-
Verfahren zum GI ätten der Stoffbahnoberseite auf -der Naßpartie
von Langsiebpapiermaschinen. Auf dem Metallsieb von Langsiebpapiermaschinen geringer
Breite mit verhältnismäßig geringer Ganggeschwindigkeit ist es allgemein üblich,
eine oder mehrere Walzen R (Fig. i) anzuordnen, deren Umdrehung durch Mitnahme vom
laufenden. Sieb aus erfolgt.
-
Diese Walzen, die sogenannten VordruckoderAbtropfwalzen, bestehen
aus einem über ein leichtes, mit Laufzapfen versehenes Gerippe gespannten Metallgewebe.
Eine solche Walze übt durch unmittelbare Berührung mit der. mehr oder minder formbaren
Papierstoffbahn auf diese eine glättende Wirkung aus. Infolge ihres Eigengewichts
dient die Walze der Entwässerung, aber gleichzeitig verteilt sie die Fasern gleichmäßig
und dient so in hohem Maße zur Verbesserung der Struktur und des Aussehens des Papiers.
bezüglich der Durchsichtigkeit und läßt besonders die »Wolken« verschwinden. Doch
zeigen solche Walzen verschiedene Mängel, nämlich: i. Für sehr breite Maschinen
ist es schwierig, die Vordruckwalzen genügend starr zu machen, ohne ihr Gewicht
so zu steigern, daß sie praktisch unmöglich werden. Die Starrheit ist aber unbedingt
nötig, um ein Flattern der Walze zu vermeiden. Je schwerer aber die Walze wird,
um so höher ist die zu ihrer Mitnahmedrehung durch die Stoffbahn nötige Kraft, so
daß ein Zerren und Beschädigen der Stoffbahn vorkommen kann. a. Läuft die Papiermaschine
rasch, so hängt- die Stoffbahn an der Vordruckwalze an, und es entstehen Flecken
und Löcher im Papier.
-
3: Auch bei langsamem Lauf setzt sich Stoff an, so daß die Vordruckwalze
öfters herausgenommen, gewaschen und gebürstet werden muß, wobei leicht Beschädigungen
vorkommen können.
-
d.. Das Papier bekommt auf beiden Seiten Muster, auf der Unterseite
durch das Sieb, auf der Oberseite durch das Metallgewebe der Vordruckwalze. Trotz
starken Satinierens bilden diese Musterlinien besonders dann einen erheblichen Mangel,
wenn es sich. um den Abdruck feiner Druckstöcke, insbesondere hupferstichnachbildungen,
handelt.
-
Das Verfahren nach der Erfindung vermeidet diese Mängel mittels Ersatzes
der die plastische Stoffbahn durch unmittelbaren Auflagedruck glättenden Vordruckwalzen
durch den Druck eines in bestimmter Richtung und Stärke aufgeblasenen Druckluftstrahles
von Bahnbreite.
-
Als Blasvorrichtung dient ein rundes oder auch anders querschnittliches
Rohr von mindestens der Stoffbahnbreite gleichender Länge mit Längsspalt, durch
den die in das Rohr geförderte Druckluft gegen die Stoffbahn bläst. Durch die lebendige
Kraft dieser bewegten Luft übt sie auf die laufende Stoffbahn einen Druck aus, die
dank der ihr noch
innewohnenden Wassermenge genügend plastisch ist,
daß dieser Druck eine ähnliche glättende Wirkung hervorbringt wie der unmittelbare
Auflagedruck der Vordruckwalze.
-
Die Fig.2 bis 17 zeigen einige Ausführungsformen.
-
Nach Fig.2 und 3 tritt die Druckluft in ein Rohr t mittels an eine
Stütze d.- Schläuche c. Die Menge der Druckluft wird durch Hähne r geregelt. Das
Rohr t
bildet durch seinen Fassungsrauen einen Druckverteiler. Der Luftstrahl
tritt durch den Spalt f, welcher nahe der noch plastischen Stoffbahn p angeordnet
ist. Je nach der Feinheit und Zusammensetzung des.Papierstoffes, der Geschwindigkeit
des Langsiebes und der ge-,vünschten Papierstärke sind, zu ändern: i. die Strahlrichtung,
2. die Strahlstärke, d. i. die Spaltweite, 3. der Luftdruck, q.. der Abstand zwischen
Stoftbahn und den Kanten des Längsspaltes, 5. die Stelle der Blasvorrichtung zwischen
der Brustwalze T (Feg. i) und der Gautschpresse P, letzteres, damit der Druckstrahl
an der Stelle wirkt, wo die Stoffbahn gerade die für die gewünschte Glättwirkung
richtige Beschaffenheit hat. Diese ist größer nach der Brustwalze 7' zu, geringer
nach der Gautschpresse P hin. Die Beschaffenheit der Stoffbahn braucht nicht so
zu sein, daß der Luftstrahl ganz durch die Stoffbahn durchdringt, aber anderseits
genügend, daß der Druckluftstrahl die Fasern glättend wirkend gleichmäßiger verteilt
und so eine gute Struktur in Bezug auf die Durchsichtigkeit begünstigt.
-
Wird: stets nur ein und dieselbe Papiersorte mit der Maschine erzeugt,
so kann die gesamte Blasvorrichtung ein für allemal eingestellt werden. Das mit
Längsspalt versehene Rohr bildet die einfachste Ersatzform der Vordruckwalze durch
einen solchen >: Luftabtropfer« und wird wie erstere quer und senkrecht zur Sieblaufrichtung
angeordnet.
-
Die unter i bis 5 oben genannten Regelungen können wie folgt geschehen:
i. Die Strahlrichtung ist einstellbar durch Drehung des Rohres t um seine Längsachse
in jedem beliebigen Winkel, besonders die drei Stellungen Fig. d., 4.a und db.
-
2. Die Spaltweite ist einstellbar z. B. mittels eines beweglichen
Schiebers v (Feg. 2).
-
3. Der Luftdruck ist regelbar im Kompressor selbst oder durch Verstellen
der Hähne r (Fig.2 und 3) an den Schlauchstutzen. i Die verschiedene Einstellung
der Hähne r 1;ann auch zur Regelung der Gleichmäßigkeit des Druckes über die ganze
Spaltlänge dienen.
-
.I. Der Abstand des Spaltes f von der Stoffbahn ist einstellbar, z.
B. nach Fig. 5 mittels eines Schlitzhalters s, in dein das Rohrlager durch Schraube
und Handradinutter eia verstellbar ist.
-
5. Die Lage des Blasrohres t gegen die Brustwalze 7' ist einstellbar
durch Verschiebung der Halters entlang den Längswangen der Maschine.
-
Bei Anwendung- dieses »Luftabtropfers« statt der Vordruckwalze spielt
die Maschinenbreite keine Rolle mehr, da das Blasrohr nicht in unmittelbarer Berührung
mit der Stoffbahn ist, und man es beliebig stark ausführen kann. Auch die Gefahr
des Anhängens der Stoffbahn bei großer Siebgeschwindigkeit fällt fort. Damit kann
die Produktion gesteigert werden. Das Herausnehmen einer Walze zur Reinigung derselben
fällt auch fort und ebenso die Musterbildung auf der Oberseite, die nur noch an
der 'Unterseite vom Sieb herrührend bleibt. Weiter ist es hier niöglicli, das Blasrohr
über dem Saugkasten Q (Feg. i) einzustellen, wenn dies vorteilhaft erscheint, während
die Vordruckwalze notgedrungen nur neben einem Saugkasten angebracht werden kann.
Weiter läßt sich auch warme Luft aufblasen.
-
Während Papiermaschinen von großer Breite und schnellem Gang die Anwendung
der Vordruckwalze aus den eingangs dargelegten Gründen nicht zulassen, läßt sich
der neue »Luftabtropfer « auch diesen Maschinen bestens anpassen, was eine wesentliche
Verbesserung der Struktur und des Aussehens bezüglich der Durchsichtigkeit des mit
solchen :Maschinen erzeugten Papiers bedeutet.
-
In gewissen Fällen ist es erforderlich, 'mehr ere Blasrohre auf eine
Stelle der Stoffbahn in der Weise wirken zu lassen, daß verschieden starke Luftstrahlen
in verschiedenen Winkeln auftreffen, um durch eine solche vereinigte Wirkung ein
besseres Ergebnis zu erzielen. Für diesen Fall wird vorteilhafterweise die Rohrform
geändert und der einfache Spalt durch eine Düse b (Feg. 6) ersetzt, die sich über
die ganze Rohrlänge erstreckt.
-
Bei einer solchen Düse läßt sich auch leicht eine vervollkommnete
Einstellvorrichtung der Spaltweite anbringen, z. B. die nach Fig. 7, wo eine bewegliche
Oberplatte g mittels Scharnieres e angebracht ist, das durch einen luftabdichtenden
Gummistreifen l abgedeckt ist. Mittels Stellschraube d kann man den Düsenspalt erweitern
oder verengen. Zur Versteifung der Stellplatte über die ganze
Maschinenbreite
werden mehrere solcher Aufhängungen mittels Stellschraube in einer Reihe vorgesehen.
-
Fig. 8 zeigt eine Bauform mit Ersatz 'des Scharnieres e durch
einen Gummistreifen /i und mit doppelten Reihen von Schrauben il, wodurch die Anordnung
elastischer wird.
-
Die Fig. 9, 9a und 9b zeigen verschiedene Düsenformen.
-
Fig. io zeigt einen Schlitzhalter für solche Düsenrohre.
-
Ein Zapfen i an jedem Rohrende ist in einem Gleitlager j gelagert.
Eine Stellschraube na" stellt das Düsenrohr in der eingestellten Drehlage fest.
Schraubenspindel h, Mutter in' mit Handrad nz gestatten die Höheneinstellung des
Lagers j im Halter s, der bei t an den Längswangen der Maschine mittels Bolzen befestigt
werden kann. Diese Längswangen haben eine Lochreihe oder einen Schlitz, um den Halter
s, s gegen die Brustwalze T (Fig. i) näher oder entfernter einstellen zu können.
Ein Gegengewicht o dient zum Gewichtsausgleich und zur Entlastung der Schraubenspindel
k gegen Biegung.
-
Fig. i i zeigt eine Form der Düsenspalteinstellung für eine Anordnung
nach Fig. 6, wo die Wirkung von drei Düsenrohren auf eine Stelle vereinigt ist.
Mittels der Hähne r (Fig.6) kann in diesem Falle auch in jedem Rohr ein anderer
Druck eingestellt werden.
-
Erübrigt sich eine Düsenspaltverstellung, weil stets dieselbe Papiersorte
erzeugt wird, so kann die Gruppenanordnung vereinfacht werden. Die drei Düsen b
(Fig. 12) haben dann einen gemeinsamen Kasten zt, in dem ein und derselbe Druck
herrscht. Der Druck für jede Düse ist mittels Stellspindeln wl einstellbarer Drosselplatten
ze, regelbar, z. B. ist bei der Anordnung nach Fig. 12 der Strahl für die Mitteldüse
stark gedrosselt. Gegebenenfalls kann bei stets derselben Papier-Sorte auch die
Druckeinstellung und alle anderen sonst einstellbaren Teile zur Vereinfachung der
Vorrichtung passend, aber unverstellbar angeordnet sein.
-
Zur besseren Druckverteilung im Düsenrohr oder Düseilkasten mit einer
oder mehreren Düsen; insbesondere bei großer Maschinenbreite, ist die Form nach
Fig. 13 und 14 bestimmt, bei welcher das Düsenrohr t durch flache Schächte xl, x=
mit zwei Zubringerrohren t', t'' verbunden ist, die an einem Endegeschlossen
sind, am anderen denDruckluftanschluß haben, und zwar bei t' auf der Gegenseite
von t=, wie Fig. iq. zeigt, Der Spannungsabfall der eintretenden Druckluft: verläuft
in tl in entgegengesetztem Maße zu t- und gleicht sich im Rohr t aus. Ist
im Diagramm (Fig. 15) A B die Rohrlänge, A C
der Eintrittsdruck,
G H ein Druck an beliebiger Stelle, B D der Enddruck in t1,
B E vier E=intrittsdruck, I K ein Druck an beliebiger Stelle, .l
F der Enddruck in t=, so wird an allen Punkten des mit t' und t= durch :r'
bzw. _1-= verbundenen Rohres t der Druck gleich (lein Mittel aus der. Drücken dieser
Rohre an derselben Stelle sein, d. h. es wird überall der deiche Druck herrschen
von der Größe, dargestellt durch die WagerechtelVIN, gezogen durch d' en Schnittpunkt
von C D
und F_ F.
-
Ein weiteres Mittel zur regelnden Ausgleichung des Spaltdruckes über
die ganze Länge des Düsenspaltes zeigen Fig. 16 und i. Die starre bewegliche Oberplatte
b nach Fig: ; ist ersetzt durch eine biegsame Platte y. aus Gummi oder anderem biegsamen
Stoff. Die in geringem Abstand verteilten, mit ihren Angriffsgelenken im Gun imi
eingebetteten Stellschrauben M gestatten, an jedem Aufhängepunkt den Kantenabstand
zu ändern, so claß die Spaltbreite nicht nur über die ganze Länge, sondern über
diese verschieden einstellbar ist. Derselbe Weg ist auch bei -der Drosselvorrichtung
nach Fig. 12 beschreitbar, indem die Drosselplatten nicht starr, sondern biegsam,
z. F3. aus Gummi gemacht sind, in denen die Stellschrauben mit ihren Endköpfen eingebettet
sind, so daß man für jede Düse b den Luftdruck nicht nur auf die ganze Länge, sondern
auch an den Zwischenbefestigungspunkten innerhalb dieser regelnd ändern kann.