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Papiermaschine mit feststehendem, in der Längsrichtung an der Kante
des Langsiebes entlang sich erstreckendem und in der Höhenrichtung einstellbarem
Deckelglied Die Papiermaschinen mit feststehendem Deckelglied haben gegenüber den
Papiermaschinen, bei welchen wandernde Deckelriemen benutzt werden, den Vorteil,
daß das Papier eine gliche Breite auf seiner ganzen Länge erhält. Die bisher bekannten
Papiermaschinen mit feststehenden Deckelschienen hatten den Übelstand, daß die Schiene
auf dem wandernden Maschinensieb eine starke Reibung ausübt, wodurch dieses kostspielige
Sieb leidet und unverhältnismäßig schnell erneuert werden muß.
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Um die Übelstände, die den bisher bekannten :Maschinen dieser Art
anhafteten, zu beseitigen, kommt nach vorliegender Erfindung ein feststehendes Deckelglied
in Anwendung, welches in einem Abstande von dem Langsiebe über diesem angeordnet
ist. Der Abstand ist zwar gering, aber er genügt, um Reibung auszuschalten. Um ein
Ausbreiten des Papierzeuges zu verhindern, kommt mit der Deckelschiene zusammen
ein Spritzrohr in Anwendung, welches gegen den Rand des Papierzeuges spritzt. Dieses
Spritzrohr kann auch allein ohne eine besondere Schiene, an der es befestigt wird,
verwindet werden, um das Ausbreiten des Papierstoffes zu verhindern. Spritzrohre
zur Formatherstellung an Papiermaschinen sind zwar an sich bekannt. Sie wurden aber
nur dazu benutzt, um von einem bereits gebildeten Stoffbande einen Teil des Randes
abzuspritzen. Dadurch geht ein erheblicher Teil des Stoffes verloren und mußte in
einem Sammelkasten aufgefangen werden, um in den Bottich wieder zurückgeführt werden
zu können.
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Gewünschtenfalls kann die Deckelschiene gemäß der Erfindung an ihrem
äußeren Rande gegenüber dem Sieb abgeschrägt werden, wobei dann die Strahlen an
der abgeschrägten Außenkante des Deckelgliedes entlang auf das Sieb aufgeleitet
werden. Die Einrichtung kann auch derart getroffen werden, daß das Deckelglied von
Rohren gehalten wird, die gelenkig auf Stützen so gelagert sind, daß die Deckelschiene
und die Rohre als Ganzes aus der Bahn des Siebes herausbewegt werden können, um
letzteres herauszunehmen. Auch kann die Deckelschiene mit dem Auslaß des Stoffbehälters
für das Papierzeug verstellbar verbunden sein.
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Auf der Zeichnung ist die Zeugbütte mit 2o, das Sieb mit 2i und die
Brustwalze mit 22 bezeichnet. Das Sieb läuft über die Brustwalze 22 in Richtung
des eingezeichneten
Pfeiles über eine Reihe von Trag- oder Rohrrollen
23 und über Saugvorrichtungen oder -kästen 24 und dann über die Gautschwalze, welche
nicht dargestellt ist.
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Die Zeugbütte 2o ist mit einer Auslaßöffnung versehen, aus der das
Zeug auf das Sieb fließt. Der Auslaß der Zeugbütte besteht aus einem Schirm 25,
der sich über das Einlaßende des Siebes legt, und einer Lippe oder Platte 26, die
in einem Abstand von dem Schirm 25 liegt und so einen relativ engen Schlitz für
den Durchfluß des Zeuges schafft.
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Zur Vereinfachung der Beschreibung ist die Auslaßöffnung mit konstanter
Breite dargestellt, wobei sie durch Endplatten 27 abgeschlossen wird, aber mit veränderlicher
Höhe, so daß die Dicke des auf das Sieb fließenden Zeuges geregelt werden kann.
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Das Deckelglied gemäß der Erfindung besteht aus einer Deckelschiene
3o, die von Stützrohren 31 gehalten wird und an der ein Spritzrohr 51 befestigt
ist, Die Stützrohre 31 sind bei 32 an geeigneten Haltern 33 am Seitenrahmen 34 der
Maschine gelenkig gelagert. Aus Abb.3 ist ersichtlich, daß die Stützrohre 31 sich
seitlich vom Seitenrahmen der Maschine aus über das Sieb 21 derart erstrecken, daß
sie die Deckelschiene 30 im Abstand über dem Sieb 21 halten. Jeder Halter
ist mit einer Stellschraube 35 zur Einstellung der Höhe der Deckelschiene
30 und mit einer Sperrschraube 36 zur Sicherung jedes Halters in der eingestellten
Lage versehen. Um eine seitliche Bewegung der Deckelschiene 30 zuzulassen,
damit die Breite der Papierschicht verändert werden kann, ist jedes Stützrohr 31
mit Stellvorrichtungen versehen, die aus einer in geeigneten Lagern innerhalb des
Rohres 31 drehbar gelagerten Gewindespindel 37 bestehen. Auf die Spindel
37 ist ein mit Innengewinde versehener Ring- aufgeschraubt, der einen durch einen
Schlitz in dem Rohr 31 herrausragenden und zwecks Stützung der Deckelschiene an
letzterer befestigten Arm besitzt. Der genannte Ring besitzt auch einen äußeren
oder Ringteil 40, der das Rohr 31 umgibt und eine Sperrschraube 41 trägt, durch
welche die Teile in ihrer eingestellten Lage auf dem Rohr 31 gesichert werden können.
Am äußeren Ende jeder Spindel 37 ist je ein Kegelrad 42 befestigt, und diese
Kegelräder greifen je in ein Kegelrad 43 ein. Alle Kegelräder 43 sitzen auf der
Antriebswzlle 4q.. Letztere wird von dem Halter 33 mittels Lagerkörpern 45 gehalten
und kann mit einer Kurbel 46 oder einer anderen geeigneten Einrichtung versehen
sein, durch die die Antriebswelle in Drehung versetzt werden kann, um eine gleichzeitige
Bewegung der verschiedenen Spindeln zu bewirken und so die Deckelschiene
30 in die gewünschte Lage zu bringen. Auf der Zeichnung ist lediglich die
eine Seite der Papiermaschine und daher auch nur eine Deckeleinrichtung dargestellt.
Selbstverständlich sind beide Seiten der Maschine mit Deckeleinrichtungen versehen,
wobei die Maschine an gegenü'oerliegenden Seiten genau gleich in der Konstruktion
bzw. symmetrisch ausgebildet ist. Naturgemäß müssen die beiden Deckeleinrichtungen
- glatte, parallele Kanten des Papiers ergeben, und die Bewegungseinrichtung der
Deckelschienen ist daher derart ausgebildet, daß die Schienen an den gegenüberliegenden
Seiten der Maschine jederzeit parallel zueinander liegen.
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Durch die an der Deckelschiene 3o starr mittels geeigneter Halter
5o befestigten Rohre 51 wird Luft, Wasser oder eine andere Flüssigkeit der Deckeleinrichtung
unter Druck zugeführt. Wie am besten aus Abb. 3 ersichtlich, ist der untere Teil
der Deckelschiene 30 von ihrer unteren Innenkante nach auswärts und aufwärts
in einem Winkel von annähernd 45' abgeschrägt. Die Rohre 51 sind mit einer Reihe
von Öffnungen 52 versehen, die so angeordnet sind, daß sie Wasser oder Luft auf
das Sieb 21 derart ausströmen lassen, daß sie auf das Sieb unterhalb der Unterkante
der Deckelschiene 30 und vorzugsweise nahe der Schnittlinie der Innenfläche
der Schiene mit dem Sieb auftreffen.
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Die beschriebene starre, stationäre Deckelschiene wirkt als Begrenzungswand
zur Behinderung der- seitlichen Ausbreitung des Zeuges. Wenn aber eine derartige
Schiene in Berührung mit dem Sieb erhalten würde, so würde die Abnutzung viel schneller
vor sich gehen als mit den üblichen Deckelgummiriemen. Dadurch aber, daß gemäß der
Erfindung die Schiene in einem gewissen Abstand oberhalb des Siebes gehalten wird,
und zwar in einem Abstand, der nur gerade genügend groß sein muß, um eine Berührung
zwischen dem Sieb und der Schiene zu verhindern, und daß gleichzeitig ein Strom
von Wasser in den Zwischenraum zwischen der Schiene und dem Sieb eingeleitet wird,
wird eine seitliche Ausbreitung des Zeuges vollkommen verhindert und gleichzeitig
eine Abnutzung des Siebes beseitigt. In der dargestellten Einrichtung, bei der die
Schiene mit einem abgeschrägten unteren Teil versehen ist, wird das Wasser nach
abwärts gegen .das Sieb gerichtet in den schmalen Zwischenraum zwischen der Schiene
und dem Sieb, und das so eingestrahlte Druckwasser wirkt infolge seiner kinetischen
Energie gewissermaßen als eine Fortsetzung der starren Schiene 3o, trotzdem diese
Fortsetzung infolge ihrer Beweglichkeit
alle diejenigen Übelstände
vermeidet, die dann vorhanden wären, wenn die Schiene in unmittelbare Berührung
mit dem Sieb gebracht würde. Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die
Verwendung von Wasser beschränkt, sondern es kann jede beliebige Flüssigkeit sowie
'auch Luft zu diesem Zweck benutzt werden. Die Deckelschiene 3o kann in senkrechter
Richtung derart eingestellt werden, daß der Spalt zwischen dem Sieb und der Deckelschiene
vergrößert oder verkleinert wird und dadurch die Linie oder Zone der Wirkung der
auftreffenden Flüssigkeit am Sieb und an der Kante des Zeuges verändert wird. In
der dargestellten Ausführungsform wird die Flüssigkeit gegen das Sieb in seitlicher
Richtung in einem Winkel von annähernd .15o (Abb. 3) und in einem Winkel von 6o°
mit Bezug auf das Sieb in der Bewegungsrichtung des letzteren (Abb. 2 und 5) ausgestrahlt.
Selbstverständlich unterliegen der Druck der Flüssigkeit und ihre Strahlrichtung
wie auch der Abstand der Öffnungen 52 vom Sieb Veränderungen, die mehr oder weniger
voneinander abhängen.
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Obgleich die Deckelschiene mit einer Einrichtung zur Veränderung der
Strahlrichtung der Flüssigkeit versehen ist, so muß doch betont werden, daß ihre
Wirkung und Einstellung von dem Druck, der Richtung und der Aufbringestelle der
Druckflüssigkeit abhängt und daß durch geeignete Regelung der Flüssigkeit die Verstellung
der Deckelschiene 30 weitgehend verändert oder diese selbst sogar in einigen Fällen
ganz unnötig gemacht wird. Eine derartige Konstruktion, bei der die Deckelschiene
in Wegfall gekommen ist, ist in Abb.7 dargestellt. Hier wird das Flüssigkeitsrohr
51 unmittelbar durch den Ring q.o getragen. Die Konstruktion der Stützrohre 31,
der Halter und der Einstelleinrichtungen kann bei dieser Ausführungsform derjenigen
der Abb. r bis 6 gleich sein, woraus ersichtlich ist, daß das Rohr 51 senkrecht
oder horizontal relativ zum Sieb verstellt werden kann, um die Wirkung oder die
Aufbringestelle der Druckflüssigkeit in der gewünschten Weise zu verändern.
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Die Flüssigkeitsleitung ist in der Zeichnung dargestellt als aus drei
kurzen Röhren 51 bestehend, welche getrennt mit der Flüssigkeitsquelle in Verbindung
stehen und je für sich durch die Ventile 53 geregelt werden können. Zweck dieser
Konstruktion ist, eine bessere Regelung der Druckflüssigkeit in den Röhren und auf
dem Sieb zu gewährleisten. Die Röhren können jedoch ebensogut ihrer Zahl nach je
nach Bedarf verkleinert oder vergrößert werden, wobei sie so bemessen werden, daß
das Ausstrahlen der Flüssigkeit in der erforderlichen Weise längs der verschiedenen
Punkte des Siebes erfolgt.
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Die gelenkige Verbindung 32 zwischen den Röhren 31 und den Haltern
33 ist derart, daß die Röhren 31, die von diesen getragenen Teile und die ganze
Einstelleinrichtung ein einheitliches Ganzes bilden, welches um den Drehpunkt 32
nach auf- und auswärts geschwungen werden kann, um so die freie Aufwärtsbewegung
des Siebes 21 nicht zu behindern, wenn es zwecks Auswechselung oder Ausbesserung
bewegt werden soll.
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Wie bereits bemerkt, ist die Deckeleinrichtung einschließlich der
Deckelschiene 3o derart beweglich, daß die Breite der zu bildenden Papierschicht
verändert werden kann. Um den aus dem Auslaß der Zeugbütte kommenden Zeugfluß zu
regeln und ihn zu verhindern, nach der Außenseite der Deckelschiene zu fließen,
ist eine einstellbare Verbindung zwischen dein Ende der Deckelschiene und dem Auslaß
der Zeugbütte vorgesehen. Diese in Abb.4 dargestellte einstellbare Verbindung besteht
aus einer gekrümmten Abschlußplatte 6o, welche mit der Endplatte 27, dem Schirm
25 und der Lippe 26 derart zusammenwirkt, daß das Ende der wirksamen Auslaßöffnung
abgeschlossen wird. Eine L-förmige Plattenverlängerung oder Zunge 61 erstreckt sich
von der Abschlußplatte 6o aus und nimmt das Ende der Deckelschiene 3o auf. Ein Ohr
62 ist gleichfalls an der Abschlußplatte 6o nahe dem aufrechten Teil der Verlängerung
61 und in einem die Breite der Schiene 30 etwas übertreffenden Abstande angebracht.
Die Schiene 30 liegt bei zusammengebauter Vorrichtung zwischen dem Ohr und dem aufrechten
Teil der Verlängerung. Mit Hilfe dieser Anordnung wird eine unzulässige seitliche
Trennung der Schiene und der Verlängerung verhindert. Außerdem wirkt die Schiene
während der seitlichen Verstellungsbewegung mit dem Ohr oder der Verlängerung derart
zusammen, daß sie die Abschlußplatte mitnimmt. Die Abschlußplatte 6o kann mit Bezug
auf den Schirm 25 und die Lippe 26 der Auslaßöffnung durch eine Einstelleinrichtung
63 verstellt und dann in ihrer Lage auf dem Schirm 25 durch eine Klemmvorrichtung
64. gesichert werden.