DE3204411C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Haltekörper der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art.
Ein solcher, aus der CH-PS 5 15 387 bekannter Haltekörper
wird zum Befestigen einer Abdichtungsfolie an Tunnelwandungen
verwendet. Dieser bekannte, aus Kunststoff bestehende
Haltekörper ist im wesentlichen T-förmig ausgebildet,
wobei der Längslappen über eine Schwächungszone aus
einem ebenen Zuschnitt herausgebogen und mit der Tunnelwandung
verbunden ist. Der senkrecht dazu stehende Querbalken
ist in einer Vorfertigungsstufe bereits mit der
Abdichtfolie verbunden worden. Die in Vorfertigung bereits
mit der Tunnelfolie verbundenen Haltekörper erweisen
sich aber beim Zusammenrollen der Abdichtfolie als
nachteilig, da die Gefahr einer Beschädigung der Abdichtfolie
durch die scharfkantigen Haltekörper gegeben ist.
Ein weiterer, verfahrenstechnischer Nachteil ergibt sich
beim Aufbringen der mit diesen bekannten Haltekörpern
versehenen Abdichtfolie, da die Haltekörper mit der
Tunnelwandung verbunden werden müssen, bevor die Abdichtfolie
weiter ausgerollt werden kann. Weiterhin ist eine
Gefahr der Beschädigung der Abdichtfolie beim Reißen der
Sollbruchstellen der Haltekörper gegeben, da sich durch
das Abreißen scharfkantige Ränder an den Bruchstellen
bilden, mit denen sich die Haltekörper durch die Folie
bohren können.
Für sich bekannt ist aus der AT-PS 3 37 762 ein Haltekörper,
der aus einem Blechzuschnitt hergestellt ist und der
zwei durch in parallel zueinander liegenden Ebenen verlaufende
koaxiale Scheiben gebildete Abschnitte aufweist.
Die Anordnung von Sollbruchstellen sind für diesen Haltekörper
nicht bekannt.
Aus der DE-OS 23 07 000 ist eine Abdichtfolie bekannt,
die einstückig mit der Folie versehene pilzförmige Noppen
aufweist, an denen Aufhängevorrichtungen angreifen können.
Dadurch ergibt sich eine pendelnde Aufhängung der
Abdichtfolie, die damit örtlich einwirkenden Kräften in
einem gewissen Ausmaß ausweichen können. Diese bekannte
Abdichtfolie erweist sich jedoch aufgrund ihrer Struktur
bei der Herstellung aber auch bei der Montage in einer
Tunnelwandung als problematisch.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Haltekörper zu schaffen,
der sich einfach herstellen läßt und auch bei einem
Einsatz auf einem unregelmäßigen Ausbruch ein einwandfreies
Verschweißen mit der zu befestigenden Abdichtfolie
auf einfache Weise ermöglicht und diese vor einer Überlastung
zuverlässig schützt, wobei auch noch nach dem
Reißen der Sollbruchstelle ein Schutz der Folie durch den
Haltekörper gegeben sein soll.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Der erfindungsgemäße Haltekörper umfaßt mindestens eine
Sollbruchstelle zum Schutz vor Überlastung. Durch die
Sollbruchstellenanordnung als mindestens einen die beiden
Scheiben verbindenden Steg wird erreicht, daß die Abdichtfolie
durch die an dieser verbleibenden Scheibe
gegen die scharfen Kanten der Bruchstelle geschützt ist.
Außerdem ergibt sich durch die Verwendung von Kunststoff
für die Herstellung der Haltekörper der Vorteil, daß diese
die nötige Elastizität und Verformbarkeit aufweisen,
um unter allen Umständen eine vollflächige Verschweißung
der Dichtfolie mit dem Haltekörper zu ermöglichen.
Die Erfindung wird nun näher unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
beschrieben. In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Haltekörper,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Haltekörpers nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Schnittansicht des Haltekörpers längs der
Linie III-III in Fig. 1 und die
Fig. 4 und 5 Abschnitte einer Tunnelwandung im Schnitt zur
Erklärung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Der Haltekörper 1 nach den Fig. 1 bis 3 besteht aus zwei
kreisförmigen Scheiben 2 und 3, welche durch parallel zueinander
verlaufende Stege 4, 4′ miteinander verbunden sind. Die
Scheibe 2 weist eine Deckfläche 5 und die Scheibe 3 eine Basisfläche
6 auf. Der Querschnitt der Stege 4, 4′ vermindert sich in
Richtung zur Deckfläche 5. Der Haltekörper 1 weist im Mittelteil
einen durchgehenden Kern 7 auf, welcher im Bereich der Deckfläche
5 eine zylindrische Ausnehmung 8 aufweist. Der Kern 7
weist eine durchgehende Bohrung 9 auf. Die Stege 4, 4′ ragen über
die Scheiben 2 und 3 hinaus, wobei der gegen die Deckfläche 5
gerichtete Rand 10 des hinausragenden Teils des Steges 4, 4′ abgerundet
ist.
Die Befestigung einer Folie an einer Tunnelwand mit Hilfe
eines erfindungsgemäßen Haltekörpers wird nun unter Bezugnahme
auf die Fig. 4 und 5 an Hand einer Tunnelisolierung
näher beschrieben.
Zunächst wird auf die der Tunnelröhre 12 zugekehrten Seite
des Gesteins 11 eine Spritzbetonschicht 13 aufgebracht. Sodann
werden die Haltekörper 1 mit durch die Bohrung 9 hindurchtretenden
Nägeln (nicht gezeigt) an der Spritzbetonschicht 13
angebracht. Dabei ist die Basisfläche 6 gegen die Spritzbetonschicht
13 gerichtet. Die Köpfe der Nägel sind in der Ausnehmung
8 der Haltekörper 1 versenkt. Dann wird über die Haltekörper
1 eine Kunststoffolie 14 gelegt, welche üblicherweise
aus mehreren miteinander verschweißten Folienbahnen besteht.
Darauf wird die Kunststoffolie 14 mit der Deckfläche 5 der
Scheibe 2 des Haltekörpers fest verschweißt oder verklebt.
Über die mit den Haltekörpern 1 verbundene Kunststoffolie 14
wird nun unter Druck Vorsatzbeton 15 aufgebracht. Dadurch wird die
Kunststoffolie 14 gegen die Spritzbetonschicht 13 gedrückt, wie
dies aus Fig. 5 ersichtlich ist. Dabei wird die Kunststoffolie 14
relativ stark gedehnt. Kommt es nun zu unerwünscht hohen
Spannungen, welche ein Reißen der Kunststoffolie 14 oder ein
Ablösen der Kunststoffolie 14 von der Deckschicht 5 der Haltekörper
1 bewirken könnten, beginnt sich die mit der Kunststoffolie
verbundene Scheibe 2 von den Stegen 4, 4′ zu lösen, d. h.
die Stege 4, 4′ reißen an der Stelle ihres geringsten Querschnittes.
Je nach Richtung und Stärke der auftretenden Spannungen kommt
es zu einem teilweisen oder vollständigen Abreißen der Scheibe 2
von den Stegen 4, 4′ längs der Rißlinie A-A (Fig. 3), wobei die
Scheibe 2 fest mit der Kunststoffolie 14 verbunden bleibt und sich
die benachbart der Scheibe 2 befindlichen Teile der Folie 14
auf die gekrümmten Ränder 10 der Stege 4, 4′ schieben, welche sich
gegebenenfalls seitlich niederlegen.
Für das erfindungsgemäße Verfahren ist es, im Gegensatz zum
bisherigen Stand der Technik, wesentlich, daß eine besonders
gute innige Verbindung zwischen der Kunststoffolie 14 und der
Deckschicht 5 der Scheibe 2 vorgesehen wird, so daß es bei allen
Belastungsfällen zu keinem Loslösen der Folie 14 von der
Deckschicht 5 der Scheibe 2 kommt. Der Haltekörper 1 soll längs
der Sollrißstelle eher reißen als an der Verbindung zwischen der
Folie 14 und der Deckfläche 5 der Scheibe 2.
Als Material für die Kunststoffolie 14 bewähren sich insbesondere
Polyvinylchlorid, Polyäthylen oder Polypropylen mit einer Dicke von
1 bis 5 mm, vorzugsweise 1,5 bis 3 mm und einer Reißfestigkeit zwischen
100-200 Kp/cm², vorzugsweise 150 bis 170 Kp/cm². Die Haltekörper
1 bestehen vorteilhafterweise aus dem gleichen Material wie
die Kunststoffolie 14. Der Haltekörper 1 ist zweckmäßigerweise ein
einstückiger Spritzgußkörper, wobei die Reißfestigkeit der Verbindung
längs der Linie A-A (Fig. 3) üblicherweise mindestens
10, vorzugsweise 20-30 Kp/cm² unter jener der Kunststoffolie
liegen soll.
Wie bereits oben ausgeführt wurde, ist eine gute Verbindung
zwischen der Kunststoffolie 14 und der Deckschicht 5 der Scheibe 2
des Haltekörpers für das erfindungsgemäße Verfahren wesentlich.
Vorzugsweise wird dies durch eine Schweißverbindung erreicht,
wobei übliche thermische Schweißverfahren angewendet werden
können. Aber auch ein Verkleben unter Verwendung von üblichen
Kunststoffklebern hat sich bewährt. Um eine gute Schweiß- bzw.
Klebeverbindung zwischen Folie 14 und Haltekörper zu erhalten, ist
es vorteilhaft die Oberfläche der Deckschicht 5 möglichst glatt
auszuführen. Die Reißfestigkeit der Kunststoffolie 14 sollte
mindestens gleich sein der Ablösbarkeit der Folie vom Haltekörper 1
und beträgt vorzugsweise 1 : 1,2 bis 1 : 1,5.
Anstelle von parallel verlaufenden Stegen 4, 4′ können auch sternförmige
oder kreisförmige koaxial zueinander angeordnete
Stege verwendet werden. Erfindungsgemäß ist es ohne weiteres
möglich die beiden Scheiben 2, 3 durch Noppen, Punkte od.dgl.
untereinander zu verbinden.
Claims (6)
1. Haltekörper, mit mindestens einer Sollreißstelle mit vorgegebener
Reißfestigkeit, zum Befestigen einer Abdichtungsfolie
aus Kunststoff auf einer Unterlage, insbesondere
einer Tunnelwandung, bestehend aus einem
Bereich mit einer Basisfläche zur Befestigung an der
Unterlage und einem Bereich mit einer Deckfläche zur Befestigung
an der Abdichtungsfolie, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bereiche des Haltekörpers zur Befestigung
an der Unterlage und zur Befestigung an der Abdichtungsfolie,
in an sich bekannter Weise durch zwei miteinander
verbundene und im wesentlichen von in parallel
zueinander verlaufenden Ebenen liegenden koaxialen
Scheiben (2, 3) gebildet sind, daß beide Scheiben (2, 3)
durch mindestens einen Steg (4, 4′) miteinander verbunden
sind und daß der bzw. die Stege (4, 4′) jeweils eine
Sollreißstelle von vorgegebener Reißfestigkeit aufweisen.
2. Haltekörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sich der Querschnitt der Stege zur Ausbildung der Sollreißstelle
im Bereich der Deckfläche in Richtung zur
Deckfläche (5) hin vermindert.
3. Haltekörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stege (4, 4′) geradlinig parallel
zueinander, sternförmig oder kreisförmig, koaxial
zueinander angeordnet sind.
4. Haltekörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß Stege (4, 4′) über die Deck- bzw. Basisfläche
hinausgezogen und der überragende, gegen die Deckfläche
gerichtete Rand (10) der Stege (4, 4′) abgerundet ist.
5. Haltekörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die die beiden Scheiben (2, 3) verbindenden
Stege (4, 4′) durch Noppen, Punkte od.dgl. gebildet
sind.
6. Haltekörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die die Deckfläche (5) tragende
Scheibe (2), wie an sich bekannt, im Mittelbereich eine
topfförmige Ausnehmung (8) aufweist und zwischen dem
Boden der Ausnehmung und der Scheibe mit der Basisfläche
eine durchgehende Bohrung (9) vorgesehen ist.
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