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Fördereinrichtung für Ladewagen
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Die ersten auf dem Markt erschienenen Ladewagen benützten als Förderorgan
eine sogenannte Einfachförderschwinge, die das von einer Pick-up-Walze aufgenommene
Ladegut in den Laderaum fördert. Diese Systeme hatten den Nachteil, daß auf Grund
der großen Unwuchtmasse ein stoßender Lauf gegeben war, und eine große Menge an
Fördergut bei einer geringen Pressung pro Hub dem Laderaum zugeführt wurde.
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Zur teilweisen Beseitigung dieser Nachteile wurden in weiterer Folge
Ladewagen mit Doppelförderschwingen (Zweifachförderschwingen) auf den Markt gebracht.
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Im Zuge einer fortgeschrittenen Entwicklung wurden Ladewagen mit
eingebauten Schneidmessern bekannt. Um den Kraftbedarf für das Schneiden des Ladegutes
möglichst niedrig zu halten, und den selbst bei Doppelförderschwingen stoßenden
Lauf des Förderorgans zu mindern, wurden in jüngster Zeit Ladewagen mit Drei- und
Vierfachförderschwingen bekannt.
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Mit Hilfe dieser Mehrfachförderschwingenaggregate konnten die Nachteile
der Einfach- und Doppelförderschwingen weitgehend beseitigt werden. Nachteilig erwies
sich jedoch insbesondere bei Vierfachförderschwingen der hohe.Aufwand an Gewicht,
Lagerstellen und Steuerungseinrichtungen, so daß der Wunsch nach einer weiteren
Erhöhung der Anzahl der Schwingen aus Kosten-, Verschleiß- und Wartungsgründen nicht
erfüllt werden konnte.
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Die Erfindung bezweckt die Beseitigung dieser Nachteile und die Schaffung
einer Fördereinrichtung mit günstigen
kinematischen und dynamischen
Verhitnissen.
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Die Erfindung bezieht sich demnach auf eine Fördereinrichtung für
Ladewagen, insbesondere Schneidladewagen, die für den Transport von vorzugsweise
Halmgut bestimmt sind, die an der Stirnseite des Fahrzeuges angeschlossen ist und
einen Förderkanal aufweist, in den Zinken mehrerer kreisender Förderschwingen vorübergehend
eingreifen, wobei die Zinken kammartig auf Schwingbalken sitzen, die in seitlichen,
angetriebenen Scheiben oder Sternen gleichmäßig am Umfang verteilt drehbar gelagert
und mit an ihren Enden zwangsläufig geführten Schwingengabeln versehen sind, und
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingenbalken mit zwei Abstand voneinander
aufweisenden, parallel zum Balken angeordneten Zinkenreihen versehen sind.
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Die Erfindung bezieht sich ferner auf besonders günstige Ausführungsformen
der neuen Fördereinrichtung.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einer beispielsweisen
Ausführungsform dargestellt.
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Es zeigen Fig. 1 eine am vorderen Ende eines Ladewagens angebrachte
Fördereinrichtung im Längsschnitt des Wagens, Fig. 2 die Fördereinrichtung für sich
im Querschnitt, Fig. 3 einen Teil eines axialen Schnitten durch die Lagerung und
Steuerung am seitlichen Ende der rotierenden Teile und die Fig. 4 und 5 einen Schwingbalken
in seitlicher und in Vorderansicht.
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In Fig. 1 sind Ladewagen und Fördereinrichtung schematisch dargestellt.
Der Ladewagen 1 ist mit einem Kratzboden 2 versehen und trägt an seiner Stirnseite
die im gesamten mit 3 bezeichnete Fördereinrichtung, der eine Aufnahmeeinrichtung
4 vorgeschaltet ist, die das Fördergut vom Boden 5 aufnimmt und einem Förderkanal
6 zuführt. Dieser besteht aus einer äußeren Wand 7 und einer inneren Wand 8, die
mit Längsschlitzen 9, Fig. 3 und 5, versehen ist.
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Am Fahrgestellrahmen 10, Fig. 3, sitzt ein Lager 11, für eine Hohlwelle
12, die an ihren Enden je einen dreiarmigen Stern 13 trägt. Sie ist mit einer Welle
14 fest verbunden, die angetrieben ist. Der Antrieb selbst
ist nicht
dargestellt.
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An den Enden der Sternarme sind Schwingbalken 15a bis 1 5c drehbar
gelagert, an denen in zwei Reihen winkelförmige Zinken 16 angeschweißt sind. Die
Enden der Schwingbalken sind mit SchwinghebeAn 17 verschweißt, an deren Enden Rollen
18 drehbar gelagert sind, welche in eine kreisförmige Nut 19 einer mit dem Lager
11 fest verbundenen Kulisse 20 eingreifen.
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Ferner sind Schneidmesser 21 vorgesehen, welche durch Schlitze in
der äußeren Wand 7 des Förderkanals 6 hindurchragen, wobei ihre Schneide 22 von
der Kanalwand 7 bis zur Kanalwand 8 reicht.
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Das vom Aufnahmegerät 4, z.B. einer Pick-up-Walze, aufgenommene Gut
wird dem Kanal 6 zugeführt, wobei die Zinken 16a' und 16a" in das Fördergut einstechen
und es durch den Förderkanal transportieren. Das Fördergut wird hiebei gegen die
Schneide 22 der Messer gepreßt und dort geschnitten und in diesem Zustand auf die
Ladefläche gebracht, wo es von Zeit zu Zeit mittels des Kratzbodens 2 in den hinteren
Bereich des Ladewagens verschoben wird.
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Die in Fig. 1 gezeigte Anordnung ist im wesentlichen bekannt, jedoch
mit dem grundlegenden Unterschied, daß jeder Schwingbalken 15 nur eine Zinkenreihe
trägt, die radial von der Achse des Schwingbalkens 15 ab steht. Der Nachteil dieser
bekannten Einrichtung besteht darin, daß der Abstand der Zinkenspitze 23 von der
Zinkenspitze 24 des vorausgehenden Schwingbalkens einen Winkel von etwa 750 einschließt.
Es fördert bei der bekannten Einrichtung nur jeweils eine Zinkenreihe das Fördergut
zum Schneidmesser, so daß sich ein erhebliches Paket an Fördergut bildet, das während
des Schneidvorganges zusammengepreßt wird und entsprechend hohe Schnittkräfte sowie
erhebliche Reibungskräfte zwischen Fördergut und Kanalwänden hervorruft. Durch die
erfindungsgemäße Anordnung von zwei Zinkenreihenauf einem Schwingbalken wird der
Abstand zwischen den Zinken 23 und 24 etwa halbiert, wie dies in Fig. 1 die Zinken
25 zeigen. Es werden daher erfindungsgemäß
kleinere Bündel von
Fördergut den Schneidmessern zugeführt, wodurch sich nicht nur kleinere Schnittkräfte
sondern auch kleinere Reibungskräfte ergeben. Darüberhinaus wird durch die Vervielfachung
der Zinkenreihen der Kraftbedarf vergleichmäßigt und ein stetigerer Förderstrom
erzielt. Die geringeren Kräfte gestatten eine Verringerung der beanspruchten Querschnitte,
wodurch sich eine Gewichtsersparnis ergibt, welche sich durch einen ruhigeren Gang
der Fördereinrichtung bemerkbar macht. Ebenso ist der Verschleiß der beweglichen
Teile durch die geringere Beanspruchtung herabgesetzt.
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Trotz paarweiser Anordnung der Zinkenreihen auf jedem Schwingbalken
liegt nicht eine einfache Verdoppelung der bekannten Zinkenkämme vor, wie die Fig.
2 zeigt. Die Spitzen 23 und 25 eines Schwingbalkens haben untrschiedliche Hüllkurven
26,27. Während die Hüllkurve 26 in Fig. 2 auf der rechten Seite eine deutliche Abflachung
28 zeigt, ist die Hüllkurve 27 nahezu kreisförmig. Diese unterschiedliche Form der
Hüllkurven bedingt auch den Einbau einer Zwischenwand 29 im Bereich der Schneidmesser
21.
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Diese Zwischenwand ist mit dem Vorteil verbunden, daß sie gemeinsam
mit der Außenwand 7 des Förderkanals den Messern 21 eine sichere Lage gibt.
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Um ein Langziehen von Halmen an der Messerschneide weitgehend zu
verhindern, können die Zinken 16 am Schwingbalken 15 paarweise angeordnet sein,
wie dies die Fig. 3 zeigt. Der Abstand zwischen den Zinken eines Paares ist der
Dicke der Messer 21 angepaßt, so daß die Zinken knapp beiderseits der Messer an
diesen vorbeistreichen.
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Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. So kann anstelle einer kreisförmigen Führungsnut 19 eine nierenförmige
Ringnut vorgesehen werden od.dgl. Anstelle der Kreisnut 19 können jedoch auch Lenker
treten, welche an den Enden der Schwinghebel17 angelenkt und an einer gemeinsamen
Achse drehbar gelagert sind. Diese Achse ist feststehend und befindet sich an der
Stelle des Mittelpunktes 30
der Ringnut 19.
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Ferner müssen die Zinken 16 nicht spiegelbildlich angeordnet sein.
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Eine weitere Ausgestaltung besteht darin, daß wenigstens eine der
Zinkenreihen 16 nicht fest mit dem Schwingbalken 15 verbunden, sondern schwenkbar
an diesem gelagert ist. Dieser Zinkenreihe ist dann ein eigenes Sirorgan zuzuordnen,
so daß der Abstand der Zinkensgtzen eines Schwingbalkens während der Förderbewegung
veränderlich ist. Selbstverständlich können auch beide Zinkenreihen am Schwingbalken
schwenkbar gelagert und dieser mit dem Drehstern 13 fest verbunden sein. In diesem
Falle ist jede Zinkenreihe mit einem Schwingarm zu versehen, deren Enden in die
gleiche oder in unterschiedliche Ringnuten eingreifen. Die Zahl der Schwingbalken
kann kleiner oder größer als drei sein. Die dargestellte Ausführungsform hat sich
jedoch als günstig erwiesen.
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Ferner können die Zinken sowohl eines Schwingbalkens als auch benachbarter
Schwingbalken zueinander axial versetzt sein. Die Schneidmesser 21 können in unterschiedlicher
Zahl vorgesehen werden, wobei der Abstand der Schneiden gleich oder ein ganzzahliges
Vielfaches der Teilung der Schlitze 9 der inneren Förderkanalwand 8 ist.
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