoenzym im gelagerten
Material nicht vorhanden sind. Das auf diese
Weise erhaltene Produkt ist die endgültig gereinigte Probe
von CK-MM.
Zur Herstellung des Immunogens zur Immunisierung der
Ziegen wird das gereinigte CK-MM, welches gemäß Beispiel 1
erhalten wurde, mit 0,02 M Trispuffer vom pH 7,5 auf
4 mg/ml verdünnt und mit einem gleichen Volumen an Freund's
kompletten Adjuvans (eine Mineralölsuspension enthaltend
getötete M-Tuberculosis Bazillen). Das erhaltene Gemisch
wird zu einer Wasser/Öl-Emulsion emulgiert. Ziegen wird
wöchentlich eine Injektion von 1 ml dieses Immunogens
subkutan in die Achselgegend an zwei Stellen injiziert,
wobei bei jeder Seite 0,5 ml Immunogen verwendet wird. Den
Ziegen wird alle zwei Wochen Blut entnommen, um das Ziegen-anti-CK-MM-Serum
zu erhalten.
Um die Globulinfraktion von Esel-anti-Ziege-IgG-Serum
an Polyvinylidenfluorid (PVF) zu kuppeln, wird das PVF
vorgängig nach dem nachfolgenden Verfahren aktiviert:
- 1. 15 l Tris-azid-Puffer wird durch Lösen von 36,3 g Tris(hydroxymethyl)-aminomethan (Trizma-Base) und 15 g Natriumazid in ungefähr 14,000 ml deionisiertem Wasser bei Raumtemperatur gelöst, wobei der pH mit 5 N Salzsäure auf 7,5 ±0,1 gestellt wird. Die 5 N Salzsäure erhält man durch Verdünnen von 50 ml 38%iger Salzsäure mit 70 ml deionisiertem Wasser. Das Volumen der erhaltenen Lösung wird mit deionisiertem Wasser auf 15,000 ml eingestellt und bei Raumtemperatur gelagert.
- 2. 100 g Polyvinylidenfluoridpulver wird in einem geeigneten Gefäß mit 600 ml 2-Propanol gemischt. Die erhaltene Suspension wird in einem Homogenisator während 30 Sekunden bei einer Geschwindigkeit homogenisiert, die ausreicht, um eine feine Dispersion herzustellen, und liefert ein Gemisch, welches in einen geeichten 4-l-Zylinder übergeführt wird. Das Gemisch wird während 10 Minuten bei Raumtemperatur stehen gelassen. 3400 ml Salzwasser, welches durch Lösen von 28,9 g Natriumchlorid in 3400 ml deionisiertem Wasser erhalten wurde, werden zum Gemisch gegeben. Nach der Zugabe des Salzwassers wird das erhaltene Gemisch gut gemischt, worauf man es sich während 1 Stunde absetzen läßt oder solange, bis sich das Polyvinylidenfluorid auf ungefähr 1/5 des Gesamtvolumens abgesetzt hat. Der Überstand wird durch Absaugen entfernt und das Volumen wird mit deionisiertem Wasser wieder auf 4000 ml erhöht. Nach Absetzen des Polyvinylidenfluorids wird der Überstand erneut abgesaugt. Hierauf wird das Volumen erneut auf 4000 ml gebracht und das Polyvinylidenfluorid wird weitere drei Male in dieser Weise mit deionisiertem Wasser gewaschen. Anschließend wird das Polyvinylidenfluorid noch zweimal in dieser Weise mit Tris-azid-Puffer von Stufe 1 gewaschen. Nach der letzten Waschung wird das Volumen des Polyvinylidenfluorids auf 2000 ml gebracht, worauf die Suspension bei Raumtemperatur gelagert wird, bis sie für die Kupplung des Esel-anti-Ziege-IgG-Serums verwendet wird.
Die Globulinfraktion von Esel-anti-Ziege-IgG-Serum
für die Kupplung an den aktivierten PVF gemäß Beispiel 3
wird unter Verwendung der folgenden Materialien und Verfahren
erhalten:
- 1. 100 ml Esel-anti-Ziegen-IgG-Serum (Punkt a) werden bei bei 4°C in ein geeignetes Gefäß mit Magnetrührer gegeben. Darauf werden unter schwachem Rühren 60 ml gesättigtes Ammoniumsulfat (Punkt b) zugegeben um den Gefäßinhalt zu einer 37,5%igen Sättigung zu bringen. Man rührt während 1 Stunde bei 4°C, worauf der ausgefallene Antikörper als Kügelchen durch Zentrifugation während 30 Minuten bei 4°C und 12,000 xg gesammelt wird. Das Kügelchen wird in ungefähr 70 ml Tris-azid-Puffer (Punkt c) gelöst, worauf das Volumen auf das Originalvolumen von 100 ml mit demselben Puffer gebracht wird. Hierauf werden unter leichtem Rühren bei 4°C 50 ml gesättigte Ammoniumsulfatlösung (Punkt b) gegeben um das erhaltene Gemisch auf eine 33%ige Sättigung zu bringen. Das Gemisch wird während 1 Stunde bei 4°C gerührt. Der ausgefallene Antikörper wird nach 30minütiger Zentrifugation bei 12,000 xg und 4°C als Kügelchen erhalten. Das Kügelchen wird in ungefähr 40 ml Tris-azid-Puffer (Punkt c) gelöst und in eines Dialyseschlauch übergeführt. Man dialysiert gegen Tris-azid-Puffer bei 4°C. Der Puffer wird dreimal gewechselt (2 l pro Wechsel) nach einem Minium von 4 Stunden Dialyse jedes Mal. Die Gegenwart von Sulfationen wird durch Zugabe von 1 ml Dialysat zu 1 ml gesättigter Bariumchloridlösung festgestellt, wobei nach Rühren ein weißer Niederschlag die Gegenwart von Sulfat anzeigt. Falls irgendwelches Präzipitat beobachtet wird, wird das Dialysat mit frischem Puffer gewechselt und es wird solange dialysiert, bis der Sulfattest negativ ist. Das Volumen des Dialysates wird mit 100 ml Tris-azid-Puffer auf 100 ml gebracht und während 10 Minuten bei 2000 xg und 4°C zentrifugiert, worauf der Überstand gesammelt wird. Der Überstand enthaltend das hergestellte Esel-anti-Ziegen-IgG und wird bei 4°C gelagert, bis er zur Kupplung an den aktivierten Polyvinylidenfluorid gemäß Beispiel 3 gekuppelt wird.
Die Kupplung der Globulinfraktion des Esel-anti-Ziegen-IgG-Serums
hergestellt nach dem Verfahren von
Beispiel 4 zu einer Suspension des aktivierten PVF hergestellt
nach dem Verfahren gemäß Beispiel 3 wird unter
Verwendung der nachfolgenden Reagenzien und Verfahren
bewerkstelligt:
- 1. 10 ml Tris-EDTA-Puffer werden wie folgt hergestellt: 24,2 g Trizma-Base (Punkt c), 10,0 g Natriumazid und 147,4 g EDTA (Punkt d) werden bei Raumtemperatur in ungefähr 9000 ml deionisiertem Wasser gelöst. Um eine komplette Lösung zu erreichen, kann es notwendig sein, während 30-60 Minuten zu rühren. Das pH der Lösung wird mit 10 N. NaDH auf 7,5 ±0,1 gestellt, und die Lösung wird mit deionisiertem Wasser auf ein Volumen von 10,000 ml gebracht. Die Lösung wird bei Raumtemperatur gelagert.
- 2. 2000 ml einer Suspension enthaltend aktiviertes Polyvinylidenfluorid (Punkt a) wird in ein geeignetes Gefäß gegeben und leicht gerührt. 100 ml Esel-anti-Ziegen-Serum (Punkt b) wird zur Suspension gegeben, worauf man während 6 Stunden bei Raumtemperatur und über Nacht (12-18 Stunden) bei 4°C rührt. Man erhält Esel-anti-Ziegen-IgG-Antikörper gebunden an Polyvinylidenfluorid.
- 3. Der an das Polyvinylidenfluorid gekuppelte Antikörper gemäß Stufe 2 wird durch Zentrifugation bei 1500 xg während 10 Minuten als Kügelchen gesammelt. Der Überstand wird weggegossen, und das Kügelchen wird in einem Totalvolumen von 2000 ml Tris-EDTA-Puffer (wie in Stufe 1 hergestellt) resuspendiert.
- 4. Stufe 3 wird ingesamt dreimal wiederholt.
- 5. Das Kügelchen bzw. die Kügelchen, die nach Stufe 4 erhalten werden, werden bis zu einem Volumen von 500 ml im Tris-EDTA-Puffer (Stufe 1) resuspendiert, worauf in dieser Suspension 2,5 g Rinderserumalbumin durch leichtes Rühren während 30 Minuten gelöst werden. Diese Suspension wird dann in einem Homogenisator während 30 Sekunden bei einer Geschwindigkeit homogenisiert, die eine feine Dispersion liefert und so als Produkt unlösliches Anti-Ziegen-IgG liefert.
- 6. Das unlösliche Anti-Ziegen-IgG-Produkt wird bei 4°C
in der folgenden endgültigen Konzentration gelagert:
- 20% (W/V) Polyvinylidenfluorid
- 0,02 g M Tris pH 7,5
- 0,1% (W/V) Natriumazid
- 0,5% (W/V) BSA
- 39,6 nM EDTA
Eine Bestimmung von CK-MB-Aktivität in einer biologischen
Flüssigkeit wird durch die folgenden Verfahren
bewerkstelligt, welche zwei Teströhrchen benötigen:
- 1. Zu Teströhrchen 1 wird gegeben: 200 µl Patientenserum und 250 µl Ziegen-anti-CK-MM-Serum (wie in Beispiel 2 hergestellt), wobei das Gemisch leicht gerührt und dann während 20 Minuten bei Raumtemperatur stehengelassen wird, wobei man die in Stufe 3 zu verwendende Mischung erhält.
- 2. Zu Teströhrchen 2 wird gegeben: 200 µl Patientenserum und 50 µl Ziegen-anti-CK-MM-Serum (wie in Beispiel 2 hergestellt), wobei man leicht rührt und dann während 5 Minuten bei Raumtemperatur stehen läßt. Hierauf gibt man 200 µl gelagertes unlösliches anti-Ziegen-IgG (hergestellt wie in Beispiel 5), wobei man leicht mischt und das Reaktionsgemisch während 5 Minuten bei Raumtemperatur stehen läßt. Das Röhrchen wird dann während 5 Minuten bei 1000 xg zentrifugiert und der erhaltene Überstand wird in Stufe 3 verwendet.
- 3. 100 µl der resultierenden Mischung von Stufe 1 und 200 µl des Überstandes von Stufe 2 werden zu der ersten und zweiten Portion von 1,0 ml enzymatischem CK-Reagens (Beispiel 7) zur Messung der CK-Enzymaktivität gegeben. Nacher wird jede Portion gründlich gemischt und dann während 5 Minuten bei 37°C inkubiert. Die Absorption wird für jede Portion bei 340 nm während einer Gesamtzeit von 5 Minuten in periodischen Intervallen in einem Spektrophotometer bei 37°C unter Verwendung von einer Küvette mit 1 cm Schichtdicke aufgezeichnet. Die aufgezeichneten Absorptionen werden in Absorptionswechsel pro Minute umgewandelt und die I. E./Liter an CK-Aktivität für jede Portion wird erhalten. Hierauf wird der Wert der CK-Aktivität der zweiten Portion vom Wert der CK-Aktivität der ersten Portion substrahiert.
Das enzymatische CK-Reagenz von Beispiel 7 enthält
die folgenden Reagenzien:
Reagenzien | |
Konzentration in der Formulierung | |
Creatinphosphot|17 mM | |
D-Glucose | 20 mM |
ADP | 1,2 mM |
AMP | 8 mM |
NAD (Hefe) | 2,3 mM |
MgCl₂ | 15 mM |
Hexokinase (Hefe) | 2500 IE/Liter bei 30°C |
Glucose-6-phosphatdehydrogenase (Leuconostoc) | 2500 IE/Liter bei 30°C |
Dithioerythritol | 60 mM |
Die Reagenzien werden in Piperazin-N,N-bis (2-äthansulfonsäure)-puffer
vom pH 5,8 ±0,15 (30°C) formuliert.
Claims (10)
1. Verfahren zur quantitativen Bestimmung
der Creatinkinase-MB-Isoenzym-Form von Creatinkinase,
welche in biologischen Flüssigkeiten in einer
Vielzahl von Isoenzymformen vorkommt, welche die Untereinheiten
M oder B oder beide enthalten,
bei dem man a) in einem ersten Reaktionsgefäß eine erste einer Probe einer biologischen Flüssigkeit mit einem ersten Antikörper inkubiert, welcher selektiv immunologisch mit den Creatinkinase-Isoenzymen enthaltend die M-Untereinheit bindet und zwar durch selektive Immuninhibition der M-Untereinheit in der ersten Portion der Probe der biologischen Flüssigkeit und daß man darauf die Aktivität des B-Isoenzyms in der ersten Portion der Probe der biologischen Flüssigkeit quantitativ mißt, dadurch gekennzeichnet,
daß man zusätzlich b) in einem separaten Reaktionsgefäß eine zweite Portion der Probe der biologischen Flüssigkeit mit
bei dem man a) in einem ersten Reaktionsgefäß eine erste einer Probe einer biologischen Flüssigkeit mit einem ersten Antikörper inkubiert, welcher selektiv immunologisch mit den Creatinkinase-Isoenzymen enthaltend die M-Untereinheit bindet und zwar durch selektive Immuninhibition der M-Untereinheit in der ersten Portion der Probe der biologischen Flüssigkeit und daß man darauf die Aktivität des B-Isoenzyms in der ersten Portion der Probe der biologischen Flüssigkeit quantitativ mißt, dadurch gekennzeichnet,
daß man zusätzlich b) in einem separaten Reaktionsgefäß eine zweite Portion der Probe der biologischen Flüssigkeit mit
- (1) einem Antikörper inkubiert, der selektiv immunologisch die Creatinkinase-Isoenzyme enthaltend die M-Untereinheit in der zweiten Portion der Probe der biologischen Flüssigkeit bindet,
- (2) einen fällenden zweiten Antikörper zugibt, welcher
selektiv immunologisch mit dem Antikörper bindet, der die
Creatinkinase-Isoenzyme enthaltend die M-Untereinheit
bindet, um ein Reaktionsprodukt in Form eines Niederschlages
in dieser zweiten Portion zu erhalten bestehend
aus diesem zweiten Antikörper mit diesem andern Antikörper
und diesen Creatinkinase-Isoenzymen enthaltend die
M-Untereinheit und daß man darauf die Aktivität des
B-Isoenzyms im Überstand in dieser zweiten Portion quantitativ
mißt und
daß man c) die CK-MB-Aktivität in dieser Probe aus dem Meßergebnissen erhaltend von der ersten und der zweiten Portion bestimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Probe der biologischen Flüssigkeit Blutserum ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Antikörper von Stufe a und der Antikörper
der die Creatinkinase-Isoenzyme enthaltend die M-Untereinheiten
von Stufe b bindet, Ziegen-anti-Creatinkinase-MM
ist und daß der zweite Antikörper von Stufe b Esel-anti-Ziegen-IgG
ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite fällende Antikörper an einen festen
Träger gebunden ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der feste Träger Polyvinylidenfluorid ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die enzymatische Aktivität des B-Isoenzyms durch
eine photometrische Bestimmung ermittelt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die spektrophotometrische Bestimmung eines Enzym-Coenzym-
und Substratmischung umfaßt.
8. Mittel zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß er folgendes umfaßt
- (a) einen ersten Antikörper, welcher fähig ist, selektiv immunologisch mit den Creatinkinase-Isoenzymen zu binden, die die Untereinheit M enthalten, und zwar durch selektive Immunoinhibition der M-Untereinheit,
- (b) einen fällenden zweiten Antikörper, welcher in der Lage ist, selektiv immunologisch mit dem ersten Antikörper zu reagieren und
- (c) ein Reagens von Enzym-Coenzym und Substrat, welches fähig ist, die enzymatische Aktivität der B-Untereinheit zu bestimmen.
9. Mittel gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der fällende zweite Antikörper an einen festen
Träger gebunden ist.
10. Mittel gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der feste Träger Polyvinylidenfluorid ist.
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