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Sperrvorrichtung für den Anlaßschalter von Flugzeugmotoren. Wie bekannt,
wird jeder Flugmotor dadurch angelassen, daß durch Drehen des Propellers ein Gemisch
von Benzin und Luft in die Zylinder gesaugt und komprimiert wird. Hierauf wird der
Anlaßschalter eingeschaltet und der Anlaßmagnet durch Kurbeln in Tätigkeit gesetzt,
wodurch ein Funkenübergang an den betreffenden Zündkerzen entsteht, der das Gasgemisch
zur Explosion bringt.
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Die Unglücksfälle, die in letzter Zeit immer häufiger auftreten, wurden
in sämtlichen Fällen durch vorzeitiges Einschalten des Anlaßschalters und Kurbeln
der Anlaßmagnete hervorgerufen, besonders aber dadurch, daß der Anlaßschalter durch
Unachtsamkeit oder Unwissenheit eingeschaltet blieb, wenn der Motor gelaufen war.
Wurde nun, um den Motor wieder in Gang zu setzen, der Propeller mehrere Male herumgeworfen,
so drehten sich auch die beiden Magnete. Durch den eingeschalteten Schalter war
der Stromkreis geschlossen ein Funkenübergang an den Zündkerzen trat ein, der das
Gas zur Entzündung brachte und den Motor plötzlich anspringen ließ, wodurch die
am Propeller beschäftigte Person durch denselben fast immer ernstlich verletzt wurde.
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Dieser Übelstand wird durch die Erfindung dadurch beseitigt, daß an
der Außenseite des Flugzeugrumpfes in der Nähe des Propellers ein von dem den Propeller
Andrehenden zu bedienender drehbarer Arm angebracht ist, dessen Bewegung durch Bowdenkabel
auf eine den Schalthebel des Anlassers beeinflussende Sperrvorrichtung übertragen
wird. Durch die Bewegung des drehbaren Armes in der einen Richtung kann der Schalthebel
des Anlaßschalters, wenn er eingeschaltet war, in die Ausschaltestellung überführt
und darin gesperrt werden, oder wenn er sich schon in der Ausschaltestellung befand,
festgehalten werden, bis er durch die Bewegung des drehbaren Armes in der entgegengesetzten
Richtung wieder freigegeben wird. Auf diese Weise ist ein Ingangsetzen des Motors
ohne Kenntnis und ohne Mitwirkung des am Propeller Beschäftigten unmöglich gemacht,
und dieser kann :sich aus dem Gefahrbereich entfernen, bevor er dem Flugzeugführer
die Möglichkeit gibt, den Motor in Gang zu setzen.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
und zwar zeigen: Fig. z die Anordnung der Einrichtung am Flugzeug, Fig.2 und q.
die Sperrvorrichtung am Schalthebel des Anlaßschalters in zwei Stellungen, Fig.
g und 5 die Einrichtung der in der Nähe des Propellers angeordneten Schaltvorrichtung.
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An der linken vorderen Bordwand des Flugzeuges ist eine von außen
zu bedienende Schaltvorrichtung angebracht. Sie ist von einem Gehäuse d umschlossen,
in dem eine Achse a bei b gelagert ist und sich in einer Führungsbuchse
i bewegt (Fig. 5). Auf der Welle a ist ein Arm e und ein"Griff
f fest angeordnet. Eine zwischen der hinteren Gehäusewand und dem Arm e eingeschaltete
Feder g drückt den Arm e und damit die Achse a
mit Handgriff f nach
vorn und hält so diese Teile in den durch den Anschlag p gegebenen Endstellungen
h oder c fest. Der Arm e kann daher nur dann in eine andere Lage gebracht
werden, wenn auf den Griff f gedrückt und so die Feder ä zusammengedrückt wird.
Dann hebt sich der Arm c aus der jeweiligen Riegelstellung h oder c und kann nun
durch Drehen des Griffes f in die andere Stellung gebracht werden. Die beiden Stellungen
des Armes e sind am äußeren Gehäuse durch die Aufschriften »Frei« und »Aus« bezeichnet.
Ein Bowdenkabel h, das mit dem Arme fest verschraubt und verlötet ist, verläßt bei
l (Fig. 3) das Gehäuse d und läuft zum Anlaßschalter (Fig. 2). Um diesen ist ein
mit einer Kreisführung versehener Teil m gelegt. In der Kreisführung bewegt sich
ein mit einem Vorsprung in die Bahn des Schalthebels ragender Sperrschieber n, mit
dem das von der Schaltvorrichtung kommende Bowdenkab:el fest verlötet ist, über
den es -zurück zum Arm c läuft, so daß es also als endloses Kabel wirkt. Ist der
Handgriff der Schaltvorrichtung auf »Aus« eingestellt, so nimmt die Sperrvorrichtung
am Anlaßschalter die in Fig. 2 dargestellte Lage ein, in der der Schalthebel des
Änlaßschalters in der Ausschaltestellung o festgehalten wird. Ein Bewegen des Schalthebels
nach rechts und somit ein Einschalten ist dem Flugzeugführer nicht möglich. Diese
Bewegung kann erst dann erfolgen, wenn von dein den Motor Anwerfenden auf den Griff
f der vorn an der Seitenwand angeordneten Schaltvorrichtung gedrückt und derselbe
in die zweite Stellung »Frei« gedreht worden ist. Dann zieht das Bowdenkabel den
Sperrschieber n von dem Hebel des Schalters fort in die in Fig. 4 dargestellte Lage
und gibt so den Schalthebel des Anlaßschalters frei. Ist der Anlaßschalter eingeschaltet
und steht sein Hebel somit in der Stellung r (Fig. 2), so kann er umgekehrt durch
Umstellen der Schaltvorrichtung von »Frei« auf »Aus« ausgeschaltet und gesperrt
werden, indem das Bowdenkabel den auf den Hebel des Anlaß-Schalters einwirkenden
Schieber n in die Stellung o zurückführt.