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Vorrichtung zum Herstellen von Glasrohren oder -stääen mit einem Querschnitt,
der vom Kreisrunden abweicht Während die Aufgabe der maschinellen fortlaufenden
Erzeugung von Glasrohren und Glasst-iben runden Querschnittes namentlich durch in
dem letzten Jahrzehnt bekannt gewordene Ziehverfahren als technisch einwandfrei
gelöst angesehen werden kann, bietet die ununterbrochene Herstellung von Glassträngen,
deren Uuersciinittsform vom Kris- oder Kreisring-(luürschnitt abweicht, erhebliche
Schwierig--n. Man hat zwar bereits vorgeschlagen, durch Ausfließenlassen der Glasmasse
durch ,-ine kreisförmige Öffnung zunächst Glasstränge von kreisrundem Querschnitt
zu erzeugen und diese noch im weichen Zustand mittels angestellter `'Walzenpaare
auf den gewünschten c )verschnitt zti bringen. Diese nachträgliche Vurformung von
noch in plastischem Zustand befindlichen Glassträngen läßt sich jedoch nicht mit
Vorteil bei solchen Glasziehinaschinen,wie insbesondere der Danner-Ziehmaschine,
verwenden, l)ei denen der (slasstrang vom unteren Ende (»ines umlaufenden Körpers
abgezogen wird, da in diesem Fall der Drall des ('Aasstranges hinderlich wirkt.
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Uni auch bei solchen Glasziehmaschinen mit unilaufendem Abziehkörper
am noch plastischen Glasstrang eine nuerschnittsänderung gewünschter Form stets
zuverlässig erzielen zu können, sind erfindungsgemäß die die Quer schnittsänderungen
bewirkenden Walzenpaare in zwei senkrechten, einen Winkel von go` miteinander bildenden
Ebenen verstellbar, und zwar zweckmäßig derart, daß die Formwalzen um eine gemeinsame,
waagerecht liegende Achse gedreht «erden können, die wiederum in einer in der Höhe
verstellbaren Kreiskulisse verstellbar ist, deren 'Mittelpunkt in dem durch die
Formwalzen gebildeten freien Raum liegt.
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Auf der Zeichnung ist -die neue Vorrichtung in einem Ausführungsb,-ispiel
veranschaulicht. Abb. z zeigt schematisch die Anordnung der neuen Vorrichtung an
dem Auslaufende einer Glasstrangziehmaschine. Abb. z zeigt die neue Vorrichtung
vergrößert und in Ansicht.
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Abb.3, 4 und 5 zeigen Einzelheiten der neuen Vorrichtung.
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Die neue Vorrichtung soll, wie bereits erwähnt, vornehmlich in Verbindung
mit solchen Strangziehmaschinen Verwendung finden, bei denen mittels eines Umlaufkörpers
ein endloser Glasstrang in Rohr- oder Stabform und von Kreisquerschnitt fortlaufend
erzeugt nIrd. 3Tit z ist ein schräg abwärts gerichteter Umlaufkörper einer Ziehmaschine,
etwa Danner-Ziehmaschine bezeichnet. Die auf diesen Körper auflaufende
geschmolzene
Glasmasse wird am Ende desselben abgezogen, wobei, falls es sich um die Herstellung
eines Glasrohrstranges handelt, durch d>n Umlaufkörper 1 hindurch Preßluft geblasen
wird. Der Glasrohrstrang 2 wird sodann noch im bildsamen Zustand gemäß vorliegend-r
Ausführung durch drei Sätze von Walzenpaaren I, 1I, 111 hindurchgeführt, deren Profilierung
den runden Querschnitt des Glasrohrstranges entsprechend seiner konischen Abnahme
auf eine quadratische Querschnittsform bringt, wie aus den aus Abb.3 ersichtlichen
Profilen hervorgeht. Selbstverständlich kann auch bei geringer Querschnittsänderung
nur ein einziges Walzenpaar vorgesehen sein bzw. bei Herstellung eines Glasrohres
mit z. B. mehreckigem Querschnitt auch mehr als drei Walzenpaare.
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Die Drück- bzw. Walzeinrichtung für die Ouerschnittsänderung des Stranges
besteht bei der gezeigten Ausführung nach Abb.2 aus einem in einer Fußplatte 3 in
der Längsrichtung des Rohrstranges einstellbaren Ständer 4, der auf ersterer mittels
einer Druckschraube 5 festgeklemmt wird. Der Ständer 4 ist mit einer zentralen Bohrung
4' versehen, in die der Zapfen 7 einer kreisförmigen Kulisse 8 eingreift, deren
Mittelpunkt in dem von den beiden Formwalzen eingeschlossenen freien Raum liegt.
Der Zapfen 7 der Kulisse ist mit einer Langlochausfräsung 9 versehen, in die eine
in der Bohrung 4' des Ständers 4. befestigte Feder zo eingreift. Die Verstellung
der Kulisse 8 in der Höhenrichtung erfolgt mittels eines Handrades 6, das mit Muttergewinde
in den Zapfen 7 der Kulisse 8 eingreift. Ein Lager 11 ist mit seinem segmentförmigen
Fuß 12 in der Kulisse 8 verschiebbar und einstellbar eingesetzt. Die Festlegung
des Lagers 11 bzw. seines Fußes 12 in der Kulisse 8 erfolgt mittels einer Klemmschraube
13. Die beiden je auf einer Achse 14 bzw. 14' befestigten Walzen 15 bzw. 15' für
die Profilierung des Glasstranges sind durch auf diesen Achsen befestigte Zahnräder
16, 16' auf Drehung gekuppelt. Die Achsen 14, 14' sind einerseits in einem Bügel
17 und andrerseits in einem diesen Bügel abschließenden Steg 18 drehbar gelagert.
Der Bügel 17 ist mit einem Zapfen 19 versehen, der in das Lager i1 eingesetzt ist
und in diesem mittels einer Kopfschraube 2o festgezogen wird. Die Achse 14' der
unteren Walze 15' ist etwa mittels einer biegsamen `Felle ?,i an eine Kraftquelle
angeschlossen.
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Die Höheneinstellung des Walzenpaares 15, 15' erfolgt in einfachster
Weise durch Drehung des Handrades 6, die Einstellung des Walzenpaares in der durch
den Rohrstrang gelegten senkrechten Ebene durch Verstellung des Walzenbügels 17,
18 innerhalb des Lagers 11. Zu diesem Zwecke ist die Schraube 2o zu lösen und nach
Einstellung des Walzenbügels 17, 18 wieder anzuziehen. Endlich kann jedes Walzenpaar
noch quer zur vorgenannten senkrechten Ebene nach Lösen der Schraube 13 durch Verschieben
des Segmentfußes 12 in der gekrümmten Kulisse verstellt werden. Dies gibt die Möglichkeit,
jedes Walzenpaar samt seinem Tragbügel um den Glasstrang herum zu verschieben und
die Durchgangsprofile der einzelnen Walzenpaare etwas gegeneinander entsprechend
dem Drall des in Bewegung befindlichen Glasstranges einzustellen, falls dieser,
wie beim Danner-Verfahren, von einem umlaufenden Körper abgezogen wird. Die obere
Walze 15 kann gegebenenfalls auch ausklappbar gelagert sein, um ein rasches Einlegen
des Stranges zwischen die Walzen zu ermöglichen.
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Unter Umständen kann es empfehlenwert sein, die Walzen oder den Glasstrang
entweder noch besonders zu heizen oder zu kühlen. So kann es z. B. zweckmäßig sein,
das erste und zweite Walzenpaar I, 1I zusätzlich zu heizen, gegebenenfalls den Glasstrang
durch Erhitzen auf höhere Temperatur zu bringen, uni einem vorzeitigen Erstarren
desselben vorzubeugen und sein Ziehen und Verformen zu erleichtern. Das Walzenpaar
III hingegen kann unter Umständen sogar gekühlt werden, damit der Glasstrang nach
seinem Durchgang nicht die bereits erhaltene Querschnittsendform wieder verliert.
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Auch ist es unbedingt erforderlich, daß die Walzen angetrieben werden.
Bei einfachen Ouerschnittsänderungen kann gegebenenfalls ein besonderer Antrieb
der Walzen entbehrt werden, da diese dann lediglich durch Reibung vom Glasstrang
mitgenommen werden.
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Mittels der neuen Vorrichtung können alle beliebigen Querschnittsformen
für Rohre oder Stäbe erhalten werden. In den Abb. 4, 5 und 6 sind Walzenpaare gezeigt
mit Dreiecksprofil bzw. ovalen und rechteckigen Profilen. Schließlich können auch
Walzensätze, wobei mehr als zwei Walzen zusammen das Kaliber bilden, Anwendung finden.
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Der Antrieb und die Profilierung der Walzen müssen in jedem Falle
so gewählt sein, daß vor den Walzenpaaren keine Stauung des :Materials eintritt.
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Die Erfindung läßt sich natürlich auch mit Vorteil bei solchen Glasziehmaschinen
verwenden, die keinen umlaufenden Abziehkörper besitzen.